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E-Book, Deutsch, Band 2532, 144 Seiten

Reihe: Julia

Smart Lass mich nie wieder allein!


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-0950-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2532, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7515-0950-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Fassungslos starrt Marisa ihren totgeglaubten Ex-Geliebten Nikos an, der mitten in ihre Verlobungsfeier platzt! Hat sie eine Geistererscheinung? Dann umfängt sie tiefe Ohnmacht. Aber als sie wieder zu sich kommt, kniet der griechische Tycoon neben ihr und fleht sie an, ihm zuzuhören. Er musste untertauchen, um einer kriminellen Bande zu entkommen. Soll Marisa ihm glückselig um den Hals fallen? Ihre Verlobung mit dem anderen lösen? Oder darf sie sich nie wieder so verletzlich zeigen? Denn schließlich gibt es etwas in ihrem Leben, für das sie stark sein muss ...

Michelle Smart ist ihrer eigenen Aussage zufolge ein kaffeesüchtiger Bücherwurm! Sie hat einen ganz abwechslungsreichen Büchergeschmack, sie liest zum Beispiel Stephen King und Karin Slaughters Werke ebenso gerne wie die von Marian Keyes und Jilly Cooper. Im ländlichen Northamptonshire, mitten in England, leben ihr Mann, ihre beiden Kinder und sie zusammen mit einem niedlichen Cockapoo - einer Kreuzung aus den Hunderassen Cocker Spaniel und Pudel. Was Michelle am meisten am Autorinnen-Dasein liebt, ist, dass sie den ganzen Tag mit Kaffee auf dem Schoß herumsitzen, aber dabei in Gedanken weit weg sein kann ... In ihrer eigenen Welt, die sie ganz nach ihrer Vorstellung erschafft.

