Arns / Goller / Strätling | Kinetographien | Buch | 978-3-89528-472-4 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 10, 602 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 800 g

Reihe: Schrift und Bild in Bewegung

Arns / Goller / Strätling

Kinetographien


1. Auflage 2004
ISBN: 978-3-89528-472-4
Verlag: Aisthesis

Buch, Deutsch, Band 10, 602 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 800 g

Reihe: Schrift und Bild in Bewegung

ISBN: 978-3-89528-472-4
Verlag: Aisthesis


Schrift notiert Bewegung. Schrift bewegt sich. Schrift ist ein Effekt von Bewegung, und Schrift bewirkt Bewegung. Will sich eine Theorie der Schrift nicht auf die kulturhistorisch zementierte Rolle der Schrift als Speichermedium beschränken, so muss sie eine Kinesis der Schrift thematisieren. Einem solchen Anspruch verdankt sich ein erweiterter Begriff der Kinetographie, der ursprünglich eine Methode der choreographischen Notation von Körperbewegung bezeichnet.

Kinetographische Phänomene sind vielfältig. Das Spektrum der in diesem Band versammelten Beiträge eröffnet und vernetzt historische und systematische Perspektiven auf mobile Schriftlichkeit: performative Vor-Schriften programmieren Maschinen- und Menschenordnungen, dynamisierte Kommunikations- und Transporttechniken überfordern die Wahrnehmungsraster des Menschen und kinetische Einschreibungen versetzen Sprachordnungen in schwindelerregende oder auch traumatische Unruhe. Im Licht kinetographischer Verfahren ist auch das Feld der bewegten Bilder neu zu entdecken. Kinetographien präparieren hier erst den Schriftcharakter des Filmischen als Schlüsselbegriff des Kinematographischen heraus.

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Weitere Infos & Material


Vorwort

Programme
Stefan Rieger (Köln/Konstanz): Einstellung und Rückkopplung. Zur einer Theorie der menschlichen Bewegung
Inke Arns (Berlin): Texte, die (sich) bewegen: zur Performativität von Programmiercodes in Netzkunst und Software Art
Aage A. Hansen-Löve (München): Von der Bewegung zur Ruhe mit Kazimir Malevic
Anke Hennig (Berlin): Das kontinuierliche Dauern der Veränderung. Jeremija Joffes synthetisches Kunstkonzept
Vladimir Paperny (Los Angeles): The “Dvizhenie” Group: Art, Movement, Life-Building

Figuren
Bettine Menke (Erfurt): Aufgezeichnete Bewegung: Schall-Figur, Bewegungs-Bild
Susanne Strätling (Berlin): Mobile Monumente. Romantische Bewegungsfiguren aus Stein und Schrift (Aleksandr Puškin)
Erno Kulcsár-Szabó (Berlin/Budapest): Wie (un)zugänglich sind literarische „Bewegungsbilder“? Zur Lesbarkeit kinetographischer Techniken in der Lyrik zwischen Avantgarde und Spätmoderne
Peter Zajac (Berlin): Labile Balancen. Bewegungsfiguren in der Lyrik
Mirjam Goller (Berlin): Flüssige Körper. Verortungen und Verformungen des Anthropomorphen (exemplarisch in Literatur und Theorie der letzten Jahrzehnte)
Verena Olejniczak Lobsien (Berlin): Bewegung im Stillstand. Spielarten ‚translativer‘ Imagination in Texten der Frühen Neuzeit und der Moderne

Kinographie
Natascha Drubek-Meyer (München): Kino?Graphien
Winfried Pauleit (Bremen): Ein Flugzeug für Malevic. Die Bildexperimente John Baldessaris und ihr Beitrag für die Kunst- und Filmtheorie
Barbara Wurm (Wien): Kine(to)-mano-grafie. Animationsfilme von Evgenij Kondrat’ev und Boris Kazakov
Cornelia Soldat (Berlin): Schriftfilme. Zur imaginativen Kinesis in Tytus Czyzewskis Gedicht Flamme und Brunnen

Beschleunigung
Georg Witte (Berlin): Bewegte und bewegende Briefe. Schriftbeschleunigung als Imaginationstechnik der Empfindsamen
Gudrun Heidemann (Bielefeld): Bremsen, Kuppeln, Gasgeben: Boris Pasternaks semantisches Schalten mit Schriftzügen in seinem Schutzbrief
Sabine Hänsgen (Bielefeld): Visualisierung der Bewegung – Zirkulation in einem Land. Zum Motiv der Eisenbahn im sowjetischen Film der zwanziger und dreißiger Jahre
Harro Segeberg (Hamburg): Kinematographische Kinetographien. Der Action-Thriller Speed (1994) im Kontext moderner Geschwindigkeitsdebatten

intransitiv
Michail Ryklin (Moskau): Kinesis in no man’s land. Deutschland in den russischen Romanen Nabokovs
Stefan Hesper (Fröndenberg): „Jedes Ereignis befindet sich sozusagen in der Zeit, in der nichts passiert.“ Das Ereignis als Wunde im Gewebe der Zeit bei Jorge Semprun und Gilles Deleuze
Brigitte Obermayr (Berlin): Trips: Zu Theorien und Praktiken des Kurz-Mal-Weg (mit Stoff aus Texten von V. Narbikova, V. Pelevin, N. Sadur und Vl. Sorokin)
Thomas Schestag (Frankfurt a.M.): „Mort à jamais?“ Zur Beweglichkeit im Wort – mort – zwischen Proust und Adorno

Abbildungsnachweise



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