Weigl | Praxishandbuch DIN ISO 45001 - inkl. Arbeitshilfen online | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 236 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Weigl Praxishandbuch DIN ISO 45001 - inkl. Arbeitshilfen online

Arbeits- und Gesundheitsschutz in Organisationen umsetzen und managen
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-648-11839-9
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Arbeits- und Gesundheitsschutz in Organisationen umsetzen und managen

E-Book, Deutsch, 236 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-11839-9
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagementsysteme sind in Deutschland zwar nicht vorgeschrieben, jedoch erwünscht. Der Vorteil: Gesetzeskonformes Agieren. Zudem werden weniger gesetzliche Kontrollen durchgeführt, wenn ein Unternehmen nach dieser Norm zertifiziert ist. Die Norm ISO 45001 hat die Norm OHSAS 18001:2007 gerade abgelöst, die Übergangsfrist beträgt drei Jahre. Ziel ist es, Verletzungen, Unfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen zu reduzieren. Dieses Buch richtet sich an alle, die ein Management-System für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit entlang der neuen Norm aufbauen. Schritt für Schritt wird die Norm ausgeführt und erklärt. Mit zahlreichen Praxisbeispielen, Formblättern, Prozessbeschreibungen, Arbeitshilfen und -anweisung. Inhalte: - Entstehung und Entwicklung der Norm - ISO 45001 versus OHSAS 18001 - Anwendungsbereiche und Begriffe - Planung, Unterstützung und Verbesserung - Auditfragen zu den jeweiligen KapitelnArbeitshilfen online: - Praxisbeispiele - Normblätter - Prozessbeschreibungen - Arbeitsanweisungen 

Dr. Christian Weigl, Studium der Sportwissenschaft und Psychologie an der Universität Regensburg. 1991 Abschluss M.A. Seit 1994 Geschäftsführer IFG GmbH. 1996 Promotion (Dr. phil.). 1996 Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit und OHSAS Auditor. Umfangreiche Erfahrungen im Arbeitsschutz- und betrieblichen Gesundheitsmanagement als Projektleiter, Dozent und Autor.
Weigl Praxishandbuch DIN ISO 45001 - inkl. Arbeitshilfen online jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Abkürzungsverzeichnis

Vorwort

- Die Geschichte des Arbeitsschutzes in Deutschland bis heute inklusive der Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

- Die Entwicklung der DIN ISO 45001 Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGAMS)

- Die High Level Structure - übergeordnete Struktur für Managementsysteme und für die DIN ISO 45001:2018
- Übergeordnetes und grundlegendes Verständnis der Norm DIN ISO 45001:2018

- Neuerungen und Spezifizierungen der DIN ISO 45001:2018 gegenüber dem britischen Standard BS OHSAS 18001:2007

- Umstellung von BS OHSAS 18001:2007 auf DIN ISO 45001: 2018

- Aufbau und Vorbereitung der Zertifizierung nach DIN ISO 45001:2018

Anwendungsbereich

Normative Verweisungen

Begriffe

Kontext der Organisation

- Verstehen der Organisation und ihres Kontextes

- Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen von Beschäftigten und anderen interessierten Parteien

- Festlegen des Anwendungsbereichs des SGA-Managementsystems

- SGA-Managementsystem

Führung und Beteiligung der Beschäftigten

- Führung und Verpflichtungen

- SGA-Politik

- Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in der Organisation

- Konsultation und Beteiligung der Beschäftigten

Planung

- Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen

- SGA-Ziele und Planung zu deren Erreichung

Unterstützung

- Ressourcen

- Kompetenz
- Bewusstsein
- Kommunikation
- Dokumentierte Information

Betrieb
- Betriebliche Planung und Steuerung
- Notfallplanung und Reaktion

Bewertung der Leistung

- Überwachung, Messung, Analyse und Leistungsbewertung

- Bewertung der Compliance
- Internes Audit

- Managementbewertung

Verbesserung

- Allgemeines
- Vorfall, Nichtkonformität und Korrekturmaßnahme

- Fortlaufende Verbesserung

Die zehn wichtigsten Hinweise zum Aufbau eines Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

- Auftragsklärung
- Klärung der Ressourcen

- Klärung ausreichender Kompetenzen
- Einbeziehen der wichtigsten Akteure im SGA

- Aufbau des Systems durch Information an alle Beteiligten und Beschäftigten
- Analyse von Risiken und Hindernissen
- Suche nach aktiven Unterstützern
- Nutzen schon bestehender Managementsysteme

- Überprüfen der SGA-Dokumente, Verfahren, Prozesse und Strukturen

- Aufbau des Systems in kleinen Schritten und Kommunikation der Erfolge

Literatur- und Quellenverzeichnis

Arbeitshilfen

Stichwortverzeichnis


4   Kontext der Organisation


4.1   Verstehen der Organisation und ihres Kontextes


4 Kontext der Organisation (DIN ISO 45001:2018)
4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes

Die Organisation muss externe und interne Themen bestimmen, die für ihren Zweck relevant sind und sich auf ihre Fähigkeit auswirken, die beabsichtigten Ergebnisse ihres SGA-Managementsystems zu erreichen.

