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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 428, 64 Seiten

Reihe: Maddrax

Schwarz Maddrax - Folge 428

Kampf um Exxus
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7325-3188-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Kampf um Exxus

E-Book, Deutsch, Band 428, 64 Seiten

Reihe: Maddrax

ISBN: 978-3-7325-3188-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Dunkle Wolken ziehen über Exxus auf - sinnbildlich, denn das Stadtraumschiff durchquert den luftleeren Raum auf dem Weg zur Sonne des Systems, um Schwung zu holen für die Reise in die Unendlichkeit. Wäre da nicht Professor Doktor Jacob Smythe, der andere Pläne hat. Er will nicht nur die Herrschaft über Exxus, sondern das Schiff zu einer ultimativen Waffe gegen die Initiatoren machen! Matt, Aruula und One sind die Einzigen, die ihn daran hindern könnten - aber die Tage der Schwarmintelligenz sind bereits gezählt ...
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„Smythe kann sonst wo sein“, sagte Matthew Drax enttäuscht. Seine Stimme wurde per Funk aus dem Raumanzug übertragen, in dem er steckte. „Es gibt auf der Exxus einfach zu viele Schlupflöcher, in denen er untertauchen kann. Die Oberfläche ist zu weitläufig, als dass man sie zu dritt effektiv absuchen könnte. Und falls wir uns irren und er hält sich unterirdisch auf, haben wir erst recht keine Chance. Jedenfalls nicht ohne die Hilfe der Tekks.“ Sie hatten sich entschlossen, ihre Suche nach Smythe auf die Oberwelt von Exxus zu konzentrieren. Hier im luftleeren Raum hatte Smythe als Roboter einen klaren Vorteil; er wäre dumm, den nicht zu nutzen. Matt und Aruula hatten Raumanzüge angelegt; den Schnurrer trug die Barbarin mit im geräumigen Helm, obwohl das fuchsähnliche Tierchen allmählich zu groß dafür wurde. One, der einen geschlechtslosen menschlichen Körper nachgebildet hatte, nickte. „Du hast recht, Maddrax. Aber solange uns Mosse keine Leute für die Suche gibt, haben wir keine andere Möglichkeit. Vielleicht kommt uns ja ein Zufall zur Hilfe.“ Matt schaute sinnend die lange gerade Straße hinunter, die links von Hochhäusern und rechts von einer Reihe deutlich flacherer Gebäude gesäumt wurde. Nichts regte sich. Hier oben war die Stadt tot. „Ich bedauere, dass wir keine besseren Möglichkeiten haben, dein gestohlenes Fragment wiederzubeschaffen“, sagte er bedrückt. „Aber ich verspreche dir, dass wir tun werden, was in unserer Macht steht, One.“ Seit mehr als sieben Stunden suchten sie Exxus nun schon nach Jacob Smythe ab. Matt hatte gehofft, One würde seine über tausendvierhundert Kugelspinnen einzeln ausschwärmen lassen, aber das lehnte die Schwarmintelligenz ab. Seit Smythe es geschafft hatte, eins der Fragmente zu entführen, war er vorsichtig geworden. Mochte der Henker wissen, was Smythe mit der Kugelspinne vorhatte. Nichts Gutes auf jeden Fall, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. „Wir suchen weiter“, entschied Matt und ging die Straße entlang. Links von ihm hingen zwei leuchtende Monde wie kopfgroße Lampions im Weltraum, dahinter funkelte und gleißte schwach der Sternenozean. Doch je weiter er kam, desto mehr wurde Matt bewusst, dass diese Suche bloßer Aktionismus war. Hier würden sie Smythe niemals finden können. Schon die Durchsuchung eines einzigen Hochhauses hätte viele Stunden gedauert. Und hier gab es Hunderte Wolkenkratzer mit teilweise über hundert Stockwerken. Zumal