Sellers / Porter / West | Julia Gold Band 57 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 0057, 448 Seiten

Reihe: Julia Gold

Sellers / Porter / West Julia Gold Band 57


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-0489-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0057, 448 Seiten

Reihe: Julia Gold

ISBN: 978-3-7337-0489-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



DIE GELIEBTE DES KÖNIGS von PORTER, JANE
Energisch stellt Jesslyn ihre Bedingung: Nur wenn König Sharif ihren Schützlingen hilft, wird sie sich einen Sommer lang um seine mutterlosen Töchter kümmern. Für die Mädchen da zu sein, fällt Jesslyn nicht schwer - wohl aber dem faszinierenden Wüstensohn zu widerstehen ...
UNSERE INSEL DER LEIDENSCHAFT von SELLERS, ALEXANDRA
Mit wehendem Schleier flieht Prinzessin Noor vor dem Jawort. Und traut ihren Augen nicht: Ausgerechnet der feurige Wüstenprinz Bari, ihr Bräutigam, dem sie entkommen will, hat sich ins Flugzeug geschmuggelt ... und nun muss sie mit ihm auf einer einsamen Insel notlanden!
TAUSENDUNDEINE NACHT MIT DIR von WEST, ANNIE
Um Belle zu retten, muss Scheich Rafiq einen hohen Preis zahlen: Die Entführer verlangen die Kette, die der Herrscher von Q'aroum seiner Verlobten schenkt. Wie soll Rafiq erklären, dass er das Kleinod für eine Fremde geopfert hat? Die Lösung: Belle muss ihn heiraten ...

Alexandra Sellers hat schon an vielen verschiedenen Orten gelebt - wie viele genau, kann sie selbst nicht mehr sagen. Schon als kleines Mädchen träumte sie von fernen Ländern, inspiriert von den Märchen aus 1001 Nacht. Und irgendwann sah sie sich selbst an diesen geheimnisvollen Orten als Schriftstellerin. Prompt wurde die erste romantische Geschichte, die sie verfasste, von einer Zeitung abgedruckt. Alexandra schreibt seit 1980, wann immer ihr ihre ausgedehnten Reisen und ihre Vorlesungen an der Universität Zeit dafür lassen. Ihr großes Hobby ist das Fremdsprachenstudium. Bis jetzt hat sie acht Sprachen gelernt, kann aber zu ihrem Bedauern keine davon perfekt. Die schönste Zeit ihres Lebens hat sie in London verbracht, wo sie nach drei Jahren an der School of Oriental and African Studies einen Abschluss in Persisch und Religionswissenschaft machte. Alexandra lebt zusammen mit ihrem Mann Nick und ihrem Kater Monsieur.

