Buch, Deutsch, Band 20, 184 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 226 mm, Gewicht: 294 g
Reihe: Materialitäten
Coworking Spaces, Cafés und andere urbane Arbeitsorte
Buch, Deutsch, Band 20, 184 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 226 mm, Gewicht: 294 g
Reihe: Materialitäten
ISBN: 978-3-8376-2427-4
Verlag: Transcript Verlag
. mit Désirée Bender
1. 'Bücher, die die Welt nicht braucht.' Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Die hohe Bedeutung von Arbeit in unserer Gesellschaft hat sich nicht verändert, wohl aber Arbeitsanforderungen und Ansprüche, die Subjekte an sich und ihre Arbeit stellen. Die hoch mobilen, von mir untersuchten Arbeitsweisen zeigen die Bedeutsamkeit der Verbindung von Raum, Kreativität, Affekt und Arbeitsproduktivität/-erfolg nicht nur für Kreativ-/Wissensarbeiter auf. Auch Unternehmensleitende/Personalführende und Selbständige jeder Couleur können von den Analysen profitieren.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Die hier analysierten Arbeits- und Raumpraktiken bezeugen eine Veränderung von Arbeit in Bezug auf eine historisch vergleichsweise geringere Fixierung auf feste Arbeitsplätze/-zeiten. Gleichzeitig wurde Arbeit auch in verschiedenen gesellschaftlichen Sphären zu einem Ort der Sinnstiftung. Für diese Prozesse ist die Gruppe der Kreativ-/Wissensarbeiter als Avantgarde einer neuen Arbeitskultur zu begreifen, die sich sukzessive auch auf andere organisationale Arbeitsbereiche ausweiten könnte.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Studien der Arbeits-/Industriesoziologie verzichten meist auf dichte Beschreibungen alltäglicher Arbeitszeitorganisation von Personen, die ihre Arbeitsprozesse und -orte selbst bestimmen; hier geraten sie in den Fokus. So wurden Selbstökonomisierungen rekonstruiert, die an die populäre Figur des Arbeitskraftunternehmers von Pongratz/Voß erinnern. Für Kreativ-/Wissensarbeiter ist aber nicht der Einsatz der Arbeitskraft als effizienzorientiert zentral, sondern die Orientierung an eigenen Affekten.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit Karl Marx, für den die im Buch beschriebenen Arbeitsformen sicherlich höchst überraschend gewesen wären. Was würde er wohl dazu sagen? Und mit Michel Foucault, der im Gegensatz dazu die Ökonomisierungen und Selbstunterwerfungen, die durch entgrenzte Arbeitsreglements katalysiert werden, als neoliberale Formen der Selbstregierung begreifen würde und schon vor Jahrzehnten für andere Felder beschrieb. U.a. an Foucaults Perspektive schließt auch die im Buch eingenommene an.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Es geht um (neue) Arbeit(skulturen) und darum, was wir meinen, von Arbeit und uns selbst in unserer heutigen Gesellschaft erwarten zu können.