Leitfrage: Wurden interne und externe Themen, die das SGAMS beeinflussen, bestimmt?

Es müssen also Themen, die das SGAMS beeinflussen, festgelegt werden. Diese Themen können sich aus rechtlichen, wettbewerblichen, kulturellen und/oder sozialen Zusammenhängen ergeben. Internationale, nationale, regionale oder lokale Aspekte müssen ebenso beachtet werden. Das können zum Beispiel psychische Belastungen durch Kunden oder Angehörige (Pflegebranche) (extern), Fachkräftemangel (Bau- und Pflegebranche) in bestimmten Regionen (extern) oder eine hohe Unfallquote in der Baubranche, eine hohe Verletzungsquote in der Pflege oder eine hohe Erkrankungsquote in der Kommunikationsbranche (intern) sein. Möglich sind auch Probleme mit neuen Materialien (intern) in der Fertigung oder neuer Software in der Kommunikationsbranche (intern). Aufgrund des schnellen Wandels und der Komplexität unserer Arbeitswelt können sich die Themen täglich ändern und sind den Führungskräften oft nicht sofort, sondern erst später bekannt. Deshalb müssen verschiedene Informationskanäle systematisch organisiert und Zielgruppen – insbesondere die Beschäftigten – kontinuierlich einbezogen werden, damit der „Themenspeicher” (siehe unten) zeitnah gefüllt wird.

Es gilt, relevante interne Themen zu bestimmen: Werte, Kultur, Wissen, Leistung, Veränderungen, Organisationsstruktur, Strategie, Schwerpunkte von Verletzungen und Erkrankungen bei der Arbeit. Dasselbe gilt für relevante externen Themen: Gesetze, Kunden, Zulieferer, Markt, Branchen und technische Veränderungen.

Die SWOT-Analyse (Bestimmen der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken) kann dabei helfen, nicht nur Problemthemen zu definieren, sondern sich auch der Stärken und Chancen bewusst zu werden. In regelmäßigen Workshops mit Führungskräften, internen und externen Experten, aber auch Beschäftigten können notwendige Themen gefunden werden. Der „Themenspeicher” wird tagesaktuell und ohne Barrieren anonym, digital oder analog gefüllt. Zu diesem „Themenspeicher” sollen alle Beschäftigten Zugriff haben (vgl. Wollny & Paul, 2014, S. 64 ff.).

Ein Themenspeicher könnte z. B. wie folgt aussehen:

Interne Themen Externe Themen
Keine ausreichende Sensibilität bei Führungskräften Hohe Unfallrate von externen Organisationen in der Organisation
Geringes Commitment bzgl. Gefahren und Verhalten bei den Beschäftigten Keine vorliegende Gefährdungsbeurteilung bei externen Organisationen
Hohe Veränderungsquote(neue Maschinen, neue Prozesse) Hoher Kostendruck vom Markt, trotz erhöhten Arbeitsschutzvorgaben
Hohe Erkrankungsquote bei Nachtschichtarbeiten Neue Materialien (Nanotechnologie)
Industrie 4.0

Abb. 9: Interne und externe Themen

Auditfrage: Hat die Organisation interne und externe Themen, die das SGAMS beeinflussen, bestimmt?

Zusammenhänge mit anderen Normkapiteln

Durch eine Themensammlung werden die Anforderungen der interessierten Parteien, der Kontext der Organisation (4.2 und 4.3) und die SGA-Politik (5.2) gespeist.

Die Ansichten der Beschäftigten bzgl. der Themen sollen eingeholt (5.4) und bei den Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen berücksichtigt werden (6.1).

4.2   Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen von Beschäftigten und anderen interessierten Parteien


4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen von Beschäftigten und anderen interessierten Parteien (DIN ISO 45001:2018)

Die Organisation muss bestimmen:

  1. die anderen interessierten Parteien, zusätzlich zu den Beschäftigten, die für ihr SGA-Managementsystem relevant sind;

  2. die relevanten Erfordernisse und Erwartungen (d. h. Anforderungen) von Beschäftigten und anderen interessierten Parteien;

  3. welche dieser Erfordernisse und Erwartungen rechtliche Verpflichtungen und andere Anforderungen sind oder zu solchen werden könnten.

Leitfrage: Wurden die Vorstellungen und Ansprüche von externen und internen interessierten Parteien festgelegt und Regularien im Sinne von rechtlichen Verpflichtungen und anderen Anforderungen bestimmt?

