E-Book, Deutsch, 127 Seiten
Reihe: Beck kompakt
Bonnemeier Der Businessplan
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-406-68480-7
Verlag: C.H.Beck
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Konzept, Finanzplan, Präsentation
E-Book, Deutsch, 127 Seiten
Reihe: Beck kompakt
ISBN: 978-3-406-68480-7
Verlag: C.H.Beck
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Businessplan:
Gut geplant ist halb gewonnen!
Sie möchten ein Unternehmen gründen, übernehmen oder erweitern? Sie benötigen dafür einen professionellen Businessplan? Sie möchten Partner, Banken oder Investoren von der Sinnhaftigkeit Ihres Vorhabens überzeugen?
Dieser Ratgeber zeigt Ihnen kompakt und verständlich, worauf es bei einem Businessplan ankommt und hilft Ihnen dabei,
• Ihre Pläne in die richtige Form zu bringen,
• Ihre Gedanken zu ordnen,
• mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen,
• existenzielle Risiken zu vermeiden,
• nichts Entscheidendes zu vergessen und
• die typischen, häufigsten Fehler zu vermeiden.
Autoren/Hrsg.
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21Der Textteil Ihres Businessplans
1. Teil: Die Zusammenfassung
Die Zusammenfassung Ihres Vorhabens ist der Einstieg in Ihren Businessplan – aber nur für den Leser. Sie selbst können nicht mit diesem Kapitel anfangen, weil Sie die Kernaussagen Ihres Konzepts, also die wichtigsten Argumente dafür, i. d. R. noch nicht formulieren können, bevor das Konzept „steht“. Ziel der Zusammenfassung ist es, das Interesse Ihrer Leser zu wecken und sie zum Weiterlesen zu bewegen. Beispiel: Ein guter Businessplan ist wie ein gutes Buch Stellen Sie sich vor, Sie nehmen in einer Buchhandlung ein Buch in die Hand, das Sie interessiert. Wahrscheinlich lesen Sie zuerst den Klappentext und entscheiden dann (meist unbewusst), ob sie noch ein bisschen in dem Buch herumblättern und mehr erfahren wollen, ob Sie es sofort kaufen oder es wieder ins Regal stellen, weil die Beschreibung Sie nicht anspricht. So ähnlich ist es mit der Zusammenfassung in Ihrem Businessplan. Der Leser soll interessiert weiterblättern und Ihnen im Ergebnis Ihre Idee „abkaufen“. Machen Sie es Ihrem Leser also so leicht wie möglich und schreiben Sie eine Zusammenfassung, die ihm gar keine andere Möglichkeit lässt als weiterzulesen. 22Die Zusammenfassung soll nicht alle Fragen beantworten, sondern verständlich auf den Punkt bringen, warum Ihre Idee ein Erfolg werden wird, und weiteres Interesse wecken bzw. vorhandenes Interesse aufrechterhalten. Dazu fassen Sie die wichtigsten Aussagen aus den einzelnen Kapiteln zusammen und nennen die wesentlichen Eckdaten in Zahlen, insbesondere wie hoch der Kapital- und der Fremdfinanzierungsbedarf sind und bis wann Sie welche Gewinnziele planmäßig erreichen wollen. Auf den Punkt gebracht Die Zusammenfassung steht am Anfang Ihres Businessplans, entsteht aber erst, wenn Sie Ihren gesamten Businessplan ausformuliert haben. Dann können Sie kurz und prägnant darstellen, worum es bei Ihrem Vorhaben geht. 2. Teil: Die Idee
