E-Book, Deutsch, Band 182, 448 Seiten
Reihe: Julia Best of
Way Julia Best of ... Band 182
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-0973-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 182, 448 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-7337-0973-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WINDING RIVER - HEIMAT MEINES HERZENS von WAY, MARGARET
Storm ist entsetzt: Sie soll die Ranch ihres Vaters zusammen mit dessen Ziehsohn Luke bewirtschaften. Während ihrer Zeit auf Winding River wächst die erotische Spannung zwischen Storm und dem attraktiven Rancher. Doch kann sie Luke trauen oder denkt er noch an seine Exverlobte?
DIE SCHÖNE UND DER MILLIARDÄR von WAY, MARGARET
Der Milliardär Holt Wainwright hat Sonya hoffnungslos den Kopf verdreht. Doch seit sie auf einer Party am Arm seines Onkels gesehen wurde, hält ihr Traummann sie für eine Erbschleicherin. Was kann sie nur tun, damit Holt ihr sein Vertrauen - und sein Herz - schenkt?
IM TAL DER SEHNSUCHT von WAY, MARGARET
Ewig schon schwärmt Leona für den Millionär Boyd Blanchard. Kein Wunder, dass sie überglücklich ist, als er sie unerwartet umwirbt. Nur Boyds Vater ist Leona ein Dorn im Auge: Der Patriarch hält sie für nicht standesgemäß und setzt alles daran, die junge Liebe zu zerstören!
Mit mehr als 110 Romanen, die weltweit über elf Millionen Mal verkauft wurden, ist Margaret Way eine der erfolgreichsten Liebesroman-Autorinnen überhaupt. Bevor sie 1970 ihren ersten Roman verfasste, verdiente sie ihren Unterhalt unter anderem als Konzertpianistin und Gesangslehrerin. Erst mit der Geburt ihres Sohnes kehrte Ruhe in ihr hektisches Leben ein. Die gebürtige Australierin liebte ihre Heimat und vor allem das australische Outback übte dank seiner atemberaubenden Schönheit und fast unendlicher Weite schon immer eine große Faszination auf sie aus. So ist dieses schöne Fleckchen Erde auch fast immer Schauplatz ihrer romantischen, gefühlvollen Familiensagas. Die beliebte Autorin verstarb 2022.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL Als sie die Wildpferde endlich in die Koppel getrieben hatten, war Lukes Gesicht völlig mit rotem Wüstenstaub bedeckt. Nach einem langen Arbeitstag unter der sengend heißen Sonne sehnte er sich nach einer Dusche und einem kalten Bier. Heute Abend erwartete der Farmer ihn zum Abendessen und einer anschließenden Schachpartie. Seit Langem waren die beiden Männer durch eine herzliche Freundschaft miteinander verbunden. Athol McFarlane, inzwischen Anfang sechzig, war einst ein Bär von einem Mann gewesen, doch in letzter Zeit hatte Luke besorgt mit ansehen müssen, wie sein väterlicher Freund körperlich immer mehr verfiel. Der Major war der einzige Mensch, der Luke nach dem Tod seiner Eltern geblieben war. Major McFarlane verdankte seinen Spitznamen seiner Dienstzeit in der Armee, die er als hoch dekorierter Offizier beendet hatte. Doch es war eine Zeit gewesen, über die er niemals sprach und der er seine alte Kriegsverletzung verdankte, mit der es immer schlimmer geworden war. Doch nie beschwerte er sich über die ständigen Schmerzen. Die einzige Klage, die ihm jemals über die Lippen kam, galt seiner Tochter: „Wann kommt Storm endlich nach Hause?“ Der Major vermisste sie schrecklich, und Luke erging es nicht anders. Bis zum heutigen Tag hatte er sich über seine Gefühle für Storm nicht klar werden können. Er wusste nur, dass es besser für ihn war, nicht zu intensiv darüber nachzudenken. Storm war Schmuckdesignerin. Ihre Schmuckstücke wurden bis nach New York verkauft. Aus allen Teilen der Welt reiste die Schickeria an, um den von Storm McFarlane entworfenen Schmuck zu erwerben. Als junge Frau von siebenundzwanzig Jahren hatte sie sich bereits einen beachtlichen Ruf erworben. Zu einer Heirat hatte Storm sich bisher jedoch nicht entschließen können. Sie