E-Book, Deutsch, 413 Seiten, eBook
Steins Handbuch Psychologie und Geschlechterforschung
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92180-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 413 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-531-92180-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ziel des Handbuches ist die systematische Betrachtung von Genderaspekten aus psychologischer Perspektive. Autorinnen und Autoren aus ausgewählten Teildisziplinen der Psychologie stellen dar, welche Rolle Gender in ihrem Forschungsfeld spielt und welchen Beitrag psychologische Erkenntnisse zur Geschlechterforschung leisten. Dabei liegt der Fokus einerseits auf den Besonderheiten der einzelnen Teildisziplinen oder ausgewählter Forschungsfelder, anderseits aber auch auf der kritischen Reflexion der gesamten Psychologie aus einer Genderperspektive. Das Handbuch stellt folglich die konträren und aktuellen Positionen, Erkenntnisse und Untersuchungen zur psychologischen Geschlechterforschung dar und zeigt die Methodenvielfalt sowie das fruchtbare Spannungsfeld der Diskussion um die Bedeutung der Kategorie Geschlecht auf unterschiedlichen Ebenen auf.
Dr. Gisela Steins ist Professorin für Allgemeine Psychologie und Sozialpsychologie an der Universität Duisburg-Essen.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Vorwort;9
3;1. Einführung in „Psychologie und Geschlechterforschung“;10
3.1;Historischer Hintergrund der Geschlechterforschung;11
3.1.1;Die feministische Perspektive;11
3.1.2;Sozialer Konstruktivismus;12
3.2;Das theoretische Spannungsfeld;14
3.2.1;Biologische Paradigmen;14
3.2.2;Soziale und kulturelle Paradigmen;15
3.2.3;Interaktionistische Paradigmen;16
3.3;Zum vorliegenden Buch: Auswahl, Inhalt und Gebrauch;17
3.3.1;Auswahl;17
3.3.2;Inhalt;19
3.4;Skizzierung der Inhalte der Teile des Buches;19
3.4.1;Teil I Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Unterschiede versus Gemeinsamkeiten – Grundlagen;19
3.4.2;Teil II Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Entwicklungsverläufe;20
3.4.3;Teil III Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Ein Blick in verschiedene Lebenswelten?;20
3.4.4;Teil IV Das Fach Psychologie aus Genderperspektive: Kritik und Reflexion;21
3.4.5;Gebrauch;22
3.5;Literatur;22
4;Teil I Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Unterschiede versus Gemeinsamkeiten – Grundlagen;23
4.1;2. Sozialpsychologie;24
4.1.1;Das Verständnis von Geschlecht in der Sozialpsychologie;24
4.1.2;Wie sich das Selbst geschlechtstypisiert ausprägt;25
4.1.3;Wie das geschlechtstypisierte Selbst zur Konstruktion von Geschlecht beiträgt;26
4.1.3.1;Geschlechtsunterschiede in der Geschlechtsidentität;26
4.1.3.2;Geschlechtsunterschiede in der Selbstkonstruktion;27
4.1.3.3;Auswirkung der Selbstkonstruktion auf das Denken, Fühlen und Handeln der Person;28
4.1.3.4;Geschlechtsunterschiede im Fähigkeitsselbstkonzept;29
4.1.3.5;Auswirkung des Fähigkeitsselbstkonzepts auf das Denken, Fühlen und Handeln der Person;30
4.1.3.6;Geschlechtsunterschiede im globalen und domänenspezifischen Selbstwert;32
4.1.3.7;Auswirkungen des Selbstwerts auf das Denken, Fühlen und Handeln der Person;33
