E-Book, Deutsch, Band 1540, 160 Seiten
Reihe: Baccara
Wright Der Zauber einer Ballnacht
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86295-524-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1540, 160 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86295-524-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wie gebannt sieht sie ihn an, ihr stockt der Atem. Beim Anblick von Prinz Max durchflutet brennendes Verlangen ihren Körper. Francesca ist noch nie einem so anziehenden Mann begegnet. Und während Max ihr die schönsten Plätze seiner idyllischen Insel zeigt, fühlt sie sich immer stärker zu ihm hingezogen. Schon bald kann Francesca sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Aber die bodenständige Tierärztin und der reiche Prinz? So etwas gibt es doch nur im Märchen, oder? Die schicksalhafte Ballnacht naht, in der Max eine standesgemäße Braut präsentieren muss ...
Laura hat die meiste Zeit ihres Lebens damit verbracht, zu singen, an Tanzturnieren teilzunehmen oder als Schauspielerin zu arbeiten. Erst als sie begann, Romane zu schreiben, hat sie ihre wahre Leidenschaft und Berufung entdeckt! Geboren und aufgewachsen ist sie in Minneapolis, Minnesota. Danach lebte Laura für einige Zeit in New York, Milwaukee und Columbus, Ohio. Heute ist sie froh, einen Ort gefunden zu haben, an dem sie bleiben möchte: in Los Angeles. Ihr gemütliches Zuhause teilt sie mit ihrem Ehemann Daniel, der Theaterproduktionen leitet, ihren zwei Kindern und drei verwöhnten Hunden. Die Stunden, die Laura nicht über einem Manuskript verbringt, nutzt sie oft, um mit ihren Kindern zu spielen, in Kunstausstellungen oder ins Kino zu gehen. Außerdem malt sie, mag Waldspaziergänge und entspannt sich gern beim Picknicken am See. Viel Spaß findet sie auch daran, in der Küche zu werkeln oder ausgelassen mit den Hunden zu toben.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Francesca Charming glaubte nicht an Märchen und Zauberkraft, auch wenn ihr Nachname etwas anderes vermuten ließ. Als sie das mächtige alte Schloss und die im Seewind flatternde violett-goldene Turmfahne erblickte, geriet ihre nüchterne Weltsicht jedoch ins Wanken. Langsam ging sie über das Kopfsteinpflaster des riesigen Vorhofs und betrachtete staunend das majestätische Bauwerk. Das aus weißem Stein erbaute sechsgeschossige Schloss lag hoch oben auf einer Klippe, von der aus man einen fantastischen Blick auf den Atlantik hatte. Cremefarbene Marmorstufen führten zu einem massiven Eingangstor aus dunklem Holz. Zwischen den immergrünen Kletterpflanzen, die sich an der Mauer emporrankten, waren Hunderte von Fenstern zu sehen, und zwei weiße Türme ragten hoch hinauf in den strahlend blauen Himmel. Die märchenhafte Szenerie und die Seeluft mit einem Hauch von Heidekraut, die zu Francesca herüberwehte, ließ sie vollkommen vergessen, warum sie eigentlich hierhergekommen war … „Willkommen in Llandaron, Miss.“ Sie fuhr zusammen und wirbelte herum. Ein Gärtner trat hinter einer Reihe von Büschen hervor. Er hielt eine Heckenschere in der Hand und zwinkerte Francesca zu. „Zum ersten Mal hier, wie? Es raubt einem den Atem, nicht wahr?“ Der Zauber des Moments war verflogen, und Francesca kehrte in die Wirklichkeit zurück. Sie war nicht nach Llandaron gekommen, um in Kinderträumen zu schwelgen. Sie war in den kleinen Inselstaat gereist, um zu arbeiten – um das Geld zu verdienen, das endlich ihren lang gehegten Traum verwirklichen würde. Und Francescas Traum, ihr großes und einziges Ziel, war, in Los Angeles eine Tierklinik mit einer chirurgischen Abteilung zu eröffnen. Sie verstärkte den Griff um ihre Arzttasche und sagte in ihrem geschäftsmäßigen Tonfall: „Ja, ich bin zum ersten Mal hier. Heute Morgen angekommen. Ich bin Frau Doktor Charming und suche die Ställe. Ist das der richtige Weg?