Wetz Eros und Bekehrung

Anthropologische und religionsgeschichtliche Untersuchungen zu »Joseph und Aseneth«
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-647-54007-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Anthropologische und religionsgeschichtliche Untersuchungen zu »Joseph und Aseneth«

E-Book, Deutsch, Band Band 087, 256 Seiten

Reihe: Novum Testamentum et Orbis Antiquus /Studien zur Umwelt des Neuen Testaments (NTOA/StUNT)

ISBN: 978-3-647-54007-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
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Die 'Wandlung Aseneths' genannte zentrale Episode in der frühjüdischen Schrift 'Joseph und Aseneth' (JosAs) funktioniert nach dem Schema der rites de passage, wie es Arnold van Gennep beschrieben hat, und weist darüber hinaus im Anschluss an Victor Turner Kennzeichen des Liminalen auf. Gleichzeitig bricht sie mit dem Schema der Mädchentragödie (Walter Burkert), nach der die Protagonistin unterworfen werden müsste. Ausgehend von diesen Beobachtungen zeigt Wetz, dass Aseneth durch ihre Wandlung, die sowohl eine Konversion zum Judentum als auch einen biographischen Übergang vom Mädchen zur Frau darstellt, Freiheit zur Selbstbestimmung erfährt. Die Darstellung dieses doppelten Übergangs als rite de passage trägt das Motiv der Auferstehung, des Durchgangs des Lebens durch den Tod hin zu neuem Leben, in die Erzählung ein.Die anschließende religionsgeschichtliche Analyse zeigt, dass zentrale Motive der Wandlungsepisode auf die Auferstehungs- und Freiheitsthematik verweisen. Da die rites de passage als kulturübergreifend zu fassendes Phänomen integraler Bestandteil der conditio humana sind, gelingt es der Erzählung, ihren historischen wie ihren modernen Rezipienten mitzunehmen auf Aseneths Weg zu einem biographischen Neuanfang.Die Lektüre von JosAs erhält die Funktion therapeutischer Katharsis. Wetz legt Wert auf die Feststellung, dass das, was zur conditio humana gehört, sich in einem biologisch-kulturellen Adaptionsprozess im Laufe der Humanevolution entwickelt hat. Dies fungiert als theoretische Grundlage dafür, dass die Rezipienten von JosAs kultur- und zeitenübergreifend angerührt werden.
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1;Cover;1
2;Title Page
;4
3;Copyright
;5
4;Table of Contents
;6
5;Body
;10
6;Vorwort;10
7;Vorbemerkungen;12
8;1. Zur Einleitung;14
9;2. Forschungsgeschichtliche Schlaglichter seit Sänger;22
9.1;2.1 Dieter Sänger Antikes Judentum und die Mysterien;23
9.2;2.2 Angela Standhartinger Das Frauenbild im Judentum der hellenistischen Zeit;25
9.3;2.3 Randall D. Chesnutt From Death to Life;27
9.4;2.4 Gideon Bohak Joseph and Aseneth and the Jewish Temple in Heliopolis;29
9.5;2.5 Ross Shepard Kraemer When Aseneth met Joseph;32
9.6;2.6 Edith McEwan Humphrey The Ladies and the Cities;34
9.7;2.7 Conrad Rees Douglas Liminality and Conversion in Joseph and Aseneth;36
9.8;2.8 George J. Brooke Joseph, Aseneth, and Lévi-Strauss;40
9.9;2.9 Ertrag;41
10;3. Zur Textgestalt von JosAs;44
10.1;3.1 Vorbemerkungen;44
10.2;3.2 Zur Einteilung in Handschriftenfamilien bis zum Jahre 2003;46
10.3;3.3 Zu Burchards neuer Einteilung der Handschriftenfamilien;48
10.4;3.4 Zur Geschichte der Ausgaben;49
10.5;3.5 Ertrag. Zur Begründung der Langtextpriorität;51
11;4. Methodische Grundlegungen;55
11.1;4.1 Begriffsklärungen;55
11.2;4.1.1 Ritus und Ritual;55
11.3;4.1.1.1 Die Begriffe bei verschiedenen Autoren;55
11.4;4.1.1.2 Kumulative Definition nach Ronald Grimes;56
11.5;4.1.2 Initiation als Bruch im biographischen Kontinuum;59
11.6;4.2 Arnold van Genneps »rites de passage«;61
11.7;4.3 »Betwixt and Between«. Victor Turners Konzepte der Liminalität und der Communitas;63
11.8;4.4 Ritual und Biologie. Von proximaten und ultimaten Lösungsansätzen;69
11.9;4.5 Bruce Lincoln. Die weibliche Form der Übergangsriten: enclosure, magnification, emergence;74
11.9.1;(1) Zur Typologie weiblicher Initiationsrituale;76
11.9.2;(a) körperliche Verwandlung.;76
11.9.3;(b) Identifikation mit einer Göttin oder mythischen Heldin;76