4.1.4;Ausblick;34
4.1.5;Literatur;34
4.2;3. Emotionspsychologie;40
4.2.1;Stereotype, Mythen und Legenden: Von der Emotionalität der Frau und der Rationalität des Mannes;41
4.2.1.1;Stereotype zum Erleben und Ausdruck von spezifischen Emotionen;42
4.2.2;Geschlechterunterschiede im Erleben und im Ausdruck von Emotionen: Steckt ein Körnchen Wahrheit in den Stereotypen?;43
4.2.2.1;Unterschiede im subjektiven Erleben von Emotionen;43
4.2.2.2;Unterschiede im Ausdruck von Emotionen;44
4.2.3;Wenn die Unterschiede geringer werden oder gar verschwinden…;45
4.2.4;Abschließende Notizen;48
4.2.5;Literatur;49
4.3;4. Motivationspsychologie;52
4.3.1;Einführung;52
4.3.2;Die Suche nach den Unterschieden im Spannungsfeld von impliziten und expliziten Motiven;54
4.3.3;Die erfolgreichen Drei: Anschluss, Leistung und Macht;55
4.3.3.1;Anschluss- und Intimitätsmotivation;55
4.3.3.2;Leistung;58
4.3.3.3;Macht;60
4.3.4;Ausblick;62
4.3.5;Literatur;62
4.4;5. Neuropsychologie;65
4.4.1;Einführung;65
4.4.2;Geschlechtsunterschiede im Gehirn;65
4.4.3;Allgemeine Intelligenz;66
4.4.4;Spezifische, kognitive Fähigkeiten;67
4.4.4.1;Raumkognition;68
4.4.4.2;Sprachliche Kognition;69
4.4.4.3;Wahrnehmung;70
4.4.4.4;Mathematische Fähigkeiten;71
4.4.4.5;Zusammenfassung;72
4.4.5;Erklärungsmodelle;72
4.4.5.1;Biologische Faktoren;72
4.4.5.2;Psychologische Faktoren;74
4.4.5.3;Soziale Faktoren;75
4.4.5.4;Das biopsychosoziale Modell;75
4.4.6;Zusammenfassung und Fazit;77
4.4.7;Literatur;78
4.5;6. Kognitive Neurowissenschaften;82
4.5.1;Einführung;82
4.5.2;Sexuelle Differenzierung des Gehirns;82
4.5.3;Hirnanatomische Geschlechtsdifferenzen;85
4.5.4;Hirnfunktionelle Geschlechtsdifferenzen;87
4.5.5;Modulation von Geschlechtsdifferenzen;90
4.5.6;Zusammenfassung;94
4.5.7;Danksagung;95
4.5.8;Literatur;95
4.6;7. Allgemeine Psychologie I;100
4.6.1;Das Anliegen der Allgemeinen Psychologie;100
4.6.2;Untersuchung der universalen Gesetzmäßigkeiten;101
4.6.3;Episodisches versus Semantisches Gedächtnis;102
4.6.3.1;Experimente der Allgemeinen Psychologie;102
4.6.3.2;Hirnphysiologische und neuropsychologische Befundlage;103
4.6.4;Die Experimentelle Methode;104
4.6.5;Geschlechtsspezifische Unterschiede;106
4.6.6;Die räumlich-visuelle und mathematische Kompetenz;107
4.6.7;Die verbale Kompetenz;109
4.6.8;Theoretische Erklärungen für die geschlechtsspezifischen Unterschiede;111
4.6.9;Evolutionäre Erklärung;112
4.6.10;Biologische Erklärungen;112
4.6.10.1;Einfluss der Hormone;112
4.6.10.2;Unterschiede in den neuroanatomischen Strukturen;115
4.6.11;Die psychosoziale Hypothese;117
4.6.12;Sollte man in der Allgemeinen Psychologie Geschlecht als Variable einbeziehen?;118
4.6.13;Literatur;120
5;Teil II Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Entwicklungsverläufe;126
5.1;8. Entwicklungspsychologie;127
5.1.1;Entwicklung als systemischer, transaktionaler Prozess;127
5.1.2;Definition „Körperbild“;128
5.1.3;Körperbild und Körperzufriedenheit;130
5.1.4;Auf welche Körperteile richtet sich die Unzufriedenheit?;131
5.1.5;Pubertäre Reifeentwicklung;131
5.1.6;Das Timing der körperlichen Reife: „in time“ oder „off time“;132
5.1.7;Warum ist Frühreife bei Mädchen ein Risikofaktor? Entwicklungspsychologische Erklärungsmodelle;134