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1. KAPITEL Beim Verlassen des Sekretariats klapperten die flachen Absätze von Jesslyn Heatons praktischen marineblauen Pumps auf dem Fliesenboden. Endlich! Der letzte Schultag! Glücklicherweise waren die Schüler – die dank Muffins und einer knallroten Früchtebowle satt und zufrieden waren – bereits nach Hause gegangen. Jetzt musste sie nur noch ein paar letzte Handgriffe verrichten und ihren Klassenraum endgültig zusperren, dann konnte auch Jesslyn in die Sommerferien starten. „Wissen Sie schon, wie Sie Ihre Ferien verbringen, Miss Heaton?“, fragte ein schlaksiger Junge. Seine dünne, leicht näselnde Stimme zitterte ein wenig. Überrascht schaute sie von den Unterlagen auf, die sie kurz zuvor aus ihrem Fach im Sekretariat geholt hatte. „Aaron, du bist noch da? Die Schule ist doch seit Stunden aus.“ Der sommersprossige Teenager errötete heftig. „Ich habe etwas vergessen“, murmelte er. Mit glühenden Wangen zog er ein kleines Päckchen aus seinem Rucksack hervor. Es war in weißes Papier eingeschlagen und mit einer roten Seidenschleife versehen. „Für Sie. Meine Mom hat es ausgesucht, aber es war meine Idee.“ „Ein Geschenk!“ Jesslyn lächelte und klemmte den Stapel Papiere unter den Arm, um das Päckchen entgegenzunehmen. „Das ist sehr lieb von dir, Aaron. Aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Wir sehen uns doch gleich nach den Sommerferien …“ „Ich komme nicht zurück.“ Er hob die mageren Schultern und setzte umständlich den Rucksack wieder auf den Rücken. „Wir ziehen in den Ferien um. Dad ist zurück in die Staaten versetzt worden.“ Seit sechs Jahren unterrichtete Jesslyn die Mittelstufe einer kleinen Privatschule in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Und nicht zum ersten Mal erlebte sie, wie abrupt einer ihrer Schüler aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wurde. Diese Kinder kamen und gingen ohne große Vorankündigung. „Das tut mir aufrichtig leid, Aaron“, sagte sie freundlich. Der Junge senkte den Kopf und schob die Hände in die Hosentaschen. „Können Sie den anderen Bescheid sagen? Und sie vielleicht bitten, mir mal eine E-Mail zu schicken?“ Erneut drohte seine Stimme zu brechen. Er klang so unglücklich. Mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern stand er vor Jesslyn. Ihr zog sich bei seinem Anblick das Herz zusammen. Diese Kinder mussten in frühen Jahren schon so viel durchmachen. Durch den Job der Eltern waren sie oft gezwungen umzuziehen. Fremde Länder, fremde Sprachen und Schulen – der ständige Wechsel war die einzige Konstante in ihrem Leben. „Das will ich gerne tun“, versprach sie sanft. Aaron nickte noch einmal, wandte sich dann ab und eilte den verlassenen Schulkorridor entlang. Jesslyn sah ihm hinterher, bis er um eine Ecke verschwunden war. Mit einem tiefen Seufzen schloss sie die Klasse auf. Schwer zu glauben, dass schon wieder ein Schuljahr vorüber war. Dabei kam es ihr vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie ihren Schülern einen Berg von Lehrbüchern ausgehändigt und ihre Namen in gestochen scharfer Schrift ins Klassenbuch eingetragen hatte. Jetzt waren alle weg, und vor ihr lagen zwei freie Monate. Zumindest, wenn sie endlich abgeschlossen hatte. Aber das konnte sie erst, wenn sie die letzte, leidige Pflicht erledigt hatte – die Schultafeln mussten noch sauber gewischt werden. Zwanzig Minuten später klebte ihr ehemals makelloses marineblaues Kostüm auf der Haut, und das dichte dunkle Haar war im Nacken schweißnass. Seufzend zog Jesslyn die zerknitterte Jacke aus und hängte sie über die Stuhllehne. Was für ein Job, dachte sie und kräuselte missmutig die Nase, während sie den Schwamm im Spülbecken auswusch. Es klopfte kurz. Dr. Maddox, die Schulleiterin, betrat den Klassenraum. „Miss Heaton, Sie haben Besuch.“ Jesslyn dachte sofort an die Eltern eines Schülers, die vielleicht mit ihr über die Zeugnisnoten ihres Sprösslings sprechen wollten, aber dem war nicht so. Jesslyn erstarrte, als sie Sharif Fehz erblickte. Prinz Sharif Fehz … Ihr Herz schlug bis zum Hals. Wie in Trance krampfte sie die Hände um den nassen Schwamm und zuckte unmerklich zusammen, als das Wasser über ihre zitternden Finger rann. Sharif. Sharif … hier? Unmöglich! Aber er war es, ohne Zweifel. Prinz Fehz stand in der offenen Tür – groß, stattlich, real – und schaute sie gelassen an. Jesslyn hatte das Gefühl, ihr Blut hätte sich plötzlich in glühende Lava verwandelt, die sie innerlich zu verbrennen drohte. Dr. Maddox räusperte sich geräuschvoll. „Miss Heaton, es ist mir eine Ehre, Ihnen unseren größten Gönner vorzustellen … Seine