Spallek / Zeeb | Handbuch Migration und Gesundheit | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 496 Seiten

Spallek / Zeeb Handbuch Migration und Gesundheit

Grundlagen, Perspektiven und Strategien
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-456-95995-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Grundlagen, Perspektiven und Strategien

E-Book, Deutsch, 496 Seiten

ISBN: 978-3-456-95995-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Erkennen und Lösen von Barrieren und Herausforderungen

Deutschland ist ein zentrales Einwanderungsland Europas und eines der wichtigsten weltweit. Migrant*innen sind nicht grundsätzlich gesünder oder kränker, haben aufgrund ihrer Migrationshistorie aber andere Gesundheitschancen und -risiken. Diese entstehen u.?a. durch biografische Expositionen, andere Lebensgewohnheiten, ein anderes Verständnis von Krankheit und Gesundheit oder durch soziale Benachteiligung oder Diskriminierung im Zielland.

Dieses Handbuch bietet einen umfassenden Überblick über zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen zum Thema Migration:

•Forschung und Theorien: Epidemiologische Modelle und Ergebnisse aus empirischen Studien zu Migration und Gesundheit; Othering; Diversitätssensible Forschungsdesigns
•Arbeitswelt und Gesundheit: Integration und Belastungen von Pflegekräften und Ärzt*innen mit Migrationshintergrund; Rehabilitative Versorgung
•Versorgung und Praxis: Kompetenz in interkulturellen Behandlungssituationen wie Pflege- oder der psychosozialen Versorgung; Diversitätssensibler Umgang mit Suchterkrankungen
•Kommunikation und Ethik: Überwindung von Sprach- und Zugangsbarrieren; Intergenerationale Übertragung von Migrationserfahrungen; Unbegleitete minderjährige Geflüchtete; Gesundheitliche Dimensionen von Rassismus und Diskriminierung; Intersektionalität
•Prävention und Gesundheitsförderung: Sensible und spezifische Ansätze zur Förderung von Gesundheitskompetenz, Empowerment und Teilhabe; „Mit Migranten für Migranten“-Programme; Lebensweltorientierte Gesundheitsförderung

Der Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Raum, bezieht aber auch europäische und globale Perspektiven ein.

Spallek / Zeeb Handbuch Migration und Gesundheit jetzt bestellen!

Zielgruppe


Lehrende und Studierende der Gesundheits- und Sozialwissenschaften, Migrationsforscher_innen, Angehörige von Gesundheits- und Sozialberufen sowie Praktiker_innen und Entscheidungsträger_innen im Gesundheitswesen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis, Dank, Vorwort;9
2;Buchteil I: Phänomen Migration – Politik und Geschichte;25
2.1;Einführung;27
2.2;1 Kritische Betrachtung des Begriffes und der Definitionen eines „Migrationshintergrundes“;31
2.2.1;1.1 Einleitung;31
2.2.2;1.2 Differenzierung zwischen Migration, Ethnie und Kultur;34
2.2.3;1.3 Bedeutung für die Praxis in Klinik und Forschung;36
2.2.4;1.4 Fazit;36
2.3;2 Zur Geschichte der Migration nach und aus Deutschland und Europa seit dem 19. Jahrhundert;39
2.3.1;2.1 Einleitung;39
2.3.2;2.2 Europäische Migration vor dem Ersten Weltkrieg;40
2.3.3;2.3 „Europe on the move“: Das Zeitalter der Weltkriege;40
2.3.4;2.4 Nachkriegsmigration: Süd-Nord statt Ost-West;42
2.3.5;2.5 Migration nach dem Kalten Krieg: Süd-Nord und Ost-West;43
2.3.6;2.6 2015 im Kontext von globaler Fluchtmigration;45
2.4;3 Health policy and systems responses to forced migration: the case of Norway;49
2.4.1;3.1 Introduction;49
2.4.2;3.2 Norway;50
2.4.2.1;3.2.1 Migration to Norway;50
2.4.2.2;3.2.2 Health impacts of migration;51
2.4.2.3;3.2.3 Integration policies and attitudes to migration;51
2.4.3;3.3 Health policy objectives and frameworks;51
2.4.3.1;3.3.1 Health system;51
2.4.4;3.4 Steering mechanisms;52
2.4.4.1;3.4.1 Surveillance and complaint mechanisms;52
2.4.4.2;3.4.2 A national strategy on immigrant health 2013–2017;52
2.4.5;3.5 Rights and entitlements to health care;53
