E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Sierck Junge Überflieger
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-86414-980-1
Verlag: REDLINE
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Millennials – eine Generation auf der Erfolgsspur
E-Book, Deutsch, 224 Seiten
ISBN: 978-3-86414-980-1
Verlag: REDLINE
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Jonathan Sierck ist Gründer und Geschäftsführer der Inspired World GmbH. Seit Anfang 2011 gibt er Seminare und Keynote-Reden zu den Themen: wirksames und effizientes Arbeiten sowie effektive Lern- und Lesestrategien, Persönlichkeitsentwicklung und souveränes Zeitmanagement. Zu seinen Kunden zählen u.a. Audi, Siemens, CSU, State Street Bank, ABN Amro, Bethmann Bank, Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt, JCI und die European Business School. Selbst Jahrgang 1993 zählt er ebenfalls zu den Millennials.
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Die Macht des positiven Beispiels
Es gibt wenige Dinge, die uns derart inspirieren und zum Handeln motivieren können, wie andere Menschen, die alles für ihren Traum geben und tun, was sie für sich als gut und richtig erkannt haben. Zu sehen, wozu andere durch Willen und Einsatz fähig sind, entfacht den Glauben in uns, Ähnliches leisten zu können. Es hieß zum Beispiel lange Zeit: Es ist unmöglich, eine Meile unter vier Minuten zu laufen. Als die erste Person es geschafft hat, schafften es plötzlich auch viele weitere.
Weil ich oft selbst erleben durfte, welche Auswirkungen ein positives Beispiel auf das eigene Verhalten haben kann, habe ich es fast schon als meine Pflicht gesehen, dieses Buch zu schreiben.
Als Jugendlicher wollte ich – wie so viele andere Jungs in meinem Alter – Fußballprofi werden. Alle jungen begeisterten Fußballer verbindet, dass sie Vorbilder haben; sie eifern ihren Idolen nach. Wenn unser Trainer uns erzählte, dass diejenigen, die den großen Sprung geschafft hatten, härter trainierten als ihre Konkurrenz, auch am Wochenende früh schlafen gingen und sich gesund ernährten, dann konnte er sicher sein, dass jeder von uns, der es ernst meinte, es ab sofort genauso machen würde. Ich kann mich noch heute an den genauen Wortlaut dieser Ansprachen erinnern; weiß noch genau, was ich aus den Biografien von David Beckham, Zinedine Zidane, Pelé, Stefan Effenberg und Michael Ballack gelernt habe. Zum Beispiel:
»Wenn ich anfange, mich für den Besten zu halten, nehme ich mir selbst die Chance, besser werden zu können. Wenn ich aufgebe und nicht dazu bereit bin, alles für meinen Traum zu geben, werde ich ihn nicht erreichen. Der Glaube an mich selbst, auch wenn niemand anders an mich glaubt, macht den feinen Unterscheid aus.«
Ich hätte sogar täglich Schnecken gegessen, wenn Zidane das als seinen Schlüssel zum Erfolg identifiziert hätte. Als es mal nicht so lief, musste ich immer an Michael Jordan denken, der aus seiner Highschool-Basketballmannschaft aussortiert worden war und rückblickend sagte:
»Ich habe in meiner Karriere 9000 Würfe daneben geworfen. Ich habe fast 300 Spiele verloren. 26 Mal wurde mir der alles entscheidende Wurf anvertraut – und ich habe ihn verfehlt. Ich habe immer und immer wieder versagt in meinem Leben, und daher war ich so erfolgreich.«
Als ich mich mit 17 Jahren, parallel zum Studium, selbstständig machte und anfing Vorträge und Schulungen für Universitäten, Unternehmen und Forschungseinrichtungen anzubieten, wurde ich wegen meiner Jugendlichkeit oft belächelt. Als ich mit 18 Jahren das erste Mal vor Vorständen eines größeren Unternehmens sprechen durfte, saßen diese mir eine geschlagene Stunde lang mit verschränkten Armen gegenüber, die Brille auf die Nasenspitze gerückt und auf ihrer Stirn stand fett geschrieben: »Was will der Jungspund mir denn bitte erzählen?« Lange hatte ich mit dem Glaubenssatz zu kämpfen, ich wäre zu jung, um Erfolg haben zu können.
