Brandstätter / Otto | Handbuch der Allgemeinen Psychologie – Motivation und Emotion | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 806 Seiten

Reihe: Handbuch der Psychologie

Brandstätter / Otto Handbuch der Allgemeinen Psychologie – Motivation und Emotion


1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-8409-1845-2
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 806 Seiten

Reihe: Handbuch der Psychologie

ISBN: 978-3-8409-1845-2
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Der Band bietet eine kompakte Darstellung zentraler Konzepte und Theorien der Motivations- und Emotionspsychologie. Führende Expertinnen und Experten geben einen Einblick in die Vielfalt der klassischen wie aktuellen motivations- und emotionspsychologischen Forschung. Neben grundlagentheoretisch ausgerichteten Fragestellungen und Methoden gibt der Band Aufschluss über die vielfältigen Anwendungsbezüge der Motivation- und Emotionspsychologie.
Der Band ist in die beiden großen Bereiche Motivation und Emotion gegliedert. Es werden so zentrale Themen behandelt wie beispielsweise implizite und explizite Motive, Ziele, Motivation und Emotion in Schule und Beruf, spezifische Emotionen, Geschlechtsunterschiede in Emotionen, emotionale Intelligenz, psychobiologische Aspekte. Dieser Band unterscheidet sich von anderen Bänden durch die integrierte Darstellung der motivations- und emotionspsychologischen Forschung, die bislang meist getrennt behandelt werden. Das Handbuch eignet sich daher hervorragend für Studierende, Lehrende, Forscher aber auch Praktiker, die sich in knapper und kompetenter Form über diese wichtigen Teilgebiete der Psychologie informieren möchten.

