E-Book, Deutsch, Band 1958, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Wolff Glutheißes Feuer, eiskalte Rache
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-2322-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1958, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-2322-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sie ist genauso schön wie damals - und wahrscheinlich genauso durchtrieben! Marc Durand, Boss des Diamantenimperiums Bijoux, traut Isabella keine Sekunde. Vor sechs Jahren hat sie ihn skrupellos belogen. Natürlich hat Marc darauf ihre Verlobung gelöst - aber nie aufgehört, sie zu begehren. Weshalb er Isabella jetzt entgegen aller Vernunft noch ein letztes Mal verführen will. Danach wird er sie hoffentlich endgültig vergessen können! Doch ein Skandal um Bijoux zwingt ihn, seine schöne Feindin nicht nur in sein Bett, sondern wieder in sein Leben zu lassen ...
Tracy Wolff sammelt Bücher, Auszeichnungen und Lippenstifte und ist bekannt dafür manchmal zu vergessen wo - und manchmal wer - sie ist, wenn sie in das Schreiben eines neuen Romans vertieft ist. Mit sechs Jahren schrieb sie ihre erste Short Story - 'irgendetwas über einen Regenbogen und einen Prinzen'. Mit sieben wurde sie in die wundervolle Welt der Mädchenliteratur eingeführt. Ihr erster Romann war von Judy Blume. Von der ersten Seite dieses Buches an, wusste Tracy, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden hatte. Sie wurde Lehrerin an ihrer lokalen Universität und schreibt selber romantische Romane, die die gesamte Tonleiter vom paranormalem bis erotischem Inhalt abdecken. Tracy Wolff ist seit 12 Jahren mit dem Mann ihrer Träume verheiratet und ist Mutter von 3 Söhnen.
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1. KAPITEL Isabella Moreno erstarrte mitten in ihrem Vortrag – mitten im Satz, um genau zu sein –, als die Tür zum Hörsaal geöffnet wurde und der Präsident des Amerikanischen Edelsteininstituts eintrat. Es war jedoch nicht die Präsenz von Harlan Peters, die sie aus der Fassung brachte. Schließlich war sie eine erstklassige Professorin und wusste, dass ein Besuch von ihrem Boss keine große Sache war. Nein, es war der große, stille, dunkelhaarige Mann an seiner Seite, dessen Anblick sie bis ins Mark erschütterte und zugleich erregte. Groß, still und umwerfend attraktiv, dachte sie und zwang sich dazu, mit ihrem Vortrag über das Schleifen und Polieren von rohen Saphiren fortzufahren. Ihre Studenten drehten sich bereits um, um herauszufinden, was sie abgelenkt hatte. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis sie die Aufmerksamkeit jeder einzelnen Studentin im Saal verloren hatte. In mehreren Ecken des Raums wurde schon gekichert und getuschelt, obwohl bislang niemand den geheimnisvollen Besucher kannte. Isabella hingegen hatte ihn sofort erkannt. Man konnte nicht jahrelang in der Edelsteinindustrie arbeiten, ohne diesen Mann identifizieren zu können: Marc Durand war der Firmenboss des zweitgrößten Diamantenexporteurs im ganzen Land. Sein etwas zu langes schwarzes Haar, die hellblauen Augen und das Aussehen, das an einen gefallenen Engel erinnerte, waren ziemlich einmalig … und schwer zu ignorieren. Seine Miene machte allerdings einen anderen Menschen aus ihm. In seinen Augen bemerkte sie den Ausdruck von Verachtung, seine vollen Lippen waren spöttisch nach unten gezogen. Der Marc, den sie kannte – der Marc, den sie einmal geliebt hatte –, hatte sie immer nur zärtlich angeschaut. Amüsiert. Voller Liebe. Wenigstens bis zum Ende, als alles auseinandergebrochen war. Doch selbst dann hatte er ihr seine Gefühle gezeigt. Seine Wut, seine Verletzung, seine Trauer über ihren Verrat. Es hatte sie fast umgebracht, zu wissen, dass sie dafür verantwortlich gewesen