E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Wylie Zärtliche Romanze in Irland
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7663-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-7663-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wenn die Brandung mächtig gegen die Felsen schlägt, wenn plötzlich ein heller Sonnenstrahl durch dunkle Gewitterwolken bricht - dann hat Tara die besten Einfälle für romantische Liebesgeschichten! Privat hat die junge Autorin allerdings kein Interesse an Romanzen. Eine bittere Enttäuschung reicht ihr. Doch dann lernt sie Jack kennen, der neu in das irische Fischerdorf gezogen ist, ein Mann mit unwiderstehlichem, jungenhaftem Charme...
Alles geschieht aus einem bestimmten Grund, davon ist Trish Wylie überzeugt. So war ein Reitunfall innerhalb ihrer beruflichen Karriere als Pferdedresseurin der Auslöser dafür, dass sie wieder zu schreiben begann, obwohl sie diese Leidenschaft im Laufe der Jahre erfolgreich in den Hintergrund gedrängt hatte. Dabei sammelte Trish schon in der Grundschule eher mit dem Schreiben von Geschichten als mit dem Lösen von Mathematikaufgaben Lob und Bewunderung. Als sie Jahre später zum ersten Mal die Liebesromane von Mills & Boon in die Hände bekam, begann sie davon zu träumen, irgendwann einmal selbst solche Geschichten zu veröffentlichen. In den folgenden Jahren schrieb sie rund um die Uhr, schickte aber keines ihrer Manuskripte ein. Stattdessen hielt sie sich mit verschiedenen Jobs über Wasser, bevor sie sich der Pferdedressur widmete. Erst zu dieser Zeit (und nach ihrem Unfall) flammte ihre Leidenschaft für Romances wieder auf. Den Überredungskünsten vieler guter Freunde ist es zu verdanken, dass sie eins ihrer Manuskripte schließlich an Mills & Boon sandte. Mit Erfolg: Ihr Buch wurde angekauft, und Trishs Lebenstraum ging in Erfüllung! Die Autorin lebt heute allein in Nordirland, in der wunderschönen Grafschaft Fermanagh. Die Hoffnung, dass es auch ihren Mr. Right irgendwo da draußen gibt, hat sie noch längst nicht aufgeben. 'Sonst wäre ich ja wohl eine wirklich bemitleidenswerte Liebesroman-Autorin'.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Jack Lewis stand in der Tür, und die Regentropfen rannen in kleinen silbernen Bächen über seine muskulöse Brust. Catherine hielt sein feuchtes Hemd noch in der Hand und betrachtete ihn fasziniert. Er war wirklich atemberaubend attraktiv. Mit seiner kräftigen Gestalt schien er die kleine Kapitänskajüte zu dominieren. Plötzlich fühlte Catherine sich sehr verletzlich. „Sie sehen mich so überrascht an.“ Sie schluckte. „Tue ich das?“ Jack lächelte sanft. „Gefällt Ihnen, was Sie sehen, Lady Catherine?“ Sie blickte ihm in die Augen. „Und wenn es so wäre?“, fragte sie und war selbst erstaunt über ihre Kühnheit. Hatte sie zu lange behütet und beschützt gelebt, so dass das Verlangen nach einem Mann auf einmal stärker war als alle moralischen Bedenken? Aber sie bezweifelte, dass ihr Verlangen auch nur halb so stark wäre, wenn statt Jack ein anderer Mann vor ihr stehen würde. Er sah einfach viel zu gut aus mit dem zerzausten Haar, das ihm in die Stirn fiel, und den tiefblauen Augen, mit denen er sie so durchdringend ansah, dass es sie heiß durchlief. Er kam näher und lächelte verführerisch. „Möchten Sie noch mehr sehen? Verraten Sie mir, was Sie wollen.“ Der Regen klatschte gegen die Luken der Kajüte, und das Boot schaukelte im Wind. Der Wintersturm war so heftig wie Catherines Verlangen. Nur eine einzige Nacht wollte sie das tun, wovon sie sonst nur zu träumen wagte. Oder würde sie es später bereuen, dass sie sich diese Nacht gegönnt und zu einem Erlebnis gemacht hatte, woran sie sich ein Leben lang erinnern würde? „Ich möchte, dass Sie mich küssen.