Aiken | BLEEDING KANSAS 2 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 380 Seiten

Reihe: Die Dead-Silencer-Saga

Aiken BLEEDING KANSAS 2

Zombie-Thriller
überarbeitete Ausgabe
ISBN: 978-3-95835-359-6
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Zombie-Thriller

E-Book, Deutsch, Band 2, 380 Seiten

Reihe: Die Dead-Silencer-Saga

ISBN: 978-3-95835-359-6
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Derek Grace, der als verbitterte Ein-Mann-Armee durch die Zombiehorden von Kansas wütete, konnte nicht verhindern, dass seine Kinder den menschenfressenden Monstern zum Opfer fielen. Nun droht er sich in Alkohol, Büchern, Pillen und dem gelegentlichen Amoklauf durch die Untoten zu verlieren, bis eines Tages eine blinde Passagierin und ihr fürchterliches Geheimnis den 'Dead Silencer' aus seinem Einsiedlerleben reißen. Plötzlich hat ihn die tägliche Postapokalypse wieder und Derek muss sich entscheiden, ob er erneut im Geschäft sein will - auch wenn er bereits alles verloren hat, wofür sich ein Blutrausch lohnen würde ...

L. Roy Aiken tat alles, was er konnte, um zu vermeiden, ein Schriftsteller zu werden. Er war Abteilungsleiter in einem Supermarkt, arbeitete in einem Stahlwerk, war Qualitätsmager eines Restaurants, leitete einen Comicladen, war Assistent in einem Pathologie-Labor und nebenbei Vater. Jetzt, älter und ausgesprochen arbeitsunfähig, besinnt er sich seiner schriftstellerischen Fähigkeiten und arbeitet als Reporter für die Imperial Beach (Kalifornien) Times und als Kolumnist für das POINT-Magazin.

