Braun | Bestien auf zwei Beinen | Buch | 978-3-00-053139-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 239 Seiten, GEKL

Braun

Bestien auf zwei Beinen


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-00-053139-2
Verlag: URL-Verlag

Buch, Deutsch, 239 Seiten, GEKL

ISBN: 978-3-00-053139-2
Verlag: URL-Verlag


Der Berliner Olaf Schmitz erbt in sehr jungen Jahren eine Waffenfabrik, sträubt sich gegen diese Verantwortung, steht aber der Familie gegenüber in der Pflicht. Allmählich gewinnt er Gefallen an der Tätigkeit als Waffenproduzent und- Händler und beliefert zunächst die Sowjetunion. Dadurch gerät der unerfahrene junge Mann in das Kreuzfeuer höchster Diplomatie, aus dem ihm der väterliche Freund Professor Halstenbach befreit. Bedingung: Schmitz muss die Amis kostengünstiger mit seinen neuartigen Waffensystemen beliefern.

In der Zeit des kalten Krieges absolviert die junge Chemiestudentin Carola Hermann, die sich besonders um die Entwicklung hormoneller Stoffe kümmert, ein Praktikum in der Waffenschmiede. Sie hilft Schmitz, eine unschlagbare Waffe zu produzieren: Hormone locken die Soldaten an, die rennen quasi vor die Flinte und der Waffenbesitzer tötet diese. Olaf und Carola verlieben sich, heiraten und bekommen ungewollt ein Kind: Ron. Beide Elternteile kümmern sich ausschließlich um die Karriere, Ron fällt durch das Sieb und macht im Kindergarten, in der Schule und zu Hause Schwierigkeiten. Mit Ach und Krach legt der Junge die Hauptschulprüfung ab, bekommt in Kalbe eine Stuckateur-Lehrstelle. Die Ausbildung macht im sehr viel Spaß, er bekommt erstmals Anerkennung und gewinnt Freunde. Serhat, ein türkischer Arbeitskollege, der sich besonders um Ron kümmert, steuert den Jungen einfühlsam und verständnisvoll in die örtliche muslimische Gemeinde.