2.4.5.1;3.5.1 Regular migrants;53
2.4.5.2;3.5.2 Asylum seekers;53
2.4.5.3;3.5.3 Undocumented migrants;54
2.4.6;3.6 Forced migration and detention;54
2.4.6.1;3.6.1 Barriers to obtaining entitlement;55
2.4.7;3.7 Implications for public health;55
2.4.8;3.8 Healthcare for undocumented migrants;56
2.4.9;3.9 How can these challenges be addressed?;56
2.5;4 Soziodemografie der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und rechtliche Grundlagen des Aufenthalts ausländischer Staatsangehöriger;59
2.5.1;4.1 Bevölkerung mit Migrationshintergrund;59
2.5.2;4.2 Ausländische Bevölkerung;64
2.6;5 Kommunikation und Ethik in interkulturellen Behandlungssituationen1;69
2.6.1;5.1 Einführung;69
2.6.2;5.2 Interkulturalität in Behandlungssituationen;70
2.6.3;5.3 Interkulturelle Kommunikation im Gesundheitswesen;71
2.6.3.1;5.3.1 Formen und Charakter der Sprachbarrieren;72
2.6.3.2;5.3.2 Erforderliche Kompetenzen von Dolmetscher*innen in interkulturellen Behandlungssituationen;74
2.6.3.3;5.3.3 Filtern und Zensur der Informationen durch Patient*innenangehörige als ethisches Problem;75
2.6.4;5.4 Fazit;77
3;Buchteil II: Forschung und Theorien;79
3.1;Einführung;81
3.2;6 Epidemiologische Erklärungsmodelle für den Zusammenhang zwischen Migration und Gesundheit;83
3.2.1;6.1 Einleitung;83
3.2.2;6.2 Gesundheit von Migrant*innen – Erklärungsmodelle;83
3.2.2.1;6.2.1 Paradox des/der gesunden Migrant*in;83
3.2.2.2;6.2.2 Modell des gesundheitlichen Übergangs;84
3.2.2.3;6.2.3 Lebenslaufmodell zu Migration und Gesundheit;85
3.2.2.4;6.2.4 Die zweite und folgende Generationen;86
3.2.3;6.3 Soziale Determinanten;88
3.2.3.1;6.3.1 Migration und die soziale Position;88
3.2.3.2;6.3.2 Soziale Kohäsion;88
3.2.3.3;6.3.3 Soziales und biologisches Geschlecht;89
3.2.4;6.4 Fazit;90
3.3;7 Was wissen wir aus empirischen Studien und was nicht?;93
3.3.1;7.1 Einleitung;93
3.3.2;7.2 Gesundheit, Krankheit und Migration: empirische Studien;93
3.3.3;7.3 Daten zur Mortalität;95
3.3.4;7.4 Studien bei Kindern und Jugendlichen;97
3.3.5;7.5 Ältere Menschen mit Migrationshintergrund;98
3.3.6;7.6 Empirische Studien zur Versorgung und Rehabilitation;98
3.3.7;7.7 Fazit;100
3.4;8 Vielfalt planen? Methodische Grundlagen eines diversitätssensiblen Forschungsdesigns;103
3.4.1;8.1 Einleitung;103
3.4.2;8.2 Ansätze zur Teilnehmer*innenauswahl und -gewinnung;104
3.4.3;8.3 Erreichbarkeit und (Nicht-)Teilnahmemotive;105
3.4.4;8.4 Repräsentativität und Validität;106
3.4.5;8.5 Operationalisierung des Migrationsstatus;107
3.4.6;8.6 Herausforderungen und Ressourcen;108
3.4.6.1;8.6.1 Fragebogenübersetzung;109
3.5;9 „Intersektionalität“ als De-Zentrierung und kritischer Perspektivwechsel in der sozialepidemiologischen Migrationsforschung;113
3.5.1;9.1 Einleitung;113
3.5.2;9.2 Was ist „Intersektionalität“? Kategorien, Machtverhältnisse und Institutionen;115
3.5.3;9.3 Das analytische „Brennglas“ einer intersektionalen Methodologie;116
3.5.4;9.4 Potenziale für eine intersektionale Sozialepidemiologie aus quantitativer Perspektive;117
3.5.5;9.5 Methodische Barrieren, zukünftige Entwicklungen und Kritik;118
3.5.6;9.6 Diskussion und Fazit;119
3.6;10 „Categorical fetishism“ and „othering“ in (and through) migration research;125
3.6.1;10.1 Categorical fetishism and othering;125
3.6.2;10.2 Categorical fetishism and othering in migration and health research;127
3.6.3;10.3 Ethics of the other: Avoiding categorical fetishism and othering in migration and health research;129
3.7;11 Akkulturation und Diskriminierung: Fallstricke und Potenziale zweier Konzepte in der Gesundheitsforschung;135
3.7.1;11.1 Einleitung;135
3.7.2;11.2 Akkulturation;136
3.7.3;11.3 Anwendung, Operationalisierung und Messung des Konstrukts in der epidemiologischen Forschung;137
3.7.4;11.4 Bewertung des Konzepts und Einsatz in der epidemiologischen Forschung;138
3.7.5;11.5 Was ist Diskriminierung?;139
3.7.6;11.6 Diskriminierung und Gesundheit;140