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Kapitel 1
  Als sich das Ding meinen Arm schnappt, befinde ich mich gerade im hiesigen Drugstore von Falcon, Ohio. Der von ihm ausgeübte Druck schmerzt wie verrückt, weil sich die Muskeln eines Stinkers nämlich nicht wieder entspannen, sobald sie etwas zu fassen gekriegt haben. Ich ramme der Dame deshalb mein Jagdmesser ins Auge und treibe die Klinge so tief in ihren Schädel hinein, bis ich auf jenen Teil ihres Denkapparats stoße, der sie aufrecht hält. Schließlich klappt sie zusammen. Dank ihres Griffes reißt sie mich aber mit zu Boden, und zwar genau dann, als fünf ihrer einstigen Kollegen taumelnd den Laden betreten. Die ersten drei scheinen Diskrepanzen mit dem Türrahmen zu haben. Man ist sich offenbar uneins darüber, wer den Vortritt hat. Währenddessen schneide ich mit dem Messer in das Handgelenk meiner Verehrerin und kappe ihre Sehnen. Die Nerven in meinem Arm kribbeln, als ich ihre sterblichen Überreste schultere und ihren Ex-Kollegen entgegenwerfe, ehe diese mich unter sich begraben können. Hastig wende ich mich der Tür neben der Medizinausgabe zu. Nur für Personal, und praktischerweise auch noch verschlossen. Wenigstens ist das Ausgabefenster geöffnet, also schwinge ich mich einfach hinauf zum Schalter und zwänge mich hindurch. Wie es scheint, ist das Vicodin im Vergleich zu heute früh jetzt noch notwendiger geworden. Leider ist nur nichts mehr davon übrig. Scheiße! Die früheren Ja-Sager aus dem Einzelhandel stehen währenddessen wieder auf ihren eigenen, toten und empfindungslosen Füßen. Ihre Oxford-Hemden sind über und über mit braunen und schwarzen Flecken besudelt, die Ansteckkrawatten steif vom eingetrockneten Blut. Das Duo hinter ihnen schwankt und faucht schon ungeduldig wegen der Verzögerung. Schließlich strecken sie ihre Griffel durch die Ausgabe und überlegen, wie sie mich am besten schnappen können, ohne dabei wieder auf die Fressen zu fallen. Das kollektive Verlangen, ein hübsches Stück warmes und lebendiges Fleisch aus meinem Körper zu reißen, wird schon sehr bald ihre untote Gleichmut übermannt haben. Zu meinem Glück preisen sich mir diese Untoten mit ihren ausgestreckten Händen und auf die Theke gepressten Häuptern aber förmlich an. Ich löse das Panga-Messer von meinem Gürtel. Mein wunderhübsches Panga … die Lieblingswaffe während des ruandischen Genozids und das wohl wertvollste Andenken von meinem Ausflug nach Kansas. Da mein linker Arm noch immer unter den Nachwirkungen des mörderischen Griffs von gerade eben leidet, bildet pures Adrenalin die Kraft für den Schlag. Die breite Klinge hackt den ersten beiden Verkäufern die Arme ab, beim dritten reicht es aber leider nur für einen. Immerhin … seine verbliebene Hand habe ich zur Hälfte erwischt. Da das Messer nun in seinem Handgelenk festklemmt, ziehe ich ihn näher zu mir und zücke gleichzeitig meinen Klauenhammer, den ich zielsicher zwischen seine Augen schmettere. Dank seines Sturzes löst sich die Hand nun endgültig vom Tisch und mein Panga-Messer ist wieder frei. Seine beiden Berufsgenossen schreien pikiert auf und trommeln dabei unablässig mit ihren nutzlosen Armstümpfen auf die Theke. Mit zwei weiteren Hammerschlägen setze ich dem Treiben endgültig ein Ende. Eins und zwei und – schon sind auch sie umgekippt. Schließlich erreichen auch die letzten beiden den Schalter. Ich vollführe eine angedeutete Kniebeuge und genehmige mir ein paar Atemzüge stickiger, übelst miefiger Luft. Mein Arm schmerzt jetzt richtig heftig und mir ist kotzübel. Der Nächste, bitte! Das Panga-Messer und der Hammer tauschen nun die Plätze, dann darf mein Messer die Arme des ersten Einzelhändlers zerteilen, bevor es sich schließlich in den Nacken des zweiten gräbt. Den Hammer schmettere ich ihm gegen seine Schläfe. Seine Birne wird sofort weggeschleudert und landet mit einem feuchten Schmatzen auf dem Boden. Genau in dem Moment, als der rote Bratensaft aus seinem Halsstumpf hinausgurgelt, verschaffe ich seinem Kumpel einen hübschen Krater zwischen die Glupschaugen. Seit ich ihm die Arme amputiert habe, hat er nur noch rumgemosert. Gott weiß, wie viele seiner Artgenossen dieses Gebell mitbekommen haben. Nun zur Bestandsaufnahme. Bis auf ein halbes Päckchen Percocet-Schmerztabletten gehe ich leider leer aus. All die guten Sachen wurden selbstredend schon längst von jemand anderem eingesackt. Wobei nichts von all dem Zeug jemals an die Kombination aus Vicodin und einem kühlen Blonden rangekommen wäre. Natürlich ist Bier längst keine Option mehr. Na ja, immerhin habe ich etwas für die Schmerzen im Arm, was bedeutet, dass ich heute Nacht immerhin einigermaßen befreit durchschlafen kann. Auf dem Weg nach draußen sacke ich zur Sicherheit auch noch ein paar Antibiotika ein, die ich aber hoffentlich nicht