5.1.8;Körpererleben und Selbstwert;134
5.1.9;Körpererleben und Depression;135
5.1.10;Körperbild und Körpergewicht;136
5.1.11;Körperbild und soziokulturelle Einflüsse: Medien, Eltern, Peers;138
5.1.12;Sport: Ein protektiver Faktor?;140
5.1.13;Resumé und Ausblick;141
5.1.14;Literatur;142
5.2;9. Entwicklungspsychologie, Kulturwissenschaften, Biopsychologie;146
5.2.1;Gender und Sex;146
5.2.2;Natur und Kultur;147
5.2.3;Parentale Investition;149
5.2.4;Unterschiedliche Verhaltensdispositionen;150
5.2.5;Ultimate und Proximate Analyse;152
5.2.6;Frühe Geschlechtsunterschiede;152
5.2.7;Konfliktstrategien bei Jungen und bei Mädchen;153
5.2.8;Die Rolle der Sozialisation;154
5.2.9;Hormonelle Einflüsse;156
5.2.10;Dominanzhierarchie und Geltungshierarchie;157
5.2.11;Kulturvergleich;158
5.2.12;Konkurrenz zwischen den Geschlechtern;159
5.2.13;Fazit;161
5.2.14;Literatur;162
5.2.15;Literatur;162
6;Teil III Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Ein Blick in verschiedene Lebenswelten?;166
6.1;10. Pädagogische Psychologie;167
6.1.1;Einleitung;167
6.1.2;Die Untersuchung von Geschlechtsunterschieden in der Pädagogischen Psychologie;167
6.1.3;Koedukation vs. Monoedukation;168
6.1.4;Geschlechtsunterschiede bei Attributionen von Erfolg und Misserfolg;169
6.1.5;Geschlechtsunterschiede im Selbstkonzept;170
6.1.6;Geschlechtsunterschiede beim Lernen;171
6.1.7;Geschlechtsunterschiede bei der Leistungsängstlichkeit;172
6.1.8;Geschlechtsunterschiede im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich;173
6.1.9;Geschlechtsstereotype Verhaltensweisen und Erwartungen von Lehrerinnen und Lehrer;174
6.1.10;„Schlaue Mädchen – Dumme Jungen. Sieger und Verlierer in der Schule“;175
6.1.11;Fazit und Ausblick;176
6.1.12;Literatur;177
6.2;11. Gesundheitspsychologie;180
6.2.1;Einleitung;180
6.2.1.1;Sex und Gender;181
6.2.1.2;Ein Modell zum Zusammenhang zwischen Geschlechterrollen und Gesundheit;182
6.2.1.3;Exemplarische empirische Studien;185
6.2.1.4;Ist präventives Verhalten „unmännlich“? Zwei Fragebogenstudien;187
6.2.1.5;Maskulinität verursacht schnelleres Autofahren bei Männern – Ein Experiment;187
6.2.1.6;Ist Maskulinität ein Risiko für die Gesundheit?;188
6.2.2;Resumé;190
6.2.3;Literatur;190
6.3;12. Verkehrspsychologie;193
6.3.1;Gender-Fragen in der verkehrspsychologischen Unfallforschung;194
6.3.2;Verkehrsunfallgeschehen im Kindesund Jugendalter;197
6.3.2.1;Verkehrsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen;198
6.3.2.2;Erleben und Verhalten von Jungen und Mädchen im Straßenverkehr;198
6.3.2.3;Risikobereitschaft im Kindesund Jugendalter;199
6.3.3;Verkehrsunfallgeschehen im Jungen Erwachsenenalter;202
6.3.3.1;Ursachen von Verkehrsunfällen junger Erwachsener;203
6.3.3.2;Erleben und Verhalten von jungen Fahrerinnen und Fahrern im Straßenverkehr;205
6.3.3.3;Verkehrsverstöße von jungen Männern und Frauen im Straßenverkehr;207
6.3.4;Verkehrsunfallgeschehen im mittleren Lebensalter;208
6.3.5;Verkehrsunfallgeschehen im höheren Lebensalter;210
6.3.5.1;Erleben und Verhalten älterer Menschen im Straßenverkehr;211
6.3.5.2;Verkehrsdelikte älterer Autofahrer und Autofahrerinnen;211
