E-Book, Deutsch, Band 2427, 144 Seiten
Reihe: Julia
Smart Eine Million für deine Liebe?
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1393-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2427, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-1393-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dante Moncada braucht eine Verlobte - wenn auch nur für ein Wochenende. Ein wichtiger Business-Deal steht auf der Kippe, und der smarte Sizilianer muss sich als seriöser Geschäftsmann präsentieren, mit einer Frau an seiner Seite. Da kommt ihm die zauberhafte Aislin gerade recht. Eine Million verspricht er ihr, wenn sie in den Vorschlag einwilligt. Geld, das sie dringend braucht, um ihrem kranken Neffen zu helfen. Für Dante ist es nur ein Geschäft. Er hält nichts von Bindungen. Warum aber raubt Aislin ihm dann den Atem, wann immer er ihr nahe ist?
Michelle Smart ist ihrer eigenen Aussage zufolge ein kaffeesüchtiger Bücherwurm! Sie hat einen ganz abwechslungsreichen Büchergeschmack, sie liest zum Beispiel Stephen King und Karin Slaughters Werke ebenso gerne wie die von Marian Keyes und Jilly Cooper. Im ländlichen Northamptonshire, mitten in England, leben ihr Mann, ihre beiden Kinder und sie zusammen mit einem niedlichen Cockapoo - einer Kreuzung aus den Hunderassen Cocker Spaniel und Pudel. Was Michelle am meisten am Autorinnen-Dasein liebt, ist, dass sie den ganzen Tag mit Kaffee auf dem Schoß herumsitzen, aber dabei in Gedanken weit weg sein kann ... In ihrer eigenen Welt, die sie ganz nach ihrer Vorstellung erschafft.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Dante Moncada sprang neben seinen Chauffeur ins Auto, zwei seiner Leute stiegen im Fond ein. Das fehlte ihm gerade noch, dass jemand in das alte Landhaus einbrach, das sich seit Generationen im Besitz der Familie Moncada befand. Während sein Fahrer den Wagen durch die engen Straßen von Palermo hinaus ins hügelige Land steuerte, dachte Dante an seine vorangegangenen Gespräche mit Riccardo d’Amore. Das Oberhaupt der Familie d’Amore hatte einen Deal ausgebremst, den Dante seit einem halben Jahr verhandelte. Riccardo führte ein sauberes, mustergültiges Unternehmen und hatte Angst, dass Dantes Ruf ihm schaden könnte. Er fluchte leise und konnte sich gerade noch verkneifen, aufs Armaturenbrett zu schlagen. Welcher Ruf? Gut, er mochte die Frauen. Das war kein Verbrechen. Sein Geschäftsimperium basierte auf ehrlichem Geld. Er verzichtete auf die Spielchen, die viele Sizilianer so gern trieben. Er machte sich die Hände nicht schmutzig. Er trank und feierte gern, na und? Drogen rührte er nicht an, vom Glücksspiel ließ er die Finger und mied die Kreise, in denen Waffen-, Drogen- und Menschenhandel als einträgliche Geschäfte betrachtet wurden. Er arbeitete hart. Der Aufbau eines Milliarden Euro schweren Technologie-Imperiums auf der Basis eines im Vergleich dazu bescheidenen Millionenerbes erforderte Engagement. Aber dass Riccardo in Bezug auf den Deal, an dem Dante und Alessio, Riccardos ältester Sohn, monatelang gearbeitet hatten, ein Machtwort sprach, hatte nichts mit der Unbescholtenheit des Unternehmens zu tun. Die d’Amores hatten die nächste Generation eines Sicherheitssystems für Smartphones entwickelt, das sich als Hacker-resistent erwiesen hatte und sämtliche Konkurrenz in den Schatten stellte. Alessio und Dante waren im Begriff, einen Exklusivvertrag zu unterzeichnen, der es Dante erlaubte, dieses System auf den Smartphones und Tablets seines Unternehmens zu installieren, das in Europa Marktführer war. Dieses System würde ihn mit dem Rüstzeug zur