Bucher / Forschungsinstitut für Wirtschaftsverfassung und Wettbewerb e.V. | Anwendung des Europäischen Wettbewerbsrechts auf Träger sozialer Sicherungssysteme (FIW 219) | Buch | 978-3-452-27043-6 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 219, 252 Seiten, GB, Format (B × H): 163 mm x 229 mm, Gewicht: 544 g

Reihe: FIW-Schriftenreihe

Bucher / Forschungsinstitut für Wirtschaftsverfassung und Wettbewerb e.V.

Anwendung des Europäischen Wettbewerbsrechts auf Träger sozialer Sicherungssysteme (FIW 219)


1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-452-27043-6
Verlag: Carl Heymanns Verlag

Buch, Deutsch, Band 219, 252 Seiten, GB, Format (B × H): 163 mm x 229 mm, Gewicht: 544 g

Reihe: FIW-Schriftenreihe

ISBN: 978-3-452-27043-6
Verlag: Carl Heymanns Verlag


Aufgrund des wachsenden und sich stetig ändernden Bedarfs einer

älter werdenden Gesellschaft steht die Modernisierung der

Sozialdienstleistungen zunehmend im Mittelpunkt der aktuellen

Herausforderungen unserer Zeit. Diese Dienstleistungen stellen sowohl

an die öffentlichen Finanzen als auch an die Leistungserbringer große

Anforderungen. Die Mitgliedsstaaten und Sozialversicherungsträger

sind bei der Ausgestaltung ihrer Systeme jedoch nicht völlig frei,

auch wenn es sich um Bereiche handelt, die zum Teil noch der

sogenannten Daseinsvorsorge zugerechnet werden.

Um die Frage nach der Anwendbarkeit des europäischen

Wettbewerbsrechts auf die Träger nationaler

Sozialversicherungssysteme ist schon seit Jahren eine heftige Debatte

entbrannt und es besteht auf diesem Gebiet erhebliche

Rechtsunsicherheit, wie von einander abweichende Beurteilungen durch

die Sozial- und Zivilgerichtsbarkeit sowie Widersprüche in der

Rechtsprechung der europäischen Gerichte demonstrieren. Im Kern geht

es dabei stets um die Frage, inwiefern das europäische

Wettbewerbsrecht das Handeln öffentlich-rechtlicher Einrichtungen

bestimmt und begrenzt.

Die vorliegende Arbeit betritt insofern Neuland, als sie eine

eigenständige und teilweise neue dogmatische Einordnung der sozialen

Sicherungssysteme in das Gefüge des europäischen Wettbewerbsrechts

unternimmt und alternative Lösungsansätze zu gängigen Vorstellungen

entwirft. Der Verfasser stuft – nach eingehender Analyse

– die Sozialversicherungsträger als Unternehmen und ihr

Betätigungsfeld als »wirtschaftlich« ein. Er zeigt weiter auf, dass

ein funktional verstandener Unternehmensbegriff, der auch für den

Bereich der sozialen Sicherung gelten sollte, zur Anwendung des

europäischen Wettbewerbsrechts auf Träger sozialer Sicherungssysteme

führt. Dies bedeutet, dass der Handlungsspielraum der

Mitgliedsstaaten bei der Ausgestaltung ihrer sozialen

Sicherungssysteme zwangsläufig eingeengt ist. Im Rahmen von Art. 86

EG verbleiben den Mitgliedsstaaten gleichwohl erhebliche Spielräume,

so dass die bestehenden Sozialsysteme durch das Primat des

europäischen Wettbewerbsrechts weitgehend unangetastet bleiben

dürften.

Mit der vorliegenden Arbeit legt das FIW eine Schrift vor, die

sich mit einem theoretisch ebenso wie praktisch bedeutsamem Thema des

europäischen Wettbewerbsrechts vertieft auseinandersetzt. Sie ist

daher nicht nur für die Rechtswissenschaft, sondern auch für die

Praxis (und die Politik) von außerordentlicher Bedeutung, weshalb wir

ihr eine gute Aufnahme bei unseren Lesern wünschen.

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