gar nicht sicher war, ob sich Smythe im Moment tatsächlich an der Oberfläche aufhielt. Frustriert schaute Matt an den dunklen Riesen hoch. Nirgendwo brannte mehr Licht. Die Aufzüge würden auch nicht mehr funktionieren, und es wäre viel zu mühselig gewesen, ein Hochhaus über die Treppen zu erklimmen und sich von oben einen Überblick zu verschaffen. In diesem Moment meldete sich Mosse über Funk und zitierte ihn und seine Begleiter in der Zentrale. Ohne Zögern bestätigte Matt den Funkruf. „Ob er es sich anders überlegt hat?“, spekulierte Aruula. „Vielleicht hat er ja endlich begriffen, wie gefährlich Smythe ist.“ Als sie eine halbe Stunde später die Zentrale erreichten, spürte Matt sofort, dass etwas in der Luft lag. Die Spannung war förmlich greifbar. „Da ist was passiert!“, raunte er. „Jetzt bin ich aber mal gespannt.“ Mosse stand mit seinem Stellvertreter 3-Dominech und vier weiteren Tekks vor der riesigen Schaltwand des Zentralrechners. Die Gruppe schien zu diskutieren. In fast menschlicher Manier hob der Genklitter, der mehr denn je wie ein wandelndes Skelett wirkte, die Arme. Gut drei Dutzend Holographien hingen auf engstem Raum in der Luft und wechselten ständig ihre Positionen. 3-Dominech bemerkte ihr Kommen als Erster und sagte etwas. Daraufhin drehten sich alle zu ihnen um. Mosses Haltung drückte Ungeduld aus. „Da seid ihr ja endlich“, sagte der Renegaten-Führer. Die scheinbar nasskalte Haut, mit der sein Maschinenkörper überzogen war, glänzte noch mehr als sonst. „Hattet ihr mit eurer Suche Erfolg?“ „Natürlich nicht“, erwiderte Matt und legte seinen Raumhelm auf einer Konsole ab. „Eher würde man eine Nadel im Heuhaufen beziehungsweise eine Schraube im Schrotthaufen finden. Außerdem sagte ich euch ja schon, dass Jacob Smythe so gefährlich wie schlau ist. Die Chance, ihn nur zu dritt an der Oberfläche aufzuspüren, ist verschwindend gering. – Warum hast du uns rufen lassen, Mosse?“ Der Renegaten-Chef rieb sich mit der rechten Hand den linken Unterarm; eine Geste, die Matt nicht deuten konnte. „Es gibt Neuigkeiten. Der Zentralcomputer hat einige nicht genehmigte Aktivitäten an Schleuse 4 gemeldet.“ In Matt schrillten sofort die Alarmglocken. „Was ist passiert?“ „Nach dem Aufbrechen der Außenschleuse durch One ließ ich sie von einem Techniker reparieren. Doch danach wurde sie noch zwei weitere Male ohne meine Genehmigung geöffnet. Als ich den Techniker dazu befragen wollte und seinen ID-Chip ortete, stellte sich heraus, dass er sich schon seit Zirkos an derselben Stelle befand …“ Matt und Aruula sahen sich kurz an. Sie ahnten schon, was jetzt kommen würde. „Ich schickte einige Leute los“, redete Mosse weiter, behielt dabei aber immer die Holo-Bewegungen im Blick. „Sie konnten den Techniker in einem Müllschacht nahe der Schleuse 4 lokalisieren. Ein Kommando ist im Moment dabei, ihn zu bergen, aber er ist wohl kaum von selbst dort hin­eingestürzt.“ „Da hat mit Sicherheit Smythe seine Hände im Spiel“, sagte Matt. „Nachdem du ihn als gefährlich beschrieben hattest, war das auch mein Gedanke“, sagte Mosse. „Aber was könnte er mit dem Mord an einem Techniker bezwecken?“ Aruula kam Matt zuvor. „Der Mord ist nicht das Problem. Der Tekk kam ihm nur in die Quere und wurde von Smythe beseitigt. Es ging ihm um die Schleuse!“ Matt nickte zustimmend. „Als Roboter muss Smythe nicht atmen. Deswegen haben wir ihn ja auch an der Oberfläche gesucht: Dort ist er am ehesten vor einer Entdeckung sicher. Um ins Schiff zu gelangen, ohne eine Dekompression auszulösen, ist er aber auf die Doppelschleusen angewiesen.