Eroberung des amerikanischen Marktes ausstatten, wo Dante bisher noch nicht hatte Fuß fassen können. Riccardos Bedenken wegen Dantes Ruf liefen nur auf eine Sache hinaus: Dantes Abstammung. Sein kürzlich verstorbener Vater, Salvatore, war ein notorischer Spieler und vollendeter Playboy gewesen. Seine Mutter, Immacolata, war wenig schmeichelhaft als Schwarze Witwe bekannt, ein Name, den Dante schon immer unfair fand, denn sie hatte keinen ihrer Ehemänner umgebracht. Sie hatte die Betroffenen bei der Scheidung jeweils nur gründlich geschröpft. Dantes Vater war ihr erster Mann gewesen. Inzwischen war sie bei Nummer fünf angelangt. Seine Mutter lebte wie eine Königin. Riccardo dagegen hatte eine einzige Ehefrau, elf Kinder, hielt Glücksspiel für Teufelswerk und außerehelichen Sex für eine Sünde. Riccardo fürchtete, Dante könnte der Apfel sein, der nicht weit vom Stamm fällt. Er wollte Beweise dafür, dass Dante nicht nach seinen Eltern schlug und Amore Systems und dadurch Riccardo selbst in Verruf brachte. Inzwischen befand er sich im fortgeschrittenen Stadium seiner Verhandlungen mit Dantes schärfstem Konkurrenten. Zum Teufel mit Riccardo. Der alte Trottel hätte sich längst zur Ruhe setzen sollen. Dante blieb noch eine Chance, seine Seriosität unter Beweis zu stellen, bevor der Deal ihm endgültig durch die Lappen ging: Alessios bevorstehende Hochzeit. Als sein Fahrer auf einer kleinen Lichtung mitten im dichten, die Zufahrt zum Landhaus säumenden Waldgebiet anhielt, stellte Dante seine wütenden Grübeleien über seine geschäftlichen Probleme ein. Ein paar Meter entfernt, geschickt im Wald versteckt, stand ein Kleinwagen … Dante griff nach dem Baseballschläger im Fußraum, den er nicht gern zum Einsatz bringen wollte. Flankiert von seinen Bodyguards näherte er sich im Schutz dicker Bäume dem heruntergekommenen Bauernhäuschen. Die Tür war verschlossen. Dante furchte die Stirn, zückte seinen Schlüssel und schloss auf. Er verzog das Gesicht, als das Knarren der Scharniere von den Wänden widerhallte, und zum ersten Mal seit seiner Jugend, als er heimlich Mädchen hierhergebracht hatte, betrat er das Häuschen wieder. Der offene Wohnbereich war bedeutend kleiner als in Dantes Erinnerung. Das Licht war eingeschaltet, und er sah sich nach Schäden um. Das Fenster über der Spüle war mit Pappe vernagelt. Vermutlich hatte der Eindringling sich dort Zugang verschafft, doch darüber hinaus waren keine Zeichen von Vandalismus erkennbar. Ein Geruch nach Vernachlässigung hing in der Luft und vermischte sich mit dem schwarzen Rauch des Holzfeuers. Auf dem kleinen Tisch stapelten sich Lehrbücher. Die passten so wenig ins Bild, dass Dante sie mit einem Stirnrunzeln betrachtete. Über ihm knarrte eine Bodendiele. Adrenalin schoss ihm ins Blut. Den Baseballschläger fest in der Hand, forderte Dante seine Männer mit einem Nicken auf, ihm zu folgen, und stapfte langsam die schmale Treppe hinauf. Er fluchte, als jede Stufe unter seinem Gewicht knarrte. Er hätte den Eindringling seinen Männern überlassen können, doch bevor er entschied, was er mit ihm anfangen sollte, wollte er das Gesicht des Mannes sehen, der den Nerv hatte, in sein Haus einzubrechen. Noch einmal nickte er seinen Leuten zu, dann stieß er die Tür auf. Sein erster Gedanke, als er das Schlafzimmer betrat, war, dass er zu spät kam und der Einbrecher geflüchtet war. Für einen zweiten Gedanken blieb keine Zeit, denn plötzlich schoss eine Gestalt aus dem Bad und stürzte sich schreiend, einen Duschkopf schwingend, auf ihn. Es dauerte einen Moment, bis er in der Gestalt eine Frau erkannte. Bevor sie ihm mit