3.7.7;11.7 Erhebung von Diskriminierung in der Gesundheitsforschung;141
3.7.8;11.8 Fazit;143
3.8;12 Migration und Generation(en);149
3.8.1;12.1 Einleitung;149
3.8.2;12.2 „Erste“ und „zweite Generation“: Auf- und Niedergang einer Klassifizierung;150
3.8.3;12.3 Generation als Analysekategorie im Migrationskontext am Beispiel der türkisch-deutschen Medizinermigration seit den 1960er-Jahren;152
3.8.3.1;12.3.1 Die migrierte Generation;153
3.8.3.2;12.3.2 Die türkisch-deutsche Medizinermigration im generationellen Wandel und die (west-) deutsche Gesundheitsversorgung;155
4;Buchteil III: Arbeitswelt;159
4.1;Einführung;161
4.2;13 Ergebnisse rehabilitativer Versorgung bei Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland;163
4.2.1;13.1 Einleitung;163
4.2.2;13.2 Inanspruchnahme rehabilitativer Versorgung;164
4.2.3;13.3 Zufriedenheit mit der rehabilitativen Versorgung;165
4.2.4;13.4 Versorgungsergebnisse;165
4.2.5;13.5 Barrieren in der Versorgung;168
4.2.6;13.6 Umsetzung einer diversitätssensiblen Versorgung in der Rehabilitation;169
4.3;14 Arbeit und Gesundheit bei Beschäftigten mit Migrationshintergrund in Deutschland;173
4.3.1;14.1 Einleitung;173
4.3.1.1;14.1.1 Gegenstand: Arbeit und Gesundheit;174
4.3.1.2;14.1.2 Beschäftigte mit Migrationshintergrund: Besonderheiten;174
4.3.2;14.2 Studien zu spezifischen Arbeitsbelastungen;176
4.3.3;14.3 Studien zu Indikatoren der Arbeitsgesundheit (Beanspruchung);177
4.3.4;14.4 Stand der Forschung und offene Fragen;178
4.3.5;14.5 Eigene Auswertungen des European Working Conditions Survey;178
4.3.6;14.6 Fazit und Ausblick;180
4.4;15 Interkulturelle Kompetenz in der beruflichen Pflegeausbildung: Herausforderungen und Empfehlungen für die pädagogische Praxis;183
4.4.1;15.1 Einleitung;183
4.4.2;15.2 Rechtliche Regelungen zur Ausbildung in den Pflegeberufen;184
4.4.3;15.3 Pädagogische Diskurse zum Umgang mit Diversität;184
4.4.4;15.4 Modelle und Theorien zu trans- bzw. interkultureller Kompetenz in der Pflege (-ausbildung);185
4.4.4.1;15.4.1 Transkulturelle Kompetenz in der Pflege nach Domenig;185
4.4.4.2;15.4.2 Das „Heuristische Modell zur Interpretation interkultureller Begegnungen“ nach Auernheimer;185
4.4.5;15.5 Handlungsempfehlungen;190
4.4.6;15.6 Fazit;192
4.5;16 Belastungen und Beanspruchungen von Pflegekräften mit und ohne Migrationshintergrund: eine quantitative Analyse in der Altenpflege;197
4.5.1;16.1 Einleitung;197
4.5.2;16.2 Ziele und Methoden;198
4.5.3;16.3 Ergebnisse;199
4.5.3.1;16.3.1 Studienpopulation;199
4.5.3.2;16.3.2 Ergebnisse der COPSOQ-Skalen;199
4.5.4;16.4 Diskussion;202
4.6;17 Integration migrierter Ärzt*innen in die deutsche „Gesundheitsversorgung“ am Beispiel von Rehabilitationskliniken;209
4.6.1;17.1 Einleitung;209
4.6.2;17.2 Projekte zur Integration von ÄiM in Rehabilitationseinrichtungen;210
4.6.3;17.3 Ergebnisse aus der empirischen, qualitativen Studie;211
4.6.3.1;17.3.1 Herausforderungen und Chancen von ÄiM in deutschen Rehabilitationseinrichtungen;211
4.6.3.2;17.3.2 Soziale Integration von ÄiM in rehabilitativen Einrichtungen;212
4.6.3.3;17.3.3 Zusammenarbeit und Führung im interkulturellen Team;213
4.6.4;17.4 Entwicklung und Evaluation: Maßnahmen der strukturierten Transition;214
5;Buchteil IV: Versorgung und Praxis;219
5.1;Einführung;221
5.2;18 Health and superdiversity: new ways of thinking about migration and health;223
5.2.1;18.1 Introduction;223
5.2.2;18.2 Understanding diversity and healthcare;224
5.2.3;18.3 The emergence of superdiversity;225
5.2.4;18.4 Healthcare for the diverse;226
5.2.5;18.5 Challenges of superdiversity;227
5.2.6;18.6 Superdiversity and the implications of the diversification of diversity;228
5.2.7;18.7 Researching the diversification of diversity and fragmentation;229
5.2.8;18.8 Where next?;230
5.3;19 Mehrsprachigkeit in der Gesundheitsversorgung;235
5.3.1;19.1 Einleitung;235
5.3.2;19.2 Mehrsprachigkeit;235
5.3.3;19.3 Sprachbarrieren in der Versorgung aufseiten der Patient*innen;236