“ Mosse nickte nachdenklich. „Ich sehe, ihr habt die größte Erfahrung mit Smythe und seiner Vorgehensweise. Ein Vorschlag: Solange das Shuttle gebaut wird, kümmert ihr euch darum, ihn aufzuspüren. Ich bewillige euch dazu einen Trupp kampferfahrener Renegaten.“ Doch die Erfahrung auf der Oberfläche hatte Matt eines Besseren belehrt. „Ich fürchte, das würde nichts bringen. Mit seinen technischen Möglichkeiten könnte Smythe uns schon von weitem entdecken und hätte alle Zeit, sich abzusetzen – oder uns anzugreifen. Ich habe eine andere Idee: Du verfügst doch über kleine fliegende Bots mit Kameralinsen, wie sie auf den Baustellen eingesetzt wurden.“ „Überwachungs-Bots“, warf Mosse ein. „Die haben wir benutzt, um die Fortschritte bei der Umrüstung von Exxus zu überwachen.“ „Sind sie noch einsatzfähig und fähig, auch im luftleeren Raum zu operieren?“ „Ja, durchaus.“ „Sehr gut. Dann wäre es sinnvoll, sie mit Smythes Bilddaten zu füttern und an der Oberfläche patrouillieren zu lassen. Einige solltest du in der Nähe der Schleuse postieren. Sobald sie Smythe erfassen, können sie ihn zu seinem Versteck verfolgen.“ „Also gut.“ Mosse nickte. „Dann machen wir es so.“ Im Abstand von zwei Zirkos suchte der Initiator Kalmazz die IAS-Station auf. Noch immer herrschte wegen des Exxus-Starts Hektik in der ganzen Beobachtungsstation. Viele Vorgänge liefen in dieser Ausnahmesituation unkoordiniert ab. Weil es einen derart ungeheuerlichen Fall nie zuvor gegeben hatte, war die Führungsspitze überfordert. Das war an vielen Kleinigkeiten zu bemerken, etwa an widersprüchlichen Befehlen. Ihm konnte es nur recht sein, so kümmerte sich niemand um ihn. Der Initiator betrat die schummrig beleuchtete Steuerungshalle und eilte zu den akkurat aufgereihten IAS-Podesten. Sieben davon waren besetzt. Kalmazz verschwendete nur einen kurzen Blick an sie und enterte den nächsten freien Reiseplatz. In das über dem Podest hängende Durcheinander aus Kabeln, Manschetten und Energiesträngen, die in ihrer Gesamtheit den IAS-Anzug darstellten, kam sofort Bewegung. Die Manschetten schlossen sich um seine Glieder, die Anschlüsse der Fernrezeptoren schmiegten sich an ihn und verbanden sich mit seinem Bewusstsein. Kalmazz wartete noch einen Moment, bevor er gedanklich sein Ziel programmierte. Er spielte ein gefährliches Spiel. Einer der Avatare lag eingeklemmt, aber weitgehend funktionsfähig auf dem Exxus-Raumschiff. Kalmazz hatte ihn gesteuert, als sich der komplette Stadtteil plötzlich von der Oberfläche Binaars gelöst und sich in den Weltraum verabschiedet hatte. Kalmazz’ Bewusstsein war reflexartig aus dem Avatar geschleudert worden und in seinen eigenen Körper zurückgekehrt, als infolge dieses ungeheuerlichen Vorgangs vorwarnungslos die Decke einstürzte. Seinem Vorgesetzten, dem Blau-2 Menkess hatte er erzählt, dass sich der Avatar während des Starts außerhalb von Exxus befunden habe und durch den Sturz in eine aufklaffende Erdspalte zerstört worden sei. Eine Lüge, die ihm als Subordination ausgelegt werden konnte und im schlimmsten Fall die Desintegrierung nach sich zog. Aber nur so konnte Kalmazz verhindern, dass sich Menkess oder ein anderer Blau-2 des Avatars bemächtigte und erste Informationen aus dem Raumschiff lieferte. Das wollte Kalmazz selbst erledigen. Glückte sein Vorhaben,...



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