Wespe / Dahlmann / Hilbrenner Alltagsbeobachtung als Subversion

Leningrader Dokumentarfilm im Spätsozialismus
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8470-0299-4
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Leningrader Dokumentarfilm im Spätsozialismus

E-Book, Deutsch, Band Band 001, 279 Seiten

Reihe: Kultur- und Sozialgeschichte Osteuropas / Cultural and Social History of Eastern Europe

ISBN: 978-3-8470-0299-4
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine 'Heldin der Arbeit' kommt aus der Textilfabrik nach Hause und setzt sich erschöpft und weinend in den Flur. Diese Szene spielt sich in einem der sowjetischen Dokumentarfilme ab, die Aglaia Wespe in dieser Studie untersucht. Die Filme, die aus den 1970er Jahren stammen und weitgehend unbekannt geblieben sind, zeigen Menschen in Alltagssituationen, ohne Errungenschaften des sozialistischen Systems anzupreisen. Durch den Verzicht auf ideologische Aussagen klingt so eine subtile Gesellschaftskritik an und die filmischen Alltagsbeobachtungen werden, wie Aglaia Wespe eindrucksvoll zeigt, zur Subversion.

 

This book investigates gender roles in the everyday life of the late Soviet Union through an exploration of documentary films produced in Leningrad. The films do not only show official aspects of communism but also provide insights into the lives and problems of Soviet citizens. The film Mother is a Hero of Labour (Naša mama – geroj, dir.: Nikolaj Obuhovic, 1979) for example portrays a textile worker in Ivanovno. It shows the main character not only at work in her combinate and at assemblies of the communist party, but also when she is coming home crying from tiredness.

The analysis of the unique film material presents important insights into Soviet society of the 1970s. In addition looking at the films themselves the author elaborates methods for the analysis of audiovisual sources within history.

