Schäfgen Homöopathie bei sexuellen Störungen
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-8304-7398-5
Verlag: Enke
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 160 Seiten, PDF, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
ISBN: 978-3-8304-7398-5
Verlag: Enke
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Arbeitserleichterung in der homöopathischen Praxis durch therapeutische
Therapieleitfaden für die homöopathische Behandlung bei sexuellen Störungen. Der besondere Fokus liegt auf der Patientenführung in schwierigen Anamnese- und Behandlungssituationen.
- Arbeitserleichterung und therapeutische Unterstützung in der homöopathischen Praxis bei einer "sensiblen" Erkrankungsgruppe.
- Mehr Sicherheit bei der Behandlung sexueller Störungen.
- Souveränere Patienten- und Anamneseführung auch bei schwierigen Themen.
Zielgruppe
Ärzte
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;1.1Sexuelle Funktionsstörungen;10
2;1.2Epidemiologische Aspekte;11
3;1.3?Sexualmedizinische Aspektein der Homöopathie;12
4;2.1?Dimensionen und Funktion menschlicher Sexualität;13
5;2.2?Entwicklung der Sexualforschung;14
6;2.3?Physiologie der weiblichensexuellen Reaktion;23
7;2.4?Physiologie der männlichen sexuellen Reaktion;26
8;2.5?Weiblicher und männlicher sexueller Reaktionszyklus: Unterschiede und Gemeinsamkeiten;27
9;3.1?Diagnostische Kriterien;29
10;3.2?Aspekte der konventionellen Therapie;30
11;4.1?Sexuelle Funktionsstörungen der Frau;35
12;4.2?Sexuelle Funktionsstörungen des Mannes;41
13;5.1?Behandlungsanlässe:Patienten in der Praxis;46
14;5.2?Heilungsaussichten sexueller Probleme durch klassischeHomöopathie;47
15;5.3?Historische Aspekte: Gallavardin als Begründer der homöopathischen Sexualtherapie;49
16;5.4?Homöopathische Sexualtherapie im Rahmen einer konstitutionellen Behandlung;49
17;5.5?Von der Diagnosezur Verordnung;57
18;6.1?Komorbiditäten;65
19;6.2?Zyklusbedingte Veränderungen;70
20;6.3?Hypersexualität;70
21;7.1?Orgasmusstörungen bei Frauen;72
22;7.2?Folgen von sexuellem Missbrauch bei Frauen;77
23;7.3?Schuldgefühle nach Sex;80
24;7.4?Folgen von unterdrückterSexualität;83
25;7.5?Sexuelle Störungenbei Männern;85
26;7.6?Fallbeispiele erfolglos behandelter Fälle;88
27;8.1?Acidum nitricum;95
28;8.2?Acidum phosphoricum;96
29;8.3?Anacardium orientale;98
30;8.4?Argentum nitricum;99
31;8.5?Arsenicum album;100
32;8.6?Barium carbonicum;102
33;8.7?Bufo rana;103
34;8.8?Cactus grandiflorus;104
35;8.9?Calcium carbonicum;105
36;8.10?Cantharis (lytta) vesicatoria;106
37;8.11?Caulophyllum thalictroides;107
38;8.12?Causticum Hahnemanni;107
39;8.13?China officinalis;108
40;8.14?Coffea cruda (arabica);109
41;8.15?Conium maculatum;110
42;8.16?Gelsemium sempervirens;111
43;8.17?Graphites naturalis;112
44;8.18?Hyoscyamus niger;112
45;8.19?Ignatia amara;114
46;8.20?Kalium bromatum;116
47;8.21?Kalium phosphoricum;116
48;8.22?Lachesis muta;117
49;8.23?Lycopodium clavatum;119
50;8.24?Medorrhinum;121
51;8.25?Natrium muriaticum;123
52;8.26?Nux vomica;125
53;8.27?Opium;126
54;8.28?Phosphorus;126
55;8.29?Platinum metallicum;128
56;8.30?Pulsatilla pratensis (nigricans);129
57;8.31?Selenium;131
58;8.32?Sepia succus;131
59;8.33?Silicea terra;133
60;8.34?Staphisagria (Delphiniumstaphysagria);134
61;8.35?Sulfur;136
62;9.1?Weibliche Genitalien;138
63;9.2?Männliche Genitalien;145
64;9.3?Gemüt;148
6 Spezielle Aspekte der homöopathischen Sexualtherapie (S. 56-57)
6.1 Komorbiditäten
Die Komorbidität (lat. morbus Krankheit) ist de- finiert als Vorkommen von zwei oder mehreren diagnostisch unterscheidbaren Krankheiten nebeneinander, ohne dass eine ursächliche Beziehung zwischen diesen bestehen muss. Die Erkrankungen bestehen gleichzeitig und gleichberechtigt nebeneinander. Rechnerisch verbirgt sich hinter der komorbiden Störung meist eine Korrelation, die besagt, dass eine Erkrankung häufig mit einer anderen auftreten kann.
