E-Book, Deutsch, Band 1655, 160 Seiten
Reihe: Julia
Winters Verheiratet mit einem Milliardär
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86494-309-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1655, 160 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-86494-309-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Verführerische Küsse, die Terri zutiefst beunruhigen! Eigentlich haben sie und Ben Herrick doch nur eine Vernunftehe geschlossen. Dass der faszinierende Milliardär, mit dem sie auf seinem luxuriösen Hotelschiff 'Atlantis' lebt, plötzlich heißes Verlangen in ihr weckt, war nicht abgemacht! Terri muss sich entscheiden: Sie weiß, wenn sie den letzten Schritt wagt und Bens Geliebte wird, hat sie restlos ihr Herz an ihn verloren. Und die Gefahr, verletzt zu werden, ist groß, denn es war nur eine Ehe auf Zeit geplant ...
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1. Kapitel
"Möchtest du mir nicht noch deine Wohnung zeigen?" Matt Watkins, sympathisch, gut aussehend und geschieden, lebte noch nicht lange in Lead, einer kleinen Stadt in South Dakota. Erst kürzlich hatte er die Leitung einer beliebten und viel besuchten Raststätte übernommen. Es war das erste Date mit ihm und auch das letzte, dessen war sich Terri Jeppson sicher. Sie spürte genau, dass Matt nach einer neuen Ehefrau suchte, und daher war es besser, seine Hoffnungen von vornherein im Keim zu ersticken. "Es tut mir Leid, Matt, aber ich muss morgen sehr früh aufstehen und …" "Du hat deinen Ex immer noch nicht vergessen", unterbrach er sie, eher verletzt als ärgerlich. Es lag ihr schon auf der Zunge, ihm die Wahrheit zu sagen, ihre Liebe zu Richard war nämlich längst erloschen. Gleich zu Anfang ihrer sechsjährigen Ehe hatte Terri begriffen, dass sie einen Fehler begangen hatte. Es wäre jedoch äußerst unklug gewesen, Matt dies jetzt zu gestehen. "Mag sein", antwortete sie daher ausweichend. "Vielleicht musste ich erst mit dir ausgehen, um das zu erkennen." Das war eine Notlüge, mit der sie leben konnte. "Bitte verzeih mir, falls ich falsche Hoffnungen in dir geweckt habe. Es war ein sehr schöner Abend, und ich möchte mich noch einmal für die Einladung ins Kino und das Essen bedanken." Matt betrachtete sie nachdenklich. "Wenn dein Herz endgültig frei ist, lass es mich bitte wissen." Terri nickte, schloss die Wohnungstür hinter sich und atmete befreit auf. Endlich war sie wieder allein! Sie ging in die Küche, um den Anrufbeantworter abzuhören, so wie sie es immer tat, wenn sie nach Hause kam. Da sie stellvertretende Leiterin der örtlichen Handelskammer war, wurden nach Dienstschluss die Gespräche auf ihren Privatapparat umgeleitet. Und jetzt im Juli gab es besonders viel zu tun. Die Urlauber kamen in Scharen, wollten den Mount Rushmore besteigen und suchten nach Ferienquartieren in der Umgebung. Während sie darauf wartete, welche Probleme in ihrer Abwesenheit aufgetaucht waren, blätterte sie ihre Post durch. Der erste Anruf kam von ihrer Mutter, der zweite von ihrer Schwester Beth, die mit ihrem Ehemann Tom ebenfalls in Lead wohnte. Unglücklicherweise hatte Beth von der Verabredung mit Matt erfahren und war entsprechend neugierig. Der Familie konnte es gar nicht schnell genug gehen, dass Terri endlich wieder einen Partner fand, der ihrer "würdig" war. Doch Matt Watkins war leider nicht dieser Mann, und sie würde Beth enttäuschen müssen. Die nächste Nachricht schien geschäftlicher Art zu sein. "Mrs. Jeppson?" erklang eine Frauenstimme. Terri warf die Reklame in den Papierkorb und hörte zu. "Ich bin Martha Shaw, die Sekretärin von Creighton Herrick, und rufe aus der Hauptverwaltung der Herrick Corporation in Houston, Texas, an. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Ihr Mann Richard einen Arbeitsunfall hatte und Ihr Kommen dringend erforderlich ist. Wir haben ein Notfallvisum für Sie beantragt und hoffen, dass Sie sofort reisen können." Ein Notfallvisum? "Da es sich nicht um ein Dschungelgebiet handelt, sind keinerlei Impfungen erforderlich. Die Firma übernimmt die Kosten für Reise und Unterbringung. Bitte rufen Sie mich umgehend unter der folgenden Nummer an, damit ich den Flug und das Hotel für Sie buchen kann …" Terri war fassungslos. Richard und sie hatten sich vor achtzehn Monaten getrennt und waren seit einem Jahr offiziell geschieden. Das letzte Mal hatte sie Richard beim Scheidungstermin gesehen und war davon ausgegangen, nie wieder etwas mit ihm zu tun zu haben. Warum hatte er bloß in seinen Arbeitspapieren angegeben, verheiratet zu sein? Sie wusste ganz genau, wie viel ihm daran gelegen hatte, endlich frei und niemandem mehr Rechenschaft schuldig zu sein. Und warum arbeitete er nicht mehr in den USA? Verdiente ein Glaser im Ausland mehr Geld? Die Zusammenhänge blieben ihr ein Rätsel, doch Richards Zustand schien ernst zu sein, sonst hätte sein Arbeitgeber ihr nicht ein so großzügiges Angebot unterbreitet. Sie spielte die Nachricht noch einmal ab, notierte sich die Nummer und rief zurück – sie brauchte es nur zwei Mal klingeln zu lassen, und schon hatte sie Martha Shaw am Apparat. "Leider kann ich Ihnen auch nicht genau sagen, wie es Ihrem Mann geht", erklärte sie Terri. "Er hatte einen Unfall, das ist alles, was wir aus unserer Niederlassung in Ecuador erfahren haben." Ecuador? "Die Mitarbeiterin konnte mir keine Einzelheiten nennen, weil sie die Information auch nicht aus erster Hand hatte – unser Büro dort befindet sich nämlich in der Stadt Guayaquil, und die Baustelle liegt weit außerhalb. Wenn Sie in Guayaquil ankommen, rufen Sie bitte sofort in unserem dortigen Büro an, die Nummer gebe ich Ihnen gleich. Bis dahin wird man die Details kennen und Ihnen auf alle Fälle sagen können, in welches Krankenhaus Ihr Mann gebracht wurde. Ich kann Ihnen nur empfehlen, so schnell wie möglich zu fliegen." Terri klärte mit Martha Shaw den genauen Reiseplan ab und rief dann ihren Chef Ray Gladstone an, um Urlaub zu nehmen. Ray zeigte sich äußerst verständnisvoll, versprach dann, ihre Aufgaben bis auf weiteres mit zu erledigen, und wünschte ihr eine gute Reise. Selbst ihre Mutter reagierte positiv. Das Mitleid für ihren ehemaligen Schwiegersohn, der allein und verletzt in einem ausländischen Krankenhaus lag, war stärker als die Vorbehalte, die sie gegen ihn hatte. Sie versprach Terri, sich gemeinsam mit Beth um die Wohnung zu kümmern. Sofort packte Terri ihren Koffer. Das Telefonat mit Martha Shaw hatte ihr Leben auf einen Schlag umgekrempelt. War sie eben noch überzeugt gewesen, Richard gehöre ein für alle Mal der Vergangenheit an, war sie jetzt auf dem Weg zu ihm. Die Nächstenliebe erforderte es, da war sie derselben Meinung wie ihre Mutter. Schließlich hatte Terri Richard einmal geliebt, auch wenn es schon lange her war. Richard war in Spearfish bei seinem Onkel und seiner Tante aufgewachsen, die dort eine Glaserei besaßen, und