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Zielgruppe


Jugendliche im Alter bis 18 Jahren, die sehr labil sind und den Islam nicht kennen.
Der Roman bietet eine lebensnahe Darstellung, wie labile Menschen in die Fänge gewalttätiger Menschen geraten, ohne bewusst Schuld daran zu tragen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Ein Dauerklingeln an der Wohnungstüre rüttelte ihn aus allen Träumen. Er traute seinen Ohren nicht. Noch nie, seit er hier in Charlottenburg wohnte, bekam er ei-nen solchen unangenehmen Dauerton an der Eingangstüre zu hören.
»Wer will morgens um dreiviertelsieben Uhr etwas von mir? Und in den Ferien.«
Seine Freunde meldeten sich gewöhnlich per »Whatsapp«. Oder in Facebook. Dass ihn einer dieser Freaks zu dieser Zeit belästigte, schloss er definitiv aus.
»Kevin ist gestern mit seinen Eltern auf Malle geflogen. Der wird mich nicht aus den Federn klingeln.« In der Großstadt kannte er sich zwar aus, doch er befand sich alleine zu Hause, einsam in einer Penthousewohnung. In einem Viertel, wo sich Gauner und Verbrecher die Türklinken in die Hände drücken. Bevorzugt Migranten brechen Schlösser oder Fenster auf, steigen ein und holen sich, was sie suchten. Ohne Rücksicht auf Verluste, nicht mal Menschenleben hinderten sie an deren kriminellen Absichten. So wie den alten Schmieder, den wahrscheinlich Russlanddeutschen zu Tode prügelten für ein paar Tausender, die er im Tresor versteckte und die Zahlenkombination nicht mehr erinnerte. Angstschweiß überzog sein fahles, jugendliches Gesicht, als er sich überlegte, ob er dem Dauerklingeln Folge leistete oder nicht.
»Malle ist geil, Wetter warm, Essen super!, LG Kevin«
Dem geht es gut, ich kämpfe hier in den nächsten Sekunden mit einem Angreifer, der mir die Fresse polieren und dann den Tresor plündern will. Ich bin fett neidisch. In Berlin schifft es seit Tagen, auf den Balearen brennt der Gute den Pelz braun.
Er schlich auf allen vieren zur Gusseisentür und entschloss sich, dem schrillen Ton zu folgen.
»Schönen Morgen. Ein Expresseinschreiben aus Syrien, bitte unterschreibe hier.«
Nanu? Wer schrieb ihm einen Brief? Aus Syrien? Im ersten Moment erschrak er, möglicherweise ist doch was schiefgelaufen, als er den Absender las, zuckte er zusammen. Der Namen schien ihm bekannt, so vertraut, dass er mit offenem Mund in die Wohnung rannte, wie am Spieß schrie und seelische Schmerzen empfand. Verwirrt irrte er im Kreis herum, gab schrille Laute von sich, mit seinen siebzehn Jahren besaß er nur wenige Erfahrung, mit Hiobsbotschaften umzugehen. Sein Leben verlief zwar sehr kurvenreich, doch mit Hammernachrichten kam er nur medial in Berührung. Persönlich blieb er verschont - bis jetzt, als der arglose Postbote ihm eine Mitteilung überbrachte, die seine Lebenskurve aus den Bahnen werfen sollte. Nie wieder Ferien mit dem Menschen, dem er alles verdankte. Auch seit wenigen Minuten die schlimmste Erfahrung seines Lebens. Keine gemeinsamen Unternehmungen im Spreewald, keine Erklärungen, warum die Bundeskanzlerin so handelte, wie sie es tat. Wie von einem Stich mit dem Butterfly in die Halsschlagader getroffen, wanderten seine Gedanken von einem Highlight zum nächsten. Paralysiert durchwühlte er die Schubladen der Schrankwand im Wohnzimmer und kramte nach dem Mobiltelefon, das er meinte, am vergangenen Abend dorthin verlegt zu haben. Ohne Erfolg. Hilflos, wie er in dieser Situation sich fühlte, rannte er planlos aus dem Haus und schrie in den Morgenhimmel um Hilfe. Eine seiner Nachbarinnen wollte schon die Polizei rufen, als sie den weinenden Jugendlichen vor der Haustür stehen sah.
»Frau Kramer, ich bekam eine furchtbare Nachricht. Eine, die mir Todesängste bereitet. Ich kann nicht mehr!!«
»Komm erst mal rein, mein Junge, beruhige dich. Und anschließend besprechen wir deine Lage in aller Ruhe.«

Knallharte Kindheit (1978)

