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E-Book, Deutsch, 156 Seiten

Aurel / Verlag Meditationen


1. Auflage 2024
ISBN: 978-1-62861-833-4
Verlag: Abp Publishing, Ltd
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 156 Seiten

ISBN: 978-1-62861-833-4
Verlag: Abp Publishing, Ltd
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Tauchen Sie ein in eine Welt der Inspiration und Einsicht mit "Meditationen" von Marcus Aurelius. In diesem bedeutenden Werk der stoischen Philosophie reflektiert Marcus Aurelius über das Leben, die menschliche Natur und die Tugenden, die das Individuum in der Gesellschaft auszeichnen. Die wahre Bedeutung dieses Buches liegt darin, dass es uns einen einzigartigen Einblick in die Gedankenwelt eines der größten Philosophen und Staatsmänner der Geschichte gewährt. Durch seine weisen Worte und tiefgründigen Gedanken regt Marcus Aurelius den Leser dazu an, über das Leben und die eigene Existenz nachzudenken. Er betont die Wichtigkeit von Rationalität und der Kontrolle über unsere Gedanken und Gefühle. Nach der Lektüre von "Meditationen" werden Sie verstehen: - Die Bedeutung von Selbstreflexion und Achtsamkeit; - Die Tugenden wie Mut, Mitgefühl und Weisheit; - Die Wichtigkeit von Akzeptanz und Gelassenheit; - Die Kraft der Vernunft; - Die Bedeutung von Freundschaft und zwischenmenschlichen Beziehungen; - Die Notwendigkeit der Selbstlosigkeit und des Dienstes am Gemeinwohl; - Die Wertschätzung von Dankbarkeit und vieles mehr. Indem Sie sich bemühen, diese Lehren in Ihr tägliches Leben zu integrieren, können Sie sich auf das konzentrieren, was wirklich zählt, und ein erfülltes und sinnvolles Leben führen.

Marcus Aurelius (121-180 n. Chr.) war ein römischer Kaiser, der von 161 bis 180 n. Chr. regierte. Er war der letzte der "fünf guten Kaiser" des Römischen Reiches. Marcus Aurelius hatte einen bedeutenden Einfluss auf die stoische Philosophie und war auch ein Vorbild für spätere Stoiker wie Epictetus und Seneca. Seine Gedanken und Schriften werden auch heute noch studiert und geschätzt.