11.9.4;(c) kosmische Reise;77
11.9.5;(d) Spiel von Gegensätzen;77
11.9.6;(2) Morphologie weiblicher Initiationsriten;77
11.9.7;(3) Teleologie weiblicher Initiationsrituale;80
11.9.8;4.5.1 Zur Ambivalenz weiblicher Initiationsrituale;80
11.9.9;4.5.2 Kritik und Ertrag;81
11.10;4.6 Walter Burkerts Konzept der Mädchentragödie;83
11.10.1;4.6.1 Ein Beispiel: Amor und Psyche;84
11.10.2;4.6.2 Die Mädchentragödie als Abbild der drei drama-tischen Stationen der Wandlung einer Frau;86
11.10.3;4.6.3 Weibliche Pubertätsriten als Abbild der drei dramatischen Stationen der Frauwerdung;86
11.11;4.7 Überlegungen zur Verbindung von anthropologischem und religionsgeschichtlichem Zugang;90
11.12;4.8 Semantisch-symbolische Anreicherung von Wörtern und Motiven;91
11.13;4.9 Ritualität und Textualität;92
11.13.1;Exkurs I. Biologie, Ritus und Hermeneutik. Die existentiale Dimension von Ritualität;101
11.14;4.10 Konsequenzen für die Untersuchung von JosAs ;103
12;5. Untersuchung der Wandlung Aseneths;105
12.1;5.1 Analyse von JosAs 1,1–21,9 Literarische Repräsentanz von van Genneps Drei-Stufen-Schema;105
12.1.1;5.1.1 Die vier Kleiderwechsel;106
12.1.1.1;5.1.1.1 Der Kontext des ersten Kleiderwechsels (JosAs 3,5f);109
12.1.1.2;5.1.1.2 Der Kontext des zweiten Kleiderwechsels (JosAs 10,10–14);121
12.1.1.3;5.1.1.3 Der Kontext des dritten Kleiderwechsels (JosAs 14,14f);123
12.1.1.4;5.1.1.4 Der Kontext des vierten Kleiderwechsels (JosAs 18,5f);125
12.2;5.2 Literarische Repräsentanz der Kennzeichen des Liminalen in der Wandlung Aseneths;127
12.3;5.3 Zwischenergebnis;132
12.3.1;Exkurs II. Einige Anmerkungen zu Sängers Falsifikation eines mysterientheologischen Hintergrundes und seiner Rekonstruktion eines Proselytenaufnahmeformulars;133
12.4;5.4 Literarische Repräsentanz von Aspekten weiblicher Initiationsrituale nach Bruce Lincoln;137
12.4.1;Zur Lincolnschen Typologie weiblicher Initiationsrituale;137
12.4.2;Zur Lincolnschen Morphologie weiblicher Initiationsrituale;138
12.4.3;Zur Lincolnschen Teleologie weiblicher Initiationsrituale;142
12.4.4;Exkurs III. Burchards Vergleich des Märchens von Amor und Psyche mit JosAs;144
12.5;5.5 Die Wandlung Aseneths als Mädchentragödie gelesen;149
12.5.1;5.5.1 Kritik an Burkerts Konzept der Mädchentragödie und Konsequenzen für das Verständnis der Wandlung Aseneths;153
12.5.2;Exkurs IV. Eine kurze Apologie;156
12.5.3;5.5.2 Theologische und anthropologische/ gynaikologische Implikationen;159
13;6. Religionsgeschichtliche Orientierung;169
13.1;6.1 Religionsgeschichtliche Rückverfolgung der Biene als kultisches, rituelles und religiöses Motiv;169
13.1.1;6.1.2 Die Bienen der antiken Göttinnen und die Große Göttin;171
13.1.2;6.1.3 Wabenbau auf den Mündern späterhin prominenter Persönlichkeiten;181
13.1.3;6.1.4 Ertrag;185
14;6.2 Religionsgeschichtliche Rückverfolgung des doppelten Gürtels der Jungfrauschaft;188
14.1;6.2.1 Etymologisches;189
14.1.1;6.2.2 Wörter für »Gürtel« im Griechischen;190
14.1.2;6.2.3 Ethnographisches und Mythologisches;193
14.1.3;6.2.4 Aseneths .......... .................. ..................;195
14.1.4;6.2.4.1 Darstellungen doppelter Gürtel im frühen Mittelmeerraum;201
14.1.5;6.2.4.2 Die religionsgeschichtliche Herkunft des Sautoir der Aphrodite;205
14.1.6;6.2.5 Ertrag;216
15;7. Schluss?;221
15.1;Forschungsdesiderata;226
16;8. Literaturverzeichnis;230
16.1;8.1 Quellen;230
16.1.1;8.1.1 Bibelausgaben;230
16.1.2;8.1.2 JosAs-Ausgaben;230
16.1.3;8.1.3 Jüdische Texte;231
16.1.4;8.1.4 Christliche Texte außerhalb des Neuen Testament einschließlich Kirchenväter;231
16.1.5;8.1.5 Pagane griechische und lateinische Texte;232
16.1.6;8.1.6 Weitere Quellen;233
16.2;8.2 Hilfsmittel;234
16.2.1;8.2.1 Wörterbücher und Grammatiken;234
16.2.2;8.2.2 Elektronische Hilsmittel;234
16.3;8.3 Sekundärliteratur;234
17;Abbildungsnachweise;250
18;Register;251


Wetz, Christian
Dr. theol. Christian Wetz ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theologie und Religionspädagogik der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg.



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