Schulte-Körne / Galuschka | Lese-/Rechtschreibstörung (LRS) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 195 Seiten

Reihe: Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie

Schulte-Körne / Galuschka Lese-/Rechtschreibstörung (LRS)


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8409-2721-8
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 195 Seiten

Reihe: Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie

ISBN: 978-3-8409-2721-8
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Der Leitfaden beschreibt praxisorientiert das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei Lese-/Rechtschreibstörungen (LRS). Zunächst wird ein Überblick über den Stand der Forschung bezüglich der Symptomatik, Klassifikation, Epidemiologie und Ätiologie, des Verlaufs sowie der Förderung und Früherkennung der Störung gegeben. Ausführlich werden Leitlinien zur Diagnostik und Verlaufskontrolle, zur Behandlungsindikation und Intervention formuliert und ihre Umsetzung in die Praxis dargestellt.

Das Vorgehen bei der familiären und schulischen Exploration sowie bei der Exploration des Betroffenen im Rahmen der klinischen Untersuchung wird geschildert. Testverfahren zur Erfassung der Lese- und/oder Rechtschreibleistungen sowie der Intelligenz werden beschrieben. Zudem wird auf die Diagnostik von psychischen Begleitstörungen sowie von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache eingegangen. Die Behandlungsleitlinien umfassen die familiäre, schulische und außerschulische Förderung, beschreiben wirksame Interventionsprogramme, gehen auf Ansätze zur Prävention und Frühförderung ein und nehmen auch Bezug auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Deutsch als Zweitsprache. Materialien, die zur Diagnostik und Therapie eingesetzt werden können, sowie ein Fallbeispiel runden den Leitfaden ab.

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Zielgruppe


Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater, Kinder- und Jugendmediziner, Schulpsychologen, Lerntherapeuten, Lehrkräfte, Heilpädagogen, Ergotherapeuten, Logopäden, Hausärzte, (Sozial-) Pädagogen sowie Mitarbeiter der Jugendhilfe.

Weitere Infos & Material


1;Einleitung: Grundlagen und Aufbau des Buches;7
2;Inhaltsverzeichnis;9
3;1Stand der Forschung;13
3.1;1.1Symptomatik;13
3.2;1.2Klassifikation nach ICD-10 und DSM-5;16
3.3;1.3Prävalenz;21
3.4;1.4Ätiologie;23
3.5;1.5Verlauf;29
3.6;1.6Förderung;32
4;2Leitlinien;36
4.1;2.1Leitlinien zur Diagnostik;36
4.2;2.2 Beratung betroffener Kinder und Jugendlicher und ihrer Familien;104
4.3;2.3Leitlinie zur Behandlungsindikation;107
4.4;2.4 Leitlinien zur Förderung bei der Lese- und/oder Rechtschreibstörung;110
5;3Verfahren zur Diagnostik und Therapie;144
5.1;3.1Verfahren zur Diagnostik;144
5.2;3.2Verfahren zur Therapie;155
6;4Materialien;160
7;5Fallbeispiel;177
7.1;5.1Angaben zur aktuellen Symptomatik;177
7.2;5.2Anamnese;177
7.3;5.3Untersuchungsbefunde;179
7.4;5.4Diagnose;180
7.5;5.5Behandlungs- und Förderplan;180
7.6;5.6Therapieverlauf;181
8;6Literatur;182