Königliche Hoheit …“ „Sharif …“, flüsterte sie, ehe sie es verhindern konnte. „Jesslyn“, entgegnete Sharif mit einem kaum merklichen Nicken. Ihn ihren Namen aussprechen zu hören, dieser dunklen, samtenen Stimme zu lauschen, machte die Jahre, in denen sie sich nicht gesehen hatten, augenblicklich vergessen. Als sie sich das letzte Mal getroffen hatten, waren sie beide jünger gewesen … viel jünger. Sie hatte in ihrem ersten Jahr als Lehrerin an einer amerikanischen Schule in London gearbeitet. Und er war der aufregend rebellische arabische Prinz in Jeans, Flipflops und ausgeleiertem Kaschmirpulli gewesen. Jetzt sah er völlig anders aus. Der Schlabberpulli war verschwunden, die abgewetzten Jeans ersetzte eine dishdasha – ein langes weißes Gewand. Dazu trug er die typische Kopfbedeckung, bestehend aus der gutra, einem weißen, diagonal gefalteten Tuch, und der agal, einer schwarzen Kordel, die das Ganze zusammenhielt. Er wirkte auf sie wie ein Fremder und dennoch seltsam vertraut. Dieser durchdringende Blick aus den stahlgrauen Augen, die markanten Wangenknochen, das dunkle glänzende Haar … Verwirrt schaute Dr. Maddox von einem zum anderen. „Sie kennen sich?“ Kennen? Kennen? Sie hatte ihm gehört und er ihr. Sie waren einander so nahe gewesen, dass es ihr beinahe das Herz zerrissen hatte, als sie sich schließlich getrennt hatten. „Wir … wir sind zusammen zur Schule gegangen“, stammelte Jesslyn und errötete. Vergeblich versuchte sie, Sharifs Blick auszuweichen. Doch er ließ sie nicht aus den Augen. Ein herausforderndes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Tatsächlich hatten sie nie zusammen die Schule besucht. Sie waren nicht einmal zur selben Zeit in der Schule gewesen. Sharif war nicht nur sechs Jahre älter als sie, sondern bereits ein erfolgreicher Finanzexperte gewesen, als sie sich in London kennengelernt hatten. Auch wenn man ihm das nicht angesehen hatte. Einige Jahre lang waren sie ein Paar, und nachdem Jesslyn ihr Verhältnis beendet hatte, war sie überzeugt gewesen, ihn nie wiederzusehen. Und so war es auch gekommen. Was natürlich nicht bedeutete, dass sie sich nicht doch gewünscht hätte, Sharif würde ihre Prophezeiung Lügen strafen. Und das hatte er jetzt getan. Aber warum? Was wollte er von ihr? Ohne triftigen Grund tauchte er bestimmt nicht so einfach hier in einer Privatschule in Schardscha auf. „Wir gingen in England zur Schule …“, ergänzte Jesslyn. Sie hoffte, möglichst gleichgültig zu klingen, damit niemand bemerkte, wie sehr sein überraschender Besuch sie aus der Fassung brachte. Es gab Beziehungen im Leben, die man einfach hinter sich ließ – und es gab Beziehungen, die einen für immer veränderten. Die Beziehung zu Sharif hatte Jesslyn für immer verändert. Und jetzt so plötzlich mit ihrer ersten großen Liebe im gleichen Raum zu stehen war beinahe mehr, als sie verkraften konnte. Das Gefühl drohender Gefahr war nahezu überwältigend. „Tja, die Welt ist ein Dorf …“, murmelte Dr. Maddox und schaute erneut zwischen ihnen hin und her. „In der Tat“, bestätigte Sharif gelassen. Jesslyn umklammerte noch immer den Schwamm. Was wollte Sharif? Was konnte er von ihr wollen? Sie war noch immer eine einfache Lehrerin und lebte nach wie vor ihr schlichtes Leben. Sie trug sogar ihr kastanienbraunes Haar schulterlang und offen – wie vor neun Jahren. Anders als er hatte sie nicht geheiratet, obwohl der Mann, mit dem sie vor ein paar Jahren zusammen war, sie gebeten hatte, seine Frau zu werden. Sie hatte seinen Antrag abgelehnt, weil sie ihn nicht liebte – jedenfalls nicht so, wie sie Sharif geliebt hatte. Andererseits würde sie niemals wieder einen Mann so sehr lieben, wie sie Sharif geliebt hatte. Abrupt wandte Jesslyn sich um, warf den Schwamm ins Spülbecken und wischte sich die Hände an einem Papiertuch ab. „Was kann ich für dich tun, Sharif?“ „Ich denke, ich werde hier nicht mehr gebraucht“, sagte Dr. Maddox mit einem kleinen enttäuschten Seufzer. „Ich muss wieder in mein Büro. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Eure Hoheit …“ Mit einem höflichen Nicken verließ sie das Klassenzimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Jesslyn hatte kaum mitbekommen, dass die Schulleiterin gegangen war. Als ihr bewusst wurde, dass sie plötzlich allein waren, atmete sie tief durch. Allein mit Sharif. Nach all den Jahren. „Nimm doch bitte Platz“, bat er und deutete auf den Stuhl am Lehrerpult. „Du brauchst in meiner Anwesenheit nicht zu stehen.“ Jesslyn schaute zu dem Stuhl hinüber, bezweifelte aber, dass ihre zitternden Beine sie bis dorthin tragen...



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