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E-Book, Deutsch, Band 76, 296 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm

Reihe: Arbeiten zur Praktischen Theologie (APrTh)

Schnelle Gemeinsam autonom sein

Eine Untersuchung zu kollegialen Gruppen im Pfarrberuf
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-374-06114-3
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Eine Untersuchung zu kollegialen Gruppen im Pfarrberuf

E-Book, Deutsch, Band 76, 296 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm

Reihe: Arbeiten zur Praktischen Theologie (APrTh)

ISBN: 978-3-374-06114-3
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Studie untersucht die Bedeutung kollegialer Gruppen für den Pfarrberuf. Dabei wird erstmals die in der pastoraltheologischen Forschung vorherrschende Fokussierung auf einzelne Pfarrer und ihre individuelle Praxis überwunden. Vor dem Hintergrund professionstheoretischer Ansätze untersucht die Autorin die gemeinsame Praxis von Pfarrerinnen und Pfarrern in Pfarrkonferenzen und selbstorganisierten Treffen mithilfe einer empirisch-qualitativen Erhebung. Kollegiale Gruppen dienen der gegenseitigen Vergewisserung, der Sicherung professionellen Handelns und der Wahrung der Autonomie einzelner Pfarrer sowie der gesamten Berufsgruppe.
Die Arbeit in diesen Gruppen wird erstmalig als ein eigenständiger Tätigkeitsbereich pastoralen Handelns beschrieben und gewürdigt. Davon ausgehend entwickelt die Autorin die pastoraltheologische These, dass dem Pfarrberuf eine kollektive Dimension innewohnt, und eröffnet eine neue Perspektive für die Reflexion der gemeinsamen Arbeit innerhalb der Berufsgruppe.

Being Autonomous Together. A Study on Collegial Groups in the Parish Ministry
This study examines the importance of collegial groups for the parish ministry. For the first time, the prevailing focus in pastoral theological research on individual pastors and their individual practice is overcome. Against the background of professional theoretical approaches, the author examines the common practice of pastors in parish conferences and self-organized meetings with the help of an empirical-qualitative survey. Collegial groups provide mutual assurance, ensure professional action and preserve the autonomy of individual pastors and the entire professional group. The work in these groups is for the first time described and appreciated as an independent field of pastoral activity. On this basis, the author develops the pastoral theological thesis that the parish profession has a collective dimension and opens a new perspective for the reflection of common work within the professional group. The author received her doctorate in 2018 with this thesis.

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Weitere Infos & Material


INHALT

1 Einleitung 15

2 Allein Pfarrer sein.
Eine pastoraltheologische Theorielinie 23
2.1 Aktuelle pastoraltheologische Entwu¨rfe 24
2.1.1 Manfred Josuttis: Im Gegenu¨ber anders sein 25
2.1.2 Isolde Karle: Allein als Generalist vor Ort 29
2.1.3 Ulrike Wagner-Rau: Allein auf der Schwelle 32
2.1.4 Christian Grethlein: Die Vermittlungsaufgabe des Einzelnen 34
2.1.5 Michael Klessmann: Mit anderen ein individuelles Berufsbild entwickeln 36
2.1.6 Zusammenfassung 37
2.2 Empirische Forschung in der Pastoraltheologie 39
2.2.1 Die fu¨nfte EKD-Erhebung u¨ber Kirchenmitgliedschaft (V. KMU): Vis-a`-vis zum Pfarrer 40
2.2.2 Befragungen von Pfarrerinnen/Pfarrern: Der Fragebogen als Spiegel fu¨r die Selbstbetrachtung 43
2.2.3 Empirische Forschungsarbeiten: Die Sicht des Einzelnen auf seine Arbeit vor Ort 46
2.2.4 Zusammenfassung 51
2.3 Das (pastoral-)theologische Paradigma des Einzelnen 52