5.3.4;19.4 Sprachbarrieren und Sprachkompetenzen aufseiten der Behandler*innen;237
5.3.5;19.5 Ansätze zur Überwindung der Sprachbarrieren;238
5.3.6;19.6 Qualifiziertes Dolmetschen im Gesundheitswesen;239
5.3.7;19.7 Zugang zu professionellen Dolmetscher*innen;240
5.3.8;19.8 Qualifikation von Dolmetscher*innen;241
5.3.9;19.9 Fazit;242
5.4;20 Das Jahr 2015 und die Reaktion des Gesundheitssystems: Bilanz aus einer Resilienzperspektive;247
5.4.1;20.1 Einleitung;247
5.4.2;20.2 Deutschland – ein Einwanderungsland;249
5.4.3;20.3 Fluchtmigration nach Deutschland 1990–2010: zwei Dekaden verpasster Chancen;249
5.4.4;20.4 Das Jahr 2015: von Absorption und Adaption zur Transformation;251
5.4.4.1;20.4.1 Bereitschaft des Systems und absorptive Kapazitäten;252
5.4.4.2;20.4.2 Adaptive Kapazitäten;254
5.4.4.3;20.4.3 Transformative Kapazitäten;255
5.4.5;20.5 Fazit;256
5.5;21 Auf dem Weg zu einem diversitätssensiblen Gesundheitsmonitoring;261
5.5.1;21.1 Einleitung;261
5.5.2;21.2 Bisherige Einbeziehung von Menschen mit Migrationshintergrund im Rahmen des Gesundheitsmonitorings des RKI;262
5.5.2.1;21.2.1 Maßnahmen im Rahmen der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS);262
5.5.2.2;21.2.2 Maßnahmen im Rahmen der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) und der Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA);264
5.5.3;21.3 Weitere Herausforderungen in der Datenlage zu Migration und Gesundheit;264
5.5.4;21.4 Entwicklung von Strategien;264
5.5.4.1;21.4.1 Erreichbarkeit von Menschen mit Migrationshintergrund in Befragungs- und Untersuchungssurveys;265
5.5.4.2;21.4.2 Anpassung und Weiterentwicklung von inhaltlichen Konzepten;266
5.5.4.3;21.4.3 Ausbau der Gesundheitsberichterstattung;267
5.5.4.4;21.4.4 Gewährleistung von Diversity-Sensibilität;269
5.5.4.5;21.4.5 Vernetzung mit Akteur*innen und Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund;269
5.5.5;21.5 Ausblick auf den nächsten Befragungs- und Untersuchungssurvey am RKI;270
5.5.6;21.6 Fazit;270
5.6;22 Pflegeversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund;275
5.6.1;22.1 Einleitung;275
5.6.2;22.2 Pflegebedarf von Menschen mit Migrationshintergrund;277
5.6.3;22.3 Interkulturelle Öffnung;279
5.6.4;22.4 Fazit;281
5.7;23 Interkulturelle Kompetenz in der psychosozialen Versorgung;285
5.7.1;23.1 Einführung;285
5.7.2;23.2 Psychiatrie und Kultur;286
5.7.3;23.3 Anforderungen an eine kultursensible Psychiatrie;287
5.7.4;23.4 Persönliche interkulturelle Kompetenz;288
5.7.4.1;23.4.1 Gesundheit und Krankheit;288
5.7.4.2;23.4.2 Soziale Rollen;289
5.7.4.3;23.4.3 Eigene kulturelle Traditionen;289
5.7.4.4;23.4.4 Soziale Lebenswirklichkeit;290
5.7.5;23.5 Institutionelle interkulturelle Kompetenz;290
5.7.5.1;23.5.1 Migrationssensible und kulturorientierte Organisationsentwicklung;291
5.7.5.2;23.5.2 Auf diverse Patient*innengruppen zugeschnittene Serviceangebote;293
5.7.5.3;23.5.3 Pflege des Kontakts zu den Communities und Aufbau von Netzwerken;293
5.7.5.4;23.5.4 Kulturorientierte Personalentwicklung;294
5.7.6;23.6 Fazit;294
6;Buchteil V: Themen und Gruppen der Migration;297
6.1;Einführung;299
6.2;24 Migration, Substanzkonsum und andere Suchtproblematiken;301
6.2.1;24.1 Einleitung;301
6.2.2;24.2 Alkohol;303
6.2.3;24.3 Illegale Substanzen;305
6.2.3.1;24.3.1 Opiate und Opioide;305
6.2.3.2;24.3.2 Khat;306
6.2.4;24.4 Pathologisches Spielen;307
6.2.5;24.5 Suchthilfe;308
6.2.5.1;24.5.1 Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Suchthilfesystem;308
6.2.5.2;24.5.2 Kulturspezifisches Suchtverständnis;310
6.3;25 Psychische Gesundheit von Migrantinnen und Migranten in Deutschland;315
6.3.1;25.1 Einleitung;315
6.3.2;25.2 Psychische Erkrankungen bei Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland;316
6.3.2.1;25.2.1 Die Prävalenz psychischer Störungen insgesamt;316
6.3.2.2;25.2.2 Die Prävalenz ausgewählter psychischer Störungsbilder bei Menschen mit Migrationshintergrund;319