Brandstätter / Otto Handbuch der Allgemeinen Psychologie – Motivation und Emotion jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1;Handbuch der Allgemeinen Psychologie – Motivation und Emotion;1
2;Inhalt;7
3;Motivation und Emotion: Eine Einfuehrung;15
4;I Konzepte der Motivationspsychologie;21
4.1;Erwartung und Anreiz;23
4.2;Implizite und explizite Motive;31
4.3;Ziele;39
4.4;Werte;48
4.5;Interesse;54
4.6;Selbstkonzept der Begabung;60
4.7;Zielorientierungen;66
4.8;Annäherungs- vs. Vermeidungsmotivation;74
4.9;Persistenz und Zielablösung;81
4.10;Motivation in kulturvergleichender Perspektive;91
4.11;Methoden der Motiv-, Motivations- und Volitionsdiagnostik;96
5;II Theorien der Motivationspsychologie;109
5.1;Historische Ansätze der Motivationspsychologie;111
5.2;Risikowahl-Modell;122
5.3;Attributionstheorie und attributionale Theorien;128
5.4;Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation;137
5.5;Selbstbestimmungstheorie und Kognitive Bewertungstheorie;144
5.6;Rubikonmodell der Handlungsphasen;152
5.7;Handlungskontrolltheorie;159
5.8;Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI);165
5.9;Zielsetzungstheorie;176
5.10;Psychologie des Zukunftsdenkens;184
5.11;Theorie des regulatorischen Fokus;191
5.12;Theorie Erlernter Hilflosigkeit;199
5.13;Automotiv-Theorie;206
5.14;Intentionstheoretischer Ansatz;211
6;III Thematische Klassen motivierten Verhaltens;217
6.1;Leistung;219
6.2;Macht;227
6.3;Anschluss und Intimität;233
6.4;Aggression;241
6.5;Prosoziales Verhalten;248
6.6;Neugier und Exploration;254
6.7;Intrinsische Motivation;260
6.8;Entwicklung der Handlungsregulation;268
6.9;Entwicklung der Motive;274
7;IV Psychobiologische Aspekte von Motivation;287
7.1;Neurobiologie der Motivation und Volition;289
7.2;Endokrinologische Korrelate von Motiven;300
7.3;Belohnungs- und Bestrafungssensibilität;308
7.4;Biogene Bedürfnisse: Durst, Hunger, Sexualität;315
7.5;Kardiovaskuläre Prozesse und motivationale Intensität;326
8;V Motivation in angewandter Perspektive;335
8.1;Motivationspsychologie des Lernens;337
8.2;Motivation in Arbeit und Beruf;349
8.3;Motivation von Anbietern und Nachfragern;362
8.4;Motivationspsychologische Konzepte in der Ökonomie;371
8.5;Motivation im Leistungssport;379
8.6;Motivation zur Förderung der Gesundheit;385
8.7;Motivationstraining;394
9;VI Theoretische Ansätze der Emotionspsychologie;405
9.1;Evolutionäre Psychologie;407
9.2;Psychophysiologie der Emotionen;414
9.3;Ausdruck;424
9.4;Attributionale Ansätze;431
9.5;Einschätzung;437
9.6;Komponenten-Prozess-Modell – ein integratives Emotionsmodell;448
9.7;Sozial-konstruktivistischer Ansatz der Emotionspsychologie;459
9.8;Entwicklung;465
10;VII Physiologische und neurochemische Grundlagen;473
10.1;Neuropsychologie;475
10.2;Neurochemie;484
10.3;Physiologische Emotionsspezifität;493
11;VIII Forschungsmethoden;501
11.1;Psychophysiologie;503
11.2;Bildgebende Verfahren;513
11.3;Methoden der Mimikanalyse und -synthese;523
11.4;Verbale Daten: Fragebogenverfahren;534
11.5;Methoden zur Induktion von Emotionen;542
11.6;Neurochemische Methoden in der Emotionspsychologie;552
11.7;Inhaltsanalysen und Interpretation;565
12;IX Struktur der Emotionen und spezifische Emotionen;571
12.1;Kategoriale und dimensionale Modelle;573
12.2;Überraschung;579
12.3;Freude und Glück;587
12.4;Liebe und Verliebtsein;598
12.5;Eifersucht;607
12.6;Ärger;614
12.7;Angst und Furcht;625
12.8;Trauer;635
12.9;Ekel und Verachtung;646
12.10;Stolz, Scham, Peinlichkeit und Schuld;652
13;X Allgemeinpsychologische, differenzielle und soziale Aspekte von Emotionen;661
13.1;Gedächtnis und Emotion;663
13.2;Motivation;670
13.3;Emotion und Handeln;677
13.4;Persönlichkeit und Emotion;688
13.5;Geschlechtsunterschiede in Emotionen;699
13.6;Emotionale Intelligenz und Emotionale Kompetenz;708
13.7;Emotionsregulation;716
13.8;Empathie;725
14;XI Anwendungsbereiche;731
14.1;Psychotherapie und Emotionen;733
14.2;Emotion und Gesundheit;743
14.3;Schulisches Lernen und Emotionen;750
14.4;Emotionen in Organisationen;757
15;Die Autorinnen und Autoren des Bandes;765
16;Autorenregister;775
17;Sachregister;797


Motivationspsychologie des Lernens (S. 335-336)

Psychology of Motivation for Learning
Regina Vollmeyer
Beim Lesen dieses Handbuchs wird deutlich, dass Motivation kein homogener Begriff ist, sondern je nach Theorie unterschiedliche Aspekte von Motivation hervorgehoben werden. Jedoch stimmen alle Theorien überein, dass Motivation dem Verhalten eine Richtung gibt, indem motivierte Personen bestimmte Tätigkeiten auswählen, sich bei diesen besonders anstrengen und mehr Zeit dafür investieren. Wenn sich Personen mehr anstrengen und mehr Zeit mit bestimmten Tätigkeiten verbringen, dann kann man für den Schulkontext daraus schließen, dass sie hier eine bessere Leistung zeigen werden. Eine Beobachtung, die Lehrkräfte häufig machen ist, dass Schüler und Schülerinnen nach der Grundschule ihre „Lust“ am Lernen verlieren.