Olaf Schmitz kroch aus dem Eck seines Zimmers hervor und versteckte etwas in seiner rechten Hand. Sein Vater verbot ihm, sich in der Fabrik zu tummeln, das machte Olaf neugierig. Die väterliche Firma erweckte seine tiefste Neugier, denn alles, was ihm untersagt wurde, zog ihn magisch an.
»Geh zu Dieter und spiel mit ihm. Ihr könnt gemeinsame Hausaufgaben erledigen. Aber verschwinde hier. Du störst.« Damit klärte sein Vater Max die Fronten ein für alle Mal. Außer ihm durfte keine andere Person die heiligen Hallen betreten, auch nicht Maxens Ehefrau Pauline. Sie wusste wohl, welche Produkte ihr Gatte herstellte, aus Interesse am Familienfrieden nahm sie telefonischen Kontakt mit Max auf, sollte sie etwas von ihm wünschen. Ihr genügte das üppige Haushaltsgeld, den Kindern das großzügige Taschengeld, außer Olaf. Er bremste seine Interessiertheit am Beruf des Familienoberhauptes nicht, er meinte das Recht zu besitzen zu erfahren, wovon die Familie lebte.
Da der alte Herr schmallippig und verschwiegen blieb, erkundigte sich Olaf auf unkonventionelle Weise nach dem elterlichen Geheimnis. Natürlich, ohne dass ein anderes Familienmitglied davon ahnte. Die Angestellten zu interviewen, fiel ihm erst gar nicht ein. Zu gefährlich kam ihm dieser abwegige Gedanke vor. Onkel und Tante? Nein danke, die plauderten alles beim kommenden Familientreffen aus, dann platzte der liebe Weihnachtstraum. Da er wegen der Schule ab und an die städtische Bibliothek aufsuchte, stöberte er neugierig in der örtlichen Gewerbezeitung nach Artikeln mit »Schmitz-Bezug«.
Komisch, mein Vater beschäftigt ungefähr 200 Angestellte und sieht es nicht für angebracht, seine Firma der Öffentlichkeit vorzustellen... Wie kann der alte Herr ein Unternehmen über Wasser halten, eine fünfköpfige Familie ernähren, wenn er keine Werbung schaltet. »Wer nicht wirbt, stirbt«, heißt es allenthalben. Das macht mich stutzig.
»Du sag mal Vati, warum lese ich in der Zeitung nicht eine Anzeige von deiner Firma?«
»Halts Maul«, knallte ihm eine Ohrfeige und verschwand in sein Firmenbüro, wo der Patriarch für die Angehörigen wie für den Großteil der Belegschaft unerreichbar blieb. Nur die engsten Mitarbeiter genossen das Privileg, von Max Schmitz eingelassen zu werden.
Je mysteriöser das Verhalten des Firmenschefs, desto stärker das Misstrauen des ältesten Sohnes.
Obwohl alles andere als klerikal orientiert, sah Olaf seine einzige Chance, den örtlichen Pfarrer aufzusuchen und ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit, um eine Auskunft zu ersuchen. Wenn jemand über seinen Vater, der ein regelmäßiger Kirchenbesucher war, Aufschluss zu geben in der Lage war, dann Pastor Heilbrunn.
An das Beichtgeheimnis verschwendete der Jugendliche nicht den kleinsten Gedanken. Seine glühende, heiße Neugier verdrängte vernünftige Überlegungen in den Mülleimer des Bewusstseins, erstickten im Keim, sofern es Olaf zuließ. Dass das Verhalten egoistisch wirkte, erkannte der Heißsporn nicht. Wie der Rächer der Enterbten entschloss er sich zum ultimativen Angriff gegen die väterliche Schweigephalanx. Es verlangte ihn nach deren Vernichtung. Die Pubertät fühlte er als Phase, in der er als Junge sich mit dem Erzeuger die Kräfte maß. Noch besaß der alte Herr die Oberhand. Er sehnte sich nach dem Tag, an dem Max ihm Respekt zollen musste, zugab, dass der Sohn ab sofort der Stärkere wäre. Dass er nicht das Vertrauen genoss zu erfahren, womit der Vater die Familie ernährte, demütigte Olaf zutiefst.
»Na, mein Junge, wie kann ich dir helfen?«
»Erst mal vielen Dank für Ihre Bereitschaft, mir zuzuhören.«
»Schieß los!«
»Sie sind doch zur Verschwiegenheit verpflichtet?«
»Wenn es sich um eine Angelegenheit, die unter das Beicht - oder Seelsorgegeheimnis fällt, handelt, ja.«