6.3.3;25.3 Schlussfolgerungen;321
6.4;26 Praktische Relevanz des intersektionalen Ansatzes für die Gesundheitsversorgung am Beispiel von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten;329
6.4.1;26.1 Einleitung;329
6.4.2;26.2 Makroebene der Förderung intersektionaler Gesundheitsversorgung;330
6.4.3;26.3 Implementierung eines intersektionalen Ansatzes auf Mikroebene;332
6.4.4;26.4 Trauma;332
6.4.5;26.5 Identität;333
6.4.6;26.6 Diskriminierung;334
6.4.7;26.7 Praxisrelevanz von Konzepten, Kategorien und Kultur in der Gesundheitsversorgung;335
6.4.8;26.8 Interaktion und Kommunikation in der Versorgung;336
6.4.9;26.9 Zusammenfassung;337
6.5;27 Migration und Geschlecht;341
6.5.1;27.1 Einleitung;341
6.5.2;27.2 Migration – Eckdaten zu Deutschland;342
6.5.3;27.3 Gesundheit von Migrant*innen;343
6.5.4;27.4 Zusammenspiel von Migration und Geschlecht: Konsequenzen für Erklärungsansätze auch gesundheitlicher Unterschiede;346
6.5.5;27.5 Ungleichheiten im intersektoralen Gewand – Konsequenzen für Forschung und Praxis;349
6.6;28 Intergenerationale Übertragung von Migrationserfahrungen und fetale Programmierung von Krankheit und Gesundheit;353
6.6.1;28.1 Einleitung;353
6.6.2;28.2 Gesundheit im Kontext von Schwangerschaft, Geburt und frühen Lebensjahren bei Müttern und Kindern mit Migrationshintergrund;354
6.6.2.1;28.2.1 Mütterliche Gesundheit in der Schwangerschaft;354
6.6.2.2;28.2.2 Geburtsmodus, Frühgeburtlichkeit und Geburtsgewicht;356
6.6.2.3;28.2.3 Gesundheit in frühen Lebensjahren;357
6.6.3;28.3 Mechanismen der intergenerationalen Übertragung von Gesundheitsdisparitäten;358
6.6.4;28.4 Fazit;360
6.7;29 Migrant*innen ohne Dokumente;371
6.7.1;29.1 Einleitung;371
6.7.2;29.2 Strukturelle Faktoren, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung beeinflussen;372
6.7.3;29.3 Prekarität und Unsicherheit;372
6.7.4;29.4 Strategien;374
6.7.5;29.5 Die Situation in Deutschland;375
6.8;30 Gesundheitliche Situationen von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen;379
6.8.1;30.1 Einleitung;379
6.8.2;30.2 Aktuelle Forschungsergebnisse zur physischen Gesundheit von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen;380
6.8.2.1;30.2.1 Infektionen, übertragbare Erkrankungen;380
6.8.2.2;30.2.2 Nicht übertragbare Erkrankungen und sonstige Versorgungsbedarfe;382
6.8.3;30.3 Aktuelle Forschungsergebnisse zur psychischen Gesundheit von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen;384
6.8.3.1;30.3.1 Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS);384
6.8.3.2;30.3.2 Depressionen und Angststörungen;385
6.8.3.3;30.3.3 Verhaltensauffälligkeiten, Suizidalität und sonstige Indikatoren der psychischen Gesundheit;385
6.8.3.4;30.3.4 Entwicklung der psychischen Gesundheit im Aufnahmeland, Ressourcen und Schutzfaktoren;386
6.8.4;30.4 Implikationen für die Praxis;387
6.9;31 Gesundheitliche Dimensionen von Rassismus und Diskriminierung;391
6.9.1;31.1 Einleitung;391
6.9.2;31.2 Was bedeutet Rassismus und rassistische Diskriminierung?;392
6.9.3;31.3 Rassistische Diskriminierung im Gesundheitswesen;392
6.9.4;31.4 Einfluss rassistischer Diskriminierung auf die Gesundheit;394
6.9.5;31.5 Fazit;396
6.10;32 Medizinethnologie im Anwendungskontext: theoretische und methodische Orientierungen im Stadtteillabor Bochum;399
6.10.1;32.1 Einleitung;399
6.10.2;32.2 Medizinethnologie im Anwendungskontext: theoretische und methodische Orientierungen im Stadtteillabor Bochum-Hustadt;400
6.10.3;32.3 Ergebnisse aus dem Stadtteillabor Bochum;402
6.10.4;32.4 Fazit;406
6.11;33 Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen;409
6.11.1;33.1 Der rechtliche Rahmen für die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen;409
6.11.2;33.2 Das Problem der Kommunikation;412
6.11.3;33.3 Eine weitergehende Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge ist trotzdem möglich;412
6.11.4;33.4 Das Bremer Modell der Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge;413