Um dieses Alltagsphänomen differenzierter zu betrachten, möchte ich in Abschnitt 1 einzelne Motivationsphänomene (Interesse, Selbsteingeschätzte Fähigkeiten und Werte/Anreize) beschreiben, die in der Schule auftreten. Anhand verschiedener Theorien (Interessentheorie, Erwartungs-Wert-Modell, Selbstbestimmungstheorie) werde ich erklären, warum es zu einem Motivationsverlust kommt. Ergebnisse, die im Rahmen dieser Theorien gewonnen wurden, werden mit empirischen Studien illustriert und Hinweise gegeben, wie Motivation gefördert werden kann. Zur Förderung von Motivation liegt bereits Literatur vor (u. a. Vollmeyer, 2008, ? Motivationstraining), so dass diese Empfehlungen sehr kurz abgehandelt werden.

In einem zweiten Abschnitt wird ein Modell vorgestellt, das beschreibt, wie motivierte Schüler und Schülerinnen lernen und welches Verhalten das Lernergebnis beeinflusst.

1 Erklärungen für den Motivationsverlust in der Schule

1.1 Erklärung des Motivationsverlusts nach der Interessentheorie
Krapp (1998) versteht unter Interesse, dass ein Gegenstand, mit dem man sich freiwillig beschäftigt (das ist Selbstintentionalität), auch positiv bewertet wird. Wenn man sich mit dem Gegenstand auseinandersetzt, so stellen sich positive Gefühle ein (?Interesse). Das so definierte Interesse an Schulfächern wurde häufig untersucht, besonders in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern. In groß angelegten Längsschnittstudien, aber auch in kleineren Studien (z. B. Kessels & Hannover, 2004) stellte sich heraus, dass das Interesse an Schulfächern über die Schulzeit hinweg abnimmt.

Besonders bei Mädchen ist der Interessenverlust an mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern groß. Kessels und Hannover (2004) erklären diesen Befund damit, dass sich Lehrende von klassischen Geschlechtsstereotypen leiten lassen, d. h. Jungen wird mehr Kompetenz im Bereich der Naturwissenschaften zugesprochen und der Unterricht wird auch stärker auf die Erfahrung von Jungen abgestimmt. Da Mädchen wenig angeregt und unterstützt werden, verlieren sie das Interesse.

Auf der Grundlage von mehreren empirischen Studien kann insgesamt von einem kleinen bis mittleren Einfluss von Interesse auf Leistung ausgegangen werden, vor allem wenn das Vorwissen kontroliert wird (z. B. Third International Mathematics and Science Study (TIMSS), Köller, Baumert & Schnabel, 2000, Schiefele, Krapp & Winteler, 1992). Auch wenn der Einfluss des Interesses auf die Schulleistung vergleichsweise gering ist, scheint eine Förderung des Interesses im Hinblick auf eine positive emotionale Befindlichkeit bei der Beschäftigung mit dem Lerngegenstand zentral.

Lehrkräfte können Interesse fördern, indem sie

• Situation ansprechender gestalten (z. B. Aufgabe als Spiel darbieten),

• Aufgaben an Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen anpassen (z. B. Schwierigkeitsgrad verändern, persönlichen Bezug zur Lebenswelt der Schüler herstellen).

1.2 Erklärung des Motivationsverlusts nach dem Erwartungs-Wert-Modell
Nach Erwartungs-Wert-Modellen ist es für eine motivierte Handlung notwendig, dass Personen einer Tätigkeit und/oder dem Ergebnis der Tätigkeit einen hohen Wert beimessen und auch die Erwartung haben, die Tätigkeit zu einem positiven Ergebnis/Ziel führen zu können. Je höher der subjektive Wert des Ziels und je höher die Erfolgserwartung ist, desto eher wird eine Person die Tätigkeit auswählen, sich dafür anstrengen und auch eine bessere Leistung erzielen (? Erwartung und Anreiz). Dies möchte ich an einem Beispiel aus der Schule illustrieren. Wenn eine Schülerin Ingenieurin werden möchte (hoher Wert), so wird sie sich besonders in den Fächern anstrengen, die für ein Ingenieurstudium relevant sind.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.