Buch, Deutsch, 136 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 211 mm, Gewicht: 210 g
Krieg - Klima - Kapitalismus. Ein Briefwechsel
Buch, Deutsch, 136 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 211 mm, Gewicht: 210 g
ISBN: 978-3-86754-526-6
Verlag: Argument- Verlag GmbH
Eine politische Freundschaft
Der Briefdialog zwischen Klaus Weber (Autor, Psychologiedozent, linker Aktivist) und Dick Boer (Theologe und Marxist) arbeitet sich kreuz und quer durch Referenzen und Begriffe: Es geht um Kant und Hiob, ums ›Tora tun‹, um Neinsagen und Pflicht, um Plastikwörter, Barbarei, Heimat und Nicht-Ort. Da rangelt ein theorienkundiger Pragmatiker, der die Welt als Aufforderung zu Engagement und Handeln sieht, mit einem christlichen Idealisten, der an der Nichtüberwindung des naturzerstörenden, kriegführenden, menschenfeindlichen Kapitalismus verzweifelt.
Hoffen gegen jede Hoffnung: Hier geht es nicht um Durchhalteparolen, sondern ums kritische Sondieren – miteinander. Krieg, Klima, Kapitalismus: Wie können wir in tiefster Krise genau hinsehen, ohne zu resignieren? Können wir ohne Selbsttäuschung vergegenwärtigen, was real geschieht? Gar erkennen, was wir zu tun haben?
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Aus dem Vorwort von Klaus Weber:
»Erst ab 2022 schreiben wir uns Briefe; vorher treffen wir uns bei Kongressen und Tagungen und zweimal besuche ich Dick Boer in Amsterdam. Wir sind selten einer Meinung und streiten uns gerne – das zeichnet unsere Freundschaft aus. Ob uns das Nachdenken über Hoffnung auf eine bessere Welt bzw. das »Wissen«, dass sie nicht mehr zu retten sein wird, verbindet oder auseinandertreibt, wird sich zeigen. Wenn ich von K.I.Z., einer Dicks Ohren wohl kaum zumutbaren Berliner Band, den Song »Hurra die Welt geht unter« höre, und das mit Freude (»Und wir singen im Atomschutzbunker:?/ ›Hurra, diese Welt geht unter!‹?/ Auf den Trümmern das Paradies), dann glimmt in mir Zorn gegen das herrschende kapitalistische System und seine grün-rot-schwarz-blauen Lakaien auf, und ich hoffe auf ein Paradies vor dem besungenen Untergang. In den Worten von K.I.Z.: »Dieses Leben ist so schön, wer braucht ein Leben danach?« Wir wissen, dass der Text falsch ist, weil das Leben für viele Menschen unerträglich und eben nicht schön ist, so dass sie das Paradiesische auf »ein Leben danach«, in eine Region der Vertröstung schieben. Für mich gilt jedoch: Gerade in den Diskussionen mit Dick erlebe ich politische Freundschaft als etwas so Wunderbares, dass ein Teil meiner verbliebenen Hoffnung darauf beruht, mit diesem hoffnungslosen Ketzer befreundet zu sein. Zorn, Trotz sowie die Lust auf ein anderes Leben als Vorschein einer besseren Welt sind meine Begleiter im politischen, kulturellen, privaten wie öffentlichen Alltagsleben – und der Austausch mit meinem Freund Dick Boer.«