war zweimal verlobt gewesen, aber weder der eine noch der andere Bräutigam hatten es geschafft, Storm vor den Altar zu bringen. Wahrscheinlich könnte nicht einmal Superman ihren Ansprüchen gerecht werden, dachte Luke mit bitterem Humor und betrat den luxuriösen Bungalow, in dem er schon mit seiner Familie gewohnt hatte, ging ins Bad und streifte die staubige Arbeitskleidung ab. Er drehte die Dusche auf und gab sich ganz dem erfrischenden Gefühl hin, das das kalte Wasser auf der erhitzten Haut hervorrief. So weit war es also schon gekommen – für ihn, einen Mann von neunundzwanzig Jahren, war eine kalte Dusche der Gipfel des Genusses. Meine Güte! Nicht, dass es keine Abenteuer für ihn gegeben hätte. Einige Male hatte er sogar geglaubt, die Richtige gefunden zu haben, doch nach einigen Monaten hatte sich die anfängliche Begeisterung immer gelegt, und er verlor das Interesse. Umso erstaunlicher war, dass einige seiner Exfreundinnen ihm noch immer nachtrauerten. Carla war mit Abstand die Hartnäckigste. Sie war charmant, attraktiv und gut im Bett. Was also war los mit ihm? Es wurde Zeit, dass er eine Familie gründete – mit der richtigen Frau. Aber wer war sie, und wie sollte sie sein? Bestimmt nicht wie Storm McFarlane, die es wie keine andere verstand, ihn immer wieder aus der Fassung zu bringen. Luke trocknete sich ab und strich sich das Haar aus der Stirn. Manchmal erkannte er in seinem Spiegelbild die Züge seines Vaters wieder: die hohen Wangenknochen, den Schnitt der Augen und des Mundes. Die Farbe seines Haars, der Augen und der Haut jedoch hatte Luke von seiner Mutter. Es verging kaum ein Tag, an dem er seine Eltern nicht vermisste. Noch immer stand ihm lebhaft jener schreckliche Tag vor Augen, als er ins Büro des Schuldirektors gerufen worden war. Er hatte sofort gewusst, dass etwas Schlimmes geschehen war, aber nie hätte er damit gerechnet, Major McFarlane im Büro vorzufinden. Luke erfuhr, dass seine Eltern auf dem Rückweg von Alice Springs bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen waren. Er war damals fünfzehn gewesen und hatte eine der renommiertesten Privatschulen des Landes besucht. Seine Eltern hätten sich ein solches Eliteinternat niemals leisten können, doch der Major hatte darauf bestanden, für die Kosten aufzukommen. Ein Nein hatte er nicht gelten lassen. Als Ausdruck der Achtung wurden Lukes Eltern auf dem kleinen Familienfriedhof der McFarlanes beigesetzt, ungefähr fünf Kilometer vom Herrenhaus des Majors entfernt. Luke erinnerte sich noch, wie Storm auf dem Sanctuary Hill mit aschfahlem Gesicht neben ihm gestanden und seine Hand gehalten hatte. Dieses eine Mal hatte sie ihm wirklich Trost gespendet, und alle Feindseligkeiten waren vergessen gewesen. Nachdem Luke das College als einer der Jahrgangsbesten beendet hatte, drängte der Major darauf, dass er – wie Storm – die Universität besuchte, was durchaus Lukes Wünschen entsprach. Er arbeitete hart und schloss das Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Auszeichnung ab, sodass ihm beruflich sämtliche Türen offen standen. Doch er wollte Rinderzüchter werden wie sein Vater. Die Leitung einer so riesigen Farm wie Winding River jedoch war ein hartes und schwieriges Geschäft, bei dem Lukes Hochschulwissen allein nicht ausreichte. Aber er liebte das Leben im Outback. Es lag ihm im Blut. In der Stadt hatte er nie heimisch werden können. Das alles wusste der Major und machte Luke das Angebot, die Stelle seines Vaters zu übernehmen. Aufseher von Winding River und seiner beiden Außenstationen! Ein Spitzenjob mit einem großen und interessanten Verantwortungsbereich! Luke nahm das Angebot nur zu gern an. Inzwischen war er die rechte Hand des Majors. Besucher von außerhalb hielten ihn häufig für McFarlanes Sohn. Binnen kurzer Zeit hatte er eine steile Karriere gemacht, doch in diesem