Witzleben | Das systemische Enneagramm | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Witzleben Das systemische Enneagramm

Der Einsatz des Strukturmodells in Coaching und Therapie
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-95802-021-4
Verlag: tao.de in Kamphausen Media GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Der Einsatz des Strukturmodells in Coaching und Therapie

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

ISBN: 978-3-95802-021-4
Verlag: tao.de in Kamphausen Media GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mit dem Modell des Enneagramms lassen sich neun unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen bestimmen und beschreiben. Grundlage dieser Strukturen sind die drei Zentren des Menschen: Bauch – Herz – Kopf.
Die Konstanzer Schule des Enneagramms bietet einen innovativen und integralen Ansatz, dieses Modell in systemische Bezüge zu setzen. Die Autorin bietet profunde Einblicke, wie das Enneagramm im Kontext von systemischen Wechselwirkungen zu verstehen ist.
Es richtet sich an Berater, Therapeuten, Coaches und interessierte Laien. Sie zeigt auf, wie das Modell mit wirkungsvollen Methoden verknüpft werden kann. Die mögliche Überdeckung von Strukturen wird anhand zahlreicher Fallbeispiele veranschaulicht und durch die Kategorien von Überlagerung, Verschleierung und Deformation griffig erläutert. Das von der Autorin entwickelte Vier-Säulen Modell bietet anhand konkreter Parameter einen fundierten Zugang zu den neun Persönlichkeits-Strukturen.
Ein Anliegen des Buches ist es, diese einzelnen Strukturen jenseits von Verhaltensweisen zu beschreiben und anhand der vier Begriffe von Lebensthema, Grundbedürfnis, Grundangst und Abwehr darzustellen.
Ganz neu ist der Ansatz, die beiden geometrischen Figuren des Enneagramms als eigenständige Tools in Coaching und Therapie zu nutzen. Sie werden instruktiv erklärt und anhand praktischer Beispiele veranschaulicht. Die Autorin zeigt auf, welches Potenzial in diesem Modell steckt und wie es ressourcenorientiert in Beratungs-, Coaching- und Therapieprozessen eingesetzt werden kann.
Die Enneagramm-Struktur-Bestimmung wird anhand zahlreicher theoretischer Überlegungen fundiert erläutert und bietet einen neuen, embodimentalen Zugang zu Bestimmung der neun Strukturen.

