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E-Book, Deutsch, 208 Seiten, PDF

Reihe: Duden - Spezialwörterbücher

Sieburg Luxemburger Standarddeutsch

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache in Luxemburg
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-411-91429-6
Verlag: Duden ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache in Luxemburg

E-Book, Deutsch, 208 Seiten, PDF

Reihe: Duden - Spezialwörterbücher

ISBN: 978-3-411-91429-6
Verlag: Duden ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Wörterbuch bietet einen kompakten Überblick über die deutsche Standardsprache in Luxemburg. Neben dem Alltagswortschatz enthält das Buch Fachausdrücke aus Politik und Verwaltung sowie feste Wendungen. Die rund 1300 Stichwörter haben Angaben zur Aussprache, Grammatik, Herkunft und Bedeutung und werden durch Belege aus der Luxemburger Presse ergänzt.Der Nachschlageteil wird durch eine auch für Laien verständliche Hinführung eingeleitet, die Sprachgeschichte und Sprachwirklichkeit des Deutschen in Luxemburg erläutert, das Konzept der Plurizentrik, also der verschiedenen regionalen Erscheinungsformen des Deutschen, umreißt, die Spezifik des Luxemburger Standarddeutsch herleitet und auch die alltagssprachlichen und schulpraktischen Implikationen thematisiert.
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1. Einleitung
Das vorliegende Wörterbuch stellt sich an die Seite der Duden-Wörterbücher Österreichisches Deutsch und Schweizerhochdeutsch. Ziel der Bände ist es, die jeweilige länderspezifische Ausprägung der deutschen Standardsprache zu dokumentieren und der Leserschaft damit ein Hilfsmittel bei sprachlichen Alltags- und Zweifelsfragen an die Hand zu geben. Dabei gelten folgende Prämissen: Grundlage für die lexikografische Erfassung der nationalen Varietäten, also der ländertypischen Sprachausformungen, ist die konkrete Alltagspraxis der jeweiligen Sprachgemeinschaft. Der daraus abgeleitete Ansatz ist ein deskriptiver. Es geht also in erster Linie um die Beschreibung konkreter Gebrauchsnormen (und nicht um die Vorgabe abstrakter Standards). Absicht der Wörterbücher ist nicht, die prinzipielle Einheitlichkeit des länderübergreifenden Sprachraums infrage zu stellen. Im Gegenteil gehört es zu den Zielen, Sprachbarrieren abzubauen und die Gefahr von Missverständnissen, die aufgrund abweichender Teilwortschätze bestehen, auszuräumen. Und es geht darum, den Variantenreichtum des deutschen Sprachraumes zu erschließen und die unterschiedlichen ländertypischen Ausprägungen als gleichberechtigte (Norm-)Varianten bewusst zu machen. Fachwissenschaftliche Basis hierfür ist das in der Varietätenlinguistik etablierte Konzept der Plurizentrizität (s. für eine Erläuterung des Konzepts das letzte Kapitel). Für Luxemburg wird mit der vorliegenden Publikation Neuland betreten, wenngleich wichtige Vorarbeiten keineswegs verschwiegen werden sollen (dazu unten mehr). Zum ersten Mal liegt nun ein Wörterbuch vor, das das aktuelle landestypische Profil der deutschen Sprache im Großherzogtum methodisch gesichert abbildet. Dem Nachstehenden vorgreifend lässt sich sagen: Das erstmals in seiner Gesamtheit erkennbare Bild der spezifischen Ausprägung der deutschen Sprache in Luxemburg schafft die Voraussetzung dafür, diese als originäres Produkt der mehrsprachigen Gesellschaft des Landes wahrzunehmen. Denn im Luxemburger Standarddeutsch kommen die besonderen multilingualen und sprachhistorischen Bedingungen der Luxemburger Sprachgemeinschaft in nachvollziehbarer Weise zur Geltung. Schon aus Gründen der geografischen Nachbarschaft und der dadurch bedingten vielfältigen Austauschbeziehungen werden im vorliegenden Wörterbuch vor allem Eigenheiten gegenüber der Ausprägung der deutschen Sprache in Deutschland (dem sog. deutschländischen Deutsch) in den Blick genommen. Darüber hinaus werden – auf Grundlage der Dudenbände zu Österreich und der Schweiz sowie des Variantenwörterbuchs des Deutschen (s. Literaturverzeichnis) – aber auch Parallelen zum österreichischen Deutsch und Schweizerhochdeutsch, und zusätzlich zum Deutsch in Ostbelgien (deutschsprachige Gemeinschaft), Liechtenstein und Südtirol, verzeichnet. Das Wörterbuch fungiert insofern auch als Differenzwörterbuch. Wichtig ist zu betonen, dass es dabei nicht um eine Bewertung im Sinne von ‚richtig oder falsch‘ geht, sondern um das wertfreie Aufzeigen von Differenz. Es geht also um ein Nebeneinander, nicht um ein Gegeneinander. Differenzen können etwa aus einer unterschiedlichen Nutzung von Wortbildungsmodellen resultieren. So finden sich in Luxemburg Wörter wie Cafetier (auch AUT, CH), Gesundheitsberufler oder dieswöchig. Diese sind zwar auch in Deutschland ohne Weiteres verständlich (weil wie Hotelier und letztwöchig gebildet), aber eben unüblich. Hingegen sind Wörter wie Bongert, Kropemann oder Schobermesse in Deutschland (wie auch in Österreich oder der Schweiz) nicht ohne Konsultierung von Hilfsmitteln (z. B. Wörterbüchern) verständlich. In nicht wenigen Fällen geht es auch ganz praktisch darum, sprachliche Missverständnisse zu minimieren, die daraus resultieren können, dass dieselben Wörter unterschiedliche länderspezifische Bedeutungen haben und als sog. ‚falsche Freunde‘ Fehldeutungen nach sich ziehen können. Beispiele hierfür sind Staatsminister, Rendezvous oder dezent. 1.1 Für wen ist das Wörterbuch gedacht?
