E-Book, Deutsch, Band 256, 528 Seiten
Reihe: Jus Publicum
Schaefer Die Umgestaltung des Verwaltungsrechts
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-16-154109-4
Verlag: Mohr Siebeck
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Kontroversen reformorientierter Verwaltungsrechtswissenschaft
E-Book, Deutsch, Band 256, 528 Seiten
Reihe: Jus Publicum
ISBN: 978-3-16-154109-4
Verlag: Mohr Siebeck
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Die Häutungen des Leviathan vom bürokratisch-bewirkenden zum gewährleistend-aktivierenden Staat rufen eine "Neue Verwaltungsrechtswissenschaft" auf den Plan. In der Auseinandersetzung mit der Europäisierung der Rechtsordnung, der Privatisierung öffentlicher Ressourcen und dem Formwandel des politisch-administrativen Systems stellt sie Prämissen des Verwaltungsrechts und somit die analytische Differenzierung von Staat und Gesellschaft sowie von Staat und Union in Frage. Anhand konsensual operierender Staatlichkeit und privater Rechtsetzung, Auffangverbünden zwischen Zivilrecht und öffentlichem Recht, Privatisierungs- und Regulierungsverwaltungsrecht werden Innovationspotentiale reformorientierter Verwaltungsrechtswissenschaft ausgeleuchtet, werden hermeneutische und kulturwissenschaftliche Varianten der Jurisprudenz gegeneinandergestellt. Ausgehend von Max Webers paradigmatischer Beschreibung des hierarchischen Verwaltungsstaates werden Trennungs- und Verbindungslinien zu moderneren Beschreibungskontexten - Steuerungs- und Governance-Theorie, Systemtheorie, ökonomische Analyse des Rechts - aufgezeigt.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2;Vorwort;8
3;Inhalt;10
4;§ 1 „Neue Verwaltungsrechtswissenschaft“;16
4.1;I. Desiderate reformorientierter Verwaltungsrechtswissenschaft;16
4.2;II. Warum „Neue Verwaltungsrechtswissenschaft“?;22
4.3;III. Die Neue Verwaltungsrechtswissenschaft – eine neue Methodenlehre des Verwaltungsrechts?;30
4.4;IV. Sinn und Zweck eines verwaltungsrechtswissenschaftlichen Methodendiskurses;33
4.5;V. Die dogmatische Folie des Reformdiskurses: Abkehr vom „Verwaltungsrecht des liberalen Rechtsstaates“;38
4.5.1;1. Zeitdiagnose des Verwaltungsrechts und Analyseparameter;38
4.5.2;2. Die Lehre vom Verwaltungsrechtsverhältnis;49
4.5.2.1;a) Grundgedanken;49
4.5.2.2;b) Innovationspotential;51
4.5.2.3;c) Rechtsverhältnislehre und Neue Verwaltungsrechtswissenschaft;53
4.6;VI. Was kommt, was bleibt?;56
4.7;VII. Gang der Untersuchung;60
5;§ 2 Wissenschaftstheoretische und methodische Aspekte der Neuen Verwaltungsrechtwissenschaft;62
5.1;I. Die Neue Verwaltungsrechtswissenschaft im Spannungsfeld von Wissenschaft und Dogmatik;62
5.2;II. Konzeptionen der Rechtswissenschaft;63
5.2.1;1. Kultur – Kommunikation – Wissenschaft;63
5.2.2;2. Diskursebenen der Rechtswissenschaft;65
5.2.3;3. Rechtswissenschaft als Kulturwissenschaft und hermeneutische Wissenschaft ;69
5.2.4;4. Zum Anwendungsnutzen einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Rechtswissenschaft;71
5.3;III. Das neue Bild von der Verwaltungsrechtswissenschaft;74
5.3.1;1. Der Verwaltungsbegriff: normativer Kern der Verwaltungsrechtswissenschaft;74
5.3.2;2. Die Dynamik der Verwaltungsrechtsdogmatik;82
5.3.3;3. Schlüsselbegriffe der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft;86
5.4;IV. Die Interdisziplinarität der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft;92
5.4.1;1. Perspektiven der Interdisziplinarität;92
5.4.2;2. Methoden der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft;93
5.4.3;3. Neue Verwaltungsrechtswissenschaft und Rechtspolitologie;96
5.5;V. Der Staatsaufgabendiskurs als Anwendungsfeld der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft;97
6;§ 3 Horizont und Entwicklungsperspektiven der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft;101