3 Die Bedeutung der Berufsgruppe in der Professionssoziologie 55
3.1 Aktuelle Forschungsperspektiven in der Professionssoziologie 57
3.2 Die Funktion der Berufsgruppe fu¨r Professionsberufe 61
3.2.1 Die Erscheinungsform professioneller Ethik: Ethische Kodizes 61
3.2.2 Begru¨ndungslinien fu¨r die Ausbildung und Notwendigkeit von Professionsethik 62
3.2.2.1 Autonomie fu¨hrt zu kollegialer Binnenkontrolle: Der strukturfunktionalistische Ansatz 63
3.2.2.2 Die innere Handlungslogik der Professionen fu¨hrt zur Institutionalisierung kollegialer Formen: Die revidierte Professionstheorie nach Ulrich Oevermann 64
3.2.2.3 Professionsethik kontrolliert das professionelle Handeln: Der systemtheoretische Ansatz nach Rudolf Stichweh 65
3.2.2.4 Die Paradoxie professionellen Handelns macht Kontrolle erforderlich: Der interaktionistische Ansatz nach Fritz Schu¨tze 68
3.2.3 Zusammenfassung 70
3.3 Kollegiale Gruppen im Fokus professionssoziologischer U¨berlegungen zum Pfarrberuf: Das Forschungsdesiderat 72
3.3.1 Professionsethik schu¨tzt das Vertrauen in der professionellen Interaktion: Isolde Karles professionstheoretische U¨berlegungen zum Pfarrberuf 72
3.3.2 Professionssoziologische U¨berlegungen zur Berufsgruppe als Chance der Erweiterung pastoraltheologischer Forschungs- und Theorielinien 74
3.3.3 Forschungsfrage und Forschungsgegenstand 75

4 Methodik 79
4.1 Die Theorie des Gruppendiskussionsverfahrens 81
4.2 Auswahl der Gruppen 84
4.3 Konzeption und Durchfu¨hrung der Gruppendiskussionen 88
4.3.1 Rahmenbedingungen der empirischen Erhebung 88
4.3.2 Durchfu¨hrung der Gruppendiskussionen 89
4.4 Auswertung anhand der dokumentarischen Methode 94
4.5 Anonymisierung und Sensibilita¨t der Daten 97

