Stobbe | Lösungsorientiert denken und handeln | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 321, 128 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

Stobbe Lösungsorientiert denken und handeln

Wie eine Haltung Ihr Leben verändert
3. aktualisierte Auflage 2024
ISBN: 978-3-648-18140-9
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie eine Haltung Ihr Leben verändert

E-Book, Deutsch, Band 321, 128 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

ISBN: 978-3-648-18140-9
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie gelingt es aber, dass wir uns in schwierigen Situationen nicht erst aufregen und uns mit negativen Gedanken unter Stress setzen? Der Schlüssel dazu lautet:  lösungsorientiertes Denken und Handeln. Wer es beherrscht, fokussiert die Lösung und nicht das Problem. In diesem TaschenGuide von Marcus Stobbe erfahren Sie, wie hilfreich und effektiv lösungsorientierte Techniken und Methoden sind, wenn es darum geht, positiver in die Zukunft zu blicken, Ihre Performance im Job zu verbessern und Beziehungen glücklich und zufrieden zu gestalten. Inhalte: - Von der Problemfokussierung zur Lösungsorientierung - Von der Vergangenheit für die Zukunft lernen - Lösungsorientiert kommunizieren - Lösungsorientiert führen und arbeiten

Marcus Stobbe ist Diplom-Psychologe und seit 1992 als Trainer, Coach und Teamentwickler tätig. Mit seinem systemisch-lösungsorientieren Ansatz unterstützt er Einzelpersonen, Teams und Unternehmen bei der Suche nach Lösungen, in der Kommunikation, in der Talent- und Teamentwicklung und bei der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen. Seit 2014 ist er zertifizierter LIFO-Stärkenmanagement-Analyst.
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Autoren/Hrsg.


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Weg vom Negativen – hin zur Lösung


Oft sehen wir nichts als Probleme und Schwierigkeiten, vor allem wenn wir unter Stress stehen. Doch hilfreich ist dieser Blickwinkel nicht. Im Gegenteil: Er erhöht den Druck nur noch.

In diesem Kapitel erfahren Sie unter anderem,

¦warum es nachweislich viel hilfreicher ist, sich auf Lösungen zu fokussieren,

¦was eine lösungsorientierte Grundhaltung ist,

¦warum der Glaube an uns selbst dabei eine wichtige Rolle spielt.

Von der Problemfokussierung zur Lösungsorientierung

Sicher kennen Sie das auch: Sie kommen spät am Nachmittag nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag nach Hause. Beim Abendessen erzählen Sie, was alles nicht geklappt hat, wer sich unmöglich benommen hat oder was schiefgegangen ist. Sie sind ganz bei Ihren Problemen und den Schwierigkeiten und versuchen, sich diese von der Seele zu reden. Ihr Partner hört zu und will wissen, warum die Dinge schlecht gelaufen sind und wie Sie sich dabei gefühlt haben. Die Folge: Sie fokussieren sich ganz auf das, was nicht geklappt hat, und Ihr Partner vertieft diesen Zustand der Problemfokussierung mit seinen Fragen. Dass das Problemgespräch nichts gebracht hat, merken Sie spätestens in der Nacht: Ihre Gedanken kreisen weiterhin um all das, was Ihnen bereits am Tage Sorgen bereitet hat. Die Probleme scheinen größer und größer zu werden – an Schlaf nicht zu denken. Sie sitzen in der »Problemfalle« fest.

Jeder kann – auch durch eigenes Erleben – nachvollziehen, dass negative Gedanken zu weiteren negativen Gedanken, Sorgen und sogar Katastrophenphantasien führen. Wer sich mit Negativem beschäftigt, seien es persönliche Konflikte mit anderen Menschen, schwerwiegende Ereignisse auf dem Globus oder auch existenzielle Probleme, versetzt sich in Stress. Wir geraten beispielsweise dann unter Stress, wenn die Wahrnehmung einer Situation und die eigenen Gedanken dazu nicht im Einklang miteinander stehen und es daher zu Emotionen kommt, die zur Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin führen.