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ERSTES BUCH
1. Von meinem Großvater Verus weiß ich, was edle Sitten sind und was es heißt: frei sein von Zorn. 2. Der Ruf und das Andenken, in welchem mein Vater steht, predigen mir Bescheidenheit und männliches Wesen. 3. Der Mutter Werk ist es, wenn ich gottesfürchtig und mitteilsam bin; wenn ich nicht nur schlechte Handlungen, sondern auch schlechte Gedanken fliehe; auch dass ich einfach lebe und nicht prunke wie reiche Leute. 4. Mein Urgroßvater litt nicht, dass ich die öffentliche Schule besuchte, sorgte aber dafür, dass ich zu Hause von tüchtigen Lehrern unterrichtet wurde, und überzeugte mich, dass man zu solchem Zweck schon etwas aufgeben lassen müsse. 5. Mein Erzieher gab nicht zu, dass ich mich an den Wettfahrten beteiligte, weder in Grün noch in Blau, auch nicht, dass ich Ring- und Fechterkünste trieb. Er lehrte mich Mühen ertragen, wenig bedürfen, selbst Hand anlegen, mich wenig kümmern um anderer Leute Angelegenheiten und einen Widerwillen haben gegen jede Ohrenbläserei. 6. Diognet bewahrte mich vor allen unnützen Beschäftigungen; vor dem Glauben an das, was Betrüger und Künstler von Zauberformeln, vom Geisterbannen und so weiter lehrten; davor, dass ich Wachteln hielt, und vor anderen solchen Freizeitbeschäftigungen. Er lehrte mich ein freies Wort vertragen; gewöhnte mich an philosophische Studien, schickte mich zuerst zu Bacchius, dann zu Tandasis und Marcian, ließ mich schon als Knabe Dialoge verfassen und machte mir Luft zu den Ruhebetten und Bettdecken, wie sie bei den Lehrern der griechischen Schule im Gebrauch sind. 7. Dem Rusticus verdanke ich, dass es mir einfiel, in sittlicher Hinsicht für mich zu sorgen und an meiner Veredlung zu arbeiten; dass ich frei blieb von dem Ehrgeiz der Sophisten; dass ich nicht Abhandlungen schrieb über abstrakte Dinge, noch Reden hielt zum Zweck der Erbauung, noch prunkend mich als einen streng und wohlgesinnten jungen Mann darstellte, und dass ich von rhetorischen, poetischen und stilistischen Studien abstand; dass ich zu Hause nicht im Staatskleid einherging oder sonst etwas derartiges tat, und dass die Briefe, die ich schrieb, einfach waren, so einfach und schmucklos, wie er selbst einen an meine Mutter von Sinuessa aus schrieb. Ihm habe ich es auch zu danken, wenn ich mit denen, die mich gekränkt oder sonst sich gegen mich vergangen haben, leicht zu versöhnen bin, sobald sie nur selbst schnell bereit sind, wiederzukommen. Auch lehrte er mich, was ich las, genau zu lesen und mich nicht mit einer oberflächlichen Kenntnis zu begnügen, auch nicht gleich beizustimmen dem, was oberflächliche Beurteiler sagen. Endlich war er es auch, der mich mit den Schriften Epiktets bekannt machte, die er mir aus freien Stücken mitteilte. 8. Apollonius zeigte mir, dass Geistesfreiheit eine Festigkeit sei, die dem Spiel des Zufalls nichts einräumt; dass man auf nichts ohne Ausnahme so achten müsse, wie auf die Gebote der Vernunft. Auch was Gleichmut sei bei heftigen Schmerzen, bei Verlust eines Kindes, in langen Krankheiten, habe ich von ihm lernen können. — Er zeigte mir handgreiflich an einem lebendigen Beispiel, dass man der ungestümste und gelassenste Mensch zugleich sein kann, und dass man beim Studium philosophischer Werke die gute Laune nicht zu verlieren brauche. Er ließ mich einen Menschen sehen, der es offenbar für die geringste seiner guten Eigenschaften hielt, dass er Übung und Gewandtheit besaß, die Grundgesetze der Wissenschaft zu lehren; und bewies mir, wie man von Freunden sogenannte Gunstbezeugungen aufnehmen müsse, ohne dadurch in Abhängigkeit von ihnen zu geraten, aber auch ohne gefühllos darüber hinzugehen. 9. An Sextus konnte ich lernen, was Herzensgüte sei. Sein Haus bot das Muster eines väterlichen Regimentes und er gab mir den Begriff eines Lebens, das der Natur entspricht. Er besaß eine ungekünstelte Würde und war stets bemüht, die Wünsche seiner Freunde zu erraten. Duldsam gegen Unwissende hatte er doch keinen Blick für die, die an bloßen Vorurteilen kleben. Sonst wusste er sich mit allen gut zu stellen, so dass er denselben Menschen, die ihm wegen seines gütigen und milden Wesens nicht schmeicheln konnten, zu gleicher Zeit die größte Ehrfurcht einflößte. Seine Anleitung, die zum Leben notwendigen Grundsätze aufzufinden und näher zu gestalten, war eine durchaus verständliche. Niemals zeigte er eine Spur von Zorn oder einer anderen Leidenschaft, sondern er war der leidenschaftsloseste und der hingebendste Mensch zugleich. Er suchte Lob, aber ein geräuschloses; er war hochgelehrt, aber ohne Großtuerei. 