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Weitere Infos & Material


1;Title Page;3
2;Copyright;4
3;Table of Contents;5
4;Body;9
5;Vorwort zur Reihe „Kultur- und Sozialgeschichte Osteuropas”;9
6;Dank;13
7;Einleitung;15
7.1;Nahaufnahmen;15
7.2;Spätsozialismus;16
7.3;Widerspenstigkeit und Subversion;18
7.4;Zwischen ›männlich‹ und ›weiblich‹;21
7.5;Quellenlage;22
7.6;Film und Erinnerung als historische Wirklichkeit;24
7.7;Synopsis;26
8;1. Geschichte dicht be-schreiben;31
8.1;Alltag, Lebenswelt, Kulturgeschichte;31
8.2;Dichte Beschreibung und reflexive turn;34
8.3;Geschlechtertheoretische Gedanken;37
8.3.1;Zum Potenzial der Geschlechtergeschichte;42
9;2. Dokumentarfilminterpretation;45
9.1;Dokumentarfilm in der Europäischen Ethnologie;46
9.2;Spielfilm in der Geschichtswissenschaft;47
9.3;Spielfilm in der Filmwissenschaft;48
9.4;Fotografie in der Geschichtswissenschaft;50
9.5;Fotografie in der Soziologie;53
9.6;Vorgehen;55
9.6.1;Auswahl relevanter Sequenzen;56
9.6.2;Drei Fragen zur Dichten Beschreibung eines Dokumentarfilms;58
10;3. Oral History;63
10.1;Oral History zur Untersuchung der Leningrader Dokumentarfilme;63
10.2;Oral History als Quelle und Methode;65
10.3;Die Zeit zwischen Erleben und Erzählen;68
10.4;Erfahrungsaufschichtung;69
10.5;Lebensgeschichtliche Leitmotive;73
10.6;Soziale Rahmen und individuelle Erinnerung;76
11;1. Soziale Räume in der Breznev-Zeit;83
11.1;Zwischen Stagnation und happening period;83
11.2;Unvollkommene Konsumwelten;85
11.3;Multiple Normalitäten;87
11.4;Offizielle Öffentlichkeit als „parteistaatliche Veranstaltung”;89
11.5;Informelle Öffentlichkeit;91
11.6;Persönlicher Raum;95
11.7;Familie als ›naturgegebene‹ Mütter-Domäne?;98
11.8;Ein Neben- und Ineinander sozialer Räume;100
12;2. Filmgeschichtlicher Kontext;105
12.1;Wochenschau und Dokumentarfilm;105
12.2;Gemeinsamkeiten sowjetischer Dokumentar- und Spielfilme;107
12.2.1;„Schaut aufs Gesicht” als künstlerisches Prinzip;107
12.2.2;Jugendkultur versus Kriegsgeneration;109
12.2.3;Unglückliche Frauen;111
12.3;›Fiktion und Wirklichkeit‹ in der Geschichte des Dokumentarfilms;113
12.3.1;Inszenierung;114
12.3.2;Tontechnik;117
12.3.3;Montage;118
12.4;Alltagsbeobachtung als Subversion;119
13;3. Filmschaffen am Leningrader Dokumentarfilmstudio;123
13.1;Kurzporträts der Regisseur_innen;124
13.2;Subventionierung und Sanktionierung der Dokumentarfilme;125
13.3;Reflexion zur Interviewkonstellation;128
13.4;Dokumentarfilmer_in als Berufung;130
13.5;Alltäglicher Antisemitismus;134
13.6;Arbeitsklima in den sechziger Jahren;137
13.7;Eingriffe in die Gestaltungsfreiheit;139
13.8;Strategien im Spiel mit schlechten Karten;143
14;1. Eigensinnige Schüler_innen;147
14.1;Nur drei Schulstunden: Synopsis;147
14.2;Entstehungsgeschichte;149
14.3;Disziplinierung und Eigensinn im Klassenzimmer;150
14.4;Die Sehnsucht der Lehrerin;153
14.5;Literaturstunde;155
14.6;Strafe im Lehrerzimmer;159
14.7;Eigensinnige Selbstporträts;166
14.8;Schulerinnerungen in biografischen Interviews;172
14.9;Subtil subversive Sicht auf den Schulunterricht;178
15;2. Kluge Tramfahrerin;181
15.1;Die Straßenbahn fährt durch die Stadt: Synopsis;181
15.2;Entstehungsgeschichte;183
15.3;Idealisierung und Brüche;186
15.4;Schweben und Holpern der Tram;187
15.5;Berufsstolz;189
15.6;Tram als Erholungsinsel;192
15.7;Müde Gesichter und Zeitungsleser;196
15.8;Mehrfachbelastung oder „inoffizielles Matriarchat”?;199
15.9;Anteilnahme und Kontrolle;203
15.10;Affirmative Ansichten der Straßenbahn;207
16;3. Müde Heldin;209
16.1;Unsere Mutter – ein Held: Synopsis;209
16.2;Entstehungsgeschichte;210
16.2.1;Dreharbeiten mittels ›vergessener Kamera‹;211
16.2.2;Zur Zensur des Dokumentarfilms;212
16.3;Konstruierte Held_innen;216
16.4;„Eine gewöhnliche geliebte Mutter”;219
16.5;Stillstand im Hinterhof versus Betriebsamkeit in der Fabrik;221
16.6;Valentina in Washington;223
16.7;Sie auf der Tribüne, er in der Küche;227
16.8;Das inoffizielle Gesicht der Heldin;229
16.9;Imitation einer Märchenheldin;231
16.10;Subversive Affirmation und kritische Mimesis;234
16.11;Affirmation von Geschlechternormen;235
16.12;Subversion des Mythos Held_in;237
17;Schlussbetrachtungen;241
17.1;Dokumentarfilm;241
17.2;Eigensinn des Materials;245
17.3;Erinnerung;246
17.4;Wandel und Persistenz in den Geschlechterverhältnissen;249
17.5;Wegbereiter der Perestroika;252
18;1. Filme;257
18.1;In der Arbeit zitierte Filme des Leningrader Dokumentarfilmstudios;257
18.2;Rezensionen zu Leningrader Dokumentarfilmen;258
18.3;Weitere zitierte Filme;258
18.4;2. Interviews und Gesprächssituationen;260
18.5;Regisseur_innen;260
18.5.1;Ljudmila Stanukinas;260
18.5.2;Michail Litvjakov;261
18.5.3;Nikolaj Obuchovi?;262
18.5.4;Peter Mostovoj;263
18.5.5;Zanna Romanova;263
18.6;Zeitzeug_innen;264
18.6.1;Herr Vinogradov;264
18.6.2;Frau Cvetkova;264
18.6.3;Frau Aleksandrova;265
18.6.4;Vladilev Kuzin;266
18.7;3. Bibliografie;267


Kraft, Claudia
Prof. Dr. Claudia Kraft lehrt an der Universität Gießen Europäische Zeitgeschichte seit 1945.

Rohdewald, Stefan
Prof. Dr. Stefan Rohdewald ist seit 2013 Professor für Südosteuropäische Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Dahlmann, Dittmar
Dittmar Dahlmann war bis März 2015 Professor für Osteuropäische Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Wespe, Aglaia
Dr. Aglaia Wespe verfasste die Dissertation am Departement Geschichte der Universität Basel in einem Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds. Sie arbeitet als freischaffende Historikerin.

Hilbrenner, Anke
Anke Hilbrenner ist Professorin für Osteuropäische Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen.

Obertreis, Julia
Prof. Dr. Obertreis ist Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.



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