Eine Korrelation verrät jedoch nichts über den ursächlichen Zusammenhang zwischen den beiden Störungen. Konkret bedeutet das, dass eine erektile Dysfunktion, wie auch andere chronische Erkrankungen zu einer klinischen Depression führen kann. Andererseits ist auch bekannt, dass eine klinische Depression mit Einschränkungen der Libido und der sexuellen Funktionen einhergehen kann. Bei sexuellen Störungen besteht häufig eine Komorbidität mit sozialer Unsicherheit – eine Untergruppe der sozialen Phobie (s. Kap. 6.1.1) – und mit Depressionen (s. Kap. 6.1.2).
Fallbeispiel: Das Salz des Lebens in der Liebe
Der 55-jährige Herr Y. berichtet, dass er seit dem ersten sexuellen Erlebnis an erektiler Dysfunktion leidet. Zu Beginn seiner Beziehungen sei das Problem immer aufgetreten, in der seit 19 Jahren bestehenden Ehe habe es nicht mehr bestanden. Jetzt habe er es seit genau fünf Jahren wieder. Nein, er sei nicht mehr mit der Ehefrau zusammen, er habe jetzt auch eine neue Partnerin, mit der er schon über das Problem gesprochen habe. Wie es zu der Trennung von der Ehefrau kam, mit der er drei Kinder, ein Haus und eine gemeinsame Firma habe? Nun, sie habe ihn beleidigt: „Du bist im Bett echt das Letzte. Du warst kein einziges Mal gut im Bett.“
Diese vernichtende Aussage habe ihn so gekränkt, dass er sich eine neue Partnerin gesucht und seine Familie verlassen habe. Seine Frau habe das bis heute nicht verstanden und sei auch immer noch wütend darüber. Wenn er nach Hause fährt, um sich um das Haus und die Kinder zu kümmern, würde ihm das besonders auffallen. Und eine Scheidung? Eigentlich wolle er sich der Kinder und der Finanzen wegen nicht scheiden lassen. Ich frage ihn, warum er die erektile Dysfunktion mit der neuen Partnerin auf sein erstes sexuelles Erlebnis zurückführt, wenn es doch 19 Jahre lang geklappt hätte? Ja, bei einem Seitensprung hätte es auch nicht geklappt. Ich frage weiter:
„Auch wenn es bei einem Seitensprung und mit der neuen Partnerin nicht klappt, es aber 19 Jahre lang mit der Ehefrau geklappt hat: Wo sehen Sie den ursächlichen Zusammenhang zum ersten sexuellen Erlebnis. Was hält Sie davon ab, die Ursache in der Kränkung durch Ihre Frau zu sehen. Immerhin hat diese Kränkung dazu geführt, dass Sie nicht mehr miteinander reden konnten und Sie Ihre Frau verlassen haben.“ Herr Y. gibt zu, dass er es so noch nie betrachtet hätte und es durchaus sein könnte, dass er das vernichtende Urteil seiner Frau nicht richtig verdaut hätte. Mit Viagra würde es auch nicht klappen.