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E-Book, Deutsch, 260 Seiten, eBook

Schäfer Zwiespältige Lebenswelten

Jugendliche in evangelikalen Aussiedlergemeinden
2010
ISBN: 978-3-531-92540-0
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Jugendliche in evangelikalen Aussiedlergemeinden

E-Book, Deutsch, 260 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-92540-0
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Einleitung Der Zusammenbruch der kommunistisch orientierten politischen Systeme in Osteuropa und die damit verbundene Öffnung des sogenannten »Eisernen V- hangs« haben zu einem erheblichen Anstieg der Anzahl von Aussiedlern geführt, die aus dem osteuropäischen Raum - vor allem aus der (ehemaligen) Sowj- union, Polen und Rumänien - ausgewandert sind, um in Deutschland zu leben. Statistische Daten zeigen, dass die Anzahl der Zuwanderer mit Aussiedlerstatus von 78. 000 im Jahre 1987 auf 202. 000 im Jahre 1988 anstieg, um 1989 und 1990 mit 377. 000 bzw. 397. 000 ihren Höhepunkt zu erreichen. Zwischen 1988 und 2004 sind insgesamt etwa 3 Millionen Aussiedler nach Deutschland gekommen, von denen 2,2 Millionen aus der vormaligen UdSSR stammen (vgl. Dietz 2007, S. 400). Entscheidende Kriterien für die Gewährung des Aussiedlerstatus sind die »deutsche Volkszugehörigkeit« und die »Vertreibungssituation« im H- kunftsland. Diese Charakteristika wurden nach dem 2. Weltkrieg beschlossen, als Millionen Deutsche aus den Ländern östlich von Oder und Neiße geflohen sind oder vertrieben wurden. Geregelt werden die Aufnahmekonditionen im 1953 verabschiedeten Zuwanderergesetz, das im Jahr 1993 durch das Krie- folgenbereinigungsgesetz modifiziert wurde. Mit diesem Gesetz wurde der amtliche Sprachgebrauch geändert und die deutschen Zuwanderer aus Osteuropa und den Nachfolgestaaten der UdSSR, die die Aufnahmekriterien erfüllen, werden hierin als »Spätaussiedler« bezeichnet (vgl. Dietz 2007, S. 398). Im Kontext dieser Arbeit wird nur der Begriff »Aussiedler« benutzt, der aber auch die nach 1993 zugezogenen Zuwanderer einschließt. Allerdings ist der Großteil der Mitglieder der in der vorliegenden Studie untersuchten Aussiedlergruppe bereits vor dem Jahr 1993 eingereist.

Dr. Arne Schäfer arbeitet als Jugendbildungsreferent im Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick.

