Bruns | Ordnungsmacht Psychiatrie? | Buch | 978-3-531-12431-5 | sack.de

Buch, Deutsch, 263 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 411 g

Bruns

Ordnungsmacht Psychiatrie?

Psychiatrische Zwangseinweisung als soziale Kontrolle
1993
ISBN: 978-3-531-12431-5
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Psychiatrische Zwangseinweisung als soziale Kontrolle

Buch, Deutsch, 263 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 411 g

ISBN: 978-3-531-12431-5
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften


Psychiatrische Zwangseinweisungen sind staatliche Akte der Freiheitsentziehung. Ihre Häufigkeit unterliegt starken regionalen Schwankungen und übertrifft das medizinisch notwendige Maß erheblich. Die empirische Analyse zeigt, daß Zwangseinweisungen bevorzugt dieselben Personengruppen treffen wie Inhaftierungen, so daß die Psychiatrie partiell die Justiz ergänzt. Ihre Bedeutung liegt in dieser Perspektive v. a. darin, daß sie in einer "zivilisierter" (Elias) werdenden Gesellschaft zu einer Transformation sozialer Kontrolle - nämlich: Verbindung mit Instanzen der Hilfe und Förderung individueller Selbstkontrolle - beiträgt.
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Zielgruppe


Upper undergraduate


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


I. Einleitung: Zugänge zu Macht, Gewalt und Zwang.- 1. Zwang und Gewalt in der Psychiatrie.- 2. Psychiatrie und Macht.- 3. Zivilisation und kulturelle Entwicklung — die gesellschaftliche Differenzierung.- II. Die Rechtsgrundlagen der Unterbringung psychisch Kranker.- 1. Historische Bemerkungen.- 2. Die Psychisch-Kranken-Gesetze und die novellierten Unterbringungsgesetze.- 3. Die Uneinheidichkeit der Gesetze.- 4. Bedenkliches zur Gesetzespraxis.- 5. Offene Probleme.- 6. Einige Vorschläge.- III. Psychiatrie — eine Welt der Geheimnisse. Hindernisse bei der Gewinnung empirischer Daten.- IV. Empirische Materialien zu Zwangsunterbringungen in der Bundesrepublik Deutschland — der Stand der empirischen Forschung.- 1. Überregionale und allgemeine Erhebungen.- 2. Regionale und spezifische Erhebungen.- 3. Zusammenfassung: Der gegenwärtige empirische Forschungsstand in der Bundesrepublik.- 4. Tabellarische Synopsis.- V. Eigene Untersuchungen zur regionalen, medizinischen und soziodemographischen Verteilung von psychiatrischen Zwangseinweisungen in der Bundesrepublik Deutschland.- 1. Studie 1 — Ergebnisse einer Umfrage an psychiatrischen Kliniken in der Bundesrepublik und Westberlin.- 2. Studie 2 — Ergebnisse einer Umfrage in westdeutschen Großstädten.- 3. Diskussion der Studien 1 und 2.- 4. Studie 3 — Psychiatrische Zwaneseinweisungen in Bremen.- 5. Studie 4 — Die überregionale Verteilung von Entmündigungsverfanren.- VI. Psychiatrische Zwangseinweisungen in der ehemaligen DDR.- 1. Das Einweisungsgesetz.- 2. Kommentare zum Einweisungsgesetz.- 3. Empirische Befunde aus der DDR.- 4. Vergleichende und kommentierende Bemerkungen.- VII. USA: Zwangseinweisungen als Forschungsgegenstand zwischen Soziologie und Psychiatrie. Oder: Der Rückzug der Soziologie.- 1.Allgemeine Zusammenhänge.- 2. Zwangseinweisungen und die Gerichte.- 3. Die Etikettierungstheorie.- 4. Medizinalisierung, Psychiatrisierung und die staatliche Gewalt.- 5. Zur Frage der Gefährlichkeit.- 6. Die zwangsweise Behandlung.- 7. Zusammenfassung.- VIII. Die Unlaßbarkeit von Zwangseinweisungen. Drei Erklärungsmodelle.- 1. Die pychiatrische Perspektive.- 2. Die soziologische Perspektive.- 3. Die sozialpsychologische Perspektive.- IX. Schlußbemerkungen.- Literatur.


Dr. med. Dipl.-Soz. Georg Bruns ist Psychoanalytiker und medizinsoziologischer Lehrbeauftragter an der Universität Bremen, Studiengang Sozialwissenschaften.



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