Buch, Deutsch, 816 Seiten, gebunden, Format (B × H): 139 mm x 217 mm
Buch, Deutsch, 816 Seiten, gebunden, Format (B × H): 139 mm x 217 mm
ISBN: 978-3-406-83720-3
Verlag: C.H.Beck
Geist und Macht – das war schon immer ein spannungsgeladenes Verhältnis. Dass die Intellektuellen den Mächtigen nichts schenken, liegt ebenso in der Natur dieser Beziehung wie die Reserve der Politiker gegenüber selbstherrlichen Literaten, die alles besser wissen, ohne in der Verantwortung zu stehen. Peter-André Alt hat sich von Konrad Adenauer bis Olaf Scholz die Bundeskanzler und ihre Beziehung zum geistigen Leben der Republik genau angeschaut. Das Ergebnis ist ein höchst aufschlussreiches Buch über die politische Kultur der Bundesrepublik, prallvoll mit Geschichten von Heinrich Böll und Günter Grass, Wolf Biermann und Christa Wolf, Eva Menasse und Juli Zeh.
Regierungschefs und kritische Intelligenz eines Landes haben gemeinsam, dass sie sich Gedanken über die großen Streitthemen der Nation machen. Oft aber sind sie sich uneins – mal über die politischen Ziele, mal über die richtigen Wege dorthin. Wiederbewaffnung und Pressefreiheit, Ost-West-Antagonismus, Notstandsgesetze und Studentenrevolte, Entspannungspolitik, Terrorismus und Nachrüstung, Umweltbewegung und Wiedervereinigung, Migrationspolitik und Integrationsdebatte – über all diese Themen wurde in öffentlichen Debatten gestritten, in denen linke Intellektuelle oder rechtsstehende Gelegenheitsreaktionäre auf den offiziellen Kurs der Politik Einfluss nahmen oder es versuchten. Peter-André Alt hat zum ersten Mal zusammenhängend dieses Beziehungsgeflecht untersucht und für die Zeitgeschichte erschlossen.