5 Empirische Ergebnisse der Gruppendiskussionen 99
5.1 Zur Darstellung der Analyse 99
5.2 Abgrenzungen nach außen und Vergewisserung nach innen: Das Reden in Abgrenzungen 100
5.2.1 Die Gruppen und ihre Leitabgrenzungen 101
5.2.1.1 »Aus einer Zeit autorita¨rer Fu¨hrung [...] sind wir hervorgegangen«: Pfarrkonferenz I 102
5.2.1.2 »Vor der Fusion und nach der Fusion«: Pfarrkonferenz II 104
5.2.1.3 »Wir wollen uns nicht zerlegen lassen«: ›Oasentage‹ 105
5.2.1.4 »Eindeutig Position beziehen«: Wissenschaftlicher Arbeitskreis 108
5.2.1.5 »Dass wir nur Frauen sind«: Supervisionsgruppe 111
5.2.1.6 Zusammenfassung: In der Abgrenzung das Eigene zeigen 113
5.2.2 Das Thema Gruppenzugeho¨rigkeit: Wer soll dazugeho¨ren? 114
5.2.2.1 »Also dass immer irgendwelche Nichtordinierten da rumha¨ngen«: Abgrenzung von Nichtordinierten in den Pfarrkonferenzgruppen 115
5.2.2.2 »Das is deins und hier is meins« Abgrenzungen von nichtanwesenden Gruppenmitgliedern in den selbstorganisierten Gruppen 118
5.2.2.3 Zusammenfassung: Einander in der Abgrenzung vergewissern 122
5.2.3 Die Praxis der Gruppen im Verha¨ltnis zu anderen Gruppen 122
5.2.3.1 »Da gabs (nur) Kekse«: Abgrenzungen von anderen Pfarrkonferenzgruppen 123
5.2.3.2 »Wir haben einen niedrigeren Krankenstand als andere Leute«: Abgrenzungen von Kolleginnen/Kollegen 124
5.2.3.3 Zusammenfassung: Durch die Hervorhebung des Besonderen die eigene Praxis legitimieren 125
5.2.4 Zwischenfazit: In der Abgrenzung liegt die Vergewisserung 126
5.3 Autonom den Zweck bestimmen: Das Verha¨ltnis von individueller Berufspraxis und Gruppenpraxis 127
5.3.1 Die Struktur der Gruppentreffen 128
5.3.1.1 Zusammenfassung: Autonom u¨ber die Struktur entscheiden 131
5.3.2 Das Verha¨ltnis von individueller Berufspraxis und den Treffen der Gruppe 132
5.3.2.1 »Uns mal in die Augen zu sehen«: Leibliche und interaktiv gepra¨gte Ko-Pra¨senz 133
5.3.2.2 »Lehnt man sich zuru¨ck kriegt n scho¨nes Fru¨hstu¨ck«: Nehmen und Geben 136
5.3.2.3 »Der kann sich doch nicht wehren«: Autonom den Zweck bestimmen 143
5.3.2.4 »Aber stimmt; ich hab=s auch verwurstet«: Die wechselseitige Bedingtheit der Ko-Pra¨senz, der autonomen Zweckbestimmung und des Nehmens fu¨r sich 145
5.3.2.5 Zusammenfassung: Autonom u¨ber die individuelle und gemeinsame Praxis entscheiden ko¨nnen 154
5.3.3 Sichtbar und zugleich verborgen: Zugeho¨rigkeit und Solidarita¨t jenseits der Gruppentreffen 155
5.3.3.1 »Auch wenn wir uns gar=nich sehn«: Verborgene Verbundenheit und Solidarita¨t in der individuellen Berufspraxis 156
5.3.3.2 »Da hab ich mich von dem Konvent richtig aufgefangen gefu¨hlt«: Sichtbare Zugeho¨rigkeit und Solidarita¨t in der individuellen Berufspraxis 159
5.3.3.3 Zusammenfassung: Sichtbar werden und zugleich verborgen bleiben 168
5.3.4 Zwischenfazit: Allein und zusammen – unterschieden und dennoch aufeinander bezogen 169
5.4 Normativ und zugleich vage: Der Austausch in den kollegialen (Interview-)Gruppen 172
5.4.1 Austausch an den U¨berga¨ngen 173
5.4.1.1 »Einfach nebenbei auch mal zu sprechen«: Austausch am Rande als Thema in den Gruppendiskussionen 173
5.4.1.2 »Das is °wirklich so° gerad mein Fa:zit«: Austausch am Rande im Rahmen der Gruppendiskussionen 175
5.4.1.3 Zusammenfassung: Im U¨bergang von der aktuellen Situation erza¨hlen 179
5.4.2 Die strukturellen Muster des Austauschs im Rahmen der Gruppendiskussionen 179
5.4.2.1 »Aber das kann sich immer (.) wie ihr wisst, schnell a¨ndern«: Das Muster ›einerseits und andererseits‹ 180
5.4.2.2 »Aber damit kannst=e ja am Sonntag nicht auf die Kanzel gehen«: Das Muster ›Ideal und Wirklichkeit‹ 185
5.4.2.3 Zusammenfassung: Selbstbestimmt die Ideale umsetzen 187
5.4.3 Zwischenfazit: Die Norm, selbstbestimmt vage zu bleiben 188
5.5 Kontrollieren und sich zugleich der Kontrolle entziehen: Die Funktionen von Normen innerhalb der Gruppenpraxis 189
5.5.1 Kontrolle der Teilnahmedisziplin 189
5.5.1.1 »Ach die waren gar nicht bei der Andacht?«: Kontrolle der Teilnahmedisziplin als Thema in den Gruppendiskussionen 189
5.5.1.2 »Ich habe auch viel zu tun«: Kontrolle der Teilnahmedisziplin im Rahmen der Erhebung der Gruppendiskussionen 193
5.5.1.3 »Dass man eben n Anruf kriegte weil man nicht da war«: Kontrolle der Teilnahmedisziplin durch die Leitungsinstanz und wie man sich ihr entzieht 194
5.5.1.4 Zusammenfassung: Die Norm einer selbstbestimmten Teilnahme als Strategie, sich der Kontrolle zu entziehen 196
5.5.2 Kontrolle der individuellen Berufspraxis 197
5.5.2.1 »Auch so=n Eindruck kriegt wo arbeiten die eigentlich«: Gemeinsam gefeierte Andachten als Orientierung und Kontrolle 197
5.5.2.2 »Ach Gott der Superintendent sitzt da«: Die Kontrolle der individuellen Berufspraxis jenseits der Gruppentreffen 199
5.5.2.3 Zusammenfassung: Vermeidung von Kontrolle als Strategie, die Autonomie gegenseitig zu wahren 201
5.5.3 Zwischenfazit: Die Entwicklung und Kontrolle von Normen als Strategie, die gegenseitige Autonomie zu wahren 202
5.6 Geschu¨tzter und zugleich ungeschu¨tzter Raum: Das Sprechen in ra¨umlichen Perspektiven 203
5.6.1 Reale Ra¨ume 203
5.6.1.1 »So wie hier und dann wirklich rundum bis an die Decke nur Regale«: Die Ra¨ume der individuellen und kollektiven Berufspraxis 203
5.6.1.2 »Jedenfalls kommen wir irgendwann an dieser Tu¨r an«: Wechsel zwischen den Ra¨umen 206
5.6.2 Symbolische Ra¨ume 207
5.6.2.1 »Wer kommt denn gleich um die Ecke und ho¨rt es mit«: In geschu¨tzten Ra¨umen der Kontrolle entgehen 207
5.6.2.2 »Sie bleiben aber noch zum Essen!«: Die Aufnahme der Interviewerin in den geschu¨tzten Raum 209
5.6.3 Zwischenfazit: Ra¨ume und Raumwechsel als Symbol und Ausdruck fu¨r Autonomie 211
5.7 »Dass man da so u¨ber den Tellerrand gucken kann und so«: Kontrastgruppe Studiensemester 212
5.7.1 »Spannend wie verschieden das ist«: Wu¨rdigung der Vielfalt 213
5.7.2 »Dass man da so u¨ber den Tellerrand gucken kann«: Auffa¨cherung des Feldes der kollegialen Gruppen 215
5.7.3 »Da liegt Segen drin«: Gemeinsames Essen 217
5.7.4 »Der muss fru¨her gehen oder kommt spa¨ter«: Teilnahmedisziplin und deren Kontrolle 218
5.7.5 »soll ich sozusagen oasentagsma¨ßig irgendwie nichts tun«: Die Verpflichtung zur Pause 220
5.7.6 Zwischenfazit: In der Weite liegt Autonomie 222
5.8 Fazit: Die Struktur des autonomen Wechsels 224