7;Buchteil VI: Prävention und Gesundheitsförderung;419
7.1;Einführung;421
7.2;34 Health Literacy und Empowerment;423
7.2.1;34.1 Einleitung;423
7.2.2;34.2 Theoretischer Rahmen;425
7.2.2.1;34.2.1 Der Begriff „Health Literacy“;425
7.2.2.2;34.2.2 Gesundheitskompetenz als soziale Praxis;426
7.2.3;34.3 Lebensweltorientierte Gesundheitskompetenz;427
7.2.3.1;34.3.1 Die soziale Dimension von Health Literacy: Wissen und soziale Beziehungen;427
7.2.3.2;34.3.2 Gesundheitswissen hat heterogene Quellen und ist multidimensional;429
7.2.3.3;34.3.3 Gesundheitsinformation und somatisches Wissen;429
7.2.4;34.4 Lebensweltorientierte Gesundheitskompetenz;430
7.2.5;34.5 Fazit;431
7.3;35 Diversity-Mainstreaming in der kommunalen Gesundheitsförderung: Aspekte der Kultursensibilität in der Ausgestaltung lebensweltorientierter Gesundheitsförderung;435
7.3.1;35.1 Einleitung;435
7.3.2;35.2 Lebensweltbezogene Gesundheitsförderung zur Stärkung der gesundheitlichen Chancengleichheit;436
7.3.3;35.3 Aspekte der Umsetzung kultursensibler kommunaler Gesundheitsförderung;437
7.3.3.1;35.3.1 Förderung von Kooperation und Vernetzung der lokalen Akteure und Institutionen;437
7.3.3.2;35.3.2 Unterstützung von Prozessen des niederschwelligen Zugangs;439
7.3.3.3;35.3.3 Förderung der partizipativen Einbindung von Migrant*innen;440
7.3.3.4;35.3.4 Kultursensible Gesundheitskommunikation und Angebote;441
7.3.3.5;35.3.5 Entwicklung einer gesamtkommunalen Gesundheitsförderungsstrategie;442
7.3.4;35.4 Fazit;442
7.4;36 Partizipation in der Gesundheitsförderung und Prävention mit Migrant*innen;447
7.4.1;36.1 Einleitung;447
7.4.2;36.2 Die Anwendung des Partizipationsmodells im Bereich Gesundheit und Migration;447
7.4.3;36.3 Der Mehrwert der Partizipation für die Gesundheitsförderung und Prävention mit Migrant*innen;451
7.4.3.1;36.3.1 Die kritische Reflexion von Begrifflichkeiten und Kategorien;452
7.4.3.2;36.3.2 Die Neu-Definition von Gruppen und das Erkennen unterschiedlicher Bedarfe;452
7.4.3.3;36.3.3 Die Offenlegung von Ungleichbehandlung und Ausgrenzung;453
7.4.3.4;36.3.4 Die Entwicklung wirksamer _Präventionskonzepte in unterschiedlichen „Sprachen“;453
7.4.4;36.4 Schritte in Richtung Partizipation;454
7.5;37 Capacity Building „mit Migrant*innen für Migrant*innen“ – Das MiMi-Programm zur interkulturellen Gesundheitsförderung bei zugewanderten Bevölkerungsgruppen;457
7.5.1;37.1 Einleitung;457
7.5.2;37.2 Capacity Building in der Gesundheitsförderung;458
7.5.3;37.3 „Mit Migranten für Migranten“ – Capacity Building und Empowerment zur Stärkung der Gesundheitskompetenz;458
7.5.4;37.4 „MiMi“ als bundesweites Capacity-Building- und Präventionsprogramm – die MiMi-Gesundheitsinitiative Deutschland;460
7.5.5;37.5 Standardisierung, Qualitätssicherung und Evaluation;460
7.5.6;37.6 Verbreitung, Impact, Forschung und Nachhaltigkeit;461
7.5.7;37.7 Übertragbarkeit und Weiterentwicklung;463
7.5.8;37.8 Fazit;463
7.6;38 Sensible und spezifische Ansätze zur Prävention und Gesundheitsförderung bei Menschen mit Migrationshintergrund;467
7.6.1;38.1 Individuelle Gesundheitsprofile, Teilnahme an Prävention und die Notwendigkeit gezielter Gesundheitsförderung;467
7.6.2;38.2 Migrationssensibilität und -spezifität;469
7.6.3;38.3 Präventionsprogramme für Menschen mit Migrationshintergrund – eine Bestandsaufnahme;471
8;Zur partizipativen Entstehung dieses Handbuchs: Rückblick und Empfehlungen;475
9;Abkürzungs-, Autoren- und Sachverzeichnis;477


|25|Einführung
