Brunnengräber Zivilisierung des Klimaregimes

NGOs und soziale Bewegungen in der nationalen, europäischen und internationalen Klimapolitik
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-531-92840-1
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 273 Seiten, eBook

Reihe: Energiepolitik und Klimaschutz. Energy Policy and Climate Protection

Eine immer wieder auch vom Scheitern verfolgte Klimapolitik zeigt nicht nur die Handlungsgrenzen der Staatengemeinschaft auf. Auch die Strategie der 'konfliktiven Kooperation' mit den Staaten, wie sie von NGOs lange schon praktiziert wird, ist an Legitimations- und Glaubwürdigkeitsgrenzen gestoßen. In Reaktion darauf betreten neue, transnational vernetzte soziale Bewegungen die Bühne der internationalen Politik. Die politische Gemengelage wird unübersichtlicher. Wie sehen die transnationalen Beziehungen der zivilgesellschaftlichen Akteure aus NGOs, Bewegungen oder außerparlamentarischen Initiativen aus? In welchem Diskurs- und Handlungskontext bewegen sie sich, wie ist ihr Verhältnis zum Staat und zur Privatwirtschaft, welche Themen werden in den Fokus gestellt und welche Forderungen oder Lösungsansätze haben die 'alten' wie die 'neuen' zivilgesellschaftlichen Akteure? Auf diese Fragen gibt das vorliegende Buch Antworten. Es wendet sich der übergreifenden Frage zu, ob im 'globalen Dorf' der Zivilgesellschaft Unterstützung für das geleistet werden kann, was in der internationalen Politik bisher nicht gelungen ist: die große Transformation des Energiesystems in Richtung einer nachhaltigen, klimaverträglichen Zukunft. Eine Zivilisierung des Klimaregimes scheint dafür unerlässlich.

Achim Brunnengräber ist Politologe, vertritt an der TU Dresden die Professur für Internationale Politik und ist Privatdozent an der FU Berlin.

Zielgruppe

Professional/practitioner

Autoren/Hrsg.

