E-Book, Deutsch, Band 482, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Ruttan / Battigelli / Shepherd Julia Extra Band 482
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1482-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 482, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-7337-1482-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EINS PLUS EINS MACHT ... DREI! von KANDY SHEPHERD
Sexy Bartstoppeln, Schatten unter den Augen und ein niedliches Baby auf dem Arm. Ihren Freund Wil als völlig übermüdeten Single-Dad zu erleben, trifft Georgia mitten ins Herz. Fatal, denn plötzlich fühlt sie ein Begehren, das ihre Freundschaft in höchste Gefahr bringt ...
EINE BEZAUBERNDE NANNY ZUM VERLIEBEN von ROSANNA BATTIGELLI
Für Selfmade-Millionär Davide Cortese war die selbstbewusste Neve die große Liebe - bis sie ihn damals tief verletzte. Jetzt braucht er dringend eine Nanny für seine kleine, verwaiste Nichte. Und Neve scheint die letzte Rettung. Aber kann er ihr jemals verzeihen?
SIE IST DIE RICHTIGE, DADDY! von AMY RUTTAN
Derek Taylor ist von der schönen Ärztin, die in seiner Praxis spontan aushilft, sofort fasziniert. Auch sein Töchterchen Mo wirkt in Evelyns Nähe glücklich wie nie. Doch damit ihre Träume von einer neuen Mommy nicht enttäuscht werden, geht der Witwer auf Distanz. Ein Fehler?
EIN GESCHENK DES HIMMELS? von ANDREA BOLTER
Einen Maskenball für Prinz Zander organisieren? Eventplanerin Marie fühlt sich wie im Märchen. Schon bald ist sie in ihn so verliebt wie in sein süßes Mündel Abella. Doch Marie weiß, auch wenn ihre Liebe ein Geschenk des Himmels ist, eine Zukunft mit dem Prinzen ist undenkbar ...
Amy Ruttan ist am Stadtrand von Toronto in Kanada aufgewachsen. Sich in einen Jungen vom Land zu verlieben, war für sie aber Grund genug, der großen Stadt den Rücken zu kehren. Sie heiratete ihn und gemeinsam gründeten die beiden eine Familie, inzwischen haben sie drei wundervolle Kinder. Trotzdem hat Amy es nach der Geburt ihres zweiten Kindes geschafft, sich Zeit zu nehmen, um sich ihren langjährigen Traum zu erfüllen: Sie schrieb ihren ersten Liebesroman! Davon hatte sie geträumt, seit sie zum ersten Mal ein solches Buch von ihrer Oma geschenkt bekommen hatte und von der romantischen Geschichte und dem gutaussehenden Helden verzaubert worden war. Heute vermag sie es selbst, ihre Leser mit magischen Worten zu verzaubern - und das, obwohl ihre Kinder die Autorin auch oft als persönliche Taxifahrerin und Köchin beanspruchen.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Seit dem ersten Tag ihrer Freundschaft war Georgia Lang klar, was für ein verdammt gut aussehender Mann Wil Hudson war. Aber nie – nicht einen einzigen Moment lang – hatte sie sich auch nur einen Anflug von erotischer Anziehung zwischen ihnen beiden erlaubt. Viel zu gefährlich. Vor allem, wenn man eine ganz normale Frau war, nicht unattraktiv, aber chancenlos im Wettbewerb mit all den Schönheiten, die ihn umschwärmten. Das ‚nette Mädchen von nebenan‘ wurde sie manchmal genannt. An trüben Tagen fragte sie sich, ob das gleichbedeutend mit langweilig war. Doch meistens war sie mit der Bezeichnung absolut einverstanden. Wil zog Frauen an wie ein Magnet, und genauso mühelos stieß er sie wieder von sich. Als seine treue Freundin aus Studienzeiten sah Georgia seine glamourösen Begleiterinnen kommen und gehen. Und ihre fast geschwisterliche Beziehung schien die einzige zu sein, die in Wils Leben über die Jahre Bestand hatte. Wenn sie ganz ehrlich war: Für Georgia hatte es schon ein paar Momente gegeben, in denen sie sich fragte, ob nicht mehr daraus werden könnte. Aber einen Vorstoß zu wagen hatte sie nie versucht – aus Angst vor Zurückweisung. Da auch er es nicht tat, waren sie immer Freunde geblieben, ob sie gerade Single waren oder liiert. So war es bis zu Wils Blitzhochzeit gewesen. Danach hatte keiner seiner Freunde mehr viel von ihm zu sehen bekommen. Das