Schmidt | Ki-Karate - Eine erfolgreiche BeWEGung | E-Book | sack.de
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Schmidt Ki-Karate - Eine erfolgreiche BeWEGung


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-948378-20-2
Verlag: Werner Kristkeitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

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Zehn Jahre, nachdem Petra Schmidt die erste Auflage des Buches Ki-Karate. Zur Philosophie von Ki, Karate und Kampfkunst veröffentlicht hat, hat sich die Übungsmethode Ki- Karate zu einem festen Bestandteil der deutschen Karateszene etabliert. Was ist geschehen im letzten Jahrzehnt? Welche Verbindungen zu anderen Methoden und Stilrichtungen gibt es? Wohin hat sich diese Art und Weise Karate zu vermitteln weiterentwickelt? Was denken Karateka heute über Ki im Karate? Wie ist der wissenschaftliche Stand zu «Ki»? Das sind die Fragen, die die Autorin und Herausgeberin in diesem Buch aufgreift. Herausgekommen ist eine bunte Mischung aus Interviews mit hochrangigen Karate-Experten der vier großen Stilrichtungen, philosophischen und autobiografischen Texten unterschiedlichster Karateka sowie einem ausführlichen wissenschaftlichen Beitrag über «das Paradoxon Ki». Dieses Buch bietet sowohl erste Rückblicke und Erfahrungen aus zehn Jahren Ki-Karate in Deutschland als auch eine Einladung zum Nachdenken, Neudenken und Andersdenken. Nach wie vor ist das Anliegen von Petra Schmidt, den Begriff Ki vom Geheimnisvollen zu befreien. Sie möchte ihn vielfältiger und pragmatischer fassen. Ihre Suche nach dem Ki im Karate wird mit diesem Buch weiter intensiviert. Dabei ist sie sich bewusst: «Weisheit und Demut vertragen sich nicht mit Eile. Kunst ist für das ganze Leben.» (Jordi J. Serra)

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Fritz Nöpel, 10. Dan Goju-Ryu-Karate
Der Wegbereiter des Goju-Ryu-Karate in Deutschland ist höchstgraduierter Danträger im Deutschen Karate Verband (DKV), Ehrenvorsitzender des Goju-Ryu-Karate-Bund Deutschland und der European Goju-Ryu Karate-Do Federation. 1999 wurde ihm, wenige Jahre nach dem Tod seines großen Lehrers Tomoharu Kisaki, dem früheren Präsidenten des Yuishinkan-Goju-Ryu-Verbands, der zweithöchste japanische Ehrentitel, Hanshi, verliehen. Sein Karateweg begann 1954. Als 19-Jähriger wollte er mit dem Fahrrad zu den Olympischen Spielen nach Melbourne fahren und blieb auf dem Weg dorthin in seinem 29. Reiseland, in Japan, hängen. Dort heiratete er, übte Karate und kam 1967 mit Frau und Kind zurück nach Deutschland. Hier gründete er die Karateabteilung im Polizeisportverein Dortmund, Deutschlands ersten Goju-Ryu-Verein. Seit 1979 ist sein Heimat-Dojo: Yuishinkan Goju-Ryu Karate-Do Kamen?/?Bergkamen e.?V. Petra Schmidt Hallo Fritz, vielen Dank, dass du mir deine Zeit schenkst. Fritz Nöpel Was hast du denn so für Fragen? Petra Schmidt O.?K., fangen wir gleich an. Du hast etwas von innerer Kraft gesagt eben beim Training, was meinst du damit genau? Fritz Nöpel Ich gebe dir mal ein Beispiel: Ein Eisberg, der zeigt sich 15?% über Wasser und 85?% unter Wasser, und so ist es auch mit dem Menschen. Man hat festgestellt, dass ein Mensch nur 15?% seiner Kraft nutzt. Mit diesen 15?% seiner Kraft macht er alles. Er macht seinen Beruf, sein Leben und alles. Trainiert einer seinen Körper und baut ihn auf, dann kann er bis 35?% nutzen. Also er kann diese Teile dann auch nutzen – über die Spannung, die Dreier-Spannung, wie in der Kata Sanchin. Das ist auch ganz wichtig. Wenn man jetzt Karate macht, so richtig jahrelang und alles richtig macht und sich mit der inneren Kraft immer wieder beschäftigt und sie auch zum Vorschein bringt, dann kannst du bis 50?% einsetzen, die anderen 50?