Das Wörterbuch adressiert sich an alle innerhalb und außerhalb Luxemburgs, für die die deutsche Sprache Teil des Sprachalltags ist und die schon von daher sensibel sind für Fragen sprachlicher Differenzierung und Normierung. Besonderes Interesse kann wohl bei denjenigen vorausgesetzt werden, für die die deutsche Sprache zur beruflichen Praxis gehört. Dies betrifft die Bereiche Schule und Universität ebenso wie die Berufsfelder Journalismus, Kultur oder Verwaltung. Der vorliegende Band soll aber auch denjenigen Auskünfte geben, die sich aus landeskundlichen Gründen für die Sprach(en)situation in Luxemburg interessieren oder ein generelles fachwissenschaftliches Interesse an Mehrsprachigkeitsbeziehungen haben. Luxemburg (bzw. die Großregion) kann hier als Modellraum angesehen werden. 1.2 Zum Begriff ‚Luxemburger Standarddeutsch‘
Das Wörterbuch versammelt den aktuellen Gebrauchswortschatz des Luxemburger Standarddeutsch, also der spezifischen Ausprägung der deutschen Standardsprache in Luxemburg. Luxemburger Standarddeutsch ist keine eigene Sprache, sondern eine eigenständige (und gleichberechtigte) Varietät der deutschen Standardsprache neben anderen. Unter Standardsprache wird in der Linguistik diejenige Sprachlage verstanden, welche folgende Merkmale erfüllt: Sie ist sozial neutral, d. h. für alle Bevölkerungsteile gültig, im Vergleich zu den Dialekten überregional und verfügt neben einem mündlichen auch über ein schriftliches Register. Die Begriffsform ‚Luxemburger Standarddeutsch‘, statt einfach ‚Luxemburger Deutsch‘, wird gewählt, um Verwechslungen mit dem Luxemburgischen (der Nationalsprache des Großherzogtums) vorzubeugen. Lange Zeit wurde nämlich das Luxemburgische als ‚Luxemburger Deutsch‘ (‚Lëtzebuerger Däitsch‘) bezeichnet. Aus ähnlichen Gründen verwendet man in der Schweiz die Begriffe ‚Schweizerhochdeutsch‘ oder ‚Schriftdeutsch‘. Der Begriff ‚Schweizer Deutsch‘ würde hier u. U. zur Verwechslung mit der Bezeichnung ‚Schwyzerdütsch‘, dem verbreiteten Gebrauchsdialekt, führen. 1.3 Grundlagen und Umfang des Wörterbuchs
Grundlage des Wörterbuchs ist eine systematische Erfassung von Zeitungsquellen, ein in der Lexikografie gängiges Verfahren. Luxemburg gilt (nach wie vor) als ‚Zeitungsland‘, weil hier im Verhältnis zu seiner Größe eine bemerkenswert vielfältige Presselandschaft existiert. Grundlage des Quellenkorpus sind die drei größten (überwiegend) deutschsprachigen Tageszeitungen, nämlich das Luxemburger Wort, das Luxemburger Tageblatt sowie das Lëtzebuerger Journal. Diese wurden durch manuelle Exzerption der Printausgaben sowie durch systematische Nutzung der Suchoptionen der jeweiligen Online-Plattformen erschlossen. Erfassungszeitraum sind die Jahre zwischen 2008 und 2022. (Da das Lëtzebuerger Journal seit Anfang 2021 nicht mehr als Tageszeitung erscheint, verkürzt sich hier der Zeitraum entsprechend.) Die Arbeit an einem Wörterbuch ist mehr als die Auswertung von Datenkorpora, also der Untersuchung bestimmter Quellensammlungen. Vielmehr bedarf es darüber hinaus einer kontinuierlichen Beobachtung des alltäglichen Sprachgebrauchs sowie der Steuerungsmechanismen und Wertungsstrukturen, die diesen beeinflussen. Grundlage für das vorliegende Wörterbuch waren daher nicht zuletzt jahrzehntelange teilnehmende Beobachtung sowie insbesondere die zahllosen, vor allem im Rahmen germanistischer Seminare erfolgten Diskussionen mit Studierenden der 2003 gegründeten Luxemburger Universität und deren Vorläuferinstitution, dem Centre Universitaire de Luxembourg (CUNLUX). Darüber hinaus waren die vielfältigen Rückmeldungen und kritischen Anregungen aus der Luxemburger Lehrerschaft, aber auch von fachwissenschaftlicher Seite im Rahmen von Tagungen oder Fachvorträgen im In- und Ausland unverzichtbar. Hinzuweisen ist hier außerdem auch auf wichtige wissenschaftliche Vorarbeiten, allen voran auf die beiden Auflagen des Variantenwörterbuchs des Deutschen von Ammon et al. (2004, 2015). Und auch wenn hier der Grundansatz ein völlig anderer war, ist die Dissertation von Doris Magenau (1964) für dieses Wörterbuch ebenso eine wertvolle Anregung gewesen (s. Literaturverzeichnis). Erfasst wurden so insgesamt gut 1 300 Belege (in Stichwortartikeln) sowie einige hundert zusätzliche Wortbildungsbeispiele. Bedingung für die Aufnahme der Artikelbelege war, dass die entsprechende Lexikoneinheit (Lemma) in mehreren der Korpuszeitungen auffindbar ist. Ausgeschlossen werden so Ad- hoc-Bildungen und idiomatische Sonderformen...



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