Zahra Mohammadzadeh, Ahmet Kimil Oberflächlich betrachtet ist Migration das Resultat eines urwesentlichen Bedürfnisses des Menschen, nämlich der Mobilität, um sich an einem anderen als dem bisherigen Ort niederzulassen, gleich ob dauerhaft oder nur für eine gewisse Zeit. In der menschlichen Geschichte ist von allen Entwicklungen die Herausbildung politischer Strukturen diejenige, die wahrscheinlich am meisten dieses Bedürfnis gefördert und es gleichzeitig behindert hat. Die freie Bewegung von Menschen über nationale Landesgrenzen hinweg betrifft wesentliche Merkmale der von modernen Staaten ausgeübten Herrschaft unmittelbar, und so sind alle politischen Systeme bemüht, Migration einzugrenzen, zu kontrollieren und zu regulieren bzw. gar zu verhindern. Dafür nutzen sie nicht nur eng auf die Wanderungsbewegungen selbst bezogene Gesetze, die auch die Anwendung von physischer Gewalt einschließen können, sondern auch die Gestaltung der Rahmenbedingungen, unter denen sich Menschen innerhalb ihres Herrschaftsbereichs niederlassen können. Aber Migration birgt nicht nur Risiken für den Einzelnen oder die aufnehmende Gesellschaft, sondern bietet gleichzeitig auch vielfältige Chancen. Migrant*innen besitzen viele Potenziale und Ressourcen (z.?B. Sprach-, Kultur-, Bildungs- und soziales Kapital). Die daraus resultierenden Chancen rücken aber leider in der gesellschaftlichen Wahrnehmung in krisenhaften Zeiten zugunsten der Risiken in den Hintergrund. Dies hat auch Auswirkungen auf die gesundheitliche Chancengleichheit und die Integration der Migrant*innen in das Sozial- und Gesundheitswesen. Ohne eine Reflexion dieser politischen und historischen Kontexte kann die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen und Konzepten für diese gesundheitlichen Herausforderungen erheblich erschwert werden. Die folgenden Artikel beleuchten daher unterschiedliche Aspekte dieses Themas und bieten den Leser*innen wichtige Hintergrundinformationen dahingehend, wie sie aktuelle Entwicklungen und Prozesse differenzierter verstehen und einordnen können. In ihrer Kritischen Betrachtung des Begriffes und der Definitionen eines „Migrationshintergrundes“ (Kap. 1) geben Ulrike Kluge und Lisa Rau Einblicke in die vielfältige Weise, in der schon die Definition der Betroffenen im gesellschaftlichen und politischen Diskurs zu einer repressiven Gestaltung dieser Rahmenbedingungen beiträgt. Sie richten dabei den Fokus auf den Begriff des Migrationshintergrundes. Dieser Begriff wird in der gegenwärtig in Deutschland etablierten Definition bis in die dritte Generation eingewanderter Familien angewandt. Die Autorinnen erkennen darin eine ethnisch begründete „Differenzmarkierung“, die letztlich eine ausgrenzende Funktion erfüllt. In der englischsprachigen Literatur wird dafür häufig der Begriff des „Othering“ verwendet. Nicht nur sei damit eine wertfreie Differenzierung der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in der Gesellschaft verbunden, sondern eine Wertung per se. Das „Eigene“, befinden Kluge und Rau, werde als positiv und das „Andere“ als negativ konnotiert. Wie in anderen Rassismen auch, beeinflusse eine solche Konnotation der Minderheit durch die Gesellschaft auch die Selbstwahrnehmung der so |26|Markierten. Das wiederum führe, wie die Autorinnen anhand von Beispielen verdeutlichen, zu re-ethnisierenden Gegenreaktionen bis hin zur Tendenz bei Migrant*innen aus dem Nahen und Mittleren Osten der dritten Generation, „die sich stärker mit dem Islam identifizieren als ihre Eltern“. Kluge und Rau hinterfragen den empirischen und praktischen Nutzen der Kategorie des Migrationshintergrundes für die Gesundheitsversorgung und plädieren für eine stärkere Berücksichtigung sozialer und individueller Einflüsse neben den migrations- und kulturbedingten. Einen Überblick über die Geschichte der Migration nach und aus Deutschland und Europa seit dem 19. Jahrhundert gibt Jannis Panagiotidis (Kap. 2). Darin beschreibt er, wie sich die Bevölkerungsmobilität insbesondere in den vergangenen anderthalb Jahrhunderten entwickelt hat. In dieser Zeit sei Europa von einem Kontinent der Auswanderung zu einem der Einwanderung geworden. Parallel dazu habe sich in Deutschland die gleiche Entwicklung vollzogen. Gleichzeitig sei eine Richtungsänderung der Bevölkerungsbewegungen feststellbar, von einer primären