Dazu müssen neben den Beschäftigten und Führungskräften auch andere interessierte Parteien bestimmt werden (z. B. Lieferanten, Beauftragte, Führungskräfte, Arbeitsschutzbehörden, Mitbewerber ...). Die Erfordernisse und Erwartungen (d. h. Anforderungen) der Beschäftigten, Führungskräfte und weiterer interessierter Parteien müssen bestimmt werden. Es ist zu klären, welche dieser Anforderungen rechtliche Verpflichtungen und andere Anforderungen sind oder zu solchen werden können. Sinnvoll ist es, den jeweiligen interessierten internen und externen Parteien die jeweiligen Anforderungen in einem Formblatt (siehe Abb. 10 „Formblatt zu interessierten Parteien, Anforderungen und zu ergreifenden Maßnahmen”) zuzuordnen, um so die Übersicht zu bewahren. Die Anforderungen können unterschiedlicher Natur sein:

  • Kunden ist es wichtig, die Gefährdungen, die von Bauarbeiten ausgehen, im Vorfeld zu kennen (rechtlich notwendig).

  • Anwohner wollen über Erweiterungsbauten (Pflege) und die Aufstellung weiterer Maschinen (Lärmexposition) informiert werden (rechtlich nicht immer notwendig).

  • Interne Beauftragte (Sicherheitsbeauftragte und Brandschutzhelfer im Kommunikationsunternehmen) wollen über neue Verordnungen im Arbeitsschutz informiert werden (rechtlich notwendig).

Neben der Darstellung der Anforderungen der interessierten Parteien ist es sinnvoll, die notwendigen Maßnahmen abzubilden.

Arbeitshilfen Online
Interessierte Parteien Anforderungen Rechtl. Verpflichtungen Umsetzung/Maßnahme Dokumentierte Information
intern extern

Abb. 10: Formblatt zu interessierten Parteien, Anforderungen und zu ergreifenden Maßnahmen

Interne interessierte Parteien können dabei Führungskräfte, Beschäftigte, Beauftragte, Vertreter der Beschäftigten und Experten (BA, FASI) sein.

Denkbar sind folgende externen interessierten Parteien: externe Kapitalgeber, Aktionäre, Gläubiger, Konkurrenten oder Mitbewerber, Kunden, Anwohner, die örtliche oder überregionale Gesellschaft, Lieferanten, Staat (Gesetzgeber oder Behörden (Gewerbeaufsichtsamt)) oder Berufsgenossenschaften.

In Workshops mit Führungskräften, externen und internen Beratern, ggf. auch Beschäftigten oder deren Vertretern können die Anforderungen erfragt und besprochen werden. Mit externen Parteien kann dies auch in Form einer Befragung stattfinden.

Auditfragen

  • Hat die Organisation Anforderungen von interessierten Parteien (extern und intern) bestimmt?

  • Hat die Organisation bestimmt, welche Anforderungen zu rechtlichen Verpflichtungen oder anderen Anforderungen werden könnten?

Zusammenhänge mit anderen Normkapiteln

Notwendig ist die Ermittlung der interessierten Parteien, um den Kontext der Organisation und den Anwendungsbereich (4.3) zu bestimmen. Überlegungen zu rechtlichen Verpflichtungen fließen in die Verantwortung der Führung (5.1) und die SGA-Politik (5.2) ein. Berücksichtigung findet dieses Normkapitel auch beim Anhören von Beschäftigten (5.4).

4.3   Festlegen des Anwendungsbereichs des SGA-Managementsystems


4.3 Festlegen des Anwendungsbereichs des SGA-Managementsystems (DIN ISO 45001:2018)

Die Organisation muss die Grenzen und die Anwendbarkeit des SGA-Managementsystems bestimmen, um dessen Anwendungsbereich festzulegen.

Bei der Festlegung dieses Anwendungsbereichs muss die Organisation:

  1. die unter 4.1 genannten externen und internen Themen berücksichtigen;

  2. den unter 4.2 genannten Anforderungen Rechnung tragen;

  3. den geplanten oder durchgeführten arbeitsbezogenen Tätigkeiten Rechnung tragen.

Das SGA-Managementsystem muss die Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen einschließen, die der Zuständigkeit oder dem Einfluss der Organisation unterliegen und die sich auf die SGA-Leistung der Organisation auswirken können.

Der Anwendungsbereich muss als dokumentierte Information verfügbar sein.

Leitfrage: Hat die...


Weigl, Christian
Dr. Christian Weigl, Studium der Sportwissenschaft und Psychologie an der Universität Regensburg. 1991 Abschluss M.A. Seit 1994 Geschäftsführer IFG GmbH. 1996 Promotion (Dr. phil.). 1996 Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit und OHSAS Auditor. Umfangreiche Erfahrungen im Arbeitsschutz- und betrieblichen Gesundheitsmanagement als Projektleiter, Dozent und Autor.

Christian Weigl

Dr. Christian Weigl, Studium der Sportwissenschaft und Psychologie an der Universität Regensburg. 1991 Abschluss M.A. Seit 1994 Geschäftsführer IFG GmbH. 1996 Promotion (Dr. phil.). 1996 Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit und OHSAS Auditor. Umfangreiche Erfahrungen im Arbeitsschutz- und betrieblichen Gesundheitsmanagement als Projektleiter, Dozent und Autor.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.