% werden immer versteckt bleiben. Außer du gehst jetzt noch weiter und machst die richtigen Atemübungen und dann kannst du noch etwas mehr. Aber dass einer sagt, ich nutze jetzt 100?% meiner Kraft, das gibt es nicht. Es gibt außerordentliche Situationen, in denen wir noch mehr aktivieren können. Zum Beispiel hat man gesehen, dass im Krieg verwundete Soldaten von ihren Kameraden kilometerweit getragen wurden. Man kann es nicht erklären. Das ist eigentlich gar nicht möglich. Oder bei Unfällen, da ist man in der Lage, eine Tür aufzutreten oder ein Auto anzuheben, weil darunter einer liegt. All diese Sachen, die gar nicht zu schaffen sind normalerweise, die gehen dann. Oder es gibt eine Geschichte, die hat mir ein Experte erzählt, da war ein Jäger, der ist von einem Bären verfolgt worden und kam an eine Schlucht, die sehr breit war. Es lässt sich nicht erklären, aber er ist in der Gefahren-Situation da rübergesprungen. Man hat dann Reporter hingeschickt, um die Breite zu messen. Und es kam raus: Es ist unmöglich, und trotzdem hat er es geschafft. Das erklärt sich dann nur aus der Situation heraus. In der Todesangst stehen einem dann alle Kräfte zur Verfügung, die in einem schlummern. Petra Schmidt Das glaube ich auch. Solche Erfahrungen, nicht ganz so spektakulär, habe ich auch gemacht. Daraus ist dann mein Ansatz entstanden, gezielt Übungen zu nutzen und neue Methoden zu finden, die dieses «Reserve-Kräfte-Aktivieren» bewusst unterstützen können. Fritz Nöpel Ich habe mal an einem Lehrgang eines Ki-Professors in Hawaii teilgenommen, der hat mir so ein bisschen die Augen geöffnet. Er konnte das nur mit seinen Leuten machen. Ich habe mich zur Verfügung gestellt und bei mir ging gar nichts. Ich bin da sehr skeptisch. Ich habe es dann auch mit anderen ausprobiert. Für mich ist der Weg eher so, dass es um diese innere Kraft geht, von der ich gesprochen habe. In diesen Momenten, in denen alles stimmt, wenn der Stand stimmt und alles, wenn du das hervorrufen kannst, dann bist du wirklich in der Lage, eine Kraft zu erzeugen, die einfach viel größer ist als normalerweise. Dann kann mehr von dieser inneren Kraft zutage treten. Davon bin ich überzeugt. Aber sonst bin ich sehr skeptisch. Es ist auch nicht realistisch. Die Ki-Kraft, die kannst du vielleicht zeigen, aber in Zusammenhang mit unserer Kampfkunst, da sind Grenzen. Petra Schmidt Vielleicht ist es ja genau das, was du sagst, dass alles zusammenkommen muss. Du hast ja gesagt, die innere Kraft und das Übereinstimmen der inneren und der äußeren Haltung sind wichtig. Und genau das üben wir ja auch immer wieder im Karate, vielleicht ist Ki ja einfach nur das? Fritz Nöpel Ich muss dann aber dieses Ki im Karate nicht so betonen, nicht so mystifizieren, verstehst du? Ich glaube, ich weiß, was damit gemeint ist. Ich kann das auch umsetzen und ich spüre es auch. Manchmal habe ich einen super Tag, dann stimmt alles. Dann gebe ich dir einen Stoß und du taumelst und fällst hin. Verstehst du? Das ist meine innere Kraft, das ist meine Ki-Kraft. Aber ich betone sie nicht. Für mich ist das ein ganz normaler Weg, den jeder erfahren kann. Petra Schmidt Das glaube ich auch. Fritz Nöpel Ich gebe mich auch mit den bestimmten Punkten nicht so ab. Ich weiß, wo die empfindlichen Punkte sind. Man muss einfach genau die richtige Waffe zum richtigen Punkt bringen. Die Waffe steht mir zur Verfügung. Die Erfahrungen habe ich gemacht. Ich habe ja immer noch Verbindungen nach Japan und zu japanischen Meistern. Das sind ganz seriöse, erfahrene Menschen, die sich auch viel damit befasst haben. Da sind wir alle einer Meinung und haben alle eine ähnliche Einstellung dazu. Petra Schmidt Ich glaube auch, dass der Begriff Ki einfach pragmatischer verstanden werden sollte und finde deine Vorstellungen