Sarimski | Psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Sarimski Psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung

Prävention, Intervention und Inklusion
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8409-2881-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Prävention, Intervention und Inklusion

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-8409-2881-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung stellt eine besondere Herausforderung für das Bildungssystem dar. Die Sicherung des emotionalen und sozialen Wohlbefindens wird dabei oft zu wenig beachtet. Der Autor beschreibt in diesem Buch die Auswirkungen kognitiver, sprachlicher und motorischer Behinderungen, Hör- und Sehbehinderungen und autistischer Störungen auf die psychosoziale Entwicklung. Diese reichen von Einschränkungen in der sozialen Teilhabe über die soziale Ausgrenzung bis hin zu der Ausbildung psychischer Störungen.
Besonderes Augenmerk gilt der Wechselwirkung der psychosozialen Fähigkeiten mit der Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten und der exekutiven Funktionen. Forschungsbefunde zur sozialen Teilhabe, subjektiven Lebensqualität und der Prävalenz psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung werden für jeden Störungsbereich differenziert erläutert. Ein Überblick zu diagnostischen Verfahren zeigt auf, wie das soziale Wohlbefinden sowie der Entwicklungsstand der emotionalen und sozialen Kompetenzen vom Kindergarten- bis ins Schulalter eingeschätzt werden kann. Abschließend entwickelt der Autor ein Konzept zur Unterstützung des emotionalen und sozialen Wohlbefindens im Alltag und im Kontext von Kindertagesstätten oder Schulen. Es werden zahlreiche Möglichkeiten zur Prävention und Intervention vorgestellt. Das Buch gibt Fachkräften das notwendige Wissen an die Hand, um Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu unterstützen, in ihrem sozialen Umfeld dazuzugehören statt nur dabei zu sein.

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Zielgruppe


Pädagogen, Sonderpädagogen, Schulpsychologen, Integrationshelfer, Lehrer, Kinder- und Jugendpsychologen, Kinder- und Jugendpsychiater


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung;1
1.1;Inhaltsverzeichnis;7
1.2;1Einleitung;11
1.2.1;1.1Inklusion von Kindern mit Behinderungen;11
1.2.2;1.2Beurteilung der Qualität sozialer Teilhabe;13
1.2.3;1.3Soziale Teilhabe in inklusiven Unterrichtssettings;15
1.2.4;1.4Effekte der inklusiven Förderung im Vorschulalter;19
1.2.5;1.5Aufbau des Buches;20
1.3;Teil I: Entwicklung emotionaler und sozialer Kompetenzen;23
1.3.1;2Psychosoziale Entwicklung;25
1.3.1.1;2.1Emotionswissen und Empathie;25
1.3.1.2;2.2Emotionsregulation;28
1.3.1.3;2.3Einfluss des Elternverhaltens;29
1.3.1.4;2.4Soziale Kompetenzen;31
1.3.1.5;2.5Selbstregulationsfähigkeiten;34
1.3.1.6;2.6Kommunikative Fähigkeiten;36
1.3.1.7;2.7Sozial-emotionales Wohlbefinden;37
1.3.1.8;2.8Soziale Ausgrenzung und Mobbingerfahrungen;39
1.4;Teil II: Forschungsstand der sozial-emotionalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung;41
1.4.1;3Hörschädigung;43
1.4.1.1;3.1Klassifikation, Ursachen und frühe Versorgung;43
1.4.1.2;3.2Sprachentwicklung und pragmatische Kompetenzen;44
1.4.1.3;3.3Psychosoziale Entwicklung;46
1.4.1.4;3.4Soziale Teilhabe;53
1.4.1.5;3.5Psychische Störungen;56
1.4.2;4Sehbehinderung und Blindheit;60
1.4.2.1;4.1Formen und Ursachen von Sehschädigungen;60
1.4.2.2;4.2Psychosoziale Entwicklung;62
1.4.2.3;4.3Soziale Teilhabe;71
1.4.2.4;4.4Psychische Störungen;76
1.4.3;5Störungen des Spracherwerbs;82
1.4.3.1;5.1Formen, Häufigkeit und Verlauf;82
1.4.3.2;5.2Psychosoziale Entwicklung;84
1.4.3.3;5.3Soziale Teilhabe;90
1.4.3.4;5.4Psychische Störungen;92
1.4.4;6Cerebrale Bewegungsstörungen;97
1.4.4.1;6.1Formen und Schweregrade;97
1.4.4.2;6.2Psychosoziale Entwicklung;98
1.4.4.3;6.3Soziale Teilhabe;100
1.4.4.4;6.4Psychische Störungen;104
1.4.5;7Intellektuelle Behinderung;107
1.4.5.1;7.1Klassifikation, Prävalenz und Ursachen;107
1.4.5.2;7.2Psychosoziale Entwicklung;108
1.4.5.3;7.3Soziale Teilhabe;118
1.4.5.4;7.4Psychische Störungen;123
1.4.6;8Autismus-Spektrum-Störung;128
1.4.6.1;8.1Diagnosekriterien, Klassifikation und Prävalenz;128
1.4.6.2;8.2Psychosoziale Entwicklung;130
1.4.6.3;8.3Soziale Teilhabe;135
1.4.6.4;8.4Psychische Störungen;138
1.5;Teil III: Diagnostik des emotionalen und sozialen Wohlbefindens;141
1.5.1;9Diagnostische Verfahren;143
1.5.1.1;9.1Screening: Einschätzung des sozialen und emotionalen Wohlbefindens;145
1.5.1.2;9.2Beurteilung emotionaler und sozialer Kompetenzen im Kindergartenalter;148
1.5.1.3;9.3Beurteilung emotionaler und sozialer Kompetenzen im Schulalter;152
1.5.1.4;9.4Beurteilung der Fähigkeiten zur Selbst­regulation und pragmatischen Sprach­kompetenz;154
1.5.1.5;9.5Beurteilung autistischer Verhaltensmerkmale;157
1.6;Teil IV: Unterstützung des emotionalen Wohlbefindens und der sozialen Teilhabe;161
1.6.1;10Pädagogisch-psychologische Interventionen;163
1.6.1.1;10.1Struktur- und Prozessqualität von pädagogischen Einrichtungen;164
1.6.1.2;10.2Soziales Klima und Prävention von Ausgrenzung;167
1.6.1.3;10.3Förderung von sozial-emotionalen und kommunikativen Kompetenzen;172
1.6.1.4;10.4Anpassungen und Schwerpunkte bei Kindern mit Behinderungen;178
1.6.1.5;10.5Individualisierte, intensive Interventionen;186
1.6.1.6;10.6Unterstützung durch Integrationshelfer und Schulbegleiter;195
1.6.1.7;10.7Konsultative Beratung durch externe Fachkräfte;203
1.6.1.8;10.8Unterstützungs- und Kompetenzzentren Inklusion;213
1.7;Schlusswort;216
1.8;Literatur;218