Teil der Welt, in der ein harter Konkurrenzkampf herrschte, gab es niemanden, der ihm seine Kompetenz absprach. Der Major übertrug ihm nach und nach immer mehr Aufgaben, bis Luke praktisch das gesamte Unternehmen allein leitete. In frischem Hemd und sauberen Jeans ging Luke jetzt auf das Herrenhaus zu. Wie immer blieb er einen Moment davor stehen und betrachtete es bewundernd. Essex McFarlane hatte es um das Jahr achtzehnhundertachtzig erbauen lassen, als er aus Neusüdwales gekommen war, um das riesige Pachtland im Südwesten von Queensland zu übernehmen. Das wunderschöne zweistöckige Sandsteingebäude besaß ein Schieferdach, und die breiten Veranden wurden von schlanken weißen Säulen gestützt, die mit ihren ungewöhnlichen Kapitellen eine zauberhafte Kolonnade bildeten. Halbrunde Steinstufen führten zum Haupteingang hinauf. Luke nahm schwungvoll je zwei Stufen auf einmal und betrat die geräumige, mit Orientteppichen ausgelegte Eingangshalle. Noni Mercer, die kleine, mollige Haushälterin, kam ihm lächelnd entgegen. „Wie geht’s, Luke? Schrecklich heiß heute, nicht wahr?“ Luke erwiderte ihr Lächeln. „Genau das richtige Wetter, um Wildpferde zu fangen.“ Luke mochte Noni sehr. Sie war eine liebenswürdige Frau von Ende fünfzig, hatte graue Löckchen, sanfte dunkle Augen und ein gütiges Herz. „Ich muss dich warnen, Noni“, erklärte Luke. „Ich verzehre mich nach deinen Kochkünsten!“ „Das tust du doch immer.“ Noni errötete erfreut und betrachtete voller Zuneigung den großen, gut gebauten Luke. Sie kannte ihn von Kindesbeinen an und hatte miterlebt, wie er sich in einen hinreißenden jungen Mann verwandelt hatte. Sein rotbraunes Haar und die leuchtend blauen Augen hatte er von seiner Mutter Rose geerbt, die Noni als bezaubernde Frau in Erinnerung hatte. Noni hatte eine große Schwäche für Luke Branagan, der seine Sonderstellung beim Major niemals zu seinem persönlichen Vorteil ausnutzte. Er war ein durch und durch anständiger Kerl, und es war Noni unbegreiflich, warum er und Storm nicht die besten Freunde waren. Sie vermutete, dass Luke insgeheim für die temperamentvolle Storm schwärmte, aber das würde er natürlich niemals zugeben. „Dem Major geht es heute nicht besonders gut, Luke, aber er freut sich schon darauf, dich zu sehen. Du bist ihm ja fast wie ein Sohn.“ „Ich schätze, genau da liegt Storms Problem, Noni.“ Noni konnte nur zustimmend nicken. „Ich wünschte, sie würde nach Hause kommen“, sagte sie seufzend und hob den Kopf, als auf der oberen Galerie die schweren, schleppenden Schritte des Majors erklangen. „Aber ich weiß, dass sie zurzeit sehr viel zu tun hat. Sie hat großen Erfolg, und das freut mich von Herzen. Weißt du noch, wie sie die Gegend nach Opalen und Quarz abgesucht hat?“ „So hat alles angefangen. Jetzt steht sie vor einer großen Karriere.“ „Ja, ist das nicht wundervoll?“, pflichtete Noni ihm lächelnd bei. Sie besaß selbst einige kleine, sehr schöne Stücke aus Storms Kollektion. „Sie ist jedes Mal hellauf begeistert, wenn jemand sich in ihre Arbeiten verliebt.“ „Aber wenn jemand sich in sie verliebt, hält ihre Begeisterung sich in Grenzen“, bemerkte Luke leicht spöttisch. „Immerhin war sie schon zweimal verlobt, und keiner der beiden Männer hat es geschafft, sie zum Altar zu schleifen.“ „Willst du es ihr zum Vorwurf machen? Du bist ja auch nicht verheiratet“, erinnerte Noni ihn verschmitzt. „Ihr seid mir schon ein Paar!“ Inzwischen war Athol McFarlane auf dem oberen Treppenabsatz erschienen und ging langsam die Stufen hinunter, wobei er sich schwer auf seinen Stock stützte. Luke und Noni unterließen es wohlweislich, ihm ihre Hilfe anzubieten. Sie wussten, dass der Major sehr stolz und auf seine Unabhängigkeit bedacht war. „Luke!“, rief er mit dröhnender Stimme, und seine hageren Züge hellten sich auf. „Wie war dein Tag? Noni ist schon seit Stunden damit...