“ Er lächelte. „Ist das alles, was Sie von mir wollen?“ Sie legte das Hemd weg und betrachtete wieder Jacks Brust. „Darf ich mir etwas wünschen?“ Jack hob leicht ihr Kinn an und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Dann stellte er sich so dicht vor sie, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. „Wir können alles tun, was Sie möchten, Lady Catherine. Hier achtet niemand auf die Etikette, es gibt hier keine Vorschriften, die es Ihnen verbieten würden, Ihre geheimsten Wünsche auszuleben.“ Sie eddwqpmmfpppppppf .vvvves(((((((( „O Percival, musst du unbedingt auf die Tastatur springen?“, rief Tara aus. Der große gescheckte Kater blickte Tara vorwurfsvoll an, während sie ihn vom Schreibtisch verscheuchte. Es musste acht Uhr sein, denn um diese Zeit bekam Percival immer sein Futter. Und das verlangte er auch, egal, ob seine Besitzerin gerade an einer prickelnden Szene schrieb oder nicht. „Warum lasse ich mich von einem Kater beherrschen, der an nichts mehr Freude hat als an einer toten Maus?“ Sie lächelte das wohlgenährte Tier nachsichtig an. „Dann kann ich für heute Abend die leidenschaftliche Liebesszene vergessen, die ich gerade schreiben wollte.“ Sie verzog das Gesicht, als sie ihr Spiegelbild in dem großen Panoramafenster erblickte. Tara stand auf und verbeugte sich. „Das wird wieder so ein glamouröser Abend im Leben der Autorin Tara Devlin“, sagte sie laut vor sich hin. „Mit einer zitronengelben Gesichtspackung läuft sie in ihrem abgetragenen Frotteemantel und ausgetretenen Pantoffeln aus Rentierfell herum.“ Sie drehte sich vor dem Fenster im Kreis, legte eine Hand auf die Hüfte und stellte sich in Pose. „Tara trägt die neueste Frisur mit einem interessanten Ensemble aus Schaumstoff- und Velcro-Lockenwicklern. Als Inbegriff moderner Romantik ist Tara mit dreißig Jahren noch Single. Sie bleibt optimistisch, obwohl die Chance, einen geeigneten Mann zu finden, ungefähr so groß ist wie die, als erste Frau auf dem Mond zu leben. Meine sehr verehrten Damen und Herren – und Katzen –, hier ist für Sie – und bitte fühlen Sie sich frei, ihr Angebot anzunehmen, denn schon viel zu lange lebt sie offensichtlich allein – Tara Devlin!“ Sie verbeugte sich tief. Da klopfte es laut an der Haustür. „Aha.“ Tara richtete sich auf, stemmte beide Hände in die Hüften und machte eine Hundertachtzig-Grad-Drehung im Batman-Stil. „Welcher gut aussehende Fremde ist gekommen, um mich schnell aus dieser Einsamkeit herauszuholen?“ Der Kater beobachtete sie nachsichtig, als sie zur Haustür sprang. Vor der schweren Eichentür blieb sie stehen, zog den Bademantel fester um sich und öffnete die Tür. Sogleich lief ein völlig durchnässter Mann an ihr vorbei ins Haus und schüttelte den Kopf, bevor er sich umwandte und sie ansah. Er schien seinen Augen nicht zu trauen. Sekundenlang musterte er sie von oben bis unten: von ihrem zitronengelben Gesicht bis zu ihren in Rentierfell steckenden Füßen. Dann zog er lächelnd die Brauen hoch. „Komme ich ungelegen?“ Sie konnte den Blick nicht abwenden. Er war wirklich da, in voller Lebensgröße, in ihrem Haus. Was für ein Geschenk. Wasser tropfte aus seinem Haar. Regnete es? Er wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum. „Hallo?“ „Ich schätze, entweder es regnet oder Sie sind in voller Bekleidung ins Wasser gefallen.“ Tara machte die Tür zu. „Oh …“ Er schüttelte wieder den Kopf, und noch mehr Wasser tropfte aus seinem Haar. „Es regnet, richtig. Haben Sie das nicht gehört? Die reinste Sintflut.“ „Nein, ich habe …“ Sie blickte zu ihrem Computer und suchte nach Worten. Was genau sie gerade geschrieben hatte, konnte sie ihm wohl kaum verraten. „Ich war beschäftigt.