Ashley | Sommer in Porthmellow | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 400 Seiten

Reihe: Die Porthmellow-Reihe

Ashley Sommer in Porthmellow

Roman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8321-7020-2
Verlag: DuMont Buchverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 1, 400 Seiten

Reihe: Die Porthmellow-Reihe

ISBN: 978-3-8321-7020-2
Verlag: DuMont Buchverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Liebe geht durch den Magen

In Porthmellow, einem kleinen Küstenort in Cornwall, ist die Welt noch in Ordnung. Die Menschen hier mögen zwar etwas eigen sein, haben ihr Herz aber am rechten Fleck. Auch Sam Lovell, stolze Besitzerin einer kleinen Catering-Firma, lebt hier. Gemeinsam mit ihren Freunden veranstaltet sie Jahr für Jahr ein großes Streetfood-Festival, für viele der Ortsansässigen absoluter Höhepunkt der Sommersaison: Frische Meeresfrüchte, köstliche Pies, leckere Scones – kulinarisch hat Porthmellow einiges zu bieten.

Den Trubel rund um diese Veranstaltung kann Sam gut gebrauchen, lenkt er sie doch hervorragend ab von den Dramen in ihrer krisengeschüttelten Familie und von dem Loch, das ihr Exfreund Gabe in ihr Leben gerissen hat. Doch ausgerechnet dieses Jahr fällt der Starkoch des Festivals aus. Und ausgerechnet dieses Jahr springt jemand ein, von dem Sam gehofft hatte, sie würde ihn nie mehr wiedersehen. Denn ja, es ist Gabe. Und nein, Sam ist alles andere als über die Gefühle von damals hinweg. Während die Planungen voranschreiten und der Tag der Tage immer näher rückt, hat Sam alle Hände voll zu tun, um zu beschützen, was ihr wichtig ist. Und herauszufinden, was sie eigentlich will …

Die Porthmellow-Reihe von Philippa Ashley:

Sommer in Porthmellow

Weihnachten in Porthmellow

Neuanfang in Porthmellow

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Weitere Infos & Material


Prolog September 2008 Porthmellow.co.uk Blog Forum Mecker-Minnie: Schon wieder ein Laden zu? Der dritte in einem halben Jahr! Dieser Ort geht vor die Hunde! Warum unternimmt denn keiner vom Stadtrat oder der Handelskammer was dagegen? Porthmellow wird ja bald zur Geisterstadt! »Bestimmt säuft da bald einer ab«, verkündete der alte Troy Carman mit seinem breiten kornischen Akzent. »Und rate mal, wer den dann aus dem Hafenbecken fischen darf.« Sam Lovell musste sich das Grinsen verkneifen, als sie die Miene ihres Nachbarn sah, der die Jugendlichen gegenüber vom Smuggler’s Inn beobachtete. Sie trugen Taucheranzüge und stachelten sich johlend und kreischend gegenseitig dazu an, von der Kaimauer ins tintenblaue Wasser zu springen. Von Frühling bis Herbst spielte sich jeden Sonntagabend das Gleiche ab in Porthmellow: Teenager hüpften ins Hafenbecken, während vor dem Pub die Brassband musizierte. Krönender Abschluss des Wochenendes, bevor alle am nächsten Morgen zur Arbeit oder in die Schule gehen mussten. Sam stellte ihr Bierglas auf den splittrigen alten Holztisch. Wie vieles in Porthmellow hätte der Pub eine Aufhübschung gut gebrauchen können. »Bist du als junger Kerl nicht auch in den Hafen gesprungen?« »Na ja, schon.« Troy schüttelte den Kopf, als die nächsten Wagemutigen mit schrillen Schreien auf die Mauer kletterten. »Aber wir hatten nicht so schicke Taucheranzüge. Bin in meiner Baumwollunterhose reingehopst. Meine Mum hat sich jedes Mal furchtbar aufgeregt, weil ich nur drei hatte. Eine war immer in der Wäsche, eine trug ich, und die dritte war für sonntags. Und Löcher hatten sie auch jede Menge, wenn Mum sie in der Mangel gehabt hat.« »Ich hab dich echt lieb, Troy, aber das hätte ich jetzt nicht wissen müssen«, erwiderte Sam. Keinesfalls wollte sie sich vorstellen, wie ihr Nachbar in Unterhosen, schlammbraun wie das Hafenwasser, von der Kaimauer sprang. Sam hielt das Gesicht der Septemberabendsonne entgegen, die ausnahmsweise auf die Terrasse des Pubs schien. Wegen des trüben Sommers waren in diesem entlegenen Teil von Cornwall in diesem Jahr die Touristen ausgeblieben. Viele Familien konnten sich wegen der miesen Wirtschaftslage sowieso gar keinen Urlaub leisten. Was nicht nur dem kleinen Fischerdorf übel zusetzte, sondern auch Sam selbst, die im Vorjahr ihren Job aufgegeben und eine kleine Catering-Firma namens Stargazey Pie gegründet hatte. Wer hätte denn auch den Börsencrash vorhersehen können? Sam ganz gewiss nicht. Sie hatte genug damit zu tun gehabt, ihre Familie zusammenzuhalten, nachdem sie binnen weniger Jahre drei geliebte Menschen verloren hatte. Doch an Abenden wie diesem gelang es ihr beinahe, daran nicht zu denken. Troy trank sein Proper Job aus und wischte sich den Schaum von der Lippe. Obwohl er schon siebzig war, arbeitete der alte Carman noch immer in Teilzeit als stellvertretender Hafenmeister, und niemand kannte die Gewässer rund um Porthmellow besser als er. Außer, dachte Sam mit verstohlenem Lächeln, der Mann, der jetzt gerade auf sie zusteuerte. Drew Yelland war ein paar Jahre älter als sie selbst und hatte sonnengebräunte Haut und strohblondes Haar. An seinem Ohr glitzerte ein Goldring. »Hallo. Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme.« Drew begrüßte Sam mit einem Kuss auf die Wange und Troy mit freundlichem Nicken. »Wir sind erst spät zurückgesegelt. Hatte ’ne Gruppe Banker, die ihren Hintern nicht von ihrem Ellbogen unterscheiden konnten. Die Rezession schien denen keine Sorgen zu machen, die saufen bestimmt weiter ihr Craft Beer. Apropos … eure Gläser sehen leer aus. Ich brauch dringend einen Drink. Noch jemand?« Troy grinste und rieb sich erfreut die Hände. »Hätte nix dagegen einzuwenden.« »Ich helf dir tragen«, sagte Sam zu Drew und stellte die leeren Gläser auf ein Tablett. Sie wollte den Wirt entlasten, der wegen des Gästemangels gezwungen gewesen war, Personal zu entlassen. Und so konnte sie ungestört mit Drew reden. »Wie läuft’s auf der Marisco?«, fragte sie, während Frank das Bier zapfte. Drew hatte ein altes Segelboot, mit dem er Törns für Touristen, aber auch für Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen unternahm. »Könnte besser sein.« Drew reichte Frank einen Zwanzig-Pfund-Schein. »Seit dem Börsencrash sind die Buchungen drastisch zurückgegangen, und im Winter sieht’s ja ohnehin mau aus. Wir sind jetzt von Sponsoren und Spenden abhängig, um die Segeltrips für die Kinder zu finanzieren. Die Geschäftskunden streichen die Teambuilding-Ausflüge, und für Otto Normalverbraucher ist so ein Luxus wie Segeln lernen gar nicht mehr drin. Heißt im Klartext, dass wir uns die Törns mit den Kids nicht mehr leisten können. Dabei sind die Segeltouren echt Balsam für ihr Selbstvertrauen und ihre Geschicklichkeit.« »Das tut mir total leid, Drew«, sagte Sam betroffen. »Ich weiß, wie wichtig dir das ist.« »Tja. Was soll man machen. Und bei dir so?« »Könnte auch besser sein. Essen müssen die Leute zwar zum Glück immer, aber Einbußen hab ich trotzdem. Hätte ich in die Zukunft schauen können, wär ich dieses Wagnis gar nicht eingegangen. Mein Job in der Landbäckerei war ja gut.