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1;Danksagung;5
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Abbildungsverzeichnis;10
4;Tabellenverzeichnis;10
5;Einleitung;11
6;I. Annäherungen an den Untersuchungsgegenstand;16
6.1;1. Die Vorgeschichte evangelikaler Aussiedlergemeinden;17
6.1.1;1.1 Von den Täufern zu den Mennoniten;17
6.1.2;1.2 Die Entstehung ethno-religiöser Kolonien in Russland;23
6.1.3;1.3 Der Untergang der mennonitischen Kolonien;32
6.1.4;1.4 Die Situation mennonitischer Gemeinden nach dem 2. Weltkrieg;35
6.2;2. Stand der Forschung: Die Lebenssituation von Jugendlichen evangelikaler Aussiedlergemeinden in Deutschland;42
6.2.1;2.1 »Mennoniten in Lippe« (Müller 1992);42
6.2.2;2.2 »Kulturwandel der Deutschen aus der Sowjetunion« (Boll 1993);47
6.2.3;2.3 »Jugendliche Aussiedler« (Dietz/Roll 1998);49
6.2.4;2.4 »Die Hiesigen und die Unsrigen« (Löneke 2000);50
6.2.5;2.5 »Religiöse Segregation« (Vogelgesang 2006);52
6.2.6;2.6 Zusammenfassung;54
7;II. Der theoretische Bezugsrahmen und das methodische Vorgehen;57
7.1;3. Tradition und Moderne im sozialwissenschaftlichen Theoriediskurs;58
7.1.1;3.1 Modernisierungstheoretische Perspektiven;60
7.1.1.1;3.1.1 Die differenzierungstheoretische Perspektive;60
7.1.1.2;3.1.2 Die sozialstrukturelle Perspektive;63
7.1.1.3;3.1.3 Die kulturanthropologische Perspektive;66
7.1.1.4;3.1.4 Die religionssoziologische Perspektive;68
7.1.1.5;3.1.5 Zusammenfassung: Die Moderne als Individualisierung;72
7.1.2;3.2 Vergemeinschaftung als Charakteristikum traditionaler Gesellschaften;73
7.1.3;3.3 Jugend und Modernisierung: Vom Übergangs- zum Bildungsmoratorium;77
7.2;4. Methodologische Verortung und methodisches Vorgehen;81
7.2.1;4.1 Methodologische Verortung;81
7.2.1.1;4.1.1 Ethnografische Lebensweltanalyse;81
7.2.1.2;4.1.2 Explorativ-interpretative Studie;83
7.2.2;4.2 Stationen der Feldforschung und angewandte Forschungsmethoden;85
7.2.2.1;4.2.1 Die explorative Vorbereitungsphase;85
7.2.2.2;4.2.2 Die Herstellung des Feldzugangs;90
7.2.2.3;4.2.3 Die Feldforschungsphase;98
7.2.2.3.1;4.2.3.1 Teilnehmende Beobachtung;99
7.2.2.3.2;4.2.3.2 Biografisch-narrative Interviews;102
8;III. Der empirische Teil;108
8.1;5. Die evangelikale Aussiedlergemeinde: Eine ethnografische Skizze;109
8.1.1;5.1 Die Gemeinde: eine Konstruktion am Rande des Chaos;110
8.1.2;5.2 Die Kleiderordnung als Distinktionsmedium;113
8.1.3;5.3 Die Schule als Schonraum vor dem »Chaos«;116
8.1.4;5.4 Die Gemeindepädagogik;119
8.1.4.1;5.4.1 Kontrolle des Transfers traditioneller Wissensbestände;120
8.1.4.2;5.4.2 Jugendarbeit: Vergemeinschaftung und Segmentierung;126
8.2;6. Biografische Jugendporträts;130
8.2.1;6.1 Benny (26): Der heimische Typ;130
8.2.1.1;6.1.1 Aufwachsen in einem sozialen Mikrokosmos: Bennys Kindheit;130
8.2.1.2;6.1.2 Die Typisierung der Mitschüler: Bennys Zeit an öffentlichen Schulen;134
8.2.1.3;6.1.3 Bennys Bekehrung: Krise und Rückgewinnung seiner religiösen Identität;137
8.2.1.4;6.1.4 Benny als aktives Mitglied der Jugendgruppe und engagierter Schüler;141
8.2.1.5;6.1.5 Studium: Biografischer Bruch und Antizipation beruflicher Mobilität;143
8.2.1.5.1;6.1.5.1 Die Studienwahl als Orientierung an der Welt;143
8.2.1.5.2;6.1.5.2 Die theoretische Nihilierung wissenschaftlichen Wissens;147
8.2.1.5.3;6.1.5.3 Die Antizipation der Gemeindeherauslösung;151
8.2.1.6;6.1.6 Die Verlängerung der Jugendphase;153
8.2.2;6.2 Britta (21): Die Berufene;156
8.2.2.1;6.2.1 Vergemeinschaftung als sozialisatorische Grunderfahrung;156
8.2.2.2;6.2.2 Die Bekehrung als Folge religiöser Erfahrung;158
8.2.2.3;6.2.3 Differenz-Erfahrungen in der Grundschule;159
8.2.2.4;6.2.4 Der Wechsel auf die weiterführende Schule als biografischer Bruch und Glaubenskrise;161
8.2.2.5;6.2.5 Die Überwindung der religiösen Sinnkrise;164
8.2.2.6;6.2.6 Brittas Berufung;169
8.2.2.7;6.2.7 Die praktische Ausübung ihrer Berufung;175
8.2.2.8;6.2.8 Der Beruf als Berufung: Brittas Zukunftsperspektiven;180
8.2.3;6.3. Maik (20): Der verlorene Sohn;184
8.2.3.1;6.3.1 Die Herausbildung eines Außenseiter-Bewusstseins;184
8.2.3.2;6.3.2 Party- und Disko-Zeit;187
8.2.3.3;6.3.3 Das eigene Leben;197
8.2.3.4;6.3.4 Rückkehr in die Gemeinschaft;206
9;IV. Diskussion der Ergebnisse;209
9.1;7. Zwischen Individualisierung und Vergemeinschaftung: Lebenswelten von Jugendlichen in evangelikalen Aussiedlergemeinden;210
9.1.1;7.1 Strukturwandel des evangelikalen Jugendmoratoriums;210
9.1.2;7.2 Abwanderung in die »Welt« – eine neue Option für Jugendliche?;215
9.1.3;7.3 Einbruch von »Chaos« in die Gemeinde?;228
9.1.4;7.4 Fazit und Ausblick;237
10;Literatur;239

Annäherungen an den Untersuchungsgegenstand.- Die Vorgeschichte evangelikaler Aussiedlergemeinden.- Stand der Forschung: Die Lebenssituation von Jugendlichen evangelikaler Aussiedlergemeinden in Deutschland.- Der theoretische Bezugsrahmen und das methodische Vorgehen.- Tradition und Moderne im sozialwissenschaftlichen Theoriediskurs.- Methodologische Verortung und methodisches Vorgehen.- Der empirische Teil.- Die evangelikale Aussiedlergemeinde: Eine ethnografische Skizze.- Biografische Jugendporträts.- Diskussion der Ergebnisse.- Zwischen Individualisierung und Vergemeinschaftung: Lebenswelten von Jugendlichen in evangelikalen Aussiedlergemeinden.


Dr. Arne Schäfer arbeitet als Jugendbildungsreferent im Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick.



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