“ Der Gärtner nickte. „Gehen Sie einfach am Schloss vorbei weiter, und Sie kommen direkt hin. Fragen Sie nach Charlie. Er weiß Bescheid und wird Ihnen alles zeigen.“ „Vielen Dank.“ Francesca setzte ihren Weg fort, wobei sie sich weiter umschaute und jede Einzelheit der traumhaften Umgebung begierig in sich aufnahm. All die Bücher, die sie über Llandaron gelesen hatte, priesen die „üppige, wilde Schönheit“ der Insel an, die besonders im Frühling beeindruckend sein sollte. Aber diese Beschreibung wurde der Wirklichkeit nicht gerecht. Während Frannie, wie ihre Freunde sie nannten, durch einen großen gepflegten Garten ging, der sanft zu den Stallgebäuden hin abfiel, bewunderte sie die unglaublich grünen Wiesen in der Ferne. Hügel waren mit kleinen roten Blumen übersät, außerdem entdeckte Frannie Heidebüschel zwischen den Sträuchern und alten Bäumen. Llandaron lag zwar nur zweihundert Kilometer von der südenglischen Küste entfernt, schien aber zu einer völlig anderen Welt zu gehören. Frannie packte die Griffe ihrer schwarzen Tasche noch fester und hoffte, dass sie Selbstbewusstsein ausstrahlte, als sie das größte der hochmodernen Stallgebäude betrat. Die Pferde drehten nach ihr die Köpfe, sobald sie sich einer Box näherte. Frannie nahm sich die Zeit, jedem die Blesse zu tätscheln, bevor sie den langen Gang entlangschlenderte und nach Charlie, dem Stallburschen, Ausschau hielt. Bei der letzten Box blieb sie wie angewurzelt stehen. Plötzlich wurden ihre Knie weich, und ihre Kehle fühlte sich mit einem Mal staubtrocken an. Vor ihr stand ein halb nackter Mann, Frannie den Rücken zugewandt, beförderte er mit einer Forke Heubüschel in die angrenzende Box. Unwillkürlich ließ Frannie ihren Blick von seinen abgenutzten Arbeitsstiefeln aufwärts gleiten und betrachtete die verblichene Jeans, die kräftige, muskulöse Schenkel umspannte … Allmächtiger, dieser Mann hatte einen unglaublich knackigen Po – sexy! Unwillkürlich befeuchtete Frannie sich die Lippen, während sie ihre Musterung fortsetzte. Er hatte eine schmale Taille und einen breiten, kraftvollen Rücken. Bei jeder seiner Bewegungen spielten die Muskeln unter seiner sonnengebräunten Haut. Bewundernd seufzte Frannie auf, und zu ihrem Entsetzen drehte der Mann sich bei dem Laut um, merkte, wie sie ihn fasziniert ansah, und grinste. „Hallo, da drüben.“ Sein Akzent verriet, dass er in Llandaron geboren war. Die Worte schienen wie geschmolzene Schokolade aus seinem sinnlichen Mund zu gleiten und hüllten ihre Sinne in eine wundervolle Wärme ein. Frannie hatte große Mühe, ihre Stimme wiederzufinden. Normalerweise war sie von Männern nicht so leicht zu beeindrucken, aber dieser hünenhafte Traummann mit seinem schwarzen gewellten Haar, den perfekten Gesichtszügen und tiefblauen Augen war anders als alle Männer, die sie je gesehen hatte. Ihr Blick glitt zu seiner leicht behaarten Brust und seinen Bauchmuskeln. Er hatte das, was die Mädels in ihrer Praxis ein „Sixpack“ nannten. Kein Wunder, dass ich mich bei dem Anblick kaum beherrschen kann, dachte Frannie und verspürte den starken Drang, seine herrlichen Muskeln zu berühren. Unter Aufbietung ihrer vollen Willensstärke räusperte sie sich und schlug einen selbstsicheren Ton an. „Sie müssen Charlie sein.“ Er lehnte sich lässig an den Türrahmen, ohne Frannie aus den Augen zu lassen. „Ich muss?“ Weil sie sich nicht sicher war, ob das eher eine Frage oder eine Feststellung war, beschloss Frannie, seine Bemerkung einfach zu ignorieren. Dieser perfekt gebaute Mann brauchte nicht zu wissen, wie sehr er sie verunsicherte. „Ich bin Francesca Charming – aber eigentlich nennt man mich Frannie.