hatte sich auch nicht mehr geändert, nachdem seine Frau ihn wieder verlassen hatte. Für Georgia war er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Ohne eine Erklärung hatte er jeglichen Kontakt mit ihr abgebrochen. Kein Anruf, keine Textnachricht, nicht einmal ein „Like“ auf Facebook. Im Fernsehen hatte sie einmal ein Interview mit ihm gesehen – er galt als Vorbild für die aufstrebende Generation erfolgreicher junger Selfmade-Millionäre. Aber was ihr Leben betraf, hätte er genauso gut ein Geist sein können. Und jetzt stand er plötzlich vor ihr, wenige Tage nach Beginn des neuen Jahres, vor der Tür ihrer Wohnung in North Sydney, die sie sich mit zwei anderen jungen Frauen teilte. Sie war so überrascht, ihn zu sehen, dass sie sich am Türrahmen festhalten musste. Wil! Ihr Herz begann heftig zu schlagen. Wie sehr sie ihn vermisst hatte! Bei jedem anderen Besucher hätte sie sich dafür entschuldigt, wie schrecklich sie in Shorts und einem ausgebeulten Pulli aussah, ohne Make-up und mit zerzausten Haaren. Vor Wil aber hatte sie sich nie Gedanken über ihr Äußeres gemacht. Beinahe nie jedenfalls. Seiner Erscheinung war sie sich jedoch immer bewusst gewesen, und auch jetzt war sie von seinem Aussehen beeindruckt: hochgewachsen, breitschultrig, in dunklen Jeans und einem weißen T-Shirt, das seine athletische Gestalt betonte. Einen langen Moment standen sie sich wortlos gegenüber. Was machte er hier? Warum gerade jetzt? „Georgie“, begann er schließlich mit dieser Stimme, die so tief und wohltönend klang wie immer. Als warte er auf eine Reaktion, betrachtete er sie mit prüfendem Blick. Sprachlos hielt sie seinem Blick stand und musterte ihn ihrerseits aufmerksam. Beim ersten Hinsehen sah er aus wie immer, aber doch war etwas anders. Sie hatte ihn als stets gut gepflegt in Erinnerung. Nun schien seine letzte Rasur ein paar Tage her zu sein, und sein dunkles Haar, das er länger trug als gewöhnlich, fiel ihm ungekämmt in die Stirn. In seinen Augenwinkeln entdeckte sie kleine Falten, die dort früher nicht gewesen waren. Mit seinen achtundzwanzig Jahren wirkte er eigenartig … müde. Vielleicht ist es anstrengend, dachte sie, so rasch so viel Geld zu verdienen. Vielleicht lässt es einen auch die alten Freunde vergessen. „Es ist zwei Jahre her“, brachte sie endlich hervor. Sie wollte nicht vorwurfsvoll klingen, doch das misslang. Fröhliches Lachen und spielerisches Necken waren die Kennzeichen ihrer Freundschaft gewesen, doch nach beidem war ihr jetzt nicht zumute. Die Art, mit der er ihre langjährige Freundschaft abrupt beendet hatte, war zu kränkend gewesen. Sie hatte oft erlebt, wie Freundschaften schwanden, wenn neue Beziehungen ins Spiel kamen, doch nie waren sie so radikal abgeschnitten worden. All die gemeinsamen Jahre schienen ihm nichts mehr zu bedeuten, als er sich in die andere verliebte. Die gute alte Georgia wurde nicht mehr gebraucht. Sie konnte nicht so tun, als hätte es ihr nichts ausgemacht. Wil schien sich dessen durchaus bewusst zu sein. „Es tut mir ehrlich leid, dass ich so lange nichts von mir habe hören lassen, Georgie“, sagte er. „Du weißt ja, an wem es lag.“ Ihr Versuch, seine Bemerkung mit einem Scherz abzutun, misslang. „Ich weiß. Nur an mir. Es tut mir leid.“ „Und doch bist du jetzt gekommen?“ Sie blieb steif vor ihm stehen. Keine Umarmung, kein Begrüßungsküsschen. Allerdings hatten sie auch in der besten Zeit ihrer Freundschaft nie viel körperlichen Kontakt gehabt. Unausgesprochen hatte es immer eine Art Rühr-mich-nicht-an Barriere gegeben. Einen Moment lang schwieg Wil. „Ich brauche deine Hilfe“, sagte er schließlich, eine Spur von Verlegenheit in seinen Zügen. Georgia ahnte, wie schwer ihm diese Worte fielen. Früher einmal hätte sie ohne zu zögern gefragt, was sie für ihn tun könne. Die gute alte Georgia hätte alle anderen Verpflichtungen hintangestellt, um ihm zu helfen. Diesmal blieb sie unbeirrt an der Türschwelle stehen. „Ich höre, deine Frau hat sich von dir scheiden lassen.