“ Er folgte ihrem Blick zu dem Schreibtisch am Fenster. „Sie surfen wohl gerade im Internet, stimmt’s?“ „Nein, nicht ganz.“ Sie lächelte. Doch das Lächeln gefror ihr, als sie spürte, wie sich ihre Haut um Mund und Nase spannte. Du liebe Zeit! Sie stand tatsächlich da, unterhielt sich mit ihm, dem Objekt ihrer Träume, und hatte noch die Gesichtspackung aufgetragen. „Ach … verdammt.“ „Wie bitte?“ „Ich muss aussehen wie das Monster von der Grünen Lagune.“ Sein Lachen klang tief und sehr männlich. „Na ja, der Farbton ist etwas ungewöhnlich. Trotzdem, Ihre Hausschuhe gefallen mir.“ „Ach, du lieber Himmel!“ „Schon gut. Sie konnten ja nicht ahnen, dass plötzlich jemand an Ihre Tür klopft.“ Ihr Blick glitt über sein lächelndes Gesicht, von seinen tiefblauen Augen zu den strahlend weißen Zähnen und den sinnlichen Lippen. Er war sehr groß, breitschultrig und hatte lange Beine. So einem außergewöhnlichen Mann begegnete man selten. Als sie ihm wieder in die Augen sah, merkte sie, dass er sie beobachtet hatte, und errötete unter der Gesichtsmaske. „Sie haben sich verfahren, oder?“ Ein wissendes Lächeln umspielte seine Lippen. „Nein, das habe ich nicht. Ich bin genau da, wo ich sein sollte.“ „Wirklich? Sie sollten genau hier sein und das Wasser aus Ihren durchnässten Sachen auf meinen Fußboden tropfen lassen?“ „Nicht ganz.“ Er reichte ihr die Hand. „Ich bin Ihr Nachbar.“ Tara tat so, als hätte sie keine Ahnung. „Im Ernst? Sie haben das alte Gemäuer nebenan gekauft? Sind Sie verrückt?“ Sie schüttelte ihm die Hand. „Ja, vermutlich. Ich liebe baufällige Häuser.“ Sie lächelte. „Dann haben Sie das richtige Haus gekauft. Ich bin Tara Devlin und sehe normalerweise anders aus.“ „Jetzt bin ich neugierig, wie Sie wirklich aussehen.“ Er hielt ihre Hand immer noch in seiner. „Und aus irgendeinem Grund …“, er ließ den Blick über ihre Rundungen gleiten, die sich unter dem Bademantel abzeichneten, „… werde ich wohl nicht enttäuscht sein.“ Tara zog unvermittelt ihre Hand zurück und band den Gürtel des Bademantels noch fester. „Wenn Sie durch dieses Ding hindurchschauen können, müssen Sie Röntgenaugen haben.“ „Für so etwas habe ich ein Gespür.“ „Darauf wette ich.“ O ja. Sie hatte die Gerüchte über ihn schon gehört. Sie runzelte leicht die Stirn, wobei ihre Gesichtsmaske so viele Knitterfalten bekam, dass sie wie eine Achtzigjährige aussehen musste. „Nun, haben Sie einen Grund für Ihren Besuch? Oder wollten Sie nur kurz hereinschauen, um Ihr Gespür zu testen?“ Er lächelte verlegen. „Ich wünschte, ich könnte behaupten, es sei ein Höflichkeitsbesuch. Nein, ich bin aus einem ganz anderen Grund hier. Mein Jeep ist stehen geblieben, und ich muss eine Werkstatt anrufen, sonst kann ich morgen nicht zur Arbeit fahren.“ „Haben Sie kein Telefon?“ „Nein, es ist noch nicht angeschlossen.“ Er schob die Hand in die Tasche seiner dicken Jacke und zog ein Handy heraus. „Und damit habe ich hier keinen guten Empfang.“ Sekundenlang betrachtete Tara ihn, während er mit gesenktem Kopf dastand und auf sein Handy blickte. Als er aufsah, begegneten sich ihre Blicke. Schließlich lächelte er, dabei erschienen Grübchen in seinen Wangen. „Was meinen Sie, kann ich Ihr Telefon benutzen?“ Immer noch schaute sie ihn an. Er war wirklich sexy – was sie natürlich nur in ihrer Eigenschaft als Autorin interessierte. Schön im eigentlichen Sinn war er nicht, aber er sah gut aus in dem dicken, gestrickten Pullover, den verwaschenen Jeans und den festen Wanderstiefeln. Tara fragte sich, ob sein Pullover auch durchnässt war, und ihre Gedanken schweiften ab zu der Romanszene, die sie gerade schrieb. Plötzlich wurde ihr Mund ganz trocken. „Tara?“ Beim leisen Klang seiner Stimme bekam...