6.1;I. Wirklichkeitswissenschaftliches Verwaltungsrecht bei Ernst Forsthoff;103
6.2;II. Verwaltung und Steuerungstheorie;109
6.3;III. Die Entdeckung von Steuerungs- und Vollzugsdefiziten;116
6.3.1;1. Das Ende der Planungs- und Steuerungseuphorie;116
6.3.2;2. Anpassung des Steuerungskonzepts;120
6.3.3;3. Von der Steuerung zum Netzwerk;124
6.4;IV. Die Wende zur autopoietischen Systemtheorie und zur Rechtswissenschaft als Entscheidungswissenschaft;128
6.4.1;1. Grundgedanken;128
6.4.2;2. Zur Anschlussfähigkeit der Rechtswissenschaft an die Systemtheorie;131
6.5;V. Der Reformdiskurs ab 1990;133
6.6;VI. Die Staatsrechtslehrertagungen: Inspiration und Forum der Reformdiskussion;141
7;§ 4 Verwaltungsmodernisierung in Recht und Praxis;148
7.1;I. Prämissen der Verwaltungsmodernisierung;148
7.2;II. Der Subtext der Verwaltungsmodernisierung;151
7.3;III. Metamorphosen der Bürokratie ;154
7.3.1;1. „Bürokratie“ im Ancien Régime und im 19. Jahrhundert;154
7.3.2;2. Max Webers Bürokratieverständnis;156
7.3.3;3. Niklas Luhmanns systemtheoretische Bürokratiekonzeption: Auf dem Weg zum New Public Management;159
7.3.4;4. Verwaltungsreform in bürokratischer Tradition: Neo-Weberianismus;161
7.3.5;5. Abschied von der Bürokratie durch New Public Management;162
7.3.6;6. Partielle Rückkehr zur Bürokratie: Das Neue Steuerungsmodell;171
7.3.7;7. Neues Steuerungsmodell und Beamtenrecht;178
7.3.8;8. Kritik am Neuen Steuerungsmodell;180
7.4;IV. Verwaltungsmodernisierung als Reformmotor von Verwaltungsverfahren und Verwaltungsorganisation;184
7.4.1;1. Die Stärkung des Verfahrens- und Organisationsrechts im Kontext der Staatsaufgabendebatte;184
7.4.2;2. Verwaltungsreform und Verwaltungsverfahren;186
7.4.2.1;a) Regelungsfokus der Verwaltungsverfahrensgesetze;186
7.4.2.2;b) Verwaltungsverfahren und Europäisierungsdynamik;187
7.4.2.3;c) Verwaltungsverfahren und Webersche Bürokratie;189
7.4.2.4;d) Kritik der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft am Verwaltungsverfahrensgesetz;192
7.4.2.5;e) Konzeption und Konsequenzen eines erweiterten Verwaltungsverfahrensbegriffs;195
7.4.2.6;f) Neukodifikation des Verwaltungsverfahrens?;197
7.4.3;3. Verwaltungsmodernisierung und Verwaltungsorganisation;198
7.5;V. Effizienz und Akzeptanz als Rechtsbegriffe;204
7.6;VI. Neues Verwaltungsmanagement und Demokratie;209
7.6.1;1. Legitimation der Verwaltung;209
7.6.2;2. Legitimationsmodelle;212
7.6.2.1;a) Parlamentsmonistische Legitimation;212
7.6.2.2;b) Pluralistische Legitimationstheorie;217
7.6.2.3;c) Demokratische Verantwortung im monistischen und pluralistischen Legitimationsmodell;222
8;§ 5 Die Europäisierung des Verwaltungsrechts;227
8.1;I. Verwaltungsrechtswissenschaft im Mehrebenensystem;228
8.2;II. Verwaltungsbegriff und Aufgaben der Wissenschaft vom europäischen Verwaltungsrecht;233
8.2.1;1. Theorie des europäischen Verwaltungsrechts ;233
8.2.2;2. Europäisches Verwaltungsrecht als Analyserahmen nationaler Entwicklungstendenzen;237
8.2.2.1;a) Europarecht und Steuerungstheorie;237
8.2.2.2;b) Der Beitrag des Europarechts zur rechtswissenschaftlichen Theoriebildung;239
8.2.2.3;c) Europarecht und Governance-Theorie;243
8.2.3;3. Praxis des europäischen Verwaltungsrechts;246
8.2.3.1;a) Ausgangspunkte der europäischen Verwaltungsrechtsentwicklung;246
8.2.3.2;b) Der Verwaltungsverbund – Deskriptionsmodell europäischer Verwaltungspraxis;249
8.2.3.3;c) Europäischer Verwaltungsverbund und Verwaltung im Bundesstaat;254
9;§ 6 Verhandlung statt Vollzug;259
9.1;I. Grundgedanken;259
9.2;II. Der kooperative Staat;264
9.3;III. Informalität im kooperativen Staat;267
9.4;IV. Vertragliches – kooperatives – informales Verwaltungshandeln;273
9.4.1;1. Zum Kooperationsbegriff;274
9.4.2;2. Flexibilitätsdefizite des öffentlich-rechtlichen Vertrags;275
9.4.3;3. Informales und schlicht-hoheitliches Verwaltungshandeln;280