Beschreiben Sie Ihre Idee verständlich und zeigen Sie auf, dass Sie damit Geld verdienen können, weil Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung in jeder Hinsicht marktgerecht ist. Es macht natürlich einen Unterschied, ob Sie z. B. Ihr Unternehmen erweitern oder ob Sie z. B. ein Unternehmen neu gründen wollen. Im ersten Fall wird es Ihnen wahrscheinlich ziemlich leichtfallen, Ihre Idee, deren Sinn usw. zu beschreiben. Vermutlich müssen Sie dann allenfalls aufpassen, dass 23Sie in Ihrer Begeisterung nicht über das Ziel hinausschießen und zu viel, zu detailliert und zu sehr mit Fachbegriffen gespickt schreiben. Darunter leidet die Leserfreundlichkeit und Sie wollen dem Leser ja eine Unterstützung Ihres Vorhabens so leicht wie möglich machen. Schwerer ist es für Existenzgründer, die komplett neu starten wollen. Wer bei Null anfängt, kann in aller Regel in zwei, drei Sätzen die Gründungsidee erklären. Alles Weitere ist aber eine Menge (Kopf-)Arbeit. Aller Anfang ist schwer! Ganz besonders, wenn man mit vollem Kopf vor einem leeren Blatt sitzt. Dann hilft Ihnen vielleicht folgender Tipp: Am besten, Sie schreiben einfach erst einmal drauflos und notieren, was Ihnen zu Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung einfällt. Das muss ganz und gar nicht perfekt sein. Das dürfen gern auch zunächst nur Stichworte sein und/oder ganz spontane, „verrückte“ Ideen. Sie werden jetzt erst einmal vieles schreiben und immer wieder ändern, ergänzen und anpassen, bis Ihr Businessplan perfekt ist. Keine Sorge: In diesem Stadium können Sie gar nichts falsch machen. Ein Tipp zum leichten Einstieg: Orientieren Sie sich einfach an den W-Fragen: Wer macht was, wie, wo, wann und warum? So bringen Sie die ersten – möglicherweise noch unvollständigen – Sätze zu Papier. Dann geht es weiter – und es wird konkreter: Welches Produkt/welche Produkte oder welche Leistung/en wollen Sie anbieten? 24Wem wollen Sie das anbieten (Hauptzielgruppen)? Warum sollten die Menschen/Unternehmen Ihnen Ihr Produkt oder Ihre Leistung abkaufen? Was ist so gut daran? Warum sollten sie ausgerechnet bei Ihnen Kunde werden (in der Regel gibt es ja mehr als genug Konkurrenten)? Was können Sie besser als andere? Was macht Sie und Ihr Angebot besonders? Wenn Sie sich mit diesen Fragen intensiv beschäftigen, werden Sie merken, wie Ihre Idee dabei reift und was noch nicht ganz „rund“ ist. Viele Gründer kommen besser damit zurecht, das Kapitel „Idee“ nicht gleich am Anfang fertigzustellen, sondern zunächst ein paar Eckdaten aufzuschreiben und sonst das Kapitel erst ganz zum Schluss zu schreiben. Wenn das Konzept „steht“ ist es oft einfacher, auch die wichtigsten Argumente dafür kurz, knapp und überzeugend in einem Kapitel auf den Punkt zu bringen. Die Person(en) hinter der Idee
Sie können Ihrer Person oder den handelnden Personen ein eigenes Kapitel im Businessplan widmen. Je nach Vorhaben, Komplexität, Anzahl der Gründerpersonen etc. ist das sinnvoll. Sie können auf die wichtigsten Punkte eingehen und z. B. einen Lebenslauf dem Anhang beifügen. Wichtig ist es, nachvollziehbar zu vermitteln, dass und warum Sie für Ihr Vorhaben qualifiziert sind: fachlich und persönlich. 25Das ist gar nicht so einfach. Die erste Frage lautet: Welche Qualifikationen und Eigenschaften sind überhaupt nötig, um das geplante Vorhaben erfolgreich umsetzen zu können? Grundsätzlich kann jeder ein Geschäft eröffnen. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen und auch noch das nötige Quäntchen Glück hinzukommt, kann das ohne Weiteres funktionieren. Vielleicht planen Sie aber auch, sich z. B. mit persönlichen Dienstleistungen selbstständig zu machen oder etwas anderes zu tun, wobei Sie darauf angewiesen sind, immer wieder neue Kunden zu gewinnen. Dann sieht die Sache schon ganz anders aus und kann ungleich anspruchsvoller sein. Es ist immer anspruchsvoll, ein Unternehmen dauerhaft erfolgreich zu führen, allerdings besonders schwierig, wenn Sie keine Produkte vorzeigen können, die der Kunde sinnlich wahrnehmen kann. Ein Produkt, das man sehen, schmecken, riechen oder anfassen kann, überzeugt viel schneller als eine erklärungsbedürftige Dienstleistung. Im Einzelhandel stehen z. B. Ihre Produkte im Vordergrund. Sind diese gut, der Standort ebenfalls und der Preis in Ordnung, ist das bereits mehr als „die halbe Miete“. Wollen Sie Dienstleistungen verkaufen, reicht das längst nicht aus. Dann brauchen Sie noch viele andere Talente, um überhaupt mit potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen. Stellen Sie sich also zunächst selbstkritisch, aber auch wohlwollend und realistisch drei Fragen und beantworten diese für sich: Was (und wie stark) sind meine Motive bzw. meine Beweggründe? 26Welche Stärken bringe ich mit, um mein Vorhaben erfolgreich umsetzen zu können? Was sind meine Schwächen? Eine starke Eigenmotivation ist unverzichtbar. Der beste Businessplan kann eine zu geringe Motivation nicht ausgleichen. An fast allem anderen können Sie arbeiten. Stehen Sie nicht uneingeschränkt hinter Ihrem Vorhaben und sind Sie nicht zu einem hohen Einsatz für die Umsetzung bereit, stehen die Erfolgschancen nicht gut. Spätestens bei den ersten Rückschlägen besteht die große Gefahr, dass Sie vorzeitig aufgeben. Die benötigte Anlaufzeit ist nicht zu unterschätzen und vielfach scheitern gute Ideen daran, dass Gründer das Geschäft aufgeben, bevor Erfolg überhaupt eintreten kann. Ohne eine ausgeprägte Eigenmotivation bleibt alles halbherzig und kostet nur unnötig Zeit, Energie und Geld. Bei den Stärken und Schwächen geht es nur um solche, die das Vorhaben unterstützen und zum Erfolg führen oder es gefährden können. Was braucht also ein erfolgreicher Unternehmer im Allgemeinen? Um es gleich vorweg zu sagen: Das kann (noch) niemand abschließend sagen. Es gibt bereits einiges an Literatur dazu und das Thema wird auch wissenschaftlich untersucht. Natürlich wäre es sehr hilfreich, wenn z. B. Kreditgeber durch eine Art „Persönlichkeitstest“ bereits im Vorfeld erfahren könnten, ob das Gründungsvorhaben eine realistische Erfolgschance hat oder nicht. So einfach ist es aber nicht. Es gibt Gemeinsamkeiten in den Persönlichkeitsmerkmalen besonders erfolgreicher Unternehmer, aber auch erhebliche 27Unterschiede. Es stellt sich auch die Frage: Was ist Erfolg überhaupt? Vielleicht wollen Sie gar kein Weltimperium aufbauen? Vielleicht wollen Sie „nur“ raus aus der Arbeitslosigkeit? Vielleicht wollen Sie im Nebenberuf selbstständig arbeiten um Beruf und Familie bestmöglich in Einklang zu bringen? Brauchen Sie dann die Eigenschaften eines Donald Trump oder eines Bill Gates? Wäre das für Ihr spezielles Vorhaben vielleicht sogar kontraproduktiv? Sie sehen: Pauschale Antworten auf die Frage nach den „wichtigsten“ oder den „richtigen“ Unternehmereigenschaften kann man zumindest hinterfragen. Es geht um Ihr Vorhaben und die Frage, ob Sie für dieses individuelle Vorhaben alles...