6 Funktionen kollegialer Gruppen fu¨r den Pfarrberuf in professionssoziologischer Perspektive 231
6.1 Unsicherheit und Vergewisserung 233
6.1.1 Unsicherheit 233
6.1.2 Vergewisserung 234
6.2 Sicherung des professionellen Handelns 238
6.2.1 Informationen und Absprachen 239
6.2.2 Fortbildung 240
6.2.3 Die Entwicklung von Normen und deren Kontrolle 242
6.3 Wahrung der Autonomie 247
6.3.1 Die selbstbestimmte Praxis der kollegialen Gruppen 248
6.3.2 Monopolerhalt – im Gegenu¨ber zu Gegenakteuren 250
6.3.3 Monopol- und Machterhalt – im Gegenu¨ber zur Organisation Kirche 255
6.4 Fazit: Kollegiale Gruppen als Orte der Autonomiewahrung fu¨r die Berufsgruppe der Pfarrerinnen/Pfarrer 258

7 Gemeinsam Pfarrerinnen/Pfarrer sein.
Die Integration einer kollektiven Dimension in die Theorie des Pfarrberufs 261
7.1 Kollegiale Gruppen und ihre Funktionen fu¨r den Pfarrberuf: Eine Zusammenfassung 262
7.2 Die Arbeit in kollegialen Gruppen als eigensta¨ndiger Teil des Pfarrberufs 268
7.3 Kirchentheoretische Einordnung: An den Ra¨ndern der Organisation 271
7.4 Hinter verschlossenen Tu¨ren: Pfarrberuf und kirchlicher Reformprozess 273
7.5 (Forschungs-)Perspektiven fu¨r eine kollektive Pastoraltheologie 277
7.5.1 Aus- und Fortbildung 277
7.5.2 Kollegiale Gruppen als Ressource 279
7.5.3 Orte und Ra¨ume als Dimension kollegialer Gruppen im Pfarrberuf 281
7.5.4 Die religio¨se Dimension kollegialer Praktiken im Pfarrberuf 284

8 Literaturverzeichnis 287

9 Anhang 293
9.1 Transkriptionsregeln 293
9.2 U¨bersicht Interviewausschnitte 294


Schnelle, Ricarda
Ricarda Schnelle, Dr. theol., Jahrgang 1985, studierte in Erlangen und Münster Evangelische Theologie und arbeitete nach dem Vikariat als Pfarrerin im Braunschweiger Umland. Von 2014 bis 2018 war sie Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Praktische Theologie und Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät in Göttingen, wo sie mit der vorliegenden Arbeit promoviert wurde. Seit Mai 2018 arbeitet sie als Pastorin in den Kirchengemeinden Haimar, Rethmar und Sehnde (Ev.-luth. Landeskirche Hannovers).



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