Baumüller | Ethisch-ökologische Bankgeschäfte: Die Anforderungen und Wünsche des Kunden | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 108 Seiten

Baumüller Ethisch-ökologische Bankgeschäfte: Die Anforderungen und Wünsche des Kunden


Erstauflage
ISBN: 978-3-8428-4768-2
Verlag: Diplomica Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)

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ISBN: 978-3-8428-4768-2
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Eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Bankkunden gibt sich mit den heutigen Angeboten der konventionellen Finanzindustrie nicht mehr zufrieden. Die Kunden können den Begriff „ethisch-ökologisch“, jeder für sich auf seine Weise und mit eigenen Worten, genau definieren. Im Wesentlichen und zusammengefasst beinhaltet dieser die Nachhaltigkeit, einen Nutzen oder Mehrwert für die Gesellschaft und den Schutz der Umwelt.
Diese Untersuchung beschäftigt sich mit den konkreten Wünschen der Privat- und Geschäftskunden hinsichtlich ethisch-ökologischer Bankgeschäfte. Dabei wurde großen Wert darauf gelegt, den Befragten aus dieser Studie keine Vorgaben hinsichtlich einer realistischen Umsetzung zu machen. Aus den daraus resultierenden Antworten wurden konkrete Maßnahmen zur Umsetzung in der Bankpraxis abgeleitet.

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Textprobe:

Kapitel 4.2, Ethisch-ökologische Kreditvergabe:

Ethisch-ökologische Kreditvergabe bildet das genaue Gegenstück zur Veranlagung. Kunden die bei Banken Erspartes auf einem Sparbuch anlegen, stellen dem Institut ihr Geld zur Verfügung, das es im Gegenzug wieder an Private, Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen verleiht.
Die Definition von ethisch-ökologisch, wie gerade bei den Veranlagungen beschrieben, trifft in gleicher Art auch auf die Kreditvergabe der Banken zu. Es gilt dabei ebenfalls zu berücksichtigen ob der Kreditnehmer das Geld dafür einsetzt der Gesellschaft zu nützen und die Umwelt zu erhalten. Hier hat allerdings der geldgebende Sparer keinen direkten Einfluss. Die Entscheidung wer das Geld bekommt trifft in letzter Instanz die Bank die es verleiht.
Daher muss in diesem Fall die Auflage, nach ethisch-ökologischen Kriterien Geld zu verleihen, auf Ebene der internen Kreditvergaberichtlinien und der Geschäftspolitik eines Kreditinstitutes stattfinden.
Die differenzierte Geschäftsausrichtung resultiert im Wesentlichen aus unterschiedlicher Gewichtung der gesellschaftlichen und ökonomischen Zielsetzungen. Ein weiterer Unterschied findet sich in der Bewertung der gesellschaftlichen Wirkungen der verschiedenen Bankprodukte. Nützt der Kredit dem Gemeinwohl und wird damit die Gesellschaft gefördert oder wird damit reines Profitstreben ohne Rücksicht auf andere unterstützt.
Häufig wird das Kreditgeschäft bei ethisch-ökologischen Kreditinstituten in zwei Bereiche geteilt. Den normalen Kreditbereich, der sich, abgesehen von der Verwendungsorientierung, nicht wesentlich von anderen Banken unterscheidet, sowie dem Förderbereich bei dem ausgesuchten Kunden Geld zu besonders günstigen Konditionen überlassen wird.
Hier wird also ein eigener Bereich errichtet wo ethisch-ökologische Projekte speziell mit besseren oder besser gesagt gestützten Konditionen gefördert werden. Gestützt deshalb weil auch diese Banken zumindest ausgeglichen bilanzieren müssen um zu überleben. Von daher trägt ein ethisch-ökologischer Sparer mit seinen Einlagen einen Teil dieser Förderung durch etwas niedrigere Zinsen auf sein Erspartes.
Ein Beispiel für ethisch-ökologische Kreditvergabe anhand der Richtlinien der Ethikbank, eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg eG in Deutschland. Diese hat für die Vergabe von Krediten, sowohl Positiv- als auch Negativkriterien.
Negativkriterien:

Es gibt kein Geld für Unternehmen die Militärwaffen herstellen, Atomkraftwerke besitzen, Saatgut gentechnisch verändern, Kinderarbeit zulassen oder die Verstöße im Umgang mit Menschenrechten zulassen.
Wenn ein Kreditnehmer die Tabukriterien erfüllt folgt noch die Prüfung der positiven Seite. Hier liegt das Augenmerk auf sozialökologischen Standards.
Positivkriterien:

Umweltmanagementsysteme (das Unternehmen befasst sich aktiv mit den Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt), Leistungen im Umweltbereich (spürbare Anstrengungen den Ressourcenverbrauch oder die Emissionen zu senken), Managementsysteme zur Weiterbildung und Personalentwicklung oder auch Vorsorgemaßnahmen um Korruption und Bestechung zu verhindern (Leitlinien für Mitarbeiter die in Kontakt mit Entscheidungsträger oder Ämter stehen).
Anhand der Kriterien, am Beispiel der Ethikbank, sieht man sehr gut wie ethisch-ökologische Kreditvergabe in der Praxis aussehen kann. Der Fokus liegt klar auf der Förderung der Gesellschaft und der Erhaltung der Ökosysteme.


Mario Baumüller wurde 1982 im Österreichischen Wels geboren. Nach zahlreichen Stationen der Ausbildung (Gastronomie, Versicherung), fand er seine Berufung als Kundenbetreuer bei einer Genossenschaftsbank im ländlichen Bereich. Nach Abschluss der Bankausbildung folgte ein MBA Studium am Joseph Schumpeter Institut der WWEDU in Wels mit den Schwerpunkten Banking und Finance. Ein großes Interesse an sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit prägen sowohl das Berufliche als auch das Private.



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