einwerfen muss. Sind wahrscheinlich eh schon längst abgelaufen. Sehr bald wird dies auf jedes Heilpräparat zutreffen. Ist schon Scheiße, ein menschlicher Überlebender zu sein. Als ich meine Einkäufe in wiederverschließbare Beutel eintüte und diese in die Taschen meiner Jagdweste stopfe, fällt mir beim Durchfahrschalter der Apotheke eine Frau mitsamt zwei Begleitern auf. Das laute Klappern, das ihr Zerren am Notausgang untermalt, wird in Kürze gewiss noch weitere ehemalige Bürger des Städtchens Falcon anlocken. Da ich hier im Grunde fertig bin, verlasse ich den Laden schnellen Schrittes durch den Vordereingang. Auf dem Parkplatz und inmitten der prallen Sonne, staune ich erst einmal darüber, wie leicht es mir heutzutage fällt, die meisten Lokalitäten auf die gleiche Weise zu verlassen wie ich sie betreten habe. Immerhin etwas, schätze ich. Der Hitze nach zu urteilen, muss es mittlerweile schon Juli sein. Sofern keine leichte, nahrhafte Beute vor ihren Nasen herumstolziert, ziehen es die Untoten vor, den heißesten Teil des Tages an schattigen Plätzen zu verbringen. Was für mich im Umkehrschluss eine sorgenfreie Rückkehr zu meinem gelben Truck bedeutet. Natürlich nur, wenn sich gerade keines von diesen Dingern mit einem geisteskranken Gesichtsausdruck, 'ner Armeejacke und einem Charles-Manson-Bart an den Griff der Beifahrertür klammert. Jetzt bin ich so richtig sauer … und wäre es in der guten, alten Zeit gewiss auch gewesen, hätte mich dieser Kerl zu seinen Lebzeiten um Kippen oder Kleingeld angebettelt, anstatt ein Stück weiches Fleisch aus meiner Knöchelregion abgreifen zu wollen. Ich scherze nicht: Nimm deine verdammten Wichsgriffel von meinem gottverdammten Truck! Als ich angestürmt komme, kann er meine Präsenz spüren. Zwei Messerhiebe später war es das mit ihm. Ich springe auf das Trittbrett und zerre am verschlossenen Türgriff. Eigenartig. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den Wagen nicht abgeschlossen habe. Hastig entriegle ich die Karre mit dem Autoschlüssel und reiße die Tür auf. »Bitte tun Sie mir nichts!«, wimmert die Frau panisch, die im Fußraum vor dem Beifahrersitz kauert. »Das gibt's doch nicht!« Hinter mir höre ich jetzt das Schlurfen und Schaben meiner Verfolger. Ich knalle die Wagentür zu, umrunde den Truck, steige auf der Fahrerseite ein und starte sofort den Motor. »Hinsetzen und Gurt anlegen … sofort!« Längst habe ich den Rückwärtsgang eingelegt. Auf diese Weise entledige ich mich der Stinker hinter uns im Nullkommanichts. Zur Sicherheit fahre ich noch einmal über sie drüber. Ein Reifen dreht dabei durch. Vor mir tauchen allerdings weitere auf … fünf … sieben … schließlich sind es zwölf. Ich durchpflüge einfach ihre Mitte. Sie kippen um wie Bowlingpins. Danach nehme ich mich den drei weiteren an, die dem Heck des Trucks zu nahegekommen sind. Es scheppert und der Wagen wird kräftig durchgerüttelt. So ein Dummbeutel in einem verkrusteten, mit schwarzen Flecken überzogenem Overall ist gerade hinten auf die Pritsche geklettert. Die Frau neben mir hat daraufhin zu kreischen begonnen. »Nur weiter so und Sie werden in Kürze an die verfüttert, Ehrenwort.« Ihre Augen werden sofort groß. Sie bricht in Tränen aus. »Tut … tut mir leid«, sagt sie abgehackt. »Sie müssen sich nicht entschuldigen, einfach nur leise sein.« Ich drehe mich um. Weitere zerfledderte, gut durchgekaute Ex-Menschen klettern jetzt auf die Pritsche des Wagens. Ich gehe von der Bremse runter und plätte die Pins von gerade eben noch einmal. Anschließend hämmere ich erneut den Rückwärtsgang rein, damit die Stinker von den Füßen gerissen werden und sich ihre Unterkiefer hübsch auf dem Pritschenboden brechen können. Kurze Pause, damit dem nächsten Schub der Aufstieg gelingt. Damit auch ja keiner den Essen auf Rädern-Bringdienst verpasst. »Sind Ihre Augen noch geöffnet?«, frage ich meine blinde Passagierin. Sie winselt. »Gut, dann machen Sie sich mal nützlich und zählen Sie alle, die ich gleich platt machen werde.« Ungefähr achtzehn bis zwanzig Stinker hängen nämlich gerade entweder an meinem Truck oder okkupieren die Pritsche, als ich vom Parkplatz rase. Ihr Gewicht ist eine ziemliche Belastung für das marode Fahrgestell. Bei einem gewöhnlichen Fahrzeug hätten sie uns schon längst aus dem eingeschlagenen Sicherheitsglas gezerrt und bis auf die Knochen abgenagt. Ein junger Typ in Unterhemd und Shorts löst sich nun vom Kühlergrill. Die Reifen treffen allerdings auf keinen Widerstand, demnach muss er die Chance verpasst haben, von mir überfahren zu werden. Die Dame mit den großen Augen neben mir hämmert jetzt unablässig gegen ihr Fenster und schreit dabei fortwährend »Ah-OOOH! Ah-OOOH!« Der unvermittelte Kontakt des Trucks mit einem der ausgeprägteren...



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