war. Aber die Verachtung, der Zorn, das Eisige in seinem Blick ließen ihn wie einen völlig Fremden wirken. Wie jemanden, den Isabella nicht wiedererkannte und den sie ganz bestimmt nicht kennen wollte. Als sie zusammen gewesen waren, war ihre Beziehung von heißer Leidenschaft geprägt gewesen. Oft hatte Isabella sich gefragt, wie lange es noch dauern würde, bis sie verbrannte. Nun, sechs Monate, drei Wochen und vier Tage, wie sich herausgestellt hatte. Nicht, dass sie mitgezählt hätte. Und nicht, dass sie Marc die Schuld an dem bitteren Ende ihrer gemeinsamen Zeit gegeben hätte. Wie hätte sie das auch tun können? Immerhin war ihr klar, dass einzig sie selbst dafür verantwortlich gewesen war. Oh, natürlich hätte er netter zu ihr sein können. Sie mitten in der Nacht aus seiner Wohnung in New York City mit nichts als ihrer Kleidung am Leib einfach hinauszuwerfen war zugegebenermaßen ziemlich heftig gewesen. Andererseits fand sie, dass sie nichts anderes verdient hatte. Selbst jetzt gab es Nächte, in denen sie schlaflos im Bett lag und an die Decke starrte. Ständig überlegte sie dann, wie sie hatte tun können, was sie getan hatte. Wie sie den Mann, den sie so sehr geliebt hatte, verraten konnte. Genau das war allerdings das Problem gewesen. Sie hatte zwischen zwei Männern gestanden, die sie geliebt und vergöttert hatte, für die sie alles getan hätte. Und das war der Grund, warum sie alles ruiniert hatte. Sie hatte gewusst, dass ihr Vater Marc bestohlen hatte. Natürlich hatte sie ihn dazu bewegen wollen, die Juwelen zurückzubringen. Doch sie hatte Marc nicht verraten, wer der Dieb war – erst als es fast zu spät gewesen war, um seine Firma zu retten. Dann hatte sie die Situation noch verschlimmert: Sie hatte Marc gebeten, keine Strafanzeige zu stellen. Und sie hatte zugegeben, dass sie ihn bei ihrem ersten Treffen auf einer Gala auch hatte bestehlen wollen. Ihre Pläne hatten sich zwar geändert – ihr Leben hatte sich verändert –, als er sie dann mit diesen wahnsinnig blauen Augen angeschaut hatte. Trotzdem … Isabella zwang sich dazu, die schmerzhaften Erinnerungen zu verdrängen. Marc zu verlieren hatte sie vor sechs Jahren fast den Verstand gekostet. Sie sollte verdammt sein, wenn jetzt alles wieder von vorn beginnen würde. Besonders jetzt nicht, zu Beginn des Semesters. Sie versuchte, sich wieder auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Mit Entsetzen stellte sie jedoch fest, dass alle Studenten zwischen Marc und ihr hin und her sahen. Genau wie der Präsident der Universität. Trotz der vergangenen Zeit seit damals war die Verbindung zwischen ihnen offenkundig; die Spannung war wie ein Drahtseil, das jeden Moment zu zerreißen drohte. Doch Isabella beschloss, das nicht geschehen zu lassen. Sie würde nicht zulassen, dass sich die peinliche Atmosphäre im Saal noch verstärkte. Und so setzte sie nun ihren Vortrag fort. Beim nächsten Teil ihrer Vorlesung ging es um die berühmtesten Saphire der Welt und ihre Fundorte. Schließlich kam sie zu der Stelle, an der es um den Raub eines der teuersten und begehrtesten Edelsteine ging – den Rotkehlchen-Saphir. Inständig bemühte sie sich, Marc dabei nicht anzuschauen. Doch es war nicht zu vermeiden. Isabella wurde geradezu von ihm angezogen. Die magnetische Kraft seiner Persönlichkeit – sein Wille – ließ ihr keine andere Wahl. Sie erstarrte, als ihre Blicke sich trafen und seine Augen sie zu versengen drohten. Denn Marc wusste genau, was mit dem Rotkehlchen-Saphir geschehen war. Er hatte sich informiert, bevor er sie damals in ihrem Schlafzimmer – seinem Schlafzimmer – damit konfrontiert hatte. „Entschuldigen Sie die Störung, Dr. Moreno“, sagte Harlan nun. „Ich habe Mr. Durand gerade unseren Campus gezeigt. Er hat sich nämlich bereit erklärt, in ein paar Wochen eine kleine Reihe von Vorträgen über die Diamantenproduktion zu halten. Bitte fahren Sie mit Ihrem Vortrag fort. Es ist faszinierend.