Buch, Deutsch, 303 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 232 mm, Gewicht: 618 g
Reihe: Studien und Texte zu Antike und Christentum / Studies and Texts in Antiquity and Christianity
Eine Geschichte der Todesstrafe in der römischen Antike
Buch, Deutsch, 303 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 232 mm, Gewicht: 618 g
Reihe: Studien und Texte zu Antike und Christentum / Studies and Texts in Antiquity and Christianity
ISBN: 978-3-16-164300-2
Verlag: Mohr Siebeck
Die Römer sind nicht gerade fu¨r ihre Nachsicht gegenüber Strafta¨tern bekannt geworden. Vor allem wa¨hrend der Spa¨tantike (4.-6. Jh. n. Chr.) sollen sie besonders brutal und entschlossen gegen diejenigen vorgegangen sein, die auf der falschen Seite des Gesetzes standen. Doch trifft das wirklich zu? Trotz dieses schlechten Leumunds verschwindet im 4./5. Jh. n. Chr. eine Reihe grausamer Hinrichtungsformen wie die Arenastrafen oder die Kreuzigung aus dem Strafarsenal, als milder empfundene Strafen wie Verstu¨mmelungen und im a¨ußersten Fall Enthauptungen gewinnen sogar an Bedeutung. Staatliche Zwangsmittel werden nun insbesondere von christlichen Autorita¨ten hinterfragt und bisweilen von der Bevo¨lkerung vereitelt - Zweifel an der beru¨chtigten spa¨tantiken Staatsra¨son kommen auf.
Mit diesem Buch will Paul von Otting ebenso die Forschungsauffassung eines spa¨tantiken Gewaltregimes einer kritischen Revision unterziehen wie u¨berhaupt einen ersten monographischen Beitrag zum Thema vorlegen, das trotz seines enormen Potenzials fu¨r die Kultur- und Sozialgeschichte bis heute keine eingehende Würdigung erfahren hat. Mit der Spa¨tantike wird dabei eine besonders turbulente Phase in der Geschichte des Ro¨mischen Reiches ins Auge gefasst: Im Spannungsfeld von Zentralismus und Regionalismus, von Ost und West, durch die Einflussnahme des Christentums und infolge einer gesteigerten sozialen Mobilita¨t haben sich die praktischen und ideologischen Bedingungen staatlicher Gewalt neu entfaltet. Formen, Funktionen und Auswirkungen dieser Gewalthandlungen sowie ihre kulturelle Wahrnehmung zwischen dem 3. und 6. Jh. n. Chr. sollen durch eine umfassende Analyse der juristischen und bislang vernachla¨ssigten literarischen Quellen untersucht werden. Mit diesem weitgespannten Ansatz mo¨chte von Otting den Platz der Todesstrafe in der im Wandel begriffenen Gesellschaft und Kultur der spa¨tantiken Welt bestimmen und so einen Beitrag zum Verständnis vormoderner Strafjustiz leisten.
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