|24|2 Leitlinien
2.1 Leitlinien zur Diagnostik
In diesem Kapitel werden die Leitlinien zur Diagnostik, Verlaufskontrolle und Früherkennung von Lese- und/oder Rechtschreibstörungen dargestellt. Tabelle 3 gibt einen Überblick über die Leitlinien. Tabelle 3: Übersicht über die Leitlinien zur Diagnostik, Verlaufskontrolle und Früherkennung von Lese- und/oder Rechtschreibstörung L1 Diagnostische Kriterien und diagnostisches Vorgehen L2 Klinische Untersuchung L3 Körperliche Untersuchung L4 Psychometrische Diagnostik L5 Verlaufskontrolle L6 Früherkennung L7 Diagnostik von Kindern und Jugendlichen mit Deutsch als Zweitsprache 2.1.1 Diagnostische Kriterien Basierend auf dem DSM-5 und der ICD-10 werden in der Praxis drei verschiedene Diagnosekriterien angewendet: das Altersdiskrepanz-, das Klassennormdiskrepanz- und das IQ-Diskrepanz-Kriterium. Im Rahmen der Entwicklung der evidenz- und konsensbasierten (S3) Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörung (Schulte-Körne & Galuschka, 2015) wurde mittels systematischer Literaturrecherchen überprüft, ob eines der drei diagnostischen Kriterien bevorzugt einzusetzen ist. Zwischen Kindern und Jugendlichen, bei denen die Diagnose einer Lese-Rechtschreibstörung aufgrund einer Alters- oder Klassennormdiskrepanz oder IQ-Diskrepanz gestellt wurde, konnten keinerlei Unterschiede hinsichtlich der Therapieeffekte, des Störungsverlaufs oder der Heritabilität festgestellt werden. Somit kann für eine Diagnose das Altersdiskrepanz-, das Klassennormdiskrepanz- und das IQ-Diskrepanzkriterium herangezogen werden. Für die Diagnose ist jedoch Bedingung, dass unterdurchschnittliche Leistungen im Lesen oder Rechtschreiben (Abweichung von mindestens einer SD von |25|der Alters- oder Klassennorm) vorhanden sind. Leitlinie L1 fasst die praktische Umsetzung der Kriterien zusammen. L1 Leitlinie 1: Diagnostische Kriterien und diagnostisches Vorgehen Diagnostische Kriterien Zur Diagnostik der Lese- und/oder Rechtschreibstörung soll auf das Kriterium der Alters- oder Klassennormdiskrepanz oder auf das Kriterium der IQ-Diskrepanz zurückgegriffen werden. Die Diskrepanz muss mindestens eine Standardabweichung (1,0 SD) betragen und die Leistung im Lesen und/oder Rechtschreiben mindestens unterhalb des Durchschnittsbereichs liegen. Altersnormdiskrepanz-Kriterium: Unterdurchschnittliche Leistung im jeweiligen Testverfahren gemäß der Altersnorm (PR?=?16 bzw. T-Wert?=?40). Klassennormdiskrepanz-Kriterium: Unterdurchschnittliche Leistung im jeweiligen Testverfahren gemäß der Klassennorm. Wenn vorhanden, schulformspezifische Norm anwenden (PR?=?16 bzw. T-Wert?=?40). Alters- oder Klassennorm- und IQ-Diskrepanz-Kriterium: Unterdurchschnittliche Leistung im jeweiligen Testverfahren gemäß der Alters- oder Klassennorm und erwartungswidrig schwache Leistung im jeweiligen Testverfahren im Vergleich zum IQ-Wert (PR?=?16 bzw. T-Wert?=?40 und Diskrepanz aus den jeweiligen T- oder IQ-Werten = 1 SD). Diagnostisches Vorgehen Die Diagnosestellung einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung schließt die Ergebnisse der körperlichen (siehe Leitlinie L3), der testpsychologischen/psychometrischen (siehe Leitlinie L4) und der klinischen Untersuchung (siehe Leitlinie L2) ein. Die Diagnose einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung beruht zum einen auf den Ergebnissen psychometrischer Leistungstests und der Entwicklungs- und Schulanamnese und zum anderen auf den Ergebnissen der klinischen Untersuchungen (einschließlich der Seh- und Hörfunktionen). Zudem müssen zur Differenzialdiagnostik Methoden eingesetzt werden, die es erlauben, die körperliche und psychische Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörung festzustellen. Wichtig sind außerdem Verfahren der Lernverlaufsdiagnostik, welche die spezifischen Stärken und Schwächen in der Lernentwicklung im Lesen und/oder Rechtschreiben identifizieren. Die einzelnen diagnostischen Schritte der verschiedenen Teilbereiche werden im Folgenden erläutert: in Kapitel 2.1.2 wird die klinische Untersuchung, in Kapitel 2.1.3 die körperliche Untersuchung und Kapitel 2.1.4 die psychometrische/testpsychologische Untersuchung beschrieben. Kapitel 2.1.6 schildert Maßnahmen und Möglichkeiten der Lernverlaufsdiagnostik und in Kapitel 2.1.4 und Kapitel 3.1 werden die psychometrischen Verfahren der Diagnostik beschrieben. |26|Tabelle 4: Multiaxiale Diagnostik der Lese- und/oder Rechtschreibstörung Achse Gegenstand Zielsetzung Methode 1: Klinisch-psychiatrisches Syndrom Angststörungen, depressive Störungen, ADHS, Störung des Sozialverhaltens und weitere psychische Auffälligkeiten Differenzialdiagnostik Abklärung spezifischer Komorbiditäten Psychometrische/testpsychologische und klinische Untersuchung (psychopathologischer Befund), Anamnese 2: Kernsymptomatik: umschriebene Entwicklungsstörungen Lesegenauigkeit, Lesegeschwindigkeit, Leseverständnis, lauttreue und orthografische Schreibfähigkeit Kerndiagnostik Abklärung spezifischer Komorbiditäten (z.?B. Rechenstörung) Differenzialdiagnostik: Intelligenzminderung Sprachstörungen ...



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