E-Book, Deutsch, Band 78, 696 Seiten
Blaszcyk »Also kommt nicht mehr der Weihnachtsmann, sondern es kommt das Christkind«
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-374-06553-0
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ethnografische Fallstudie zur religiösen Elementarbildung in mehrheitlich konfessionslosem Kontext
E-Book, Deutsch, Band 78, 696 Seiten
Reihe: Arbeiten zur Praktischen Theologie (APrTh)
ISBN: 978-3-374-06553-0
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Wie wird religio¨se Bildung in einem mehrheitlich konfessionslosen Kontext konstruiert? Die vorliegende Ethnografie versteht sich als praxeologischer Beitrag zur Erforschung religio¨ser Elementarbildung unter den Bedingungen mehrheitlicher Konfessionslosigkeit. Hierzu wurde eine Kindertageseinrichtung in Sachsen-Anhalt als Untersuchungsgegenstand gewa¨hlt, die im Jahr 2010 von einer bisher kommunalen Tra¨gerschaft in eine evangelische wechselte. Im Projektzeitraum (Juni 2013 bis Mai 2014) waren sowohl Erzieherinnen als auch Familien mehrheitlich konfessionslos.
Die Studie geht vor allem der Frage nach, mit welchen Praktiken religio¨se Bildung in einem ostdeutschen Kindergarten zu vermitteln gesucht wird. Zugleich – und bisher einmalig in der deutschen Forschungs- landschaft – wurde mittels Leitfadeninterviews empirisches Material zu einem Tra¨gerwechsel erhoben. Zudem widmet sich eine kurze Dokumentenanalyse der o¨ffentlichen Darstellung des evangelischen Profils. Die Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten erfolgte mittels Grounded Theory (ethnogra - sche Daten), Qualitativer Inhaltsanalyse (Interviews) bzw. Konversationsanalyse (Dokumente).
[»So it’s not Santa Claus anymore, it’s the Christ Child com- ing.« Ethnographic Case Study on Elementary Religious Education in a Majority Non-Denominational Context]
How is religious education constructed in a predominantly non- denominational context? The present ethnography is intended as a praxeological contribution to research into elementary religious education under the conditions of a majority non-denominational context. For this purpose, a day-care centre in Saxony-Anhalt was chosen as the object of study, which changed from a previously municipal to a Protestant sponsorship in 2010. During the project period (June 2013 to May 2014), both educators and families were predominantly non-denominational.
The study focuses on the question of what practices are used to provide religious education in an East German kindergarten. At the same time – and so far unique in the German research landscape – empirical material on a change of provider was collected by means of guideline interviews.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
INHALT
Kapitel A
Einfu¨hrung in den Forschungsgegenstand
I Maßgebliche Forschungskontexte 18
1 Der Kontext mehrheitlicher Konfessionslosigkeit in Ostdeutschland 18
2 Der Kontext Kindertageseinrichtung 27
2.1 Das humano¨kologische Modell 27
2.2 Elementarpa¨dagogische Einrichtungen als sekunda¨re Instanzen religio¨ser Bildung 38
II Forschungsbegru¨ndung 46
1 Forschungsstand 46
1.1 Empirische Forschung zur Fru¨hpa¨dagogik allgemein in Deutschland 46
1.2 Empirische Forschung zur religio¨sen Elementarbildung in Deutschland 48
2 Forschungsfragen 80
Kapitel B Forschungsdesign
I Einleitung 86
II Praxeologische Bezu¨ge 87
1 Praxeologische Forschung im Allgemeinen 87
2 Die Erforschung religio¨ser Praxis im Speziellen 92
2.1 Die Krise des Religionsbegriffs der Moderne 92
2.2 Religion als Praxisformation 94
2.3 Die Impulse von B. LATOUR zur empirischen Erforschung religio¨ser Praxis 97
Exkurs: Der Raum als Akteur 101
2.4 Religionssoziologische Impulse von P. BOURDIEU 103
Exkurs: Feld, Habitus, symbolisches Kapital 104
3 »Praktiken«, »Praxis«, »Praxen«, »Doing Religion« – Das begriffliche Instrumentarium der vorliegenden Studie 121
III Das ethnografische Forschungsdesign 124