»Sie kennen meinen Vater. Was viele nicht ahnen: Er verschweigt, womit der gute Herr uns ernährt.«
Die Gesichtsfarbe des Priesters nahm tomatenrote Farbe an.
»Junge, ich befürchte, da kann ich dir nicht weiterhelfen.«
»Verstehe ich nicht. Fällt der Beruf meines Erzeugers unter das Beichtgeheimnis?«
Heilbrunn wand sich in seinem Unbehagen. Es gab kein Jota zu verschweigen, dennoch traute er sich nicht, dem Buben die Wahrheit zu offenbaren. Der Priester dachte einige Handlungsschritte weiter, ahnte, wie Max Schmitz ausflippte, wenn er wüsste, dass ausgerechnet sein Beichtvater mit der Realität rausrückte. Und nicht zu vergessen die jährlichen Hunderttausend, die die Pfarrei von der Firma Schmitz gespendet bekommt. Das wäre alles futsch, nur weil ein Jugendlicher nicht akzeptierte, dass ihn die Geldquelle seines Papas einen feuchten Dreck anging. In den Augen des Pfarrers besaß der Junge selbstredend ein Auskunftsrecht, nicht im Falle Schmitz. Im vorliegenden Kasus gestaltete sich vieles ein wenig anders. Aber: Wie brachte der Seelsorger dem Jungen bei, dass sowohl er wie sein alter Herr Rechte wahrnahmen, die sich ausschlossen?
»Olaf, dein Papa ist bestimmt ein feiner Kerl. Wenn er dir nicht seine Einkünfte offenbaren möchte, wird er seine ehrlichen Gründe haben.«
»Was quatschen Sie für einen gequirlten Unsinn?«
»Dem ist nicht so.«
»Ist mein Alter etwa ein Mafiaboss oder ein Auftragskiller?«
Heilbrunn tippelte unruhig auf den Zehen und presste die Lippen aufeinander. Seinen Gesichtszügen entnahm der geschulte und sensible Beobachter, dass die Vermutung alles andere als abwegig wirkte. In gewisser Weise traf Olaf den Nagel auf den Kopf.
»Olaf, es wäre besser, wenn du jetzt gehst. Ich bekomme das Gefühl, wie peinlich es für mich werden könnte, solltest du mir deine Verbalpistole stärker auf die Brust drücken.«
»Trotzdem vielen Dank. Schönen Abend noch und tschüss.«
Innerlich aufgewühlt, enttäuscht von dem eiernden Verhalten und den undurchsichtigen Ausflüchten des Geistlichen, trottete er in Gedanken versunken nach Hause. Wenngleich Olaf die Äußerungen durchaus informativ wahrnahm. Er meinte, den letzten Wortausdruck Heilbrunns als Hinweis auf eine ethische Tätigkeit seines Vaters aufgefasst zu haben. Er eierte um den heißen Brei, vermutlich, weil Max Schmitz ihn von den fragwürdigen Geschäften informierte und den Geistlichen in die moralische wie juristische Geiselhaft des Beichtgeheimnisses zog. Denn der Junge kannte den Pfarrer als vertrauenswürdige Person, die ihm gewiss Auskünfte erteilte. Wenn die Situation es gebot. Und genau darin lag der Knackpunkt: Der Job des alten Schmitz nahm vermutlich schmutzige Konturen an, so dreckig, dass er im Falle des Bekanntwerdens in der näheren Umgebung erledigt wäre. Konsterniert und in seinem Ansinnen frustriert zog sich Olaf zurück. In sein Zimmer und in sich. Alle Jugendlichen, die er kannte, mit denen er viel Zeit verbrachte, wussten, was die Väter und Mütter den ganzen Tag machten. Womit sie Geld verdienten. Nur er nicht. Er kam sich minderwertig und klein vor. Furchtbar mini, kaum wahrnehmbar. Er entdeckte in sich ein Schamgefühl, weil er sich nicht geschätzt spürte. Mit sarkastischem Beigeschmack murmelte er vor sich hin:
»Wäre Papa arbeitslos, wüsste ich, was er tagsüber trieb.«
Monatelang verließ er die fixe Idee, auf geraden und krummen Wegen den väterlichen Beruf herauszufinden. Das Fabrikgelände betrat er nicht, weil er das verboten bekam und aus Trotz. Selbst, wenn Max Schmitz sich herabgelassen und ihm einen Ferienjob angeboten hätte, würde er lieber in der Sonnenhitze Zeitungen austragen als der Handlanger seines Vaters zu werden, dem er nicht mal wert ist, selbstverständliche Informationen zu geben.