“ Angie, die zierliche Blondine mit dem elfengleichen Gesicht und dem berechnenden Blick. Im Kreis der Freundinnen war sie nie richtig angenommen worden, und auch die Männer in der Clique hatte sie nicht überzeugen können. Nur Wil schien ihr völlig verfallen. „Ja“, bestätigte er knapp. Georgia verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich stehe nicht mehr als Seelentröster bei Liebeskummer zur Verfügung.“ Kein einziges Wort von ihm in zwei Jahren. Nur das leichte Zusammenpressen seiner Lippen verriet, wie sehr ihn ihre Worte trafen. Er räusperte sich, um seine Stimme zu klären. „Angie“, brachte er mühsam hervor, „Angie ist tot.“ Entsetzt schlug sich Georgia die Hand vor die Brust. „Was?“ Nur dieses ungläubig hervorgepresste Wort. Wils Blick verriet, dass es kein übler Scherz war. „Wann? Wie?“ „Ein Autounfall in den Blue Mountains am Neujahrsabend. Sie starb am nächsten Morgen im Krankenhaus. Das war vor drei Tagen.“ „Oh Wil, das ist ja schrecklich! Es tut mir so leid.“ All die gehässigen Bemerkungen kamen ihr in den Sinn, die sie im Freundeskreis über Wils kindlich naive Frau gemacht hatte. Angie war nur siebenundzwanzig geworden, genauso alt wie sie selbst. Schrecklich jung zum Sterben. „Komm herein, bitte! Wie kann ich dir helfen?“ Sie trat beiseite, um ihn hereinzulassen, wollte sich für die Unordnung in der Wohnung entschuldigen und war gleichzeitig froh, dass keine ihrer Mitbewohnerinnen zu Hause war. Gerade wollte sie den Mund öffnen, um ihm einen Kaffee anzubieten, doch Wil sprach zuerst. „Ich habe ein Baby. Ein kleines Mädchen namens Nina.“ „Oh!“ Ein neuer Schmerz durchzuckte sie. Er hatte es nicht einmal für nötig gehalten, ihr etwas so Bedeutendes mitzuteilen. „Ich wusste nicht, dass du Vater geworden bist.“ „Ich auch nicht“, erwiderte er knapp. Georgia war zu schockiert für eine direkte Erwiderung. „Wie meinst du das?“, brachte sie schließlich hervor. „Wie konntest du das nicht wissen?“ „Angie hat es mir nicht gesagt. Mir war nicht klar, dass sie schwanger war, geschweige denn, dass sie ein Kind bekommen hat. Nach unserer kurzen Ehe hatten wir nur noch über unsere Anwälte Kontakt.“ Dennoch schwanger? Georgia mochte nicht fragen. Sie hatte gehört, dass die Ehe kaum sechs Monate gehalten hatte. „Warum hat sie es dir verschwiegen?“ Wil murmelte etwas Unverständliches. „Ich weiß es nicht“, erklärte er dann. „Vielleicht, um mich zu bestrafen. Immerhin hat sie mich als Vater eintragen lassen.“ Die Angie, an die Georgia sich erinnerte, würde auf keinen Cent Kindesunterhalt verzichtet haben. Als sie den wohlhabenden Wil kennenlernte, hatten Dollarzeichen in ihren Augen aufgeleuchtet. „Aber wieso …?“ „Eine Sozialarbeiterin aus dem Krankenhaus in Katoomba hat mich am Neujahrstag angerufen und mir gesagt, dass meine Ex-Frau verstorben ist. Nach dem Unfall ist sie wohl noch einmal zu Bewusstsein gekommen und hat der Sozialarbeiterin gesagt, dass ich das Sorgerecht für das Kind übernehmen solle. Für mich kam das wie aus heiterem Himmel.“ Georgia begriff nun, warum ihr alter Freund so erschöpft aussah. Seine Welt schien kopfzustehen, und er wirkte völlig hilflos. In dieser Lage war er ausgerechnet zu ihr gekommen! Wil hatte Georgias Freundschaft vermisst. Doch sie hatte ihn nicht mit ihrem üblichen offenen Lächeln empfangen, sondern war ihm schmallippig und abweisend bei seinem unverhoffte Erscheinen gegenübergetreten. Erst jetzt begriff er, wie sehr er sie mit seinem plötzlichen Verschwinden verletzt haben musste. Vor zwei Jahren hatte seine ganze Aufmerksamkeit Angie gegolten. Sie war hübsch und sexy gewesen, und fröhlich … jedenfalls zu Beginn. Auch zart und verletzlich hatte sie gewirkt, und das hatte seinen Beschützerinstinkt geweckt. Ziemlich bald jedoch war Angie sehr fordernd geworden. Als sie verlangte, dass er seine beste Freundin nicht mehr treffen sollte, hatte er...