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— Teil II — Das Triadische Prinzip Balance und Oszillation in der Triade Die Triade ist die Basis des Enneagramm-Modells. Gleichzeitig ist sie aber auch, unabhängig vom Enneagramm, ein Modell, mit dem man gezielt psychische Prozesse begleiten kann. Wie Bauch, Herz und Kopf genau zu verstehen sind, ist eine wichtige Voraussetzung, um zu begreifen, was für unterschiedliche Effekte es in den jeweiligen Zentren geben kann. Dies ist wiederum nur bedingt von der jeweiligen Enneagramm-Struktur abhängig und sollte getrennt davon erfasst und betrachtet werden. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, warum eines oder mehrere der drei Zentren nicht oder nur eingeschränkt zugänglich ist bzw. sind. Ziel in der Arbeit mit der Triade ist es, persönliche Themen von der Enneagramm-Struktur unterscheiden zu können und die Triade sowohl als Instrument zur Offenlegung von Traumata und Dysfunktionen als auch zur Ressourcenarbeit zu nutzen. Grundlegende Prämissen zur Triade: Jeder Mensch ist in einem der drei Zentren primär verankert. Alle drei Zentren in allen drei Aggregatzuständen sind in jedem Menschen vorhanden. Der Ressourcenzustand des jeweiligen Zentrums ist individuell und multifaktoriell. Abb. 23: Die Triade und ihre Ausprägungen Für eine an Körperresonanz orientierte Erfahrung zu den drei Zentren lade ich Sie jetzt ein, eine kleine Erinnerungsreise durch Ihr Leben zu unternehmen. ERINNERUNGSREISE BAUCH Erinnern Sie sich an eine Zeit in Ihrem Leben, in der es darum ging zu handeln, sich einen Freiraum zu erkämpfen oder einfach nur ganz selbstständig etwas zu unternehmen. Möglicherweise wollten Sie eine Fernreise oder den Motorradführerschein machen, per Anhalter nach Frankreich reisen oder Sie setzten sich gegen Ihre Eltern durch, die etwas anderes für Sie geplant oder gewünscht hatten. Vielleicht fallen Ihnen spontane Impulse ein, die Sie ins Handeln gebracht haben, diese waren vielleicht zu unkontrolliert, Sie sind einfach der Urlaubsliebe hinterhergereist, um dann festzustellen, dass Sie vor verschlossenen Türen standen. Oder Sie haben sich leichtsinnig in eine gefährliche Situation gebracht, sind zu weit hinaus ins Meer geschwommen oder in einer Großstadt einfach aus Neugier ins Ghetto gelaufen. Oder Sie können sich an Situationen erinnern, in denen Ihre Impulse gelähmt waren, Sie standen in der Disco und konnten sich einfach nicht aufraffen, ein Mädchen anzusprechen. Sie hatten keinen Handlungsimpuls, endlich zu kündigen, die Firma zu wechseln, oder Sie sind mehrere Jahre in einer Beziehung geblieben, obwohl Sie sich schon lange trennen wollten. Womöglich fehlte Ihnen der Impuls sich zu bewegen, Sie wollten eigentlich gerne Sport treiben, aber irgendwie konnten Sie sich nicht dazu durchringen. Bleiben Sie jetzt mit der Aufmerksamkeit im Bauchraum und tun so, als ob der Bauch sprechen könnte. Sie können ihn fragen, wie viel Freiraum ihm gewährt wird und was er zu Ihrem bisherigen Leben sagt. Häufig drückt der Bauchraum sich über körperliche Empfindungen aus. Achten Sie darauf, welche Reaktionen Sie wahrnehmen können, wenn Sie Ihre Erinnerungen in den Bauchraum sinken lassen. ERINNERUNGSREISE HERZ Erinnern Sie sich an eine Zeit in Ihrem Leben, in der Gefühle eine große Rolle gespielt haben. Vielen fällt hier eine Phase der intensiven Verliebtheit ein, es kann aber auch eine ganz andere Gefühlsbewegung betreffen. Vielleicht haben Sie jemanden getroffen, den Sie lange nicht mehr gesehen haben, oder Sie erinnern sich an die Geburt eines Ihrer Kinder. Es kann ein weltumarmendes Gefühl gewesen sein, das Sie erlebt haben, als Sie das Abitur bestanden hatten, oder auch starke Gefühle, die auftauchten, als Sie einen Berggipfel erklommen haben. Vielleicht fallen Ihnen auch Abschiedsgefühle ein, der Verlust eines Angehörigen, ein tiefer Schmerz, Verlassenheit oder Eifersucht. Lassen Sie sich darauf ein, dass Ihr Unbewusstes Ihnen die Gefühle jetzt nach oben senden kann, die zu diesem Thema in diesem Moment Ihres Lebens relevant sind. Sie erinnern sich vielleicht an Tränen oder an die Gefühle anderer Menschen, die Sie gespürt haben. Wenn Sie sich Ihrer Erinnerung überlassen, kommen eventuell auch Gefühle von Stolz oder Überlegenheit nach oben, z. B. dass Sie sich von Ihren Gefühlen nicht haben unterkriegen lassen. Oder Sie erinnern sich an Situationen, in denen Sie Ihre Gefühle versteckt haben, niemand sollte sehen, was Sie fühlen. Vielleicht gibt es eine ganz banale Situation, ein berührender Film im Kino und das Licht geht an, eine Feier, auf der eine ergreifende Rede gehalten wurde, oder auch eine Situation, in der Sie verletzt worden sind, aber niemand sollte diese innere Wahrheit sehen dürfen. Während Sie in Kontakt mit den Gefühlen in Ihrem Herzbereich sind, können Sie die Aufmerksamkeit auf