dem Duschkopf eins überbraten konnte, packte Lino, der flinkere der beiden Bodyguards, die Frau und hielt sie mit seinen kräftigen Armen fest. Sie trat um sich und schimpfte unflätig, offenbar auf Englisch, aber mit einem starken, ihm unbekannten Akzent. Verblüfft musterte Dante die zappelnde Einbrecherin im flauschigen weinroten Bademantel. Dann traf ihr Blick seinen, und Dante sah darin wilde Angst. „Lass sie los“, befahl er. Lino nahm ihr den Duschkopf aus der Hand und gab sie frei. Sofort wich sie vor den Männern zurück. Ihr Blick, immer noch angsterfüllt, huschte von Dante zu Lino und Vincenzo und wieder zurück zu Dante. Dante konnte ihre Furcht durchaus nachvollziehen. Er selbst war groß und eindrucksvoll gebaut, Lino und Vincenzo waren regelrechte Schränke. „Geht“, schnauzte er seine Männer an. „Wartet unten auch mich.“ Die Frau fixierte ihn. Seine Männer waren zu gut geschult, um zu widersprechen, und verließen das Zimmer. Vorsicht war nicht mehr nötig, und sie polterten die Treppe hinab wie eine Herde Gnus. Jetzt, da er mit ihr allein war, schärften sich Dantes Sinne. Ein wunderbarer Duft erfüllte das Zimmer, umwehte weich und blumig die Einbrecherin, die in eine Zimmerecke zurückgewichen war. Das einzige Geräusch im Raum war ihr schweres Atmen. Dante ging langsam auf sie zu. Sie drückte sich weiter in die Ecke und verschränkte die Arme vor ihren offenbar üppigen Brüsten. Wäre sie nicht in sein Haus eingebrochen, hätte sie ihm leidgetan. Er schätzte sie auf Anfang zwanzig. Sie war zierlich, aber kurvenreich, mit Stupsnase, vollen Lippen und Sommersprossen in einem Gesicht, das entweder von Natur aus blass oder weiß vor Furcht war. Die Farbe ihres langen nassen Haars konnte er unmöglich benennen. Aber dass sie eine ausgesprochen schöne Frau war, ließ sich nicht leugnen. In jeder anderen Situation wäre er versucht gewesen, anerkennend zu pfeifen. Sie schluckte mehrfach, sagte aber nichts, sondern fixierte nur sein Gesicht mit diesen seltsamen Augen. Einen Schritt vor ihr blieb Dante stehen und fragte auf Englisch: „Wer bist du?“ Sie presste die Lippen aufeinander, umspannte ihren Oberkörper noch fester und schüttelte den Kopf. „Warum bist du hier?“ Doch sie antwortete immer noch nicht. Hätte er ihre Schimpftirade nicht gehört, als sie aus dem Bad stürmte, hätte er Grund zu der Annahme gehabt, dass sie stumm wäre. „Du weißt, dass das hier Privatbesitz ist? Sì?“, versuchte er es erneut. Dante sprach fließend Englisch, aber mit ausgeprägtem Akzent. „Dieses Haus steht zwar leer, aber es gehört mir.“ Sie kniff ihre seltsamen, jedoch wunderschönen Augen plötzlich zusammen, und daran erkannte er, dass ihm nicht in erster Linie Angst, sondern vielmehr Verachtung entgegenschlug. „Dass ich nicht lache.“ Sie straffte die Schultern. Er erkannte ihren Akzent als irisch. „Dieses Haus gehört zum Besitz deines Vaters und damit zur Hälfte deiner Schwester.“ Wut stieg in ihm auf. Darum ging es hier also? Noch so eine Schwindlerin, die vorgab, Salvatore Moncadas heimliches Kind der Liebe zu sein, und sich einen Anteil an Dantes Erbe erschleichen wollte? Die wievielte war sie? Acht oder neun Betrüger seit dem Tod seines Vaters vor drei Monaten? „Wenn ich eine heimliche Schwester hätte, wäre ich gern bereit, ihr einen Anteil am Besitz meines Vaters zuzugestehen, aber …“ „Da gibt es kein Wenn und Aber“, fiel sie ihm ins Wort. „Du hast tatsächlich eine Schwester, und ich kann dir Beweise vorlegen.“ Etwas in ihrem Tonfall hinderte ihn daran, zu sagen, was ihm auf der Zunge lag. Dante musterte das schöne Gesicht noch eingehender, und das Blut...