Erlebnisse im Dritten Reich, in der DDR und in der vereinigten Bundesrepublik
Buch, Deutsch, 244 Seiten, GB, Format (B × H): 169 mm x 246 mm, Gewicht: 704 g
ISBN: 978-3-89923-222-6
Verlag: Stekovics, Janos
Diese Lebenserinnerungen erhellen mit dem subjektiven Blick des Zeitzeugen die Verhältnisse dreier deutscher Gesellschaftssysteme. Natürlich ist darum ein Buch entstanden, das hin und wieder streitbar ist. Doch stets ist es voller Zuneigung für die Individualität der jeweiligen Zeitgenossen geschrieben. Fern von Klischees geht es von einer anrührenden Hommage an die Integrität der Eltern des Verfassers aus. Der Vater schickte einen ebenso mutigen wie wissenschaftlich präzisen Brief gegen den Abriss des Berliner Stadtschlosses an Walter Ulbricht: ein eindrucksvolles Dokument, das vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen umso brisanter erscheint.
Prof. Ernst Schuberts (Jahrgang 1927) kunstgeschichtliche Publikationen erreichten in Ost und West in seinem Fachgebiet gewiss sehr seltene Auflagenhöhen. Sein wissenschaftlicher und denkmalpflegerischer Einsatz für die Dome der DDR und vor allem für eines der bedeutendsten deutschen Baudenkmale, den Naumburger Dom, ist ebenso beeindruckend wie seine Arbeit an dem Grenzen überbrückenden Großprojekt „Die deutschen Inschriften“.
Ein unabhängiger Geist erinnert sich: anekdotenreich, pointiert und äußerst lesenswert. Ein Leben im Rückspiegel: amüsant, kurzweilig und lebensnah. Ein prominenter Privatgelehrter, ein Überlebens- und Lebenskünstler, ein überzeugter Optimist positioniert sich im Strom der Gegebenheiten von sieben Jahrzehnten deutscher Geschichte. Drittes Reich, DDR und die vereinigte Bundesrepublik Deutschland gaben mit wechselnden Rahmenbedingungen die äußeren Umstände, in denen ein Lebenswerk wuchs, das weit über die deutschen Grenzen hinaus Anerkennung erfuhr.
Dabei weiß der Historiker Ernst Schubert nur zu gut um die Problematik des Erinnerns: „Leitfaden für den Bericht war von Anfang an die Absicht, nicht in erster Linie die Lebensgeschichte der eigenen Person zu beschreiben – wer kann das schon wahrheitsgemäß und zutreffend –, sondern der Versuch, … die Einwirkungen der politischen Gegebenheiten, des politischen Umfelds dreier Regierungen auf ein- und dasselbe heranwachsende und dann erwachsene Individuum zur Sprache zu bringen, soweit das im Nachhinein überhaupt möglich ist.“
Zielgruppe
Historiker, Kunsthistoriker, Zeithistoriker, Politologen, Kulturwissenschaftler, Denkmalpfleger, Biografieforscher
Weitere Infos & Material
Vorwort
1 Kindheit und Grundschule
2 Domgymnasium Naumburg
3 Schulpforta
4 Heimatflak
5 Kinderlandverschickung
6 Einberufung und Krieg
7 Kriegsende in Naumburg
8 Umzug nach Halle
9 Abitur in Halle
10 Studium in Halle
11 Die Promotion
12 Erlebnisse während des Studiums
13 Einschub: Das Berliner Schloss
14 Nachträge zum Studium
15 Der Spirituskreis und ein weiterer Angriff auf meinen Vater
16 Archivar auf Abruf
17 Freier Forscher
18 Arbeitsstelle für Kunstgeschichte
19 Naumburg 1961–1965
20 Ein Stahlrohrgerüst muss her
21 Die Klosterkirche in Schulpforta
22 Klassenvortrag und Habilitation
23 Die Akademiereform
24 An der Akademie verblieben
25 Dienstreisen
26 Akademieprofessur
27 Union Verlag
28 Familie
29 Wurzbach
30 Das Domkapitel
31 Besuche in Zeitz
32 Das Domkapitel hatte nur drei Mitarbeiter
33 Kurzer Zustandsbericht über Kirchen und bewohnte Grundstücke
34 Die neue Orgel – Walter Supper
35 Friedenstoast und Elefantenklo
36 Ausgewählte Begegnungen im und am Naumburger Dom vor 1989
37 Die Briefmarkenserie
38 Wohngebäude des Domkapitels in Naumburg, Merseburg und Zeitz
39 Eintrittsgelder
40 Kirche oder Museum
41 Werbungen für die „Firma“
42 Die „Firma“ im Hause
43 Der Kauf des Hauses in Reinharz
44 Die Genehmigung für den Bau einer Garage
45 Wasser und elektrischer Strom
46 Der Bau einer Garage
47 Der Anschluss elektrischen Stroms
48 Der Brunnen
49 Sächsische Akademie der Wissenschaften
50 Akademietätigkeit nach der „Wende“
51 Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte
52 Einige Besucher des Naumburger Doms nach der „Wende“
53 Ein Nachwort mit sicherlich zu subjektiven Reflektionen und Gedanken