von der inneren Kraft sehr einleuchtend. Du hast eben beim Training gesagt, ich muss meine Distanz und meine innere Einstellung halten, damit ich auch meine Energie auf den Gegenüber loslassen kann. Meintest du damit das Gleiche wie die innere Kraft? Fritz Nöpel Ja, das ist das. Petra Schmidt Das ist notwendig, um mich «ganz» einzubringen? Fritz Nöpel Was heißt «mich einzubringen»? Wenn es eine realistische Selbstverteidigung ist, dann gibt mir die Kata ja ein Beispiel. Die Kata zeigt mir ja, was ich kennen sollte, und daraus habe ich eine weitere Entwicklung. Man muss natürlich die Kata lesen können. Sie sind ja nicht alle zur gleichen Zeit entwickelt worden. Das muss man mit beachten. Und dann müssen noch die Elemente und die Tiere beachtet werden, die dar­in enthalten sind. Wenn du es wirklich begreifen und verstehen willst, dann musst du dich gedanklich erst einmal so bewegen, wie es die Chinesen auch tun. Ich habe natürlich das Glück gehabt, dass ich lange in China und Japan war. Da habe ich schon etwas mitbekommen. Wenn wir hier in Europa oder Deutschland Karate entwickelt hätten, dann hätten wir es in einer ganz anderen Form entwickelt. Petra Schmidt Was lernen wir von den einzelnen Tieren? Sind es vielleicht auch die spezifischen Haltungen der Tiere? Natürlich sind es auch die Dinge wie zwei Hände oder der Schwanz des Drachen oder die Richtung, aus der sie kommen. Ist es vielleicht zudem diese Art der spezifischen inneren Kraft der jeweiligen Tierart, die wir versuchen, uns anzueignen? Fritz Nöpel Ja, aber wir sind immer noch Menschen! Ein Punkt, warum man die Tiere nach und nach beobachtet hat, ist, weil man erreichen möchte, dass der Mensch reagiert, statt mit dem Kopf zu agieren. Mit dem Kopf kommt man nicht zum Erfolg. Sondern das Reagieren ist wichtig. Ein Tiger hat nur zwei Möglichkeiten: Er greift an oder er flieht. Auch bei den anderen Tieren ist es so. Das macht der Leopard, die Schlange, der Kranich und der Drache. Petra Schmidt Der Drache ist für uns in Europa ein ungewöhnliches Tier. Fritz Nöpel Da muss man die Chinesen so und so noch einmal genau befragen. Die sehen den Drachen ja in den Wolken, im Wasser, und überall haben sie den Drachen. Das wissen wir ja auch. Aber jetzt sehen wir uns noch einmal die anderen Tiere an. Wie reagieren sie? Sie überlegen und planen ja nicht. Wenn du auf die Schlange trittst, dann greift sie an. Und daran wollte man erinnern. Sei wie ein Tiger. Oder sei wie eine Schlange. Es geht um die Abläufe der Bewegungen. Petra Schmidt Was meinst du genau mit den Abläufen der Bewegungen? Fritz Nöpel Naja, der Mensch, der bewegt sein Bein oder seine Schulter. Aber wenn wir jetzt von oben nach unten angreifen, wie beim Kranich, dann läuft so auch die Bewegung. Es geht dann um die gesamte Bewegung, nicht dar­um, den Arm zu heben. Und das siehst du in der Kata. Da siehst du, dass die Entwickler dieser Kata sich diese Tiere als Beispiel genommen haben. Der Leopard zertrümmert den Kehlkopf. Du musst den Weg finden, wie du den Kehlkopf zertrümmerst. Oder der Biss der tödlichen Schlange oder der Würgegriff. Petra Schmidt Ist da vielleicht auch wieder diese Vorstellung davon, etwas «ganz» zu tun, mit enthalten? Diese zen-buddhistische Weisheit von «atme, wenn du atmest; iss, wenn du isst» und so weiter? Fritz Nöpel Ja natürlich, absolut. Der Tiger gibt alles, wenn er etwas macht. Und so macht es auch der Kranich und auch die Schlange. Da gibt es keine halben Sachen. Petra Schmidt Da gibt es keine halben Sachen und deshalb vielleicht auch die Möglichkeit, an unser Potenzial näher heranzukommen als sonst? Kann das sein? Fritz Nöpel Ja, Tiere können vielleicht mehr aus ihrer inneren Kraft...



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