BEISPIEL: NEGATIVE GEDANKEN FÜHREN ZU STRESS

Wahrnehmung: »Ich muss noch so viel im Büro machen!«

Gedanken: »Ich kann hier nicht Nein sagen; ich möchte aber auch pünktlich nach Hause kommen, da es sonst wieder Ärger mit meinem Partner gibt.«

Emotionen: Angst, Furcht, Hilflosigkeit Folge: Stress

Unter Stress greifen wir gerne zu den alltäglichen ablenkenden Beruhigungsmitteln, wie beispielsweise zu Zigaretten, Alkohol, Süßigkeiten oder sogar Tabletten. Wir suchen Erholung, indem wir den Fernseher anschalten oder uns mit dem Smartphone beschäftigen. Wir essen unausgewogen, haben zu wenig Schlaf und zu wenig Bewegung. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, da wir damit die eigenen Leistungsmöglichkeiten verringern, unsere persönliche Belastbarkeit sich weiter reduziert und wir nur noch mehr unter Stress geraten.

Es gilt heute als erwiesen, dass langanhaltender, nicht bewältigter Stress das Auftreten von Krankheiten begünstigt, weil er das Immunsystem schwächt. Eine immer häufiger auftretende Krankheit ist das Chronische Erschöpfungssyndrom, bei dem vielfältige körperliche Beschwerden mit massiven Konzentrationsstörungen, allgemeiner Leistungs- und Antriebsschwäche und einer ständigen starken Müdigkeit einhergehen.

Stopp dem negativen Denken!

Doch wie lässt sich das negative Gedankenkarussell stoppen? Glücklicherweise gibt es hierfür viele Möglichkeiten, die Sie in diesem TaschenGuide noch kennenlernen werden. Dass sie ganz simpel sein können und es mitunter nur eine Frage braucht, um den Sog in den Problemstrudel zu unterbrechen, zeigt das folgende Beispiel.

BEISPIEL: NUR EINE FRAGE

Als Marleen Müller aus ihrem Sommerurlaub zurückkommt, erfährt sie, dass vor zwei Wochen der Mann ihrer Nachbarin Frau Meander gestorben ist. Am Morgen darauf – Marleen will gerade in ihr Auto steigen, um zur Arbeit zu fahren – trifft sie die Witwe auf der Straße. Sie kondoliert, wie es sich gehört. Daraufhin bricht Frau Meander in Tränen aus. Marleen fragt mitfühlend nach, wie das alles geschehen konnte. Ihre Nachbarin erzählt ihr weinend die Geschichte vom Tode ihres Mannes. Inzwischen sind 15 Minuten vergangen. Die Nachbarin weint immer noch und spricht sich ihren Kummer von der Seele. Marleen beginnt, sich unwohl zu fühlen, weil es keinen Weg zu geben scheint, diese Situation zu beenden, ohne die Gefühle der Nachbarin zu verletzen und dennoch pünktlich zur Arbeit zu kommen. Da fällt ihr folgende Frage ein: »Wie kommen Sie denn jetzt ohne Ihren Mann hier auf dem Lande zurecht? Sie müssen ja nun bestimmt viele Sachen übernehmen, die Ihr Mann zuvor erledigt hat.« Daraufhin antwortet die Witwe: »Ja, stellen Sie sich vor, ich mache jetzt meinen Führerschein, ich muss ja hier mobil sein!« Ein stolzes Lächeln liegt plötzlich auf ihren Lippen; das Weinen ist wie auf einen Schlag gestoppt.

Wie kann es sein, dass eine einzige Frage zu einer solchen Stimmungsänderung führen kann? Es scheint so, dass die positiv gefärbten Geschichten einen anderen »Lagerplatz« in unserem Gehirn haben. Die angenehmen positiven Gefühle, die dies auslöst, scheinen über die emotionale Kraft wiederum andere positive Emotionen auszulösen. Positiv besetzte Geschichten setzen in unserem Gehirn also quasi eine positive Gefühl-Kettenreaktion in Gang. Lässt der Stress nach, können wir übrigens auch wieder besser denken und uns auf die Suche nach kreativen Lösungen für Probleme machen. Denn unser Großhirn, das für alles Rationale zuständig ist, kann erst so richtig mit dem Denken starten, wenn sich die emotionale Aufregung aus dem Limbischen System gelegt hat, wo unsere Emotionen verarbeitet werden. So ist es beispielsweise aus der Arbeit mit Kreativitätstechniken wie dem Brainstorming bekannt, dass es eine bestimmte Stimmung braucht, um kreativ zu werden: Am kreativsten sind wir, wenn wir in einer entspannten, optimistischen Stimmung sind.