An einem Sonntag im Juni 1978 schlurfte er gedankenvergessen in das Wohnzimmer und wunderte sich über den am Boden verstreuten Papierwust. Als ob eine Atombombe eingeschlagen hätte! Erschrocken wich er zurück, dann packte ihn die ihm eigene Neugier und ließ ihn nach den Zetteln schauen. Offenbar amtliche oder offizielle Dokumente, aus denen er sich auf den ersten Blick keinen Reim machte. Er sammelte die gefühlten 100 Blätter, stapelte sie, um sich einen groben Überblick zu verschaffen. Von den Eltern oder den jüngeren Geschwistern brauchte er keine Überraschung befürchten - die hörten zur Stunde Pfarrer Heilbrunns Predigt und verschwendeten nicht einen Gedanken an den halbstarken Olaf.
Den Absender des einen Schreibens erkannte er am Namen: Die Rentenversicherungsanstalt. Diese aufgeblasene Behörde rechtfertigte ihre Existenz mit wiederholenden, die versicherten Menschen in Wallung versetzenden, Aktionen. So zumindest bot sich die Lage auf dem Wohnzimmerboden dar. Er las ein Papier nach dem anderen. Noch nie erhielt er über seinen alten Herrn auf wenigen Quadratmetern eine derart geballte Fülle an Informationen. Und plötzlich sperrte er seinen Mund weit auf, sperrangelweit. Seine Haut rötete sich in rasender Schnelle. Als ob ihm jemand eine tödliche Dosis an Gift verabreichte. Die Pupillen weiteten sich, als ob er zu Graf Dracula mutierte. Leicht schüttelte er den Kopf, dann stemmte er sich auf und eilte aus dem Zimmer, ohne den ursprünglichen chaotischen Zustand wiederherzustellen. Dieses Versäumnis kümmerte ihn nur peripher. Für seine Art untypisch schloss er sich in sein eigenes Reich ein und vergrub sein Gesicht in der seit sechs Monaten ungewaschenen Bettdecke. Ein Rätsel baute sich meterhoch vor ihm auf und der Code, es zu knacken, fehlte ihm. Er wusste noch nicht, wie er zur Lösung gelangte. Aber eines schien gewiss: Ab jetzt änderte sich seine Einstellung zum Vater, denn mit allem rechnete er, nur nicht, dass sein alter Herr Waffen produzierte. In die Kirche gehen und anschließend andere abmurksen, das passte nicht in Olafs Welt und nicht nur in seine.
Nun rückte der Pfarrer in den Fokus der Aufmerksamkeit des entsetzten Jugendlichen. Konfrontierte er den Geistlichen mit dem faktischen Wissen, wird er sich nicht mehr auf das Beichtgeheimnis zurückziehen und den Sohn eines Waffenproduzenten abblitzen lassen können. Zwar steht das Verschwiegenheitsgelübde in der sakramentalen Hierarchie ganz weit oben, für einen jungen Menschen bestimmt im Einklang mit der Wahrheit. Konnte eine priesterliche Pflicht für die Vorenthaltung einer eminent wichtigen Realität missbraucht werden? Gegen das Wohl einer Familie?
Diesen Spannungskontext bastelte sich Olaf zurecht und voller Tatendrang begab er sich auf den Weg zum Pfarrer.
»Hochwürden, seien Sie aufs Herzlichste gegrüßt.«
»Olaf, du? Was treibt den jungen Mann zu mir. Der Wunsch nach echter Gottesbegegnung wohl kaum«, spöttelte Heilbrunn.
»Herr Heilbrunn«, wurde der Jüngling Schmitz förmlich, »kann es sein, dass mein Vater uns mit schmutzigen Geschäften ernährt. Konkret: mit Waffen?«
Der Angefragte zuckte zusammen. Dessen Gesichtsfarbe alternierte von aschfahl zu tomatenrot. Wer Gesichtsausdrücke studierte, stellte untrüglich die moralische Falle fest, in der sich der Geistliche manövrierte. Die Hirnwindungen nahmen gigantische Fahrt auf, anscheinend tüftelte er an einer spitzfindigen Formulierung, wie er den neugierigen Schmitz junior zufriedenstellte, ohne sich selbst strafbar gemacht zu haben.


Braun, Georg
Zum Autor: Georg Braun (Pseudonym) geb. 25.05.1966, verheirateter Familienvater, studierter Diplom-Verwaltungswirt, studierte an der PH Freiburg/Breisgau die Fächer Deutsch, Kath. Religion und Gemeinschaftskunde. Seit über 20 Jahren ist Braun als Realschullehrer tätig, wohnt in der Nähe zur Schweiz.



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