Wie wird Begabung im Alltag der Grundschule hervorgebracht und relevant gesetzt? Wie wird Begabung in Bezug auf Kinder als bedeutsam hervorgebracht? An der Schnittstelle von Kindheits-, Ungleichheits- und Grundschulforschung verortet, geht diese Studie diesen Fragen nach und rekonstruiert Begabung als kulturelle Praxis. In zwei Teile gegliedert, bietet der erste Teil einen Überblick über Begabungsmodelle und den erziehungswissenschaftlichen Begabungsdiskurs mit seinen Bezügen zu Psychologie, Neurobiologie und Verhaltensgenetik sowie eine methodisch-methodologische Darlegung des Forschungsvorgehens. Im zweiten Teil erfolgt die ausführliche Darstellung der empirischen Rekonstruktionen. Als zentrale Funktionen einer Begabungskultur in der Grundschule werden Individualisierung, Responsibilisierung und Normalisierung herausgearbeitet. Auf dieser Grundlage wird eine abschließende differenzperspektivische Analyse vorgenommen, mit der die Machtverhältnisse in den Blick geraten. Die Analyseergebnisse geben Aufschluss über die praktische Herstellung der Ordnung von Begabungskultur, und damit auch über spezifische kulturelle Herstellungs- und Legitimierungsweisen von gesellschaftlicher Ungleichheit.
Wienand
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Einleitung.- Begabung: Konzepte, Begabungsideologie, Begabungskultur.- Methodologische Begründungen und methodisches Vorgehen.- Die Ordnung des Könnens im Alltag der Grundschule.- Die biographische Vereindeutigung über Konstruktionen von Können, Begabung und Persönlichkeit.- Zwischenfazit: Biographisierende Positionierung in der Könnensordnung.- Reflexive Darstellungen: Begabungskulturelle Positionierungen und Konzepte.- Theoretisierende Betrachtung.- Theoretisierende Betrachtung.
Die AutorinCarmen Yong-Ae Wienand ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Kindheitsforschung im Elementar- und Primarbereich der Goethe-Universität Frankfurt und promovierte an der Bergischen Universität Wuppertal. Ihre Forschungsschwerpunkte sind migrationsgesellschaftliche Analysen, Bildungsungleichheit, Kindheit und Jugend.