Brunnengräber, Achim

Inhaltsverzeichnis

1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorwort;8
3;Hoffnungsträger ZivilgesellschaftAber nicht von Amerika gegängelt;11
4;Das Klimaregime;16
4.1;Von der Staatenwelt zur Gesellschaftswelt;18
4.2;Von der Anarchie zum Regime – und wieder zurück;20
4.3;Von der NGOisierung zu neuen Bewegungen;24
4.4;Heterogenität im globale Dorf;27
4.5;Hohe Regimeflexibilität, geringe Regimeeffektivität;30
4.5.1;Die Mechanismen des Kyoto-Protokolls;30
4.5.2;Das Klimaregime in den Nord-Süd-Beziehungen;34
4.5.3;Regimeeffektivität;36
4.6;Das Klimaregime – ein Konfliktterrain;37
4.7;Literatur;39
5;NGOs in der Klimakrise;43
5.1;Bunter Haufen;44
5.2;Konjunkturen der Klimaarbeit;45
5.3;Fragmentierungen und Divergenzen;48
5.4;Gemeinsamer Nenner: 2 Grad;49
5.5;Konfliktlinie 1: Lastenteilung zwischen Nord und Süd;49
5.6;Konfliktlinie 2: Marktmechanismen vs. Systemwechsel;50
5.7;Lokal vs. International;52
5.8;Fazit;53
5.9;Literatur;54
6;NGOs, soziale Bewegungen und Auseinandersetzungen um Hegemonie*;56
6.1;Klimapolitik: Ein umkämpftes Konfliktfeld;57
6.2;Zivilgesellschaft und Hegemonie;59
6.3;Zum Verständnis internationalisierter Staatlichkeit;61
6.4;Internationale Klimapolitik – ein hegemoniales Konfliktfeld;66
6.5;NGO-Netzwerke, sozialen Bewegungen und Gegen-Hegemonie;69
6.6;Resümee;76
6.7;Literatur;78
7;Von der NGOisierung zur bewegten Mobilisierung;82
7.1;NGOs als Hegemonieproduzenten;83
7.2;Neuorientierung der NGO-Bewegung;85
7.3;Das Aufkommen sozialer Bewegungen;88
7.4;NGOs und soziale Bewegungen nach Kopenhagen;91
7.5;Die Entwicklung neuer Handlungskapazitäten;94
7.6;Die neue Dynamik im Feld der NGOs und sozialen Bewegungen;95
7.7;Literatur;96
8;NGOs in der staatlichen Klimapolitik;103
8.1;Zwischen Verstrickung und Intervention;105
8.2;NGOs als Effekt neoliberaler Gouvernementalität;117
8.3;Fazit;124
8.4;Literatur;125
9;Zwischen Geschlechterblindheit und Gender Justice;131
9.1;Genderperspektiven in den internationalen Umweltund Klimaverhandlungen;133
9.1.1;Genderdefinitionen;133
9.1.2;Die Genderdimensionen des Klimawandels;137
9.2;Die Geschichte der Gender Advocacy in den internationalen Klimaverhandlungen;140
9.2.1;Gender Equality und Gender Justice in der transnationalen Zivilgesellschaft;144
9.3;Das Thema „Gender und Klimafiaußerhalb der internationalen Klimaverhandlungen;150
9.4;Geschlechtergerechtigkeit im Klimakontext – ein Beitrag zur Zivilisierung und Transformation?;152
9.5;Literatur;153
10;Entlegene Orte in der Mitte der Gesellschaft;158
10.1;Protestcamping;159
10.2;Konsum und Lebensstil;160
10.3;Institutionskritik;162
10.4;Mobilität, Neue Medien und Kommunikationsformen;164
10.5;Die britischen Klimacamps – Einführung und Überblick;165
10.6;Die Professionalisierung;166
10.7;Das Camp als touristischer Raum;172
10.8;Von entlegenen Orten zur Mitte der Gesellschaft?;174
10.9;Schlussfolgerungen: Ein Balanceakt;176
10.10;Literatur;177
11;Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler;181
11.1;Soziale Bewegungen, Öffentlichkeit und Medien;183
11.2;Praxiserfahrungen sozialer Bewegungen im Umgang mit Medien;184
11.2.1;Ein Vergleich der Kampagnen;192
11.2.2;Selbstbeschränkung;194
11.2.3;Anpassung;195
11.2.4;Vermittlung nicht-hegemonialer Inhalte;195
11.2.5;Nachrichtenwert;196
11.2.6;Eliten-Dissens;197
11.2.7;Gewaltfreiheit als Gesellschaftsutopie;197
11.3;Fazit: Die emanzipatorische Umweltbewegung und ihre Optionen im Umgang mit Medien;198
11.4;Literatur;200
12;Klimabewegungen in Russland;202
12.1;Der Klimawandel in der russischen Politik und Gesellschaft;204
12.2;Klima-NGOs und Klimabewegungen in Russland;206
12.3;Transnationale Vernetzung von sozialen Bewegungen;209
12.4;Chancen und Probleme der transnationalen Vernetzung;210
12.4.1;Schwäche der sozialen Bewegungen in Russland;211
12.5;Unterschiede im Diskursund Handlungskontext;214
12.5.1;Fehlendes Verständnis und mangelnde Kommunikation;215
12.5.2;Russlands Status zwischen globalem Norden und Süden;216
12.5.3;Unterstützung bei lokal relevanten Themen;217
12.6;Ausblick;219
12.7;Literatur;221
12.8;Interviewmaterial;225
13;NGOs und Agrotreibstoffe;226
13.1;Günstiges Klima für Agrokraftstoffe;229
13.2;Kritik am Agrobusiness;232
13.3;Den Einwänden etwas entgegensetzen;236
13.4;Zertifizierung der Nachhaltigkeit;239
13.5;Nachhaltigkeitsverhandlungen am runden Tisch;243
13.6;Ernährungssouveränität;246
13.7;Fazit;248
13.8;Literatur;250
14;AutorInnen;256
15;Abstracts;260
15.1;Das Klimaregime;260
15.2;NGOs in der Klimakrise;260
15.3;NGOs, soziale Bewegungen und Auseinandersetzungen um Hegemonie;261
15.4;Von der NGOisierung zur bewegten Mobilisierung;262
15.5;NGOs in der staatlichen Klimapolitik;262
15.6;Zwischen Geschlechterblindheit und Gender Justice;263
15.7;Entlegene Orte in der Mitte der Gesellschaft;264
15.8;Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler;265
15.9;Klimabewegungen in Russland;265
15.10;NGOs und Agrotreibstoffe;266

Über Autor(innen)

Achim Brunnengräber ist Politologe, vertritt an der TU Dresden die Professur für Internationale Politik und ist Privatdozent an der FU Berlin.