Willital / Holzgreve Definitive chirurgische Erstversorgung
6. Auflage 2009
ISBN: 978-3-11-021515-1
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, 567 Seiten, Gewicht: 10 g
ISBN: 978-3-11-021515-1
Verlag: De Gruyter
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Zielgruppe
Chirurgen, Ärzte in der FA-Ausbildung, Notfallmediziner, Kinderär / Surgeons, Medical students in clinical training, Physicians invol
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;1. Wundbehandlung;23
3;2. Tetanusprophylaxe und Initialtherapie bei Frischverletzten;46
4;3. Blutstillung bei Blutungen traumatischer Genese;53
5;4. Schock;70
6;5. Schädel-Hirn-Trauma;91
7;6. Herzstillstand - Kreislaufstillstand - Atemstillstand;104
8;7. Verbrennungen;116
9;8. Thoraxtrauma;132
10;9. Akutes Abdomen im Erwachsenenalter;160
11;10. Akutes Abdomen im Kindesalter;212
12;11. Frakturen und Luxationen;261
13;12. Spezielle Verbände;368
14;13. Meniskusverletzungen;380
15;14. Handchirurgie;385
16;15. Vorbereitungen zur Narkose;451
17;16. Antibiotikatherapie;456
18;17. Punktionen;460
19;18. Chirurgische Technik;475
20;19. Diagnostische Technik;518
21;20. Anhang: Normalwerte, Schnelltests, Infusionslösungen, Nahtmaterial, Schmerzdiagnostik, Laseranwendung, Proktologie;530
(S. 429-430)
Bei den verschiedenen Formen der Narkose ist auf die im Folgenden beschriebenen Punkte zu achten.
15.1 Präoperatives Gespräch des Chirurgen mit dem Patienten
Bevor das Gespräch mit dem Anästhesisten stattfindet, sollte der Chirurg mit dem Patienten folgende Punkte besprechen: Anamnese, Orientierung über Blutungsneigungen, Information über Medikamente, die der Patient einnimmt, bekannte Allergien auf Medikamente, insbesondere auch auf Latex, Informationseinholung über Erkrankungen des Herzens, der Lunge, der Gefäße, endokriner Organe und den Nieren, Ausschluss von Hinweisen auf eine maligne Hyperthermie, Orientierung über die psychische Konstitution und über Vorhandensein und Ausmaß von Angst und Anspannung. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, ein Vertrauensverhältnis zwischen Chirurg und Patient herzustellen und dem Patienten anzukündigen, dass ein solches Vertrauensverhältnis auch bei dem folgenden Gespräch mit dem Anästhesisten eintreten wird. Ein gutes Vorbereitungsgespräch kann Medikamente einsparen.
15.2 Einverständniserklärung
Durchführung der Einverständniserklärung zu dem beabsichtigten Eingriff: schriftlich auf einem vorgefassten Einverständniserklärungsbogen mit entsprechenden Ergänzungen.
15.3 Nahrungskarenz
Vor jedem operativen Eingriff ist eine Nahrungskarenz zur Vermeidung einer Aspiration wichtig. Sie beträgt bei Erwachsenen 6 Stunden. Säuglinge können bis zu 2 Stunden vor der Operation Tee trinken. Bei Kindern ist eine Flüssigkeitskarenz von 4 Stunden einzuhalten.
15.4 Medikamentöse Narkosevorbereitungen des Patienten Prämedikation
Ziel der medikamentösen Narkosevorbereitung ist es, folgende Symptome und Funktionen des Patienten positiv zu beeinflussen: Schmerzlinderung, Beruhigung, Entspannung, Anxiolyse, Hemmung der Speichelsekretion, Dämpfung vagaler Reflexe. Hierzu können verabreicht werden: Sedativa: Hierbei handelt es sich um Barbiturate, die nicht analgetisch aber sedierend, antikonvulsiv und hypnotisch wirken. Anxiolytika: Hierbei handelt es sich Benzodiazepine die anxiolytisch, sedierend, antikonvulsiv und muskelrelaxierend wirken. Neuroleptika: Hierbei handelt es sich um Droperidol mit antiemetischer Wirkung, um Metoclopramid oder Domperidon und um Phenothiazine mit antiallergischer Wirkung. Die neuroleptischeWirkung besteht in einer emotionalen Beruhigung. Analgetika: Hierbei handelt es sich um Opioide mit analgetischer und sedierender Wirkung.
15.5 Allergien
Bei Allergien sollen ein Antihistaminikum und ein Cortikoid bereitgehalten bzw. bei der Prämedikation verabreicht werden.
15.6 Venenpunktionsschmerz
Zur Linderung eines Venenpunktionsschmerzes bei Kindern ist eine Lokalanästhesiecreme, z. B. Emla", ca. 4560 min vor der Punktion empfehlenswert.
15.7 Nahrungskarenz und Weiterführung einer Dauermedikation
Zur Aufrechterhaltung eines entsprechenden Wirkungsspiegels, den der Patient z. B. aus wichtigen internistischen Gründen benötigt, muss eine orale Weiterführung der Medikamenteneinnahme gewährleistet sein. Sie ist wichtiger als die absolute Nüchternheit und darf deshalb in dieser Situation die Nahrungskarenz von 4 bzw. 6 Stunden außer Acht lassen. Eine Übersicht über Medikamente in alphabetischer Ordnung zur Weiterführung einer Dauermedikation wird im Folgenden gegeben.