9.5;V. Mediation im öffentlichen Recht;282
9.5.1;1. Anwendungsfelder der Mediation;283
9.5.2;2. Mediation und Verfahrensrecht;289
9.6;VI. Kritik an kooperativem Verwaltungshandeln;297
10;§ 7 Öffentliches Recht und Privatrecht im Auffangverbund;302
10.1;I. Zum Hintergrund der Diskussion;302
10.2;II. Probleme der Unterscheidung von Privatrecht und öffentlichem Recht;304
10.3;III. Das Gegenmodell: Skalierung statt binärer Codierung;307
10.4;IV. Der Auffangverbund;309
10.5;V. Die rechtliche Dimension des Auffangverbunds;312
10.6;VI. Erwartungen der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft an den Auffangverbund: Hilfe zur Regimewahl;314
10.7;VII. Zum Innovationspotential des Auffangbegriffs und zur Rechtfertigung einer dualistischen Struktur der Rechtsordnung ;316
11;§ 8 Wettbewerb im Verwaltungsrecht: Privatisierung – Regulierung – regulierte Selbstregulierung;320
11.1;I. Der Wettbewerbsgedanke im Verwaltungsrecht;320
11.2;II. Privatisierung;324
11.3;III. Regulierung;332
11.3.1;1. Zum Begriffskontext von „Regulierung“;333
11.3.1.1;a) Ökonomische und sozialwissenschaftliche Assoziationsfährten;333
11.3.1.2;b) Juristische Bezüge zum Regulierungsbegriff;339
11.3.2;2. Regulierung, Deregulierung und Privatisierung;345
11.3.3;3. „Regulierung“ als aufgabenbezogener Begriff;347
11.3.4;4. Definition des juristischen Regulierungsbegriffs;349
11.3.5;5. Regulierungsphasen;350
11.3.5.1;a) Die Regulierungsgrundentscheidung;351
11.3.5.2;b) Regulierung in Bezug auf die Produktion von Grundversorgungsgütern bzw. die Bereitstellung von Grundversorgungsdienstleistungen;354
11.3.5.3;c) Regulierung in Bezug auf die Verteilung von Grundversorgungsgütern bzw. die Erbringung von Grundversorgungsdienstleistungen;357
11.3.5.4;d) Regulierungsaufsicht und Ergebniskontrolle;358
11.3.6;6. Zum Verhältnis von Regulierungs- und Kartellrecht;361
11.4;IV. Regulierte Selbstregulierung;363
11.4.1;1. Zum Begriffskontext von „Selbstregulierung“;364
11.4.2;2. Die informationelle Grundlage regulierter Selbstregulierung: Daten – Information – Wissen;369
11.4.2.1;a) Rahmenbedingungen der Verwaltung in der Informationsgesellschaft;370
11.4.2.2;b) Der Kapitalmarkt als Markt der Informationen – Kapitalmarktrecht als Referenzgebiet staatlicher Rahmensteuerung;374
11.4.3;3. Netzwerk – Leitbild regulierter Selbstregulierung;376
11.4.4;4. Governance – Spuren einer Theorie regulierter Selbstregulierung;378
11.4.5;5. Informationsverwaltungsrecht – Grundlinien eines Verwaltungsrechts der Selbstregulierung;384
12;§ 9 Die Neue Verwaltungsrechtswissenschaft und der Rechtsstaat;392
12.1;I. Formelle und materielle Rechtsstaatlichkeit;393
12.1.1;1. Die Entwicklung zum Rechtsstaat;393
12.1.2;2. Der Rechtsstaat – Staat der Distanz, Staat der Normallage;395
12.1.3;3. Das Verhältnis des Rechtsstaates zu informalem Staatshandeln und zur Steuerungstheorie ;396
12.2;II. Verwaltungskontrolle und subjektives Recht aus Sicht der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft;398
12.2.1;1. Subjektives Recht und Rechtsschutz;399
12.2.2;2. Verwaltungskontrolle;402
12.2.2.1;a) Zum Kontrollbegriff;402
12.2.2.2;b) Grundzüge und Entwicklungslinien des Rechts der Verwaltungskontrolle;404
12.3;III. Zur rechtsstaatsprinzipiellen Kritik an der Handlungsformenlehre;409
12.4;IV. Verantwortung und Rechtsstaatlichkeit;411
12.4.1;1. „Verantwortung“ als Rechtsbegriff;411
12.4.2;2. Umweltrecht unter europäischen Einfluss: Referenzgebiet einer veränderten Verantwortungsverteilung zwischen Staat und Privaten;414
12.5;V. Die Häutungen des Leviathan – Der Wandel des Rechtsstaats und seine Folgen;417
12.5.1;1. Abkehr vom Leviathan;418
12.5.2;2. Schlanker und aktivierender Staat;420
12.5.3;3. Der Gewährleistungsstaat;425
12.5.4;4. Der Staat der Informationsgesellschaft;430
13;Rückblick und Ausblick;433
14;Literatur;438
15;Sachregister ;496