1 Einleitung 124
2 Allgemeine Merkmale und Methodologie ethnografischer Forschung im U¨berblick 126
3 Das ethnografische Forschungsdesign der vorliegenden Studie 133
3.1 Die Konstituierung des Feldes 133
3.2 Methoden der Datenerhebung 138
3.2.1 Erhebung prima¨rer Daten: Teilnehmende Beobachtung und Leitfadeninterviews 138
3.2.1.1 Teilnehmende Beobachtung 139
3.2.1.2 Leitfadeninterviews 144
3.2.2 Erhebung sekunda¨rer Daten: Dokumenteneinsicht 156
4 Methoden der Datenanalyse 159
4.1 Einleitung 159
4.2 Datenanalyse der ethnografischen Protokolle mittels Grounded Theory (GT) 161
4.3 Datenanalyse der Interviews mittels Qualitativer Inhaltsanalyse (QI) 165
4.4 Datenanalyse der Dokumente mittels Konversationsanalyse (KA) 169
Kapitel C Forschungsergebnisse
I Systematik der Pra¨sentation der empirischen Daten 172
II Die Kita »Waldkinder« als Teil der Gesellschaft 175
1 »Die Kita im Dorf halten« – die Ursachen fu¨r den Tra¨gerwechsel 178
2 »Ins Boot holen« – Die Taktik der Vero¨ffentlichung einer brisanten Idee 183
3 »Mu¨ssen wir dann beten?« – Reaktionen auf die Idee des Tra¨gerwechsels 187
4 »Also kommt nicht mehr der Weihnachtsmann, sondern es kommt das Christkind!« – Erinnerungen an Entwicklungen nach dem Tra¨gerwechsel 203
5 »Ganz, ganz, ganz harmlos« – Elternperspektiven zum fu¨nfja¨hrigen Profilierungsprozess 224
6 Resu¨mee 244
III Die Kita »Waldkinder« als sozial-ra¨umliches Feld 248
1 »Was Besseres gibt es nicht« – das Dorf als Sozialisationsraum 248
2 »Ich erwarte von der Kita, dass auch den Kindern warmes Wasser zur Verfu¨gung steht« – die ra¨umlichen Bedingungen der Kita »Waldkinder« 253
3 Die Kita »Waldkinder« als Arbeitsfeld fu¨r pa¨dagogische Fachkra¨fte 255
3.1 »Es hat ja jeder seine Weltanschauung« - Das pa¨dagogische Team als Spiegel des konfessionslosen Kontextes 255
3.2 »Ich bin da gerade etwas unglu¨cklich« – die Erfahrung begrenzter religionspa¨dagogischer Wirksamkeitbei externen und internen Fachfrauen 266
3.3 »Man schafft es nie in der Zeit« – Zeitkonflikte und Umsetzungsdilemmata 280
4 Resu¨mee 283
IV Die Kita »Waldkinder« als sekunda¨r-christliche Sozialisationsumwelt der Heranwachsenden 287
1 Religionspa¨dagogische Orientierungen 287
1.1 Handlungsorientierungen der religionspa¨dagogischen Fachkra¨fte 287
1.2 Die religionspa¨dagogischen Orientierungen in den Dokumenten der Kita 292
1.2.1 Homepagedokument 293
1.2.2 Einrichtungslogo 298
1.2.3 Broschu¨rendokument 300
1.3 Zwischenbilanz: Fokussierung auf Vermittlung sowie die Ordnungsprinzipien des Zusa¨tzlichen und der Plausibilita¨t 315
2 Doing Religion im Doing Variety - Ethnografische Beobachtungen zu den religionspa¨dagogischen Angeboten 316
2.1 Der Morgenkreis 316
2.1.1 Pha¨nomen Modellierung 316
2.1.1.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 316
2.1.1.2 Praktiken: Titulieren - Terminieren - Generieren 317
2.1.1.3 Konsequenzen 318
2.1.2 Pha¨nomen Humansteuerung 319
2.1.2.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 319
2.1.2.2 Praktiken: Sammeln - Separieren - Platzieren - Ordnen 320
2.1.2.3 Konsequenzen 328
2.1.3 Pha¨nomen Narrativ 343
2.1.3.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 343
2.1.3.2 Praktiken:Wiederholen-Fokussieren-Inszenieren-Imaginieren 343
2.1.3.3 Konsequenzen 351
2.1.4 Zwischenbilanz: Das spezifische Pha¨nomen Forcierte Zitation 387
2.2 Das Singen mit Kindern 390
2.2.1 Pha¨nomen Modellierung 390
2.2.1.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 390
2.2.1.2 Praktiken: Terminieren - Generieren - Umra¨umen 391
2.2.1.3 Konsequenzen 394
2.2.2 Pha¨nomen Humansteuerung 397
2.2.2.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 397
2.2.2.2 Praktiken: Sammeln - Platzieren - Spielen 397
2.2.2.3 Konsequenzen 401
2.2.3 Pha¨nomen Lied 407
2.2.3.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 407
2.2.3.2 Praktiken: Bewegtes Durchsingen - Singen christlicher oder sa¨kularer Lieder - Musizieren 408