“ „Ah, jetzt weiß ich, wer Sie sind. Die Tierärztin aus Amerika.“ „Genau gesagt aus Kalifornien.“ Sein Blick schweifte langsam über sie, bevor der Fremde wie gebannt ihren Mund betrachtete. „Blond, sonnengebräunt, lange Beine und schöne Augen. Ein typisch kalifornisches Mädchen.“ Ihre beigefarbene Hose und die schlichte blaue Hemdbluse kamen Frannie plötzlich wie sündige schwarze Spitzenunterwäsche vor. Sie merkte, dass sie rot wurde, und ärgerte sich darüber. Herrje, sie kam schließlich aus der Großstadt. Sie wurde nicht rot, wenn ein Mann versuchte, mit ihr zu flirten. Normalerweise ließ Frannie Typen kalt abblitzen, die sich zu viel auf sich einbildeten. Natürlich hoffte sie dabei jedes Mal, dass die Kerle nicht bemerkten, dass ein Teil ihrer Selbstsicherheit und Gelassenheit nur gespielt war. „Haben Sie genug gesehen?“, fragte sie, wobei sie ihr Kinn hob, was möglichst arrogant wirken sollte. „Oder soll ich mich vielleicht noch umdrehen?“ Er sah sie belustigt an. „Ich glaube, dasselbe könnte ich Sie auch fragen.“ Sie schluckte schwer. Wie wahr! Wieder zuckte es um seine Mundwinkel. „Nun?“ „Was, nun?“ „Sie haben mir gerade ein Angebot gemacht, Frau Doktor Charming. Und es wäre nur fair, wenn Sie mir Ihren zeigten, nachdem Sie meinen so lange besichtigt haben.“ Ihre Pupillen weiteten sich. „Das habe ich nicht getan! Und … also, ich denk nicht dran, mich umzudrehen … ich habe nur … das war nicht ernst gemeint.“ Er lächelte, was ihr weiche Knie bescherte. „Dann vielleicht ein anderes Mal.“ „Ganz bestimmt nicht!“ Schnell sah sie weg und versuchte, sich an den Grund zu erinnern, warum sie nach Llandaron gekommen war. Ihr Blick schweifte durch das Büro zu ihrer Rechten. Endlich sah Frannie, was sie suchte. Unter einem der offen stehenden Fenster lag ein Wolfshund auf einer großen, weichen Decke. Er hatte einen dicken Bauch und samtig-braune Augen. Der in den Raum fallende Sonnenschein ließ das Fell des herrlichen Tiers glänzen. Vor zehn Tagen hatte Frannie noch nie etwas von King Oliver oder seiner Wolfshündin gehört. Herrje, sie hatte kaum etwas von Llandaron gehört, bis ihrem Kollegen und Vielleicht-bald-Verlobten Dr. Dennis Cavanaugh ein Job auf der Insel angeboten wurde. Dennis’ hohes Ansehen bei den Berühmtheiten von Los Angeles verschaffte ihm dauernd Einladungen zu allen möglichen außergewöhnlichen und interessanten Orten. Aber dieses Mal musste er sich intensiv um den Mops eines gewissen Hollywoodstars kümmern, sodass er nicht reisen konnte. Daher hatte er Frannie für den Job empfohlen. Angesichts der großzügigen Bezahlung und Frannies Bedürfnis nach ein wenig Freiraum hatte sie nicht lange überlegen müssen. Jetzt blickte die werdende Hundemutter zu Frannie auf. Vielleicht fragte der Hund sich, wer sie war und was sie hier wollte. Frannie lächelte. „Du bist eine wahre Schönheit“, sagte sie und ging die paar Schritte auf das Büro zu. Als sie das Gatter öffnen wollte, das den Stall von dem Büro trennte, spürte Frannie jedoch mit einem Mal eine große Hand auf ihrer. Ein Hitzestrom schoss durch ihren Körper. „Erlauben Sie, Frau Doktor?“ Frannie atmete geräuschvoll ein und zog ihre Hand unter seiner fort. „Hoffentlich hab ich Sie nicht verbrannt“, bemerkte er trocken, während er den Riegel hochschob und ihr die Pforte öffnete. Sie schob sich schnell an ihm vorbei. „Es ist nichts passiert.“ Der Mann lachte leise. „Sind Sie sich sicher?“, murmelte er rau. Frannie ignorierte seine Frage und eilte zu ihrer Patientin. Vor Verlegenheit brannten ihr die Wangen. Warum hatte sie bloß so albern...