2 Psychosoziale Entwicklung

Die psychosoziale Entwicklung lässt sich in emotionale Kompetenzen – Emotionswissen, Fähigkeit zur Emotionsregulation – und soziale Kompetenzen gliedern. Soziale Kompetenzen umfassen die Kontrolle über impulsive Reaktionen sowie die Planung und Steuerung sozial angemessenen Verhaltens. Beide Kompetenzbereiche lassen sich unter dem Begriff der „Selbstregulationsfähigkeiten“ zusammenfassen. Sie entwickeln sich im Kontext der Interaktionen des Kindes mit seinen Eltern und anderen Kindern und sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche soziale Teilhabe, die Entwicklung von Freundschaften sowie das soziale und emotionale Wohlbefinden eines Kindes. Schwierigkeiten bei der Entwicklung dieser Kompetenzen sind mit einem erhöhten Risiko für die Ausbildung von Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Störungen assoziiert.

Der Erwerb von emotionalen und sozialen Kompetenzen wird von Denham et al. (2014) im sogenannten Prisma-Modell zusammenfassend beschrieben. Effektivität in sozialen Interaktionen zeigt sich danach in einem hohen Status in der Gruppe, guten Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen sowie einer hohen Selbstwirksamkeit. Diese Ziele werden erreicht durch soziales Verhalten (kooperieren, zuhören, sich unterhalten, Hilfe suchen), verantwortungsbewusstes Entscheiden (Situationen analysieren, Ziele setzen und Problemlösen), emotionale Kompetenzen (Emotionsverständnis, Perspektivenübernahme, Empathie) sowie Fähigkeiten zur Selbstregulation (Regulation von Emotionen, Kognitionen und Verhalten). Die Abbildung 2 illustriert vor diesem Hintergrund mögliche Zusammenhänge zwischen psychosozialer Entwicklung und der Entwicklung psychischen Wohlbefindens, bzw. psychischer Störungen unter den Bedingungen einer Behinderung.

2.1 Emotionswissen und Empathie

Zur Entwicklung emotionaler Kompetenzen gehört das Wahrnehmen von Emotionen bei sich selbst und bei anderen Menschen, die Berücksichtigung der Wünsche und Motive anderer Personen und die sozialverträgliche Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Sie zeigt sich in der Entwicklung von Mitgefühl (affektive Empathie), der Fähigkeit zur Reflexion über die eigenen Emotionen und ...



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