Albers / Bree / Jung | Vielfalt von Anfang an | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 232 Seiten

Albers / Bree / Jung Vielfalt von Anfang an

Inklusion in Krippe und Kita
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-451-80495-3
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Inklusion in Krippe und Kita

E-Book, Deutsch, 232 Seiten

ISBN: 978-3-451-80495-3
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Buch gibt eine prägnante und praxisorientierte Einführung zum hochaktuellen Thema der »Inklusion« in Krippe und Kita. Ergänzend zu den Grundlagen beleuchten Fachartikel namhafter Autorinnen und Autoren einzelne Aspekte der Inklusion. Beispiele aus der Kita-Praxis verschaffen Einblick in die gelebte Pädagogik der Vielfalt.
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Weitere Infos & Material


Teil I  Zentrale Aspekte einer inklusiven Pädagogik
Inklusion in Kindertageseinrichtungen – eigentlich ganz normal …
Simone Seitz | Nina-Kathrin Finnern INKLUSION IST EIGENTLICH ganz normal – das können wir am einfachsten von Kindern in Kindertagesstätten lernen. Denn für sie ist die Vielfalt, der sie dort begegnen, der Normalfall. In allen Krippen und Kitas haben Kinder Kontakte mit einer Vielzahl von Jungen und Mädchen verschiedenen Alters und aus soziokulturell unterschiedlichen Lebenszusammenhängen. Sie erfahren, dass Kinder unterschiedliche und veränderliche Befähigungen, Lebensbedingungen und Entwicklungswege haben können. Besuchen Kinder eine inklusive Einrichtung, so ist die dort erlebte Verschiedenheit unter den Kindern für sie selbstverständlich. Geht die Einrichtung reflektiert mit Vielfalt um, erhalten Kinder gutes Rüstzeug, um auch im Erwachsenenalter in einer vielfältigen demokratischen Gesellschaft bestehen und verantwortlich handeln zu können. Inklusion als Menschenrecht Das Recht auf Bildung ist bereits seit 1948 anerkanntes Menschenrecht (vgl. United Nations 1948). Doch wurde es aktuell in der UN-Behindertenrechtskonvention konkretisiert, um die Pflicht zur Umsetzung für alle Menschen verbindlich zu verankern (vgl. United Nations 2006). Das Recht auf Bildung ist in der Konvention direkt mit dem Recht auf Partizipation verbunden. Dies ist für die Gestaltung inklusiver (Früh-)Pädagogik zentral, denn es macht deutlich, dass Bildung auf soziale Eingebundenheit angewiesen ist und in Sonderinstitutionen nicht angemessen umgesetzt werden kann. Der Artikel 24 der Behindertenrechtskonvention schreibt daher die staatliche Verpflichtung zum Aufbau eines inklusiven Erziehungs- und Bildungssystems auf allen Ebenen fest und ist somit verbindlicher Handlungsrahmen auch für Kindertagesstätten geworden. Es ist nun staatliche Aufgabe, geeignete strukturelle Bedingungen zur Umsetzung des Rechts auf Erziehung und Bildung für alle Kinder in einem inklusiven frühpädagogischen Erziehungs- und Bildungsangebot zu schaffen. Was meint der Begriff »Behinderung«? Wenn wir ein Kind als behindert bezeichnen, so sagen wir damit vor allem etwas über die Bedingungen aus, unter denen es sich entwickelt. Behinderungen entstehen im komplexen Zusammenwirken von Risikofaktoren