2.2.3.3 Konsequenzen 415
2.2.4 Zwischenbilanz: Das spezifische Pha¨nomen Ritual 425
2.3 Der Kindergottesdienst 428
2.3.1 Pha¨nomen Modellierung 428
2.3.1.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 428
2.3.1.2 Praktiken: Veralltagen - Verkirchlichen - Dimensionieren 429
2.3.1.3 Konsequenzen 436
2.3.2 Pha¨nomen Humansteuerung 440
2.3.2.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 440
2.3.2.2 Praktiken: Sammeln - Geleiten - Leiten und Assistieren - Zeremoniell Ordnen - Pa¨dagogisieren 441
2.3.2.3 Konsequenzen 452
2.3.3 Pha¨nomen Narrativ 470
2.3.3.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 470
2.3.3.2 Praktiken: Inszenieren - Gustatorisch performen 470
2.3.3.3 Konsequenzen 475
2.3.4 Zwischenbilanz: Das spezifische Pha¨nomen Integrierende Adaption 482
3 Doing Religion im Doing Community - Ethnografische Beobachtungen zu den Festen 484
3.1 Einleitung 484
3.2 Pha¨nomen Modellierung 485
3.2.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 485
3.2.2 Praktiken: Apostrophieren - Deklarieren - Lokalisieren - Terminieren - Generieren - Verantworten - Kooperieren 490
3.2.3 Konsequenzen 505
3.3 Pha¨nomen Humansteuerung 506
3.3.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 506
3.3.2 Praktiken: Stillstellen - Bewillkommnen - Zeremoniell Ordnen - Repra¨sentieren 508
3.3.3 Konsequenzen 519
3.4 Pha¨nomen Narrativ 524
3.4.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 525
3.4.2 Praktiken: Zitieren - Privilegieren - Inszenieren - Applizieren 529
3.4.3 Konsequenzen 544
3.5 Pha¨nomen Geselligkeit 558
3.5.1 Kontext, ursa¨chliche und intervenierende Bedingungen 559
3.5.2 Praktiken: Miteinander Essen – Entertainen 561
3.5.3 Konsequenzen 566
3.6 Zwischenbilanz: Das spezifische Pha¨nomen Administrative Trichotomie 568
4 Resu¨mee 575
4.1 Allgemeine und spezifische Pha¨nomene der religionspa¨dagogischen Angebote und christlichen Feiern 575
4.2 Das Background-Pha¨nomen Differenzbearbeitung 576
4.3 Das Kernpha¨nomen Doing Protestantism mittels Epithese (Soziale Ordnung) 581
V Die Kita »Waldkinder« als Transaktions- und Handlungsfeld der Kinder 585
1 Einleitung 585
2 Wissen 587
3 Erleben 594
4 Einstellungen 600
5 Sprachfa¨higkeit 604
6 Resu¨mee 606
VI Zusammenfassung: Zentrale Ergebnisse der Studie 608
1 Befunde zur ersten Forschungsfrage 610
2 Befunde zur zweiten Forschungsfrage 612
3 Befunde zur dritten Forschungsfrage 613
4 Befunde zur vierten Forschungsfrage 614
5 Befunde zur fu¨nften Forschungsfrage 616
Kapitel D Religionspa¨dagogische Perspektiven
1 Einleitung 620
2 Erste religionspa¨dagogische Perspektive:
Die Stabilita¨t der Betreuungsqualita¨t und der strukturellen Dilemmata 623
3 Zweite religionspa¨dagogische Perspektive:
Die Stabilita¨t der differenten Kulturen 631
4 Dritte religionspa¨dagogische Perspektive:
Das Gebet als Signum der Differenz 640
5 Vierte religionspa¨dagogische Perspektive:
Die Stabilita¨t des religionspa¨dagogischen Habitus 648
6 Fu¨nfte religionspa¨dagogische Perspektivierung:
Der Aktionsradius der Kinder 654
Literaturverzeichnis 661
Anhang 677
A 1 Interviewleitfaden Elterninterviews 678
A 2 Leitfaden Experteninterviews (I)
am Beispiel des Interviews mit der Kita-Leiterin 679
A 3 Leitfaden Experteninterviews (II)
am Beispiel des Interviews mit dem Tra¨gerpfarrer 682
A 4 Leitfaden Erzieherinneninterviews 683
A 5 Leitfaden erstes Kinderinterview 684
A 6 Leitfaden zweites Kinderinterview 685
A 7 Transkriptionsregeln und Verzeichnis der ha¨ufig zitierten Personen 686
A 8 Kodierparadigma (ohne und mit exemplarischem Inhalt) 688
A 9 Qualitative Inhaltsanalyse / Kategoriensystem Elterninterviews / Analyseeinheit Familie 689
A 10 Qualitative Inhaltsanalyse / Kategoriensystem Elterninterviews / Analyseeinheit Kita 691
A 11 Experten- und Erzieherinneninterviews / Analyseeinheit Biografie 693
A 12 Kategoriensystem QI Pa¨dagogische Fachkra¨fte / Analyseeinheit Berufsta¨tigkeit 694