“ Dafür war es jedoch zu spät. Aufgeregtes Getuschel erhob sich im Saal, was total nachvollziehbar war. Immerhin kündigte nicht jedes Jahr einer der größten Produzenten von Diamanten mit geklärter Herkunft an, eine Vorlesung vor Erstsemestern zu halten. Dennoch, sie war hier die Professorin. Es war ihr Vortrag. Sie musste dringend wieder die Kontrolle übernehmen. Dabei ging es ihr nicht nur um ihre Zuhörer; außerdem wollte sie verhindern, dass Marc Durand noch eine Sekunde länger Oberwasser bekam. Dieser Mann hatte ihr alles genommen. Oder genauer gesagt: Sie hatte ihm alles gegeben – und er hatte es ihr vor die Füße geworfen. Damals hatte sie nichts anderes verdient, hatte einen hohen Preis bezahlt. Aber das war nun sechs Jahre her. Seitdem war sie umgezogen und hatte sich ein neues Leben aufgebaut. Sie würde nicht zulassen, dass er jetzt einfach hier auftauchte und alles zerstörte. Deshalb fuhr sie mit ihrer Vorlesung fort und zeigte ihm nicht, wie sehr seine Gegenwart sie aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Die Studenten beruhigten sich nach einer Weile wieder. Kurz darauf verließen Marc und Harlan den Hörsaal unauffälliger, als sie gekommen waren. Doch wenn jemand Isabella gefragt hätte, worüber sie in den letzten zwanzig Minuten gesprochen hatte … Sie hätte es nicht sagen können. In Gedanken war sie weit weg gewesen – verstrickt in eine Vergangenheit, die sie zwar bitter bereute, aber nicht ändern konnte. Ununterbrochen hatte sie über den Mann nachgegrübelt, der ihr Leben so entscheidend verändert hatte. Anscheinend hatte sie die Situation jedoch gemeistert, denn niemandem schien etwas aufgefallen zu sein. Vielleicht hatte Marc Durands Besuch ihr Publikum aber auch zu sehr von ihr abgelenkt. Die Vorlesung näherte sich dem Ende. Für gewöhnlich blieb Isabella danach noch für einige Minuten im Hörsaal, um sich den Fragen ihrer Zuhörer zu stellen. Doch diesmal musste sie den Raum fluchtartig verlassen, denn sie war innerlich zu aufgewühlt. Jeder falsche Schritt hätte ihren inneren Frieden zerstören können, an dem sie so hart gearbeitet hatte. Den Frieden, den sie endlich gefunden hatte. Daher nahm sie ihre Bücher und die Arbeiten ihrer Studenten an sich und ging zur Tür. Sie hatte ihren Wagen hinter dem Gebäude geparkt. Wenn sie den Seitenausgang nehmen würde, hätte sie in fünf Minuten den Campus bereits verlassen. Dann würde sie endlich über die Küstenstraße nach Hause fahren können, das weite Meer zu ihrer Linken. Leider schaffte sie es allerdings nicht bis zu ihrem Auto. Eine starke Männerhand legte sich auf ihre Schulter, als sie gerade durch den Flur eilen wollte. Sofort war ihr klar, wem diese Hand gehörte. Ihre Knie wurden weich, ihr Herz begann wie wild zu klopfen. Es gab keinen Ausweg. Die Fahrt am Meer entlang würde nicht stattfinden. Und ihr blieb keine Gelegenheit, sich vor dieser Konfrontation noch zu sammeln. Nicht, dass es sie überraschte. Als Marc vorhin im Hörsaal aufgetaucht war, hatte sie gleich gewusst, dass ein Zusammentreffen unvermeidlich sein würde. Dennoch hatte sie im Stillen gehofft, es ein wenig hinauszögern zu können. Zumindest so lange, bis ihr nicht mehr allein bei dem Gedanken an ihn der Atem stockte. Aber diesen Punkt hatte sie auch in den letzten sechs Jahren nicht erreicht. Was hätten also ein paar weitere Tage daran ändern können? Davon abgesehen: Wenn er alles zerstören wollte, was sie sich mit dem neuen Namen und der neuen Identität aufgebaut hatte, dann wollte sie das lieber gleich wissen. Sich deswegen ständig Sorgen zu machen würde sie bloß noch mehr aufregen. So wappnete Isabella sich für...