hatte auch bei ihnen gelernt. Nach dem Tod der beiden hatte er einen Job in Lead angenommen, wo er Terri kennen gelernt und sofort geheiratet hatte. Die Schattenseiten seines Charakters hatte Terri erst nach der Hochzeit entdeckt … Richard war unstet und wechselte nicht nur häufig die Firma, sondern zog auch von einem Bundesstaat in den anderen. Stets war er auf der Jagd nach einem besseren Job und noch mehr Geld. Schon bald vermutete Terri, dass es außer ihr noch andere Frauen in Richards Leben gab. Auf alle Fälle hatte er Alkoholprobleme, was er ihr jedoch zu verheimlichen suchte, wenn er zwischen zwei Jobs einmal nach Hause kam. Von dem optimistischen Zweiundzwanzigjährigen mit den lachenden blauen Augen, in den sie sich damals verliebt hatte, war nicht mehr viel übrig geblieben. Wie sich herausstellte, besaß Richard mehr Charme als Charakter. Seine Unfähigkeit, in seinem Beruf Fuß zu fassen, und die damit verbundenen langen Phasen der Trennung waren eine schwere Belastung für die Ehe. Zwei Fehlgeburten und seine Weigerung, Terri hinterher zur Seite zu stehen und sie zu trösten, führten dann zum endgültigen Bruch. Doch das alles spielte im Moment keine Rolle. Richard, der keine Angehörigen mehr hatte, lag verletzt und allein im Ausland im Krankenhaus und brauchte Zuspruch.
Achtzehn Stunden später landete Terri in Guayaquil, einer Stadt mit knapp zwei Millionen Einwohnern. Als Terri das Flugzeug verließ, war sie überrascht. Das Klima war angenehm trocken und überhaupt nicht so schwül oder feucht, wie sie befürchtet hatte. In ihrem Hotelzimmer angekommen, rief Terri die Nummer an, die Martha Shaw ihr gegeben hatte, erfuhr jedoch nichts Näheres, sondern lediglich den Namen des Krankenhauses, in das man Richard eingeliefert hatte. In aller Eile duschte sie, zog sich um und tauschte an der Rezeption etwas Geld ein. Dann stieg sie in eines der Taxis, die vor dem Hotel warteten, und ließ sich zum Hospital San Lorenzo bringen. Selbst sie, die New York und Los Angeles kannte, fand die Verkehrsverhältnisse unbeschreiblich chaotisch. Froh, unbeschadet das Krankenhaus erreicht zu haben, suchte sie nach der betreffenden Station. Dr. Dominguez begrüßte sie und betrachtete sie interessiert. "Ihr Gatte wird sich über Ihren Besuch außerordentlich freuen." Er sprach Englisch, wenn auch mit sehr starkem Akzent. "Von dem Fischer, der ihn vor drei Tagen zu uns in die Ambulanz brachte, wissen wir, dass er immer wieder Ihren Namen rief, bevor er das Bewusstsein verlor. Wir hätten Sie schon viel früher benachrichtigt, doch da Ihr Gatte keinerlei Papiere bei sich trug, dauerte es eine Weile, bis wir ihn mit der Herrick Corporation in Zusammenhang bringen konnten." "Liegt er etwa im Koma?" Vor Schreck vergaß Terri, den Arzt darüber aufzuklären, dass sie gar nicht mehr Richards Ehefrau war. "Nein, nein", beruhigte Dr. Dominguez sie. "Als man ihn einlieferte, war er schon wieder bei Bewusstsein. Sein größtes Problem ist seine innere Unruhe, Ihre Anwesenheit wird daher einen äußerst wohltuenden Einfluss auf ihn haben." "Doktor, wie ernst ist sein Zustand?" fragte Terri unverblümt. "Keinesfalls bedrohlich. Einige Platzwunden im Gesicht, die wir genäht haben, und oberflächliche Verbrennungen an den Händen, die von allein heilen werden. Auch seine Schulter, die wir ihm wieder einrenken mussten, braucht zur Heilung weiter nichts als Ruhe. Das Schlimmste ist die Speiseröhre. Das Meerwasser, das...