in der kindlichen Entwicklung und gesellschaftlichen Diskriminierungs- und Ausgrenzungsprozessen (vgl. u. a. World Health Organization 2001). Der Begriff »Behinderung« beschreibt folglich keine feststehende Eigenschaft einzelner Kinder oder bestimmter Gruppen von Kindern, sondern primär die unvollständige Umsetzung von sozialer Teilhabe und Bildungsteilhabe. Mit dem Begriff lässt sich sinnvoll hinweisen auf einen Mangel an Möglichkeiten zu gesellschaftlicher Beteiligung sowie dazu, das eigene Potenzial auszuschöpfen, nicht aber das Verhalten eines Kindes zu erklären. Bildungs- und Entwicklungsbegleitung In der aktuellen bildungs- und sozialpolitischen Debatte zur Frühpädagogik wird auch die Bildungsfähigkeit junger Kinder gezielter in den Blick genommen. Bildungsanforderungen werden verstärkt an Krippen und Kindergärten gestellt. Im Zuge dessen wurden zum Beispiel in allen Bundesländern Bildungspläne für die Kindertageseinrichtungen verfasst. Damit verbunden sind auch Diskussionen über Qualitätsentwicklung, höhere Qualifikationsanforderungen und Professionalisierung in der frühkindlichen Bildung. Dabei wird insbesondere die Bedeutung guter Startbedingungen in den ersten Jahren für die Bildung und Entwicklung von Kindern hervorgehoben. Herausforderungen und Chancen, die sich aus der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen ergeben, werden in diesem Diskurs jedoch bislang kaum berücksichtigt. Hieraus erwächst die Frage, wie sich die frühen Bildungsanforderungen mit den Herausforderungen, die sich durch die Umstrukturierung auf inklusive Praxis ergeben, vereinbaren lassen. Zwar finden sich Aspekte von Inklusion in der allgemeinen Grundlegung vieler Bildungspläne, nicht aber in der Konkretion der Bildungsanforderungen. Hier besteht weiterer Entwicklungsbedarf. Die vielfältigen Lebenslagen, Entwicklungsbedingungen und Gefährdungen von Kindern sollten konzeptioneller Ansatzpunkt für die Gestaltung der konkreten Bildungsbegleitung werden (vgl. Seitz et al., im Druck). Zusammenarbeit – mit Eltern, im Team und mit externen Kooperationspartnern Inklusion betrifft stets die gesamte Kindertagesstätte und ist ein Prozess, der von allen, die an der Erziehung und Bildung der Kinder beteiligt sind, gemeinsam gestaltet wird. Wie geht es weiter? – Ein Ausblick Inklusive Kindergruppen bieten soziale Vielfalt, in der Kinder von Anfang an mit menschlicher Verschiedenheit und mit verschiedenen Erfahrungswelten vertraut werden können. Hier können wichtige Grundlagen für gesellschaftliche Partizipation und soziale Eingebundenheit aller Kinder gelegt werden. Literatur Aichele, V. (2008): Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihr Fakultativprotokoll. Ein Beitrag zur Ratifizierungsdebatte. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte. Bielefeldt, H. (2009): Zum Innovationspotenzial der UN-Behindertenrechtskonvention. Institut für Menschenrechte URL. http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/?de/?publikationen/?behindertenrechte/? Booth, T./?Ainscow, M./?Kingston, D. (Hrsg.) (2006): Index für Inklusion (Tageseinrichtungen für Kinder). Lernen, Partizipation und Spiel in der inklusiven Kindertageseinrichtung entwickeln. Frankfurt/?M.: GEW. Diller, A. (2005): Eltern-Kind-Zentren: Die neue Generation kinder- und familienfördernder Institutionen. München: Deutsches Jugendinstitut, S. 2 - 39. Fritzsche, R./?Schastok, A. (2002): Ein Kindergarten für alle. Kinder mit und ohne Behinderung spielen und lernen gemeinsam. Neuwied: Luchterhand. Gomolla, M. (2006): Institutionelle Diskriminierung im Bildungs- und Erziehungssystem. In: R. Leiprecht (Hrsg.): Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Ein Handbuch. Schwalbach/?Taunus: Wochenschau-Verlag, S. 97 - 109. Kaplan, K./?Rückert, E./?Garde, D. et al. (1993): Gemeinsame Förderung behinderter und nichtbehinderter Kinder. Handbuch für den Kindergarten. Weinheim/?Basel: Beltz. Klemm, K. (2010): Gemeinsam lernen. Inklusion leben. Status Quo und Herausforderungen inklusiver Bildung in Deutschland. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung. Kron, M. (2006): 25 Jahre Integration im Elementarbereich – ein Blick zurück, ein Blick nach vorn. In: Zeitschrift für Inklusion (Online-Magazin) 1. http://www.inklusion-online.net Kultusministerkonferenz (2010): Statistische Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz Dokumentation Nr. 189 – März 2010. http://www.kmk.org/?fileadmin/?pdf/?Statistik/?Dok_189_ SoPaeFoe_2008.pdf Prengel, A. (1993): Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik. Wiesbaden: Opladen. Prengel, A. (2010): Inklusion in der Frühpädagogik. Bildungstheoretische, empirische und pädagogische Grundlagen. München: Deutsches Jugendinstitut. Riedel, B. (2008): Kinder mit Behinderungen. In: Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut/?Universität Dortmund (Hrsg.): Zahlenspiegel 2007. Kindertagesbetreuung im Spiegel der Statistik. München: Deutsches Jugendinstitut, S. 141 - 158. Seitz, S. (2009): Mittendrin verschieden sein – inklusive Pädagogik in Kindertageseinrichtungen. Studienbrief Modul 9: Integrative und inklusive Pädagogik in Kindertageseinrichtungen, Studiengang »Inklusive Frühkindliche Bildung«. (BIB), Hochschule Fulda. Seitz, S. (im Druck): Frühförderung inklusive? Inklusive Pädagogik in Kindertageseinrichtungen mit Kindern bis zu drei Jahren. In: B. Gebhard/?B. Henning/?Ch. Leyendecker (Hrsg.): Interdisziplinäre Frühförderung: Exklusiver Ansatz, kooperative Praxis und inklusive Orientierung. Stuttgart: Kohlhammer. Seitz, S./?Korff, N. (2008): Förderung von Kindern mit Behinderung unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen. Abschlussbericht zur wissenschaftlichen Begleitung. Münster: Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Seitz, S./?Korff, N./?Thim, A. (2010): Inklusive Pädagogik in Kindertageseinrichtungen mit Kindern unter drei Jahren – Herausforderungen, Erkenntnisse, Perspektiven. In: U. Schildmann (Hrsg.): Umgang mit Verschiedenheit in der Lebensspanne. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 79 - 86. Seitz, S./?Finnern, N.-K./?Korff, N./?Thim, A. (im Druck): Kinder mit besonderen Bedürfnissen bis zu drei Jahren in der Tagesbetreuung. München: Deutsches Jugendinstitut. Sohns, A....


