E-Book, Deutsch, 405 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Reihe: ISSN
Wittemann Draußen vor dem Ghetto
Nachdruck 2015
ISBN: 978-3-11-095609-2
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Leopold Kompert und die 'Schilderung jüdischen Volkslebens' in Böhmen und Mähren
E-Book, Deutsch, 405 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Reihe: ISSN
ISBN: 978-3-11-095609-2
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Bislang sieht man – auch in der literaturwissenschaftlichen Forschung – die Situation der jüdischen Bevölkerung Böhmens fast ausschließlich durch den Spiegel der Prager Literatur um die Jahrhundertwende. Doch ihr berühmtester Exponent, Franz Kafka, gehörte bereits der dritten Generation deutschschreibender Juden an. Mit vorliegender Studie wird den frühen jüdischen Schriftstellern dieser Region, darunter, als den bekanntesten, Leopold Kompert (1822–1886) und seinem mährischen Kollegen Eduard Kulke (1831–1897) erstmals eine eigene Untersuchung gewidmet. Ihre Ghettogeschichten repräsentieren, wiewohl mit der von Berthold Auerbach popularisierten Dorfgeschichte verwandt, eine genuin jüdische Literaturgattung und bilden eine unverzichtbare Quelle für die kulturhistorische Erforschung jüdischen Lebens im Zeitalter der Emanzipation. Im Rahmen der methodisch an der Grenze zwischen Literatur- und Kulturgeschichtsschreibung angesiedelten Studie lassen sich auch Heinrich Heines berühmtem Fragment (1840), das von den Zeitgenossen als 'Vorbild' der Ghettoliteratur betrachtet wurde, neue Aspekte abgewinnen. Nicht zuletzt wird damit ein Beitrag zur Erforschung minderheitlicher Assimilations- bzw. Akkulturationsstrategien geleistet. Ein Ausblick auf das KZ Theresienstadt als neuem 'Ghetto des Todes' auf böhmischem Boden und die in der Folgezeit entstandene autobiographische Literatur schließt die Untersuchung ab.