10. Von Alexander, dem Grammatiker lernte ich, wie man sich jeglicher Scheltworte enthalten und es ohne Vorwurf hinnehmen kann, was einem auf fehlerhafte, rohe oder plumpe Art vorgebracht wird; ebenso aber auch, wie man sich geschickt nur über das, was zu sagen Not tut, auszulassen habe, sei es in Form einer Antwort oder der Bestätigung oder der gemeinschaftlichen Überlegung über die Sache selbst, nicht über den Ausdruck, oder durch eine treffende anderweite Bemerkung. 11. Durch Phronto gewann ich die Überzeugung, dass der Despotismus Missgunst, Unredlichkeit und Heuchelei in hohem Maße zu erzeugen pflege, und dass der Edelgeborene im Allgemeinen ziemlich unedel sei. 12. Alexander, der Platoniker brachte mir bei, dass ich mich nur selten und nie ohne Not zu jemand mündlich oder schriftlich äußern dürfe: ich hätte keine Zeit; und dass ich nicht so, unter dem Vorwande dringender Geschäfte, mich beständig weigern solle, die Pflichten zu erfüllen, die uns die Beziehungen zu denen, mit denen wir leben, auferlegen. 13. Catulus riet mir, dass ich es nicht unberücksichtigt lassen sollte, wenn sich ein Freund bei mir über etwas beklage, selbst wenn er keinen Grund dazu hätte, sondern dass ich versuchen müsse, die Sache ins reine zu bringen. Wie man von seinen Lehrern stark eingenommen sein kann, sah ich an ihm; ebenso aber auch, wie lieb man seine Kinder haben müsse. 14. An meinem Bruder Severus hatte ich häuslichen Sinn, Wahrheits- und Gerechtigkeitsliebe zu bewundern. Er machte mich mit Thraseas, Helvidius, Cato, Dio und Brutus bekannt und führte mich zu dem Begriff eines Staates, in welchem alle Bürger gleich sind vor dem Gesetz, und einer Regierung, die nichts so hochhält als die bürgerliche Freiheit. Außerdem blieb er, um anderes zu übergehen, in der Achtung vor der Philosophie sich immer gleich; war wohltätig, ja in hohem Grade freigebig; hoffte immer das Beste und zweifelte nie an der Liebe seiner Freunde. Hatte er etwas gegen jemand, so hielt er damit nicht zurück, und seine Freunde hatten niemals nötig, ihn erst auszuforschen, was er wollte oder nicht wollte, weil es offen am Tage lag. 15. Von Maximus konnte ich lernen, mich selbst beherrschen, nicht hin-und herschwanken, guten Mutes sein in misslichen Verhältnissen oder in Krankheiten auch wie man in seinem Benehmen Weisheit mit Würde verbinden muss, und an ein Werk, das rasch auszuführen ist, doch nicht unbesonnen gehen darf. Von ihm waren alle überzeugt, dass er gerade so dachte, wie er sprach, und was er tat, in guter Absicht tat. Etwas zu bewundern oder sich verblüffen zu lassen, zu eilen oder zu zögern, ratlos zu sein und niedergeschlagen oder ausgelassen in Freude oder Zorn oder argwöhnisch — das alles war seine Sache nicht. Aber wohltätig zu sein und versöhnlich, hielt er für seine Pflicht. Er hasste jede Unwahrheit und machte so mehr den Eindruck eines geraden als eines feinen Mannes. Niemals hat sich einer von ihm verachtet geglaubt; aber ebenso wenig wagte es jemand, sich für besser zu halten als er war. Auch wusste er auf anmutige Weise zu scherzen. 16. Mein Vater hatte in seinem Wesen etwas Sanftes, aber zugleich auch eine unerschütterliche Festigkeit in dem, was er gründlich erwogen hatte. Er war ohne Ehrgeiz hinsichtlich dessen, was man gewöhnlich Ehre nennt. Er arbeitete gern und unermüdlich. Wer mit Dingen kam, die das gemeine Wohl zu fördern versprachen, den hörte er an und versäumte es nie, einem jeden die Anerkennung zu zollen, die ihm gebührte. Wo vorwärts zu gehen und wo einzuhalten sei, wusste er. Er war herablassend gegen jedermann; erließ den Freunden die Pflicht, immer mit ihm zu speisen oder, wenn er reiste, mit ihm zu gehen; und stets blieb er sich gleich auch gegen die, die er notgedrungen zu Hause ließ. Seine Erörterungen in den Ratsversammlungen waren stets von großer Genauigkeit, und er hielt aus und begnügte sich nicht mit Ideen, die auf der flachen Hand liegen, bloß um die Versammlung für geschlossen zu erklären. Er war sorgsam bemüht, sich seine Freunde zu erhalten, wurde ihrer niemals überdrüssig, verlangte aber auch nicht heftig nach ihnen. Er war sich selbst genug in allen Stücken und immer heiter. Er hatte einen scharfen Blick für das, was kommen würde, und traf für die kleinsten Dinge Vorbereitungen ohne Aufheben zu machen, so wie er sich denn überhaupt jedem Beifallruf und allen Schmeicheleien verbat. Was seiner Regierung notwendig war, überwachte er stets, ging mit...



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