6.3.6;Zusammenfassung und Ausblick;212
6.3.7;Literatur;213
6.4;13. Medienpsychologie;218
6.4.1;Einleitung;218
6.4.2;Mediennutzung als Interaktion von Personenund Medieneigenschaften;219
6.4.3;Gender und Games: Geschlechtsspezifische Medienpsychologie am Beispiel von Video- und Computerspielen;222
6.4.3.1;Gendered Game-Design: Genderbezogene Eigenschaften von Videound Computerspielen;225
6.4.3.2;Gendered Users: Geschlechtsspezifische Unterschiede von Spielerinnen und Spielern;227
6.4.3.3;Gendered Game-Play: Interaktion von angebotsund nutzerseitigen Eigenschaften bei der Nutzung von Computerspielen;230
6.4.4;Selektion oder Wirkung? Die Wechselbeziehung von Mediennutzung und geschlechtsspezifischen Eigenschaften;231
6.4.5;Literatur;232
6.5;14. Forensische Psychologie;238
6.5.1;Anonyme Schreiben als Sprechakte;238
6.5.1.1;Die Tarnung der Täterschaft;239
6.5.1.2;Der Zweck der Anonymität;239
6.5.1.3;Die kognitive Belastung beim Verfassen komplexer, anonymer Schreiben;241
6.5.2;Empirische Studien über anonyme Briefe, Textmerkmale und Gender;241
6.5.2.1;Autoren und Autorinnen anonymer Briefe;241
6.5.2.2;Linguistische Studien zu weiblichem und männlichem Sprachgebrauch;242
6.5.3;Analysen mit der Methode des systematischen Beobachtens;243
6.5.4;Systematisches Beobachten unter gender-relevanten Blickwinkeln;245
6.5.5;Einstellung zur Gleichberechtigung in der Extremisten-Propaganda;246
6.5.5.1;Analyse einer rechtsextremen Propagandaseite;246
6.5.5.2;Analyse einer linksextremen Propagandaseite;248
6.5.6;Betroffenheit von Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern und Missbräuchen;250
6.5.6.1;Analyse eines Leserbriefes im Namen einer unwissenden Drittperson;250
6.5.7;Das Benutzen der sexuellen Vulnerabilität;252
6.5.7.1;Statistische Daten zur Wahrscheinlichkeit von Angriffen auf Parlamentarier;252
6.5.7.2;Analyse eines kurzen Slang-Briefes an eine Politikerin;253
6.5.8;Attributionen und Projektionen im Text;254
6.5.8.1;Analyse eines längeren Drohschreibens an eine Politikerin;254
6.5.9;Fazit;257
6.5.10;Literatur;258
6.6;15. Sportsoziologie;260
6.6.1;Einleitung;260
6.6.2;Erkenntnisinteresse und leitende Forschungsfragen;261
6.6.3;Untersuchungsmethodik;262
6.6.3.1;Qualitative Interviews mit Frauen in Führungspositionen des organisierten Sports;262
6.6.3.2;Quantitative Befragung der Präsidiumsmitglieder von Sportverbänden auf regionaler und nationaler Ebene;262
6.6.4;Ausgewählte Ergebnisse und Interpretation;264
6.6.4.1;Geschlechtsspezifische Verteilung von Ämtern im Präsidium;265
6.6.4.2;Zur Soziodemographie;265
6.6.4.3;Altersstruktur;265
6.6.4.4;Familienstand;266
6.6.4.5;Kinder;267
6.6.4.6;Befürwortung des ehrenamtlichen Engagements von Seiten des Lebenspartners;268
6.6.4.7;Zur Ausbildungs- und Berufsbiographie;269
6.6.4.8;Bildungsstand;269
6.6.4.9;Berufszugehörigkeit und berufliche Stellung;270
6.6.4.10;Zur Sportbiographie;271
6.6.4.11;Zu den Barrieren in der Ehrenamtslaufbahn;271
6.6.5;Schluss;274
6.6.6;Literatur;275
6.7;16. Politische Psychologie;277
6.7.1;Geschlechterstereotype und Geschlechterrollen;278
6.7.2;Geschlechtsvorurteile und Diskriminierung;280
6.7.3;Moderne Konzepte von Vorurteilen;283