« »Aber würden wir überhaupt irgendetwas wagen, wenn wir in die Zukunft schauen könnten?«, wandte Drew ein und nahm das Tablett mit den Gläsern in Empfang. Sam schüttelte den Kopf. »Ich bin froh, dass ich nicht ahnen konnte, was mit Mum und Ryan passieren würde.« Und mit Gabe, hätte sie fast noch hinzugefügt, wollte aber seinen Namen nicht aussprechen. Das tat noch immer viel zu sehr weh. Wenn du erleben musst, wie dein eigener Bruder von deiner großen Liebe an die Polizei verpfiffen wird und in den Knast wandert, während der Geliebte das Weite sucht … so was hinterlässt Spuren. »Du hattest echt stressige Jahre, aber lass den Kopf nicht hängen. Stargazey wird bestimmt Erfolg haben. Wir müssen nur irgendwie den Sturm überstehen. Dass er kommt, können wir eben nicht verhindern.« Drew grinste. »Und das wird dir jeder sagen, der in Porthmellow geboren und aufgewachsen ist.« Sam nickte und hielt ihm die Tür auf. Die Brassband schmetterte, was das Zeug hielt, und die Sonne glitzerte so grell auf dem Wasser, dass Sam nach dem Schummerlicht des Pubs geblendet blinzelte. Sie blickte zu dem Fish-and-Chips-Laden hinüber, an dem ein »Zu vermieten«-Schild hing. In diesem Imbiss hatten Gabe und seine Eltern gearbeitet und im Obergeschoss gelebt, bis Sam und er sich getrennt hatten. Gabes Eltern waren in den Ruhestand gegangen und aufs Land gezogen, und seither stand der Imbiss leer. Die Eisdiele neben dem Imbiss blieb geschlossen bis zum kommenden Frühjahr. Daneben befand sich Bryony Cronks Hundesalon, doch die beiden anderen Geschäfte in der Häuserzeile standen ebenfalls leer. Obwohl Porthmellow ein wenig verlassen wirkte, fühlte Sam sich in ihrem Fischerdörfchen pudelwohl. Sie liebte den Hafen und den malerischen Glockenturm, die strahlenden Sonnentage ebenso wie die wilden Winterstürme. Drew hatte recht: Niemand konnte das Klima vorhersagen, ökonomisch oder anderweitig. Und die Touristen konnte man nun mal nicht davon abhalten, sich andere Reiseziele zu suchen. Inzwischen war Troys Frau Evie aufgetaucht. Da sie seit einiger Zeit an Arthrose litt, bewegte sie sich schwerfällig. Es war ein steiler Abstieg von der Stippy Stappy Lane, wo die Carmans in einem Reihenhaus wohnten, nicht weit entfernt vom Wavecrest Cottage, in dem Sam jetzt nur noch mit ihrer Schwester Zennor lebte, seit Ryan vor einem Jahr verschwunden war. Drew bestellte Evie einen Gin Tonic, dann schauten wieder alle den Teenagern beim Hafensprung zu. »Ist das da Zennor?«, fragte Evie und deutete auf ein großes schlankes Mädchen mit langen schwarzen Haaren, das auf der drei Meter hohen Kaimauer stand. »Hab meine Fernbrille nicht auf.« »Ja, das ist sie«, antwortete Sam und zuckte unwillkürlich zusammen, als ihre Schwester mit lautem Platschen im Wasser landete. Dann tauchte sie mit Triumphgeheul wieder auf, und Sam seufzte erleichtert. Zennor war genauso tollkühn wie ihr Bruder Ryan früher. Und auch Gabe war oft von der Hafenmauer gesprungen. Sie sah ihn noch vor sich, als schlanken Jungen in Shorts, wie er damals aus dem Wasser stieg und auf die Mauer kletterte, die olivfarbene Haut in der Sonne glänzend. Die anderen jubelten oder spornten ihn an, aber Gabe ließ sich nie beeinflussen. Die Meinung anderer war ihm damals schon einerlei – nur die von Sam nicht. Sie hatte immer daneben gestanden und versucht, ruhig zu wirken, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Wenn er nun mit dem Kopf auf einen Stein oder irgendwelchen Schrott im Hafenbecken prallte? Einmal blieb er viel länger als üblich unter Wasser, und Sam schrie vor Angst, worauf alle sie anstarrten. Dann kam Gabe plötzlich weit entfernt bei einem Boot in Sicht. Sie war damals bereit gewesen, selbst in den Hafen zu springen, alles zu riskieren, um ihn zu retten. Diese Zeiten waren vorbei. Sam war erst einundzwanzig, trug aber viel zu viel Verantwortung, um sich solchen Leichtsinn zu erlauben. Ein schriller Schrei riss sie aus ihren Gedanken, gefolgt von lautem Gelächter. Troy schnalzte mit der Zunge. »Verdammt gefährlich, dieser Quatsch. Der Hafenmeister würd’s gern verbieten, aber das wär ohnehin sinnlos. Die Kinder würden’s ja trotzdem machen.« »Zennor ist kein Kind mehr«, sagte Sam. »Aber ich kann sie auch nicht davon abhalten. Man könnte allerdings meinen, dass sie inzwischen aus solchem Unfug rausgewachsen wäre.« »Sie will doch nur ein bisschen Spaß haben«, warf Evie...


Schmidt, Sibylle
SIBYLLE SCHMIDT hat in Berlin Theaterwissenschaften und Amerikanistik studiert und lebt seit einigen Jahren in Ostfriesland. Sie übersetzt aus dem Englischen, u. a. JP Delaney, Ceira Geraghty, David James Poissant und Sharon Gosling.

Ashley, Phillipa
Phillipa Ashley studierte Anglistik und arbeitete als Werbetexterin und Journalistin. Seit 2005 veröffentlicht sie Romane und wurde dafür mit dem ›Romantic Novelists Association New Writers‹-Award ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Staffordshire. Bei DuMont erschienen die Romantrilogie ›Hinter dem Café das Meer‹, ›Weihnachten im Café am Meer‹ (beide 2017) und ›Hochzeit im Café am Meer‹ (2018) sowie zuletzt die ersten beiden Bände der Porthmellow-Trilogie: ›Ein Sommer in Porthmellow‹ (2



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