Ost-West-Migration vor dem Zweiten Weltkrieg hin zu einer vorwiegenden Süd-Nord-Migration in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im späten 20. Jahrhundert habe dann wieder eine Ost-West-Migration Bedeutung gewonnen. Vor dem Hintergrund dieser globalen Bewegungen fragt Jannis Panagiotidis nach der migrationshistorischen Einordnung der sogenannten „Flüchtlingskrise“ von 2015. Er kommt zu dem Schluss, dass die „Flüchtlingskrise“ den bis dahin etablierten Umgang mit dem Thema Migration in Europa ins Wanken gebracht habe und zur Folge hatte, dass die „bereits länger andauernde humanitäre Krisensituation jenseits von Mittelmeer und Ägäis ins europäische Bewusstsein“ gerückt sei. Özlem Konar und Johannes Grafs Beitrag Soziodemografie der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und rechtliche Grundlagen des Aufenthalts ausländischer Staatsangehöriger (Kap. 4) gibt einen fundierten Überblick über die Bevölkerungsgruppe „mit Migrationshintergrund“ (zur Problematik des Begriffs siehe Kluge und Rau im ersten Beitrag dieses Buchteils). Sachlich und klar stellen die Autor*innen die zentralen demografischen, sozialen und politischen Fakten zusammen, die einen gewichtigen Einfluss auf die Gesundheitsversorgung der Migrant*innen in Deutschland haben. Der Beitrag beschreibt auch die wichtigsten Rechtsgrundlagen, die wesentlicher Teil der Rahmenbedingungen von Zuwanderung nach Deutschland sind. In ihrem Beitrag Health Policy and Systems Responses to Forced Migration – Influencing policy: the Norwegian Experience (Kap. 3) beschreiben Bernadette N. Kumar, Anand Bhopal und Esperanza Diaz, welchen Einfluss die Migration (insbesondere die erzwungene infolge von Kriegen, Umweltzerstörungen, Genozide etc.) auf die Gesundheitspolitik in Norwegen hat und wie das Gesundheitssystem auf diese Entwicklungen in den letzten Jahren reagiert hat. Die Autor*innen machen deutlich, dass die norwegischen Erfahrungen der letzten Jahre angesichts der jüngsten Entwicklungen (z.?B. Krieg in Syrien) einen wichtigen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung und damit auch auf die Politikentwicklung gehabt haben. Sie beschreiben sehr dezidiert, welche Faktoren die Gesundheit von Migrant*innen in Norwegen begünstigen und welche sie behindern. Systematisch analysieren und bewerten sie das norwegische Gesundheitssystem (Politik und Praxis) im Hinblick darauf, wie die Leistungserbringer sich mit der Gesundheit von Migrant*innen befassen und diese versorgen. Gleichzeitig stellen sie wichtige politische Leitlinien und Ziele im Kontext der Migration vor, an denen sich die norwegische Gesundheitspolitik in den letzten Jahren orientiert hat. Der Artikel bietet den Leser*innen aus dem deutschsprachigen Raum eine gute Vergleichsmöglichkeit in Bezug auf den aktuellen Standpunkt deutscher Gesundheitspolitik zum Thema Migration. Im Kapitel Kommunikation und Ethik in interkulturellen Behandlungssituationen (Kap. 5) erörtert Ilhan Ilkilic die Gegenseitigkeit des |27|Kommunikationsgeschehens zwischen Ärzt*innen einerseits und Patient*innen andererseits. Der Autor legt dar, dass die Verständigung nicht nur über Beschwerden und wie man sie behandeln könnte, sondern auch über Werte und Präferenzen, die den Erfolg einer Behandlung beeinträchtigen können, aus verschiedenen, keineswegs zu vernachlässigenden Gründen beeinträchtigt werden kann. Auswege aus der allgegenwärtigen Sprachbarriere seien häufig nicht professionell, beklagt der Autor, sondern werden mit wenig bis gar nicht qualifizierten Hilfspersonen bewerkstelligt, was oft keine authentische Kommunikation zulasse. Die erforderliche und dem vorhandenen Bedarf entsprechende professionelle Sprach- und Kulturmittlung sei in Deutschland, so Ilkilic, bisher nicht realisiert, trotz guter, auch versorgungsethischer Gründe, sie flächendeckend zu etablieren. ...



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