Doch nicht nur die richtigen Fragen helfen uns und anderen dabei, negative Stimmungen zu beenden. Es ist zum Beispiel auch hilfreich, sich hinzusetzen und losgelöst von allen Meinungen und Befürchtungen einfach nur die Fakten aufzuschreiben. Wenn ein Problem aufgeschrieben ist, kann es besser bearbeitet werden. In Zeiten starken Stresses hilft es, alles das, was uns bewegt, zu notieren, so beispielsweise in einem Tagebuch oder auch auf einem Schreibblock. Die Dinge werden dann klarer und wir können ruhiger mit uns und einer belastenden Situation umgehen.

Es gibt darüber hinaus noch viele weitere Strategien, die Sie dabei unterstützen, positiver an Probleme und Herausforderungen heranzugehen. Viele von ihnen stammen aus psychologischen Therapiekonzepten, die Sie im nächsten Kapitel kennenlernen.

Lernidee Nr. 1: Schreiben Sie die Fakten zu einem Thema, das Sie bewegt, auf. Unterscheiden Sie dabei ganz klar Tatsachen von Annahmen und Schlussfolgerungen, die Sie daraus ziehen und die nicht belegt sind.

Mehr als graue Theorie: die Erkenntnisse der Experten

Die Wissenschaft der Psychologie ist noch gar nicht so alt. Gerade 100 Jahre sind vergangen, seit die erste Große Schule der Psychologie, die Psychoanalyse, in Wien entwickelt wurde. Die bekanntesten Vertreter dieser Denkschule waren Sigmund Freud, Alfred Adler und Carl-Gustav Jung. Sie waren Pioniere der Persönlichkeitspsychologie und der Psychotherapie und gingen davon aus, dass der Mensch von Trieben wie Lustgewinn, Aggression oder auch Gemeinschaftssinn gesteuert ist. Sie nahmen an, dass die ersten Lebensjahre die Persönlichkeit prägen. Daraus folgerten sie, dass man diese ersten Jahre verstehen müsse, um den erwachsenen Menschen zu verstehen. Daraus ergab sich insbesondere bei Sigmund Freud die Methodik, Menschen einzeln zu behandeln und sie in ihre Vergangenheit zu begleiten. Das Therapieziel war, zu erkennen, warum sie so fühlten, wie sie fühlten; sie sollten sich besser verstehen lernen.

Der systemische Ansatz

In den 1960er-Jahren entwickelten sich mit dem sogenannten systemischen Ansatz der Wunsch und die Methodik, nicht nur einzelne Menschen zu behandeln, sondern ganze Familien und komplette Systeme. Man hatte erkannt, dass Familienprobleme vom wechselseitigen Denken und Handeln herrührten und dass daher alle Beteiligten gefragt seien, sich im Denken und Handeln zu verändern – und nicht nur eine einzelne Person. Es wurde deutlich, dass es nicht die eine einfache Ursache gibt und damit die eine lineare kausale Wirkung, sondern dass ein Wort das andere ergibt und das Problem immer im System begründet ist.

Therapeuten begannen mit Familien zu arbeiten, aber niemand wusste so recht, wie man genau vorgehen konnte, denn damals gab es dazu noch keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse. 1969 erst begann eine Forschungsgruppe um den US-amerikanischen Psychologen Steve de Shazer, die...


Stobbe, Marcus
Marcus Stobbe ist Diplom-Psychologe und seit 1992 als Trainer, Coach und Teamentwickler tätig. Mit seinem systemisch-lösungsorientieren Ansatz unterstützt er Einzelpersonen, Teams und Unternehmen bei der Suche nach Lösungen, in der Kommunikation, in der Talent- und Teamentwicklung und bei der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen. Seit 2014 ist er zertifizierter LIFO-Stärkenmanagement-Analyst.

Marcus Stobbe

Marcus Stobbe ist Diplom-Psychologe und seit 1992 als Trainer, Coach und Teamentwickler tätig. Mit seinem systemisch-lösungsorientieren Ansatz unterstützt er Einzelpersonen, Teams und Unternehmen bei der Suche nach Lösungen, in der Kommunikation, in der Talent- und Teamentwicklung und bei der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen. Seit 2014 ist er zertifizierter LIFO-Stärkenmanagement-Analyst.



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