Ich erzählte einem meiner Mentoren davon, und er gab mir daraufhin einen der wertvollsten Ratschläge meines Lebens:
»Nimm dich selbst nicht allzu ernst. Richte deinen Fokus immer auf den Wert, den du bieten kannst, und auf das, was du vermittelst, und nicht auf dich selbst. Es gibt genügend andere junge Menschen, die schon früh geniale Dinge auf die Beine gestellt haben und sich nicht aufgrund ihres Alters oder aus einem anderen Grund beirren ließen. Schau dir an, wie sie es gemacht haben und dann mach es genauso!«
Seit diesem Gespräch im Januar 2013 suchte ich nach jungen Menschen, die in ihrem Feld schon sehr früh Beachtliches geleistet hatten, große Verantwortung übernahmen, sich für das Gemeinwohl einsetzten, schwierige Phasen meisterten und trotz Rückschlägen ihren Weg gingen. Ich wollte wissen, was sie ausmacht, was sie denken und welche Überzeugungen sie haben, was sie antreibt, wie sie mit Tiefs und Kritik umgehen, wie sie arbeiten und wie sie als Person sind.
Egal ob es sich um lebende Personen handelte oder nicht, ich war auf einmal wie besessen davon, herauszufinden, was diese »jungen Überflieger« ausmachte und was ich von ihnen lernen konnte. Von Mozart über Einstein, Thomas Mann und Bobby Fischer bis hin zu den erfolgreichsten jungen Menschen der heutigen Zeit, interessierte mich die Antwort auf folgende Frage: Wie sind diese Personen an den Punkt gekommen, an dem sie heute stehen beziehungsweise für den wir sie immer in Erinnerung behalten werden? Ihre Lebenswege und ihre Handlungsmotive genauer zu verstehen, dient mir bis heute als große Inspirationsquelle.
Bald merkte ich, dass es auch viele andere Leute interessiert, die Geschichten erfolgreicher junger Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zu hören. Noch wichtiger: Mir fiel auf, dass junge Menschen, denen eine klare Richtung fehlte, durch die vielen positiven Beispiele offenbar bessere Orientierung, mehr Mut oder einen anderen Antrieb erhielten. Als zudem die Millennial Question1 vor allem durch Simon Sinek zunehmend an Beachtung gewann, die Generation Y immer kritischer beäugt wurde und ich aus unterschiedlichsten Quellen hörte, dass sich junge Leute heutzutage immer schwerer tun, zu entscheiden, was sie aus ihrem Leben machen wollen und ihnen oftmals eine klare Richtung fehlt, wusste ich: Die Zeit war reif, ein größeres Projekt über junge Überflieger und positive Beispiele aus der Generation der Millennials auf die Beine zu stellen.
Als Jahrgang 1993 gehöre ich selbst der Generation Y an und weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, durch die Vielzahl an Möglichkeiten, die das 21. Jahrhundert bietet, in eine Handlungsstarre zu verfallen. Die Ursache ist leicht auszumachen: Man will einerseits nicht den konventionellen Weg gehen, sondern etwas Bedeutsames tun. Andererseits fehlt eine klare Vorstellung davon, wie man vom reinen Träumen dazu kommt, seinen Traum auch wirklich zu leben.
