E-Book, Deutsch, Band 2, 352 Seiten
Reihe: Love Between the Bases
Bernard Homerun mit Herzklopfen
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95649-925-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Baseball-Liebesroman
E-Book, Deutsch, Band 2, 352 Seiten
Reihe: Love Between the Bases
ISBN: 978-3-95649-925-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wenn dein Kopf Nein sagt, dein Gefühl jedoch das Gegenteil …
Charmant, sexy und so stark! Kein Wunder, dass Donna allein beim Anblick von Mike Solo, dem begehrten Starcatcher der Kilby Catfish, weiche Knie bekommt. Doch als ihr Flirt in den heißesten Kuss ihres Lebens mündet, wird es kompliziert. Denn Donna darf sich keine lockeren Affären erlauben, sonst riskiert sie, ihren Sohn zu verlieren. Schweren Herzens gibt sie Mike den Laufpass - noch ahnt sie nicht, dass ein echter Spieler nicht aufgibt …
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1. KAPITEL
Tja, dachte Donna MacIntyre. Es gab Leute, mit deren Erscheinen in der Stadtbibliothek von Kilby zu rechnen war. Und dann gab es die Überraschungen. Zum Beispiel Mike Solo. Der berühmte Catcher der Kilby Catfish verdankte seinen durchtrainierten Körper eigentlich nicht dem Schleppen von Büchern, sondern eher dem Kauern hinter der Plate. Und dennoch war er jetzt hier und schleppte einen riesigen Stapel gebundener Bücher zum Ausleihtresen. „Brauchst du Hilfe, Solo?“ Sie stellte sich neben ihn und lehnte sich dabei mit der Hüfte an den Tisch. „Nur für den Fall, dass du dich fragst, was man mit diesen dicken Dingern tut.“ Sie blätterte durch eines der Bücher; es sah nach einer ernsthaften Biografie aus. Mike war schlagfertig wie immer. Mit einem frechen Funkeln in seinen grünen Augen erwiderte er: „Ich weiß ganz genau, was man mit dicken Dingern tut, aber du kannst es mir ja gern demonstrieren.“ Frank, der Bibliothekar, der neben Mikes Bücherberg beinah zwergenhaft klein wirkte, verschluckte sich ein bisschen. Herausfordernd musterte Mike Donna. „Nun schau dir das an, Red, du hast den Bibliothekar aus dem Konzept gebracht. Das ist nicht anständig.“ „Ich habe nicht … “ Er hatte doch mit diesen nicht jugendfreien Bemerkungen angefangen, nicht sie. Sie wollte protestieren, doch die geröteten Wangen des Bibliothekars bewirkten, dass sie sich zusammenriss. „Tut mir leid, Frank. Ich werde mich benehmen.“ Sie beugte sich über den Tresen. „Aber ist dir überhaupt bewusst, dass ein Spieler der berüchtigten Kilby Catfish in unserer bescheidenen Bücherei weilt? Ich hoffe nur, die Stammkunden sind in Sicherheit. Uns ist ja allen sehr gut bekannt, wie verrückt diese Baseballspieler sein können.“ „Das ist jetzt schlicht und einfach ein Vorurteil“, beklagte Mike sich und wirkte gekränkt. „Ich bin ein gesetzestreuer Bürger, der seine Schulden begleichen will, bevor er die Stadt wieder verlässt. Frank weiß, dass ich niemals Ärger machen würde. Außer es lässt sich nicht vermeiden“, fügte er hinzu, wobei er Donna einen Blick zuwarf, bei dem ihr ganz warm wurde. „Da kommen noch ein paar, Mann. Bin gleich wieder zurück.“ „Danke, Mike. Ich fange schon mal an.“ Der Bibliothekar nahm das oberste Buch vom Stapel. Donna stand mit offenem Mund da. Offenbar war Mike dem Büchereipersonal ebenso bekannt wie den Barkeepern im Roadhouse. Schau mal einer an. „Donna, du begleitest mich besser“, erklärte Mike und hielt ihr die Hand hin. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich mit diesen dicken großen Dingern allein lassen kann.“ „Ha … ha.“ Der Rest ihrer zweifellos brillanten Erwiderung verpuffte, als seine starke Hand sich um ihre schloss. Donna und Mike Solo hatten schon die ganze Saison über miteinander geflirtet, seit sie ihm zum ersten Mal im Roadhouse begegnet war. Mehr war da allerdings nie gewesen, aus vielen Gründen. Zum einen war ihr Leben schon kompliziert genug. Zum anderen war da sein Enthaltsamkeitsgelübde. Jeder war darüber im Bilde, dass Mike Solo zu Beginn jeder Saison Enthaltsamkeit schwor und diesen Eid nie brach. In der Hoffnung, dass ihre Schlagfertigkeit jeden Moment zurückkehren würde, folgte sie ihm aus der Bücherei hinaus auf den Parkplatz. Es war nur so … seltsam, ihn hier zu treffen, statt ihn auf dem Spielfeld zu sehen oder feiernd mit den anderen Catfish-Spielern. Unwillkürlich musste sie an diese Zeitschriftenartikel denken, in denen immer behauptet wurde, dass Prominente auch nur ganz normale Menschen seien. Woraufhin prompt das Foto irgendeines Filmstars mit einem Starbucks-Becher in der Hand folgte. Mhm, dachte Donna. Was es da wohl noch für Dinge gibt, die ich nicht über Mike Solo weiß? Er öffnete die Tür eines silberfarbenen Land Rovers und holte noch mehr Bücher heraus. Dabei hatte Donna die Gelegenheit, das Spiel seiner Rückenmuskeln zu beobachten und seinen wahrhaft spektakulären Hintern zu betrachten. Bevor er sie ertappen konnte, wandte sie rasch den Blick ab und richtete ihn stattdessen auf die Bücher, die Mike ihr auf die Arme lud. Vom Cover des obersten Werkes schaute ihr ein berühmtes Gesicht entgegen. Steve Jobs. „Hast du diese Bücher wirklich alle gelesen?“ „Wir sind viel unterwegs, und ich trainiere gern meine Gehirnzellen. Ich bin Catcher.“ Er tauchte wieder aus dem Wagen auf, beladen mit einem weiteren Stapel Bücher. „Und?“ „Und Catcher müssen schlau sein. Wir müssen das Spiel besser kennen als jeder andere. Strategien, Muster, menschliches Verhalten. Ich muss wissen, was jemand tun wird, noch bevor derjenige es selbst weiß.“ Er warf die Wagentür mit der Hüfte zu. Das sah unfairerweise sehr sexy aus. „Wie steht’s da mit mir? Was habe ich vor?“ „Nach allem, was ich so mitgekriegt habe, Donna MacIntyre, wirst du gleich einen Witz reißen. Darauf kann man sich bei dir verlassen. Na los, Baby, zieh mich auf. Tu das, was du so gut kannst.“ Sie presste schnell die Lippen aufeinander, damit er bloß nicht recht behielt. Obwohl er natürlich recht hatte. Seit sie klein gewesen war, hatte sie auf jeden Mist in ihrem Leben reagiert, indem sie darüber lachte. Was konnte man denn sonst machen? Hoch erhobenen Hauptes marschierte sie auf den Eingang der Bibliothek zu. Mike holte sie im Nu ein. „Habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich es mag?“ Er lehnte sich zu ihr herüber, sodass sie seinen warmen Atem am Ohr spürte. Sinnliche Schauer überliefen sie. „Halte dich jetzt nicht meinetwegen zurück. Los, mach ruhig deine Scherze.“ „Vielleicht bin ich momentan gar nicht in der Stimmung, um Witze zu reißen? Schließlich ist das hier eine Bücherei.“ „Das vergesse ich andauernd, wahrscheinlich weil ich dich normalerweise nur auf Partys treffe. Was treibt ein wildes Mädchen wie dich eigentlich hierher?“ Einen Augenblick lang war sie in Versuchung, Mike die Wahrheit zu gestehen. Die ganze Geschichte in allen enthüllenden Details. Aber sie hatte es nicht einmal Sadie erzählt, ihrer besten Freundin. Was falsch war und sich ändern musste, möglichst bald. Vorerst allerdings … „Ich suche Bücher für den Hai. Das ist der Junge, um den ich mich kümmere.