6.7.4;Macht Frau sein glücklich? – Globalisierung und Geschlechtsstereotype;285
6.7.5;Zusammenfassung;288
6.7.6;Literatur;289
7;Teil IV Das Fach Psychologie aus einer Genderperspektive: Kritik und Reflexion;291
7.1;17. Friedenspsychologie;292
7.1.1;Was ist Friedenspsychologie?;294
7.1.2;Geschlecht und Konflikt – Analytische Eckpunkte;295
7.1.3;Diskussionslinien feministischer Friedenspsychologie;298
7.1.3.1;Feministische Kritik am Identitätsbegriff sozialpsychologischer Friedensforschung;298
7.1.3.2;Geschlecht und Gewalt: Dekonstruktion essentialistischer Zusammenhangsannahmen;300
7.1.3.3;Differenzfeministische Positionen;301
7.1.3.4;Sozialpsychologisch psychoanalytische Tradition;302
7.1.3.5;Feministische Erweiterung friedenspsychologischer Methoden;302
7.1.3.6;Sichtbarkeit von Frauen in Kriegs und Friedensprozessen;303
7.1.3.7;Friedenspsychologische Geschlechterforschung;305
7.1.4;Fazit;307
7.1.5;Danksagung;308
7.1.6;Literatur;309
7.2;18. Arbeits und Organisationspsychologie;314
7.2.1;Einleitung: Blind und taub?;314
7.2.2;Alles Gender? Vier Perspektivwechsel der Frauenund Geschlechterforschung;315
7.2.3;Konzeptionalisierungen von Geschlecht in der deutschsprachigen Arbeits und Organisationspsychologie;320
7.2.4;Prozessorientierte Geschlechterforschung im Kontext von Arbeit und Organisation: Doing gender at work;327
7.2.5;Literatur;329
7.3;19. Differentielle Psychologie;337
7.3.1;Einleitung;337
7.3.2;Differentielle Psychologie: Begriffe, Beispiele, Methoden;338
7.3.3;Geschlecht und Geschlechtsidentität in der Psychoanalyse;342
7.3.3.1;Ödipuskomplex;343
7.3.3.2;Identifizierung;344
7.3.4;Psychoanalytische Methode und psychoanalytisches Denken in der Sozialwissenschaft;352
7.3.5;Literatur;354
7.4;20. Kritische Psychologie;357
7.4.1;Geschlecht/Gender als interdependente und intersektionale Kategorie;357
7.4.2;Zur Geschichte der Interdependenz und Intersektionalität von Gender;359
7.4.3;Episteme: zur Genese des ‚Wissens’ über Differenz;363
7.4.4;Eingefleischtes Wissen;365
7.4.5;Das Unbewusste: Geschlecht und ‚Rasse’ als Fetisch;367
7.4.6;Dark Continent. Psychoanalyse, Gender, ‚Rasse’.;369
7.4.7;Das Un/heimliche … doppelte Bewusstsein;372
7.4.8;Die Leerstelle als Ort der Übertragung;375
7.4.9;Literatur;377
7.5;21. Überdisziplinäre Reflexion;381
7.5.1;Einleitung;381
7.5.2;Zur aktuellen Lage von Frauen in den Wissenschaften in Deutschland;382
7.5.3;Frauen in der wissenschaftlichen Psychologie seit Beginn des 20. Jahrhunderts;384
7.5.4;Der inhaltliche Beitrag von Frauen zur Entwicklung der wissenschaftlichen Psychologie;387
7.5.5;Ausblick;390
7.5.6;Literatur;391
7.6;22. Nicht sexistischer Sprachgebrauch;395
7.6.1;Möglichkeiten des Sprachgebrauchs in Hinblick auf die Wahl des Genus;396
7.6.2;Sprache und Wissenschaft;400
7.6.3;Literatur;400
8;Ausblick;402
9;Literaturempfehlungen;403
9.1;Allgemeine psychologische Grundlagen zur Geschlechterforschung;403
9.2;Empfehlungen zur spezielleren Themen;403
10;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;404
