E-Book, Deutsch, 166 Seiten
Wewetzer / Quaschner Suizidalität
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8409-2657-0
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 166 Seiten
Reihe: Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie
ISBN: 978-3-8409-2657-0
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Nach Verkehrsunfällen ist der Suizid bei Jugendlichen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Kinder- und jugendpsychiatrische Kliniken mit Versorgungsauftrag werden nahezu täglich mit der Frage konfrontiert, ob bei einem Kind oder Jugendlichen Suizidalität vorliegt und wenn ja, wie akut diese ist und welche Unterstützung, Hilfe und auch Schutz der Patient benötigt. Häufig stellt sich dann auch die Frage, ob der Patient stationär behandelt werden muss oder eine ambulante Behandlung möglich ist. Der Leitfaden beschreibt praxisorientiert das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei Suizidalität im Kindes- und Jugendalter.
Zunächst wird ein Überblick über den Stand der Forschung bezüglich der Symptomatik, Klassifikation, Epidemiologie und Ätiologie, Komorbidität, Prävention und Therapie von Suizidalität gegeben. Ausführlich werden Leitlinien zur Diagnostik und Verlaufskontrolle, zur Behandlungsindikation und Intervention formuliert und ihre Umsetzung in die Praxis dargestellt. Ausführlich wird aufgezeigt, wie bei der Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung, der Exploration des Kindes bzw. Jugendlichen und seiner Sorgeberechtigten, der Abklärung des Suizidrisikos, der Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen, der Behandlungsplanung, der Krisenintervention sowie der kurz- und langfristigen Behandlung vorgegangen werden soll. Diagnostische Verfahren und Interventionsprogramme, die in den verschiedenen Phasen der multimodalen Behandlung eingesetzt werden können, werden kurz und prägnant beschrieben. Materialien zur Diagnostik und Therapie sowie Fallbeispiele veranschaulichen das Vorgehen.
Zielgruppe
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater, Kinder- und Jugendmediziner, Schulpsychologen, Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, Psychiater, Hausärzte, (Sozial-) Pädagogen sowie Mitarbeiter der Jugendhilfe.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Psychologie Allgemeine Psychologie Entwicklungspsychologie Pädagogische Psychologie
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Psychopathologie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Psychiatrie, Sozialpsychiatrie, Suchttherapie
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Kinder- & Jugendpsychiatrie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Allgemeinmedizin, Familienmedizin
- Sozialwissenschaften Pädagogik Pädagogik Pädagogische Psychologie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Klinische und Innere Medizin Pädiatrie, Neonatologie
Weitere Infos & Material
1;Suizidalität;1
2;Einleitung: Grundlagen und Aufbau des Buches sowie Inhaltsverzeichnis;7
3;1 Stand der Forschung;11
3.1;1.1Definition und Klassifikation;11
3.2;1.2Symptomatik;14
3.3;1.3Epidemiologie und Verlauf;16
3.4;1.4Komorbide Störungen;21
3.5;1.5Pathogenese und Risikofaktoren;28
3.6;1.6Suizidprävention;37
3.7;1.7Therapie;42
4;2Leitlinien;48
4.1;2.1Leitlinien zur Diagnostik;48
4.2;2.2Leitlinien zur Behandlung;75
5;3 Verfahren zur Diagnostik und Therapie;128
5.1;3.1 Verfahren zum Screening und zur Diagnostik;129
5.2;3.2Verfahren zur Therapie;133
6;4Materialien;137
7;5Fallbeispiele;145
7.1;5.1Claudia (14 Jahre);145
7.2;5.2Melanie (15 Jahre);148
8;6Literatur;152
2 Leitlinien
Die dargestellten Leitlinien beziehen sich auf den aktuellen Stand der Forschung und auf die klinische Praxis unter Berücksichtigung der aktuellen AWMF-Leitlinie (DGKJP et al., 2016).
2.1 Leitlinien zur Diagnostik
Der diagnostischen Einschätzung von Suizidalität kommt für den klinisch tätigen Arzt und Psychologen bzw. Psychotherapeuten eine herausragende Bedeutung zu. Nahezu täglich, besonders im Bereitschafts- oder Nachtdienst, wird er mit der Frage konfrontiert, ob Suizidalität vorliegt, und wenn ja, wie akut diese ist und welche Unterstützung, Hilfe und auch Schutz der Patient benötigt. Die Vorstellungen aufgrund von Suizidalität in kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken mit Versorgungsaufrag haben in den letzten Jahren massiv zugenommen. Im niedergelassenen Bereich stellen sich immer häufiger Patienten mit psychischen Störungen vor, bei denen Suizidalität mit abgeklärt werden muss. Nicht selten kommt es auch im Rahmen von psychotherapeutischen Behandlungen zu suizidalen Krisen, die einer diagnostischen Einschätzung und spezifischen Behandlung bedürfen.
Aufgrund dieser Zunahme stellt sich oft die Frage, ob der Patient stationär behandelt werden muss oder eine ambulante Behandlung möglich ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Patient oder auch die Sorgeberechtigten mitteilen, dass sie einem stationären Behandlungsangebot, und sei es auch nur zu Krisenintervention, nicht zustimmen.
Damit kommt der Diagnostik im Hinblick auf eine Risikoeinschätzung eine große Bedeutung zu. Das diagnostische Erstgespräch sollte in einem störungsfreien Raum stattfinden, denn gerade bei suizidalen Patienten ist die vertrauensbildende Erstexploration und Befunderhebung besonders wichtig.
Die Basis der Untersuchung bildet die multiaxiale Diagnostik psychischer Störungen (Mattejat & Eimecke, 2008). Diese beinhaltet die Erhebung der aktuellen Lebenssituation, möglicher psychosozialer Belastungsfaktoren sowie die Eigenanamnese und Familienanamnese (vgl. Döpfner & Petermann, 2012). Ausführlich gilt es nach den konkreten suizidalen Gedanken zu fragen und, wenn es im Vorfeld einen Suizidversuch gegeben hat, nach ...