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1. KAPITEL Nikos Manolas saß in seinem Auto im Schatten der Orangenbäume, die die ruhige Vorstadtstraße von Valencia säumten, den Ellbogen gegen das Fenster gelehnt und die Faust unter das Kinn gestemmt. Auf der anderen Straßenseite verlief ein imposant hoher Zaun über die gesamte Länge des Bürgersteigs und noch darüber hinaus. Mehrere Warnschilder hielten Eindringlinge auf Abstand. Nikos’ starrer Blick ruhte auf dem zehn Meter entfernten Tor, dem einzigen Zugang auf das Grundstück hinter dem Zaun. Wahrscheinlich sollte er einfach weiterfahren, bevor er die Aufmerksamkeit der bewaffneten Wachen auf sich zog. Schließlich hatte er bloß ein letztes Mal hier sein wollen. Jetzt war es Zeit zu gehen. Er schaltete den Motor an und legte den Gang ein. Doch bevor er wenden konnte, öffnete sich das Tor. Schnell stellte er den Schalthebel zurück in die Parkposition. Ein gepanzerter Mercedes bahnte sich langsam seinen Weg auf die Straße. Nikos hielt den Atem an, als die Limousine an ihm vorbeirauschte. Getönte Scheiben machten es unmöglich, den Fahrer zu erkennen. Im Rückspiegel beobachtete Nikos, wie der Mercedes am Ende der Straße nach rechts abbog. Dann verspürte er einen Adrenalinstoß, trat aufs Gaspedal und riss das Lenkrad seines Porsches herum. Zum Glück war gerade nicht viel los auf der Straße, trotzdem achtete er darauf, dass drei Autos zwischen ihm und dem Mercedes blieben. Je weiter sie in die Stadt fuhren, desto dichter wurde der Verkehr. Vor über anderthalb Jahren war Nikos zum letzten Mal im Herzen Valencias gewesen. Ein Großteil der Architektur wirkte mittelalterlich, die Straßen und Gassen schmal, aber auch moderne Bauten hatten hier ihren Platz. Als er am majestätischen Opernhaus Palau de les Arts Reina Sofia mit dem geschwungenen Dach vorbeifuhr, blinzelte er die Erinnerungen an den Abend weg, an dem er dort mit Marisa Tristan und Isolde gesehen hatte. In den letzten anderthalb Jahren hatte Nikos das Leben eines Einsiedlers in der Wildnis Alaskas geführt. Er hatte in einer Blockhütte gewohnt, die nur mit einem kleinen Flugzeug erreichbar war. Die Anpassung an die Gesellschaft erwies sich als schwieriger, als er es sich vorgestellt hatte. Eigentlich hatte er mit einem Knall in die Zivilisation zurückkehren und sich wieder in sein Partyleben stürzen wollen, aber in den vergangenen zwei Wochen – seit dem Ende seines selbst auferlegten Exils – hatte er das Rampenlicht gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Wahrscheinlich war er schon zu sehr an die Isolation gewöhnt. Als der Mercedes blinkte, um in einen riesigen Einkaufskomplex einzubiegen, verspürte Nikos einen Stich in der Brust. Hier machte Marisa gern Besorgungen … Während die automatischen Sensoren sein Nummernschild scannten und er mit seiner Bankkarte ins Parkhaus eincheckte, verlor er den anderen Wagen aus den Augen. Vielleicht besser so, dachte er und verzog das Gesicht. Es war ein seltsamer Anflug von Sentimentalität gewesen, der ihn überhaupt zum Lopez-Anwesen geführt hatte. Wieso sollte er seine frühere Geliebte in einer Tiefgarage beschatten? Es war höchste Zeit, seinem ursprünglichen Plan zu folgen, zum Flughafen zu fahren und sein altes Leben wieder aufzunehmen. Sein Flugzeug war aufgetankt, die Crew stand bereit, und Nikos wollte sich nicht länger vor der Welt verstecken. Als er den Ausfahrtsschildern folgte, erblickte er den panzerartigen Mercedes plötzlich wieder, und zwar in der Reihe von Parkplätzen, die für Eltern und Kinder reserviert waren. Er trat auf die Bremse, und das Auto hinter ihm hupte protestierend. Warum zum Teufel sollte Marisa dort parken? Sein Puls ging schneller, und er sah sich hektisch nach einer freien Lücke um. Durch die Windschutzscheibe hatte er freie Sicht, doch was er da beobachtete, ließ sein Blut gefrieren. Marisa, deren lockiges goldrotes Haar ihr weich um die Schultern fiel, hob ein kleines Kind vom Rücksitz des Wagens. Das Hämmern in Nikos’ Schädel wurde von Sekunde zu Sekunde lauter. Vorsichtig setzte sie das Kleine in einen Buggy, schnallte es an, griff dann wieder ins Auto und holte eine große Tasche heraus. Die Aufzüge zum Einkaufszentrum befanden sich direkt gegenüber von Nikos’ Parkplatz. Regungslos blieb er sitzen, während seine ehemalige Geliebte sich in Bewegung setzte – zusammen mit dem Kind, von dessen Existenz er absolut keine Ahnung gehabt hatte. Marisa Lopez verzog das Gesicht, als sie ihr Spiegelbild sah. Sollte sie ihr Haar offen lassen oder lieber hochstecken? Offen, entschied sie und trug etwas Concealer auf. Ihre hellgoldene Haut war im Augenblick sehr bleich und die Ringe unter ihren Augen so dunkel, dass Marisa wie eine Leiche wirkte. Ihr schwarzes Kleid verstärkte diesen Effekt noch, und ihre Schwester Elsa lachte überrascht, als sie ins Ankleidezimmer kam. „Das nennt man wohl Beerdigungs-Chic“, scherzte sie. „Mag sein“, murmelte Marisa und fand insgeheim, dass dieser Look zumindest ihr rotes Haar gut in Szene setzte. Elsa stand hinter ihr. Sie schlang die Arme um Marisas Taille, ergriff ihre Hände und legte ihr Kinn auf die Schulter ihrer Schwester. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel. Der Kontrast zwischen ihnen war nie stärker gewesen. Elsa strahlte vor Gesundheit und Glück, doch sie schien auch leicht besorgt. „Alles in Ordnung? Du siehst gar nicht gut aus.“ Langsam öffnete Marisa den Mund. Sie wollte ihrer Schwester versichern, dass alles bestens war, aber die Lüge wollte ihr nicht über die Lippen kommen. „Ich kann das nicht.“ Die Worte klangen erstickt. Eine senkrechte Falte erschien auf Elsas Stirn. „Ich kann Raul nicht heiraten“, flüsterte Marisa und drückte bekräftigend die Hand ihrer Schwester, als die Wahrheit ihrer Gefühle plötzlich – nachdem sie ihre Gefühle so lange verdrängt hatte – ans Licht kam. Mit stärkerer Stimme wiederholte sie: „Ich kann Raul nicht heiraten.“ Da. Sie hatte es gesagt. Hatte es endlich zugegeben und laut ausgesprochen! „Du hattest recht“, fuhr sie fort. Ihre Wirbelsäule richtete sich wie durch Zauberhand auf. „Ich muss immer wieder daran denken, was du neulich gesagt hast. Dass du ihm nicht über den Weg traust. Und damit liegst du richtig. Er hat mich belogen. Raul will Niki kein Vater sein, ihn interessiert nur das Geschäft.“ Marisas Beziehung zu Raul hatte einen sehr praktischen Hintergrund. Nachdem ein kriminelles Kartell die Reederei ihrer Familie ins Visier genommen hatte, um ihre Drogen um die Welt zu schmuggeln, war das Chaos ausgebrochen. Die Weigerung ihrer Eltern, den Forderungen nachzukommen, hatte zur Ermordung ihres Vaters geführt. Nur wenige Monate zuvor war Marisas Geliebter ertrunken, und sie hatte entdeckt, dass sie schwanger war. Plötzlich hatte sie es mit einem Netzwerk brutaler Gangster zu tun, ihr Vater war tot, das internationale Familienunternehmen ging auf sie über, sie hatte ein vaterloses neugeborenes Baby zu versorgen, ihre Schwester lebte in einem anderen Land und ihre Mutter erstickte an ihrer eigenen Trauer. In ihrer Verzweiflung hatte Marisa sich auf eine arrangierte Ehe mit Raul Torres eingelassen, einem Mann, den sie flüchtig kannte und der ein ähnliches Geschäft wie Lopez Shipping leitete. Sie hatte ihm ganz offen gesagt, was sie wollte: einen Vater für ihren Sohn und Hilfe bei der Führung des stark vernachlässigten Familienunternehmens. Die Wahl war auf Raul gefallen, weil sie geglaubt hatte, er sei einer von den Guten. Und dass sie das Zeug zu einem guten Team hätten und er ihrem vaterlosen Sohn ein guter Stiefvater sein würde. Ihre Hoffnung unterschied sich leider stark von der Realität. Vor einem Monat hatte das Kartell offenbar herausgefunden, dass die Lopez mit internationalen Behörden zusammenarbeiten, und wollte daraufhin Elsa aus ihrem Haus in Österreich entführen. Santi, ein Mann, der praktisch zur Familie gehörte, hatte ihr zur Flucht in ein Versteck verholfen. Marisa, ihr Sohn und ihre Mutter waren auf ihrem schwer bewachten Anwesen geblieben, in ständiger Angst um Elsa. Sie waren praktisch von den Gangstern belagert worden. Dann, vor zwei Wochen und nach fünfzehn Monaten der Ungewissheit, war das Kartell endgültig von verschiedenen Sicherheitsbehörden zerschlagen worden – nach großen internationalen Anstrengungen in nicht weniger als zwölf Ländern. „Und was die letzten Monate betrifft …“, überlegte Marisa weiter. „Raul hat uns überhaupt keinen Schutz geboten. Er hat das Baby, von dem er geschworen hat, es zu lieben und zu beschützen, einfach seinem Schicksal überlassen.“ Seine immer offensichtlicher werdende Gleichgültigkeit ihrem Sohn gegenüber war unverzeihlich. Sie ließ Elsas Hand los und rieb sich die Stirn. „Was soll ich jetzt tun?“ „Beende es!“ „Aber wie?“ Sie trat näher an den Spiegel und starrte das hässliche Kleid an, das sie sich unterbewusst ausgesucht haben musste. Ihr Bauchgefühl hatte schon vorher gesagt, dass sie Raul nicht heiraten konnte. „Ruf ihn an! Sofort“, drängte Elsa. Zaghaft lächelte Marisa. „Ich kann eine Stunde vor unserer Verlobungsfeier nicht einfach mit ihm Schluss machen. Das wäre, als würde man in ein Hornissennest stechen. Diese Familie braucht keine neuen Feinde.“ Raul würde vielleicht nicht gleich die Bremsen an ihrem Auto manipulieren oder ihren Hund ertränken – geschweige denn die...



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