“ „Der Spitzname gefällt mir.“ „Danke, Priester. Ich habe eine Schwäche für Spitznamen.“ „Das ist meiner?“ Sein verblüffter Gesichtsausdruck brachte sie zum Lachen. Sie hatte Spaß daran, Mike zu foppen. „Wegen deines Enthaltsamkeitsschwurs. Doch keine Sorge, das ist nicht dein einziger Spitzname.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Ich sollte nicht fragen. Sollte ich wirklich nicht. Welche gibt es noch?“ Er verlagerte seinen Bücherberg auf einen Arm, um ihr die Tür aufzuhalten. Sie duckte sich unter seinem Arm durch. „Sexy McCatcher“, antwortete sie betont sittsam. „Aber lass es dir nicht zu Kopf steigen.“ „Ich habe Neuigkeiten für dich, Rotschopf“, flüsterte er, da Frank, der Bibliothekar, den Finger auf die Lippen legte, damit sie leise waren. „Die Saison ist vorbei. Das Zölibat Vergangenheit.“ Donnas ganzer Körper reagierte auf diese Information, ihr trockener Mund eingeschlossen. Einen erstickten Laut von sich gebend, eilte sie zum Ausleihtresen. Mike folgte Donna und genoss den Anblick ihrer knappen Jeansshorts und ihres engen T-Shirts, dessen Aufdruck Werbung machte für eine lokale Zydeco-Band. Donna war äußerst wohlgeformt. Zum ungefähr millionstenmal fragte er sich, wie es wohl wäre, diesen Körper mit seinen Händen zu berühren, sie zu erforschen, diese herausfordernde Frau mit ihren kupferroten Haaren und den braunen Augen, die ihren Farbton wechseln konnten. Ihr Gesicht war hübsch, herzförmig, mit störrischem Kinn und Wangengrübchen. Aber für ihn war da noch viel mehr. Ihre Scherze faszinierten ihn, ihre freche Art, ihre … Kühnheit. Schließlich hatte Donna sich bei ihrer letzten Begegnung mit sämtlichen Wade-Tyrannen angelegt, um ihre Freundin Sadie zu beschützen. Dazu gehörte Mut, und deshalb hatte er Respekt vor ihr. Am Tresen luden sie beide ihre Bücherstapel ab. Mike zückte seine Brieftasche und holte zwei Hundertdollarscheine heraus. Vor Verblüffung ließ Frank eines der überfälligen Bücher – der Bericht eines Kampfpiloten aus dem Zweiten Weltkrieg – zu Boden fallen. „Oh, ich bin sicher, so viel ist es nicht.“ Der Bibliothekar schüttelte hektisch den Kopf. „Bis jetzt haben wir erst fünf Dollar zusammen.“ „Dann betrachten Sie es als Spende. Ein kleines Extra dafür, dass ich diese Werke so lange aus dem Verkehr gezogen habe. Manchmal verstreicht die Zeit während der Saison wie im Flug.“ Merkwürdig schaute Donna ihn an. „Tust du das öfter?“ „Bücher ausleihen und sie dann zu spät zurückgeben? Ja, kommt vor. Auswärtsspiele, Verletzungen, Team-Dramen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich versuche, es wiedergutzumachen. Sind wir quitt, Frank?“ „Absolut. Mehr als das.“ „Ausgezeichnet. Vielleicht sehen wir uns in der nächsten Saison. Ich hoffe allerdings nicht. Ist nichts Persönliches.“ Er zwinkerte dem Bibliothekar zu, was den nervös zu machen schien, da er nicht mehr aufhörte, mit dem Kopf zu nicken. Mike wandte sich an Donna, die die Hände in die Gesäßtaschen ihrer Shorts geschoben hatte. Himmel, war sie sexy. Und lustig. Seit Angela hatte er mit keiner Frau mehr so viel Spaß gehabt. Vielleicht überhaupt noch nie. Und dabei hatten sie sich noch nicht einmal geküsst. Noch nicht. Mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der er die Lage hinter der Plate einschätzte, analysierte er die...