Einführung in „Psychologie und Geschlechterforschung“.- Einführung in „Psychologie und Geschlechterforschung“.- Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Unterschiede versus Gemeinsamkeiten – Grundlagen.- Sozialpsychologie.- Emotionspsychologie.- Motivationspsychologie.- Neuropsychologie.- Kognitive Neurowissenschaften.- Allgemeine Psychologie I.- Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Entwicklungsverläufe.- Entwicklungspsychologie.- Entwicklungspsychologie, Kulturwissenschaften, Biopsychologie.- Mädchen und Jungen, Frauen und Männer: Ein Blick in verschiedene Lebenswelten?.- Pädagogische Psychologie.- Gesundheitspsychologie.- Verkehrspsychologie.- Medienpsychologie.- Forensische Psychologie.- Sportsoziologie.- Politische Psychologie.- Das Fach Psychologie aus einer Genderperspektive: Kritik und Reflexion.- Friedenspsychologie.- Arbeits- und Organisationspsychologie.- Differentielle Psychologie.- Kritische Psychologie.- Überdisziplinäre Reflexion.- Nicht sexistischer Sprachgebrauch.
Teil IV Das Fach Psychologie aus einer Genderperspektive: Kritik und Reflexion (S. 305-306)
17. Friedenspsychologie Krieg und Frieden – feministische Perspektiven der Friedenspsychologie
Miriam Schroer Das Thema Krieg und Frieden trifft den Kern der zentralen dualistischen Geschlechterzuschreibung aggressiv-friedlich. Aggression und Gewalt sind in vielen Gesellschaften geschlechtlich kodiert. Jeweils spezifische Formen von Aggression und Gewalt gelten – in bestimmten Kontexten – als Teil der Definition von Männlichkeit und Negation von Weiblichkeit. Feministische Bewegungen befassten sich mit Gewalt, Krieg und Frieden und beeinflussten die Geschlechterforschung. Inzwischen sind Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Konflikt zu einem traditionsreichen Thema eines breiten, interdisziplinären, geschlechtertheoretischen Forschungsstrangs geworden. Gegenstände der Friedenspsychologie sind Krieg und Frieden.
Die Disziplin ist normativ am Ideal des positiven Friedens ausgerichtet. Die Kategorie Geschlecht ist inzwischen Bestandteil friedenspsychologischer Gegenstandsbestimmungen (z.B. Christie, et al. 2001). Dabei wird Geschlechtergerechtigkeit als fester Bestandteil eines positiven Friedens verstanden und strukturelle Gewalt geschlechtsspezifischer Ungleichheit untersucht. Debatten der Geschlechterforschung legen nahe, dass Gender darüber hinaus eine bedeutende Kategorie für die Untersuchung bewaffneter Konflikte ist. Zu den – später ausführlich dargestellten – analytischen Eckpunkten der Forschung über Geschlecht und Konflikt gehört die feministische Kritik an starren Identitätskonzepten, das Verständnis von Geschlecht in den Dimensionen Struktur, Symbolik und Identität, der Begriff der Intersektionalität und Ansätze der Männlichkeitsforschung.
Diese analytischen Werkzeuge ermöglichen ein vertieftes Verständnis nationaler und ethnischer Gemeinschaftsbildungen und Eskalationsdynamiken, die für das Verständnis bewaffneter Konflikte zentral sind. Der in diesem Beitrag verwendete Konfliktbegriff bezieht sich, soweit nicht anders bezeichnet, auf die Makroebene zwischenstaatlicher und innerstaatlicher Konflikte. Unterschieden wird zwischen einem Konflikt als Unvereinbarkeit (vgl. Glasl 1994) und dem möglicherweise gewaltsamen Konfliktaustrag. Damit sind vor allem bewaffnete Konflikte und Kriege gemeint.