Herrmann, Karsten
Dr. Karsten Herrmann, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie, diverse Tätigkeiten als freier Journalist und Projektmanager. Seit 2007 im nifbe für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Wissenschaftskommunikation zuständig.

Herrmann, Karsten
Dr. Karsten Herrmann, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie, diverse Tätigkeiten als freier Journalist und Projektmanager. Seit 2007 im nifbe für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Wissenschaftskommunikation zuständig.

Seitz, Simone
Professorin für Inklusive Pädagogik, Schwerpunkt Geistige Entwicklung im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften an der Universität Breme.

Albers, Timm
Professor für Inklusive Pädagogik, Universität Paderborn. Zuvor Juniorprofessor für frühkindliche Bildung, PH Karlsruhe. Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Inklusion in Kindertageseinrichtungen und in der frühen sprachlichen Bildung und Förderung.

nifbe
Das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) wurde 2007 gegründet und verbindet auf innovative Weise die interdisziplinäre Forschung mit der Praxis sowie der Aus- und Weiterbildung im Elementarbereich.

Bornhorst, Heike
Diplom-Sozialarbeiterin/-pädagogin, Kita-Leiterin. Mitglied im Praxisrat von kindergarten heute.

Weilbrenner, Miriam
Koordinatorin Frühe Bildung / Elementarbereich LaKI NRW.

König, Anke
Dr. Anke König ist Professorin für Allgemeine Pädagogik mit Schwerpunkt Frühpädagogik an der Universität Vechta, Vorstandsmitglied des Pestalozzi-Fröbel-Verbands (pfv) und Mitglied in unterschiedlichen (wissenschaftlichen) Beiräten. Zentrale Forschungsgebiete: Erziehung und Bildung in der frühen Kindheit mit spezifischem Fokus auf Interaktions-, Inklusions-, Arbeitsfeld- und Professionsforschung.

Wagner, Petra
Petra Wagner, Dipl.-Pädagogin, ist Direktorin des Instituts für den Situationsansatz (ISTA) in der INA gGmbH Internationale Akademie an der Freien Universität Berlin. Gleichzeitig leitet sie am ISTA die Fachstelle "Kinderwelten" für vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung.

Seitz, Simone
Professorin für Inklusive Pädagogik, Schwerpunkt Geistige Entwicklung im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften an der Universität Breme.

Albers, Timm
Professor für Inklusive Pädagogik, Universität Paderborn. Zuvor Juniorprofessor für frühkindliche Bildung, PH Karlsruhe. Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Inklusion in Kindertageseinrichtungen und in der frühen sprachlichen Bildung und Förderung.

Fröhlich-Gildhoff, Klaus
Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff ist Professor für Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie an der Evangelischen Hochschule Freiburg.

Professor für Inklusive Pädagogik, Universität Paderborn. Zuvor Juniorprofessor für frühkindliche Bildung, PH Karlsruhe. Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Inklusion in Kindertageseinrichtungen und in der frühen sprachlichen Bildung und Förderung.
Professorin für Inklusive Pädagogik, Schwerpunkt Geistige Entwicklung im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften an der Universität Breme.
Professor für Inklusive Pädagogik, Universität Paderborn. Zuvor Juniorprofessor für frühkindliche Bildung, PH Karlsruhe. Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Inklusion in Kindertageseinrichtungen und in der frühen sprachlichen Bildung und Förderung.
Diplom-Sozialarbeiterin/-pädagogin, Kita-Leiterin. Mitglied im Praxisrat von kindergarten heute.
Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff ist Professor für Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie an der Evangelischen Hochschule Freiburg.
Dr. Karsten Herrmann, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie, diverse Tätigkeiten als freier Journalist und Projektmanager. Seit 2007 im nifbe für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Wissenschaftskommunikation zuständig.
Dr. Anke König ist Professorin für Allgemeine Pädagogik mit Schwerpunkt Frühpädagogik an der Universität Vechta, Vorstandsmitglied des Pestalozzi-Fröbel-Verbands (pfv) und Mitglied in unterschiedlichen (wissenschaftlichen) Beiräten. Zentrale Forschungsgebiete: Erziehung und Bildung in der frühen Kindheit mit spezifischem Fokus auf Interaktions-, Inklusions-, Arbeitsfeld- und Professionsforschung.
Professorin für Inklusive Pädagogik, Schwerpunkt Geistige Entwicklung im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften an der Universität Breme.
Petra Wagner, Dipl.-Pädagogin, ist Direktorin des Instituts für den Situationsansatz (ISTA) in der INA gGmbH Internationale Akademie an der Freien Universität Berlin. Gleichzeitig leitet sie am ISTA die Fachstelle "Kinderwelten" für vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung.
Das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) wurde 2007 gegründet und verbindet auf innovative Weise die interdisziplinäre Forschung mit der Praxis sowie der Aus- und Weiterbildung im Elementarbereich.
Koordinatorin Frühe Bildung / Elementarbereich LaKI NRW.
Dr. Karsten Herrmann, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie, diverse Tätigkeiten als freier Journalist und Projektmanager. Seit 2007 im nifbe für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Wissenschaftskommunikation zuständig.



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