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Buch, Deutsch, 184 Seiten, Format (B × H): 127 mm x 208 mm, Gewicht: 282 g
Parentale Prosa
Buch, Deutsch, 184 Seiten, Format (B × H): 127 mm x 208 mm, Gewicht: 282 g
ISBN: 978-3-96054-382-4
Verlag: Edition Nautilus
Ein Löwenjunges fällt in der Kinder- und Tiertagesstätte unangenehm auf und durchläuft diverse Maßnahmen, um seine Menschwerdung voranzutreiben. Einer jungen Frau wächst seit ihrer Kindheit eine Sonnenblume im Ohr, doch sie weigert sich, die Triebe abzuschneiden. Als sie schwanger wird, verkomplizieren sich die Dinge. Eine Mutter, die ihren Sohn ganz bewusst ohne Vater aufzieht, wittert u¨berall Verachtung. In einem wissenschaftlichen Vortrag wird ein Programm vorgestellt, bei dem u¨berforderte Mu¨tter ihre Kinder tauschen und so zu einer zeitgemäßen Form der Liebe finden können.
Katharina Bendixen erzählt von Eltern und ihren Kindern, von Konflikten und Überlastung, von den Anspru¨chen an Mutterschaft und von ihren Widerspru¨chen. Dafu¨r findet sie unterschiedlichste literarische Zugänge: Klassische Short Storys stehen neben magisch-surrealen Erzählungen, experimentelle Formen wie Therapieberichte, fiktive Pru¨fungsaufgaben oder das absurde Protokoll einer Eltern-Chatgruppe spielen mit den Textsorten, die Eltern im Alltag umgeben, und fu¨hlen einer so gestressten wie saturierten Gesellschaft auf den Zahn.
»Bissig, stilsicher und unterhaltsam zeigt Katharina Bendixen die Absurditäten moderner Mutterschaft, die uns ausnahmslos alle betreffen.« Slata Roschal
»Klug, rätselhaft und verspielt erzählt Katharina Bendixen vom Chaos, von der Ratlosigkeit, aber auch vom großen Glu¨ck heutiger Elternschaft.« Florian Wacker
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Fabian zeigte sich zunächst als freundlicher und neugieriger Löwe mit einem alters- und artgerechten Explorationsverhalten. In der Interaktion mit den Kindern und den anderen Tieren wurden jedoch schnell Auffälligkeiten sichtbar. Statt das menschenkindliche Verhalten zu imitieren, suchte Fabian ausschließlich den Kontakt zu anderen Raubtieren. Zu dieser Zeit waren in unserer Einrichtung ein Puma und ein Leopard untergebracht, deren Anthropogenese relativ weit fortgeschritten war (kein Bru¨llen, kein Anschleichen usw.). Fabian gelang es immer wieder, sie in regressive Spiele zu verwickeln. Erschwerend kam hinzu, dass Fabian in dieser Zeit aufgrund der häufigen Fehlzeiten seines Bezugserziehers von wechselnden Personen betreut wurde. Am Tag des Vorfalls war wegen des hohen Krankenstandes eine Springerin aus einer anderen Einrichtung anwesend, die u¨ber Fabians Auffälligkeiten nur unzureichend informiert war und zudem keinen Überblick u¨ber alle Kinder und Tiere hatte. Daher wurde erst nach dem Mittagsschlaf entdeckt, dass das Reh fehlte.