Also stellte ich mir zuerst die Frage, womit junge Menschen gerne ihr Arbeitsleben verbringen würden, um sagen zu können: »Ich konnte meine Fähigkeiten zum Ausdruck bringen, habe Sinn und Bedeutung in meinem Tun gefunden, konnte einen wertvollen Beitrag leisten und würde es wieder so machen, wenn sich die Chance dazu ergäbe.«
Ich suchte in verschiedenen Bereichen nach jungen Überfliegern, etwa Politik, Sport, Wirtschaft, Wissenschaft, Mode, Blogging, Gastronomie, Musik, Fernsehen, Sozialunternehmertum, Schriftstellerei und Journalismus, Fotografie sowie Entertainment. Überall ließen sich problemlos Menschen finden, die den Glaubenssatz »Ich bin zu jung, um in meinem Gebiet erfolgreich zu sein« durch ihren eigenen Werdegang eindrucksvoll widerlegt haben. Das war ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl: den Mut aufzubringen, trotz Unerfahrenheit in den eigenen Traum zu investieren, trotz kritischer Stimmen und Rückschlägen weiterzumachen und deshalb als Vorbild zu dienen. Ich erstellte eine Liste mit Kandidaten, die ich persönlich als Vorbild einstufte, und befragte Menschen verschiedener Altersgruppen, wer im deutschsprachigen Raum ihre größten Vorbilder seien, die nach 1984 geboren wurden. Die Deckungsgleichheit war erstaunlich hoch und so begann ich, alles daran zu setzen, diese Persönlichkeiten für mein Projekt zu begeistern, sie persönlich zu treffen und mich mit ihnen auszutauschen.
In Teil 1 geht es um die Geschichte der jungen Überflieger, die darin auch selbst zu Wort kommen. Ich werde Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten ausarbeiten, Unterschiede hervorheben und abschließend die Frage aufgreifen, ob es überhaupt sinnvoll ist, von einem Weg der jungen Überflieger zu sprechen, und falls ja, wie sich dieser skizzieren ließe.
Doch nicht jeder, der sein Herz in die Hand nimmt und hart für seinen Traum arbeitet, wird diesen auch verwirklichen können. Misserfolg ist deutlich gängiger als der große Wurf. Die wahrscheinlichste Prognose lautet: Es wird vermutlich nicht klappen. Doch genau das macht den Reiz aus, oder? Was es heißt zu scheitern und wie wir lernen können, damit umzugehen, wird Thema des zweiten Teils sein.
Ein Aspekt, der viele erfolgreiche Menschen verbindet – egal ob Alt oder Jung: Sie hatten jemanden, der sie inspiriert und gefördert hat; der an sie glaubte, eigene Erfahrungen mit ihnen teilte und sie antrieb, sich immer noch ein bisschen mehr für das große Ziel zu strecken. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen gerade die Abwesenheit einer Leitfigur zu einem großen Antrieb wurde und zu mehr Beständigkeit führte – dennoch können wir alle von Menschen lernen, die ihren Weg bereits weitgehend erfolgreich gegangen sind und vielen anderen auf ihrer Reise geholfen haben, ebenfalls voranzukommen. In Teil 3 greife ich deshalb das Thema Mentorship auf.
Wer sich aber erhofft, ein Patentrezept für den großen Erfolg in jungen Jahren in diesem Buch zu finden, und nach dem schnellsten und einfachsten Weg sucht, wird bei der Lektüre vermutlich enttäuscht. Denn eine simple Anleitung gibt es nicht. Doch ich meine, etwas Wertvolleres zu bieten: Eine Schatzkammer voller Erfahrungen, voller Einblicke und Impulse von Menschen, denen es ein Anliegen ist, andere zu inspirieren und durch ihre Perspektive zu bereichern. Aus dieser Schatzkammer darf ohne Skrupel geplündert werden.
1. Was ist eigentlich Erfolg?
»Erfolg ist kein Glück, sondern nur das Ergebnis
von Blut, Schweiß und Tränen.«
Kontra K
Es wäre einfach, zu sagen: Joshua Kimmich wurde Deutscher Meister, Sebastian Kurz ist Außenminister von Österreich, Kontra K stand an der Spitze der Charts, Delia Fischer baute ein Unternehmen...