ihr Herz richten und es fragen, wie denn der bisherige Kontakt in Ihrem Leben war, sowohl mit anderen Menschen aber auch mit Ihnen selbst. Stellen Sie sich einfach vor, das Herz könnte antworten und Sie überlassen sich dem, was Sie dann wahrnehmen können. Achten Sie auf Körperempfindungen in der Brustregion. ERINNERUNGSREISE KOPF Gehen Sie jetzt ganz bewusst mit der Aufmerksamkeit und Wahrnehmung in den Kopf. Denn in unserem Alltagsmodus aktivieren wir sehr selten bewusst den Kopf, meist ist er automatisch aktiv. Vielleicht kennen manche von Ihnen noch das Helferlein von Daniel Düsentrieb, der hatte eine Glühbirne als Kopf. Das könnte Sie nun als Bild unterstützen, damit Sie gezielt den Kopf aktivieren. Wenn Sie sich ganz im Kopf befinden, lassen Sie Ihre Gedanken in die Vergangenheit reisen und erkunden Sie, welche Vorstellungen Sie über Ihr Leben hatten. Was davon ist eingetroffen, was wurde vielleicht nicht realisiert. Vielleicht können Sie sich auch an ein Projekt oder eine Reise erinnern, welche Sie sich in Ihrer Vorstellung ganz genau ausgemalt hatten. Vielleicht hatten Sie eine Zeit, in der Sie vor Ideen nur so sprühten und all diese Vorstellungen in Ihrem Kopf Gestalt annahmen. Vielleicht geht Ihre Erinnerung auch noch in die Zeit Ihrer Kindheit zurück und Sie erforschen, wie Sie sich das Erwachsensein vorgestellt hatten. Überlassen Sie sich Ihrem Kopf, aktivieren Sie Ihre Vorstellungskraft und folgen Sie allen Bildern, Einfällen und Gedanken, die in Ihnen auftauchen. Vielleicht können Sie sich aber auch an Situationen erinnern, in denen Ihnen nichts einfiel, oder Sie hatten ein Black-out in einer Prüfungssituation. Sie konnten sich manches, was heute Realität ist, einfach überhaupt nicht vorstellen. Denken Sie an vergangene Zeiten, in denen Sie versucht haben sich vorzustellen, wie es an unbekannten Orten oder in unbekannten Situationen sein würde und was Sie dort erwarten würde, und wie Sie diese Vorstellungen dann an die Realität anpassen mussten. Da der Kopf schnell sein kann, erlauben Sie ihm, auch in die Zukunft zu springen und sich Zukünftiges vorzustellen. Sie können eventuell bemerken, dass Sie sich manches gut vorstellen können und Ihnen bei anderen Dingen die Vorstellungskraft fehlt. Befragen Sie jetzt den Kopf danach, ob er denn gezielt eingesetzt wird oder ob er oft die ganze Arbeit alleine leisten muss und wenig Unterstützung von Bauch und Herz hat. Hören Sie einfach aufmerksam zu, wenn Ihr Kopf zu Ihnen spricht. Wenn Sie diese Erinnerungsreisen durch die drei Zentren gelesen oder auch durchlebt haben, dann haben Sie jetzt einen Eindruck davon, was es mit den drei Zentren auf sich hat. Kopf-Zentrum Im Kopf-Zentrum geht es um Vorstellungen, die der Orientierung dienen und es entsteht Sicherheit. Diese Vorstellungen pendeln zwischen zwei Polen: Es gibt ein »zu viel« an Vorstellungen und es gibt auch ein »zu wenig«. Ein prägnantes Beispiel dafür ist für mich die Fernseh-Doku-Soap »Goodbye Deutschland – Die Auswanderer«. Hier werden Menschen begleitet, die auswandern, um sich in einem fremden Land eine Existenz aufzubauen. Sie haben jede Menge Vorstellungen davon, was sie dort alles machen und wie erfolgreich sie damit sein werden, z. B. ein Bratwurst-Buden-Imperium mit Fahrrädern in Florida aufzubauen. Sie bewegen sich hauptsächlich in positiven Projektionen, wie alles nach ihren Vorstellungen läuft. Sie können sich zu wenig vorstellen, wie schwierig es sein kann, wenn man die dortige Sprache nicht spricht, sie haben keine Vorstellung davon, ob Menschen in Florida überhaupt Bratwürste essen möchten, oder wie es weitergeht, wenn ihnen das Geld ausgeht. Manchmal werden diese positiven Projektionen noch dadurch unterstützt, dass sie sagen: »Wir haben keinen Plan B, also muss es klappen!« Auch ein 15-jähriger kann sich vorstellen, wie es ist, 50 Jahre alt zu sein. Aber diese Vorstellungskraft kann das Erleben, 50 Jahre alt zu sein, in keiner Weise so darstellen, wie es dann in der gelebten Realität auch ist. Eine nette Anekdote über Vorstellungen: »Die Erfindung des Autos machte die wissenschaftlich fundierte Pferdemist-Prognose (ab 1910 sollten die Straßen von New York wegen des meterhohen Pferdemistes unpassierbar sein) zur Fehldiagnose. Das Auto löste für die New Yorker Stadtväter das Mistproblem. Dafür schuf es eine Menge neuer Probleme. Aber die Experten rieten den Stadtvätern, getrost abzuwarten: ›Das Auto hat keine Zukunft!‹ ›Wieso?‹ ›Weil es nicht genug geschulte Chauffeure gibt!‹«10 ...


Leiterin des Fortbildunginstituts für systemisches Enneagramm in Konstanz am Bodensee. Psychotherapeutisch nach dem Heilpraktikergesetzt tätig. Ich biete Enneagramm Seminare zur Weiterbildung und zur